Kurzgeschichte Drachenhaut

Kalryssia
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Kurzgeschichte Drachenhaut

Hallöle,

Sky Vokun-Vith's Tagebuch hat mich inspiriert, die Geschichte von Sera Na und Velaya weiter zu entwickeln. In dieser Geschichte tritt die Drachenritterin Kalryssia zum Team hinzu. Bitte diskutiert nur im externen Diskussionsthread darüber, damit die Geschichte lesbar bleibt.

Hier der Link zur Diskussion:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/309859/kurzgeschichte-drachenhaut-diskussionsthread#latest


Inhaltsverzeichnis Drachenhaut:

Einleitung:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3620388/#Comment_3620388

Die Magiergilde von Vulkhelwacht:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3620397/#Comment_3620397

Am Hafen von Vulhkhelwacht:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3625546/#Comment_3625546

Ideensuche:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3626001/#Comment_3626001

Das Fest in Vulkhelwacht:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3636980/#Comment_3636980

Kennenlernen:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3666038/#Comment_3666038

Überfahrt Richtung Anwil:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3680803/#Comment_3680803

Reise ins Unbekannte:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3709419/#Comment_3709419

Der möglicherweise letzte Dwemer:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3709460/#Comment_3709460

Dwemertechnologie
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3727749/#Comment_3727749

Auf dem Schiff
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3756621/#Comment_3756621

Aufräumarbeiten
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3794879/#Comment_3794879

Der Hafen von Anwil:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3822297/#Comment_3822297

Razak's Rad
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3844120/#Comment_3844120

Magiergilde Immerfort
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3881133/#Comment_3881133

Magiergilde Anwil
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3929177/#Comment_3929177

Augvea
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3956854/#Comment_3956854

Verschollen in der Dunkelheit
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3990068/#Comment_3990068

Valaste's Zorn
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4056451/#Comment_4056451

Im Seelengrab verschollen
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4068557/#Comment_4068557

Ideenschmiede
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4106558/#Comment_4106558

Der unsterbliche Fluch
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4117112/#Comment_4117112

Verhörspiele
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4121470/#Comment_4121470

Durnehviir
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4159387/#Comment_4159387

Aufmarsch
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4217721/#Comment_4217721

Wiedervereinigung
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4236590/#Comment_4236590

Der Schnitter
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4236626/#Comment_4236626

Zurück auf Augvea:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/4236666/#Comment_4236666
Edited by Kalryssia on 15. Juni 2017 15:50
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    Drachenhaut

    Seitdem die Dunkelelfen-Nachtklinge Sera Na und die Bretonen-Magierin Velaya aus Molag Bals Reich Kalthafen entkommen sind, sind inzwischen einige Monate vergangen. In dieser Zeit hatten sie das gesamte Gebiet des Dolchsturz-Bündnisses bereist und überall dort, wo die Bewohner in Not waren, eine helfende Hand gereicht. Dabei haben sie viele neue Fertigkeiten erlernt, verfeinerten ihre Handwerkskünste und arbeiteten bei jeder Gelegenheit an ihrer Ausrüstung. Sera Na spezialisierte sich auf Alchemie und erwarb sich einen Ruf als Meisterköchin, was den beiden in vielen Tavernen ein kleines Einkommen sicherte. Velaya hingegen lernte noch in Dolchsturz die Grundlagen des Schneider- und Schreinerhandwerks. Mit diesen Fertigkeiten konnten sie ihre leichte und mittlere Rüstung, sowie Bögen und Stäbe immer auf einem aktuellen Stand halten.

    Nachdem sie auch Bangkorai durchwandert hatten, durch ihren Taten im Dolchsturz-Bündnis an den Höfen der Adeligen wohl bekannt waren und die Barden in den Tavernen des Bündnisses ihre Geschichten erzählten, verschlug es sie durch eine Seereise auf einem Schmugglerschiff nach Auridon ins Gebiet des Aldmeri-Dominions. Dort trafen sie in der Taverne „Zum salzigen Flügel“ in Vulkhelwacht auf die kaiserliche Drachenritterin Kalryssia, die an einem Tisch alleine und gedankenverloren ins Leere blickte. Sie hatten sich früher schon einmal getroffen und waren einige Tage zusammen unterwegs, bis sich ihre Wege wieder trennten. Sera Na hatte ihr auch von ihrer Flucht aus Kalthafen berichtet und Kalryssia notierte die Ereignisse für ihre magische Bibliothek, die sie einst von Shalidor als Lohn für ihre Dienste in der Magiergilde erhalten hatte. Sie sorgte auch dafür, daß die Magiergilde Abschriften davon anfertigte, damit ganz Tamriel von den Ereignissen und der Befreiung zahlloser gepeinigter Seelen erfuhr. Shalidors magisches Buch lag vor Kalryssia auf dem Esstisch und glimmte in einem schwachen, gelben Licht. Sie blickte es nachdenklich an.

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    Edited by Kalryssia on 23. Dezember 2016 09:58
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    Da Velaya und Sera Na gerade auf der Suche nach Gesellschaft waren, fragten sie, ob sie sich zu ihr setzen dürften. Nach kurzer Wiedersehensfreude kamen die drei schnell miteinander ins Gespräch. Sera Na fragte die schwer gepanzerte Kämpferin, warum sie so nachdenklich in den Raum blickte. Da erzählte Kalryssia ihnen von einer Reisenden namens Sky Vokun-Vith, die kürzlich in Vulkhelwacht übernachtet hatte.

    Kalryssia hatte auf der Suche nach nützlichen Texten für ihre Bibliothek versehentlich Sky Vokun-Vith's Tagebuch gelesen. Über den genauen Inhalt schwieg sie, sie hatte Sky versprochen, diskret zu bleiben. Das Tagebuch selbst befand sich in einem schlechten Zustand und war schwer beschädigt. Das ist schade, denn die Aufzeichnungen könnten für die Nachwelt einmal als Zeitzeugenbericht von Interesse sein. Kalryssia war in Schmiedekunst und in der Verzauberung mittels Glyphen bewandert, doch auch ein Metalleinband wäre wohl nicht das Richtige für die Ewigkeit. Die Seiten im inneren blieben davon ja ungeschützt und ein Blitzschlag hätte verheerende Folgen.

    Die Magierin Velaya, die dank ihres Schneiderhandwerks ja in Lederbearbeitung versiert war, meinte, es müsse Materialien geben, die widerstandsfähiger seien, als die üblichen Bucheinbände, ja selbst widerstandsfähiger, als Metall. Wenn jemand über so etwas Bescheid weiß, dann die Gelehrten der Magiergilde. Also beschlossen sie, die Nacht in der Taverne zu verbringen und dann einmal in der Magiergilde von Vulkhelwacht nachzufragen.

    Kalryssia fertigte eine Nachricht für Sky Vokun-Vith an: „Liebe Sky, wir möchten Dir gerne eine Überraschung bereiten. Frage doch bei späteren Besuchen in Vulkhelwacht bei den Tavernen nach, ob wir ein Paket für dich hinterlegt haben. Den Inhalt Deines Tagebuchs behandle ich natürlich vertraulich, wie Du es gewünscht hast. Viele Grüße Kalryssia.“
    Edited by Kalryssia on 22. Dezember 2016 16:13
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    Die Magiergilde von Vulkhelwacht

    Am nächsten Tag brachen die drei frisch ausgeruht auf, um die Magiergilde aufzusuchen. Dabei erklärten sie einigen der Gelehrten ihr Anliegen, doch die meisten zuckten unwissend mit den Schultern. Schließlich verwies sie eine Hochelfin auf Danel Telleno, der vor einem Stapel Bücher stand und mit einer Schreibfeder eine Liste bearbeitete. Nur ungern ließ er sich von seiner Arbeit ablenken. Kalryssia machte sich mit einem lauten Räuspern bemerkbar. Mit ihrer rot schimmernden, blankpolierten Ritterüstung, ihrem imposanten Schild im Xivkyn-Stil und ihrem daedrischem Schwert sowie ihrer großwüchsigen Gestalt war es unmöglich, sie zu ignorieren. Danel Telleno schaute von seiner Schreibtafel auf, blickte sie an. Kalryssias einschüchternde Präsenz ließ ihn erst einmal erstarren, bevor er sich traute, die Drachenritterin anzusprechen: „Was gibt es denn?“ piepste er schließlich schüchtern hervor. Kalryssia mußte sich ein Grinsen mühsam verkneifen und überlegt, ob sie sich einen Spaß damit machen soll, ihm mit donnernder Stimme zu antworten. Sie entschied sich aber für sanftere Töne, sie wollte ihn ja nicht zu sehr erschrecken.

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    „Wir sind auf der Suche nach einer Möglichkeit für einen äußerst robusten Bucheinband. Die Magiergilde ist doch bekannt dafür, Bücher für lange Zeit zu konservieren. Könnt Ihr uns dabei helfen, ein besonderes Buch für möglichst lange Zeit zu erhalten?“ Danel Telleno bemerkte jetzt erst, daß Kalryssia von einer Bretonin und einer Dunkelelfin begleitet wurde, so sehr hatte ihre Erscheinung seine Blicke in seinen Bann gezogen. Zweifellos geht es Feinden auf dem Schlachtfeld genauso, an Kalryssia konnte man nicht einfach vorbei schauen. Velaya präzisierte ihr Anliegen: „Ideal wäre ein Einband, der auch die Seiten des Buches vor dem Verfall schützt. Ein magischer Einband also, wie ihn die Magiergilde nur für die kostbarsten Bücher verwendet.“ „Wir wollen eine Art Chronik bewahren, Zeitzeugenberichte.“ erklärte Sera Na.

    Danel Telleno war selbst Meister in drei Handwerken: Alchemie, Kochen und Verzauberung. Er erklärte: „Nun, ich verwende gelegentlich alchemistische Mixturen, um vom Verfall bedrohte Bücher zu stabilisieren. Ich habe auch Rezepturen, mit denen man Einbände so behandeln kann, daß sie Jahrhunderte Bestand haben werden, sofern ihnen kein Unglück widerfährt. Für das, was Ihr aber sucht, benötigt es darüber hinaus besondere Werkstoffe für den Einband selbst. Die werden mir normalerweise von unserer Logistik-Abteilung geliefert.“

    Kalryssia entgegnete: „Ich verstehe. Woraus ist denn zum Beispiel der Einband aus diesem Buch?“ sie reichte ihm Shalidors magische Bibliothek. Er musterte das Werk und strich sanft mit der Hand über den Einband: „Hmmm.... es besteht aus einem Leder mit vielen feinen Schuppen und strahlt eine magische Wärme aus“. Er schaute einen Moment nachdenklich ins Leere und kramte schließlich eine Weile in dem Regal, auf dem seine zu bearbeitenden Bücher liegen. Danel Telleno zog ein mit Bindfaden zusammen gebundenes Bündel mit Lieferscheinen und Auftragsbestätigungen hervor, blätterte darin und fuhr fort: „Hier, das könnte etwas für Euch sein. Wir hatten vor etwa zwei Jahren ein besonderes Buch zu binden. Es war die Familienchronik von Königin Ayrenn selbst. Da in diesem Fall Gold keine Rolle spielte, setzten wir unsere besten Experten darauf an, die schließlich über den Ebenherz-Pakt uralte Drachenhaut besorgen konnten. Drachen sind in unserer Zeit nirgends zu finden. Daher und wegen der Kriege zwischen den Allianzen war dieses Leder auch äußerst schwierig zu bekommen. Wie genau unsere Niederlassung in Windhelm an das kostbare Material gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Ihr solltet nach Himmelsrand reisen und mit der Magiergilde in Windhelm Kontakt aufnehmen, die können Euch vielleicht mehr darüber sagen.“ Der Hochelf gab ihnen noch ein Empfehlungsschreiben mit offiziellem Siegel der Magiergilde mit auf den Weg, was ihnen in Windhelm sicherlich einige Türen öffnen wird, schließlich stammen sie aus einem dem Ebenherzpakt gegenüber feindlichen Allianzgebiet. Die drei Kämpferinnen bedankten sich für die wertvolle Auskunft und mußten Danel Telleno versprechen, ihm später einmal zu erzählen, wie die Geschichte weiter gegangen ist.

    Damit stand die weitere Vorgehensweise fest. Die drei beschlossen, sich zum Hafen von Vulkhelwacht zu begeben, um eine Überfahrt nach Windhelm zu planen. Das dürfte wegen des Allianzkrieges jedoch nicht einfach werden.
    Edited by Kalryssia on 25. Dezember 2016 10:33
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    Am Hafen von Vulkhelwacht

    Gesagt, getan. Ihr nächster Weg führt zu Kapitän Jimila's Schiff, das gerade vor Anker lag. Die Hoheitszeichen des Aldmeri-Dominions waren überall an dem stolzen Schiff zu sehen. Velaya betrat das Deck des Schiffs und sprach Kapitän Jimila an: „Ich bin Velaya, die beiden hinter mir sind Kalryssia und Sera Na. Wir möchten gerne eine Überfahrt nach Windhelm oder zu einem anderen Ort in den Ebenherz-Pakt. Könnt Ihr uns dabei helfen? Wir würden uns dabei die Überfahrt als Matrosen verdienen und Sera Na wäre eine ausgezeichnete Köchin für die Kombüse.“ Die Khajit Jimila lachte laut auf und erklärte ihnen: „Seitdem dieser dämliche Krieg zwischen den drei vorherrschenden Allianzen tobt, ist es kaum noch möglich, zwischen den Allianzgebieten Seehandel zu betreiben. Sehr schlecht fürs Geschäft, das kann ich Euch sagen. Jedenfalls wenn man mit anderen Waren, als mit Waffen und Rüstungen handelt. Wenn wir mit unseren Aldmeri-Hoheitszeichen ins Seegebiet des Ebenherz-Paktes einfahren würde, würde es nicht lange dauern, bis uns eine Flotte Pakt-Schiffe entert oder versenkt. Wir können dort nicht hinsegeln.“

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    Sera Na hakte nach: „Kann man das Schiff nicht als Schiff des Pakts ausgeben oder als neutrales Schiff?“ Jimila antwortete: „Selbst wenn wir die Hoheitszeichen entfernen oder ändern würden, würden uns die Kapitäne des Pakts aufgrund der Bauweise unseres Schiffes für mögliche Feinde halten und auf jeden Fall kontrollieren, wegen der fehlenden Identifikationsmerkmale hielten sie uns wahrscheinlich sogar für Piraten. Der Weg entlang der Küste um Tamriel herum führte uns viele Seemeilen durch Ebenherz-Gewässer, egal, ob wir Tamriel vom Süden her oder vom Norden her umfahren. Nach Norden hin müßten wir außerdem Dolchsturz-Gewässer kreuzen, da kämen wir wahrscheinlich nicht mal an der Insel Bethnik vorbei. Die einzigen, die gute Schleichwege in das Gebiet und illegale Anlegestellen kennen, wären entweder Schmuggler oder echte Piraten.“ Sera Na nickte zustimmend, sie und Velaya waren schließlich auch an Bord eines Schmuggler-Schiffs vom Dolchsturz-Gebiet aus ins Aldmeri-Gebiet gekommen. Dort hatte sich Sera Na schon einmal mit ihren Kochkünsten die Überfahrt verdient und Velaya flickte kostenlos die Kleidung und Lederrüstungen der Besatzung, wofür sie sich die Anerkennung der gesamten Mannschaft verdiente.

    Edited by Kalryssia on 24. Dezember 2016 11:41
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    Kalryssia stellte die Antwort nicht zufrieden. Ein wenig zu forsch für Velayas Geschmack hakte sie nach, aber das war nun mal ihre Art als Drachenritter: „Was für Möglichkeiten gibt es denn sonst noch, dort hin zu gelangen?“ Die Khajit meinte: „Der Seeweg scheidet aus, jedenfalls mit Aldmeri-Schiffen. Ihr könntet vielleicht nach Hews Fluch in Hammerfell segeln. In diesem Piratennest herrscht die Diebesgilde. Die könnten einen Weg kennen. Sicher bin ich mir da aber nicht. Wenn Ihr Pech habt, macht Ihr die Reise umsonst. Dorthin würde ich Euch sogar mitnehmen, wenn Ihr die Überfahrt bezahlen könnt. Man kann dort viele Waren erhalten, die es sonst nur im Dolchsturz-Bündnis oder Ebenherz-Pakt zu kaufen gibt. Natürlich oft zu stark erhöhten Preisen. Aber man bekommt für manche Waren aus dem Aldmeri-Gebiet auch Höchstpreise. Meist ist das Schmuggelware und Diebesgut vermutlich, doch danach fragt dort niemand.“ „Was würde die Reise denn kosten?“ erkundigte sich Sera Na. „Wir sind alle drei Handwerker und könnten uns die Überfahrt auch verdienen“ fügte Velaya hinzu. Der Kapitän meinte: „300 Gold für jeden, also 900 Gold. Ich mache Euch einen Vorschlag: Ihr bezahlt die Überfahrt erst einmal und wenn wir ankommen, bekommt Ihr je nach dem, was Ihr unterwegs geleistet habt, eine Heuer als Lohn.“

    Jimila lächelte, blickte nachdenklich aufs Meer hinaus und fuhr fort: „Ansonsten müßtet Ihr auf dem Landweg reisen. Der Weg würde Euch vermutlich durch das vom Bürgerkrieg schwer gebeutelte Cyrodiil führen. Dabei versperren mächtige Tore den Weg zum Ebenherz-Gebiet, die Ihr zu dritt wohl kaum überwinden könntet. Ihr müßtet Euch an den Kämpfen beteiligen und Euch einen Weg durch die Tore hindurch kämpfen.“

    „Das ist schrecklich!“ entgegnete Velaya. „Gibt es keine bessere Möglichkeit?“ Die Khajit überlegte erneut einen Moment: „Hmmm... es gibt einige Karawanen meines Volkes, die von Elsweyr aus in alle Richtungen reisen, auch nach Osten. Der Weg würde auch über Leyawiin führen, das zwar nach Meinung mancher Leute zu Cyrodiil zählt, derzeit aber nicht vom Bürgerkrieg betroffen ist. Dort wäre eine Überquerung des großen Flusses Niben notwendig, um nach Schwarzmarsch zu gelangen, womit man das Paktgebiet praktisch erreicht hätte. Die Karawanen kennen diese Handelswege schon seit Generationen. Da Elsweyr keiner Allianz angehört, läßt man Händler von dort in der Regel nach der üblichen Grenzkontrolle passieren, sofern keine Einwände vorliegen. Die Reise per Karawane dauert aber sehr lange, da sie zwischendurch überall ihr Lager aufschlagen und Geschäfte tätigen. Ich könnte Euch aber für die 900 Gold auch nach Grahtwald übersetzen und die nötigen Kontakte vermitteln. Gegen eine kleine Gebühr von weiteren 300 Gold, versteht sich. Ihr würdet über Grahtwald oder Schnittermark nach Elsweyr gelangen und Euch dort der Karawane meiner Familie anschließen.“

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    Die Antwort war wirklich erschöpfend. Sie dürften nun alle Wege kennen, die sie ins Paktgebiet führen könnten. Die drei Heldinnen bedankten sich bei dem Kapitän. Velaya wußte, daß es nichts umsonst gab und belohnte Jimila für ihre ausführliche Auskunft mit 50 Goldstücken. Wer weiß, vielleicht würden sie später noch ihre Dienste benötigen und da wollten sie nicht als Geizkragen in Erinnerung bleiben.

    Die Dunkelelfin, die Bretonin und die Kaiserliche zogen sich wieder in ihre Stammtaverne „Zum salzigen Flügel“ zurück, um sich zu beraten. Egal, welchen Weg sie wählen, billig würde das nicht werden. Entscheiden sie sich für die Schmuggler von Hews Fluch, müssen sie die Schmuggler ordentlich mit Gold schmieren und dabei noch aufpassen, nicht ausgeraubt zu werden. Auch die Karawane würde sie nicht umsonst mitnehmen. Die Teilnahme am Krieg in Cyrodiil erforderte auch den ständigen Erwerb von Versorgungsgütern und wenn sie dort ihren Unterhalt nicht durch das Ausplündern der leidgeprüften cyrodiil'schen Bevölkerung verdienen wollten, müssten sie vor Reiseantritt genügend Gold auftreiben oder andere Tauschmittel, die in Cyrodiil schwer zu bekommen und daher wertvoll waren. Ein Plan mußte her und zwar ein guter! Zunächst einmal verfaßten sie noch eine Notiz an Sky Vokun-Vith, damit sie in der nächsten Zeit nicht jeden Tag nach dem versprochenen Paket fragen mußte:

    "Liebe Sky, unsere Unternehmnung erweist sich als kniffliger, als erwartet. Wir möchten auch noch nicht zu viel verraten, sonst wäre es ja keine Überraschung mehr. Es sieht im Moment aber so aus, als würden wir länger, als einen Monat brauchen, um das Gesuchte zu finden." Die Notiz hinterließen sie wie gewohnt beim Wirt.
    Edited by Kalryssia on 24. Dezember 2016 11:49
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    Ideensuche

    Sera Na meinte: „Bisher hat es meistens gereicht, wenn ich meine Dienste als Köchin anbiete, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, während Velaya als Kellnerin gearbeitet hat. Doch für eine solche Menge Gold müßten wir wochenlang arbeiten. Ist unser Unterfangen zu ehrgeizig? Sollen wir es sein lassen?“ Velaya entgegnete: „Nein, wir ziehen das jetzt durch. Das ist schließlich eine schöne Herausforderung! Wir könnten auch wieder raus gehen und Leuten in Not helfen. Die meisten sind nach ihrer Rettung gerne bereit, eine Belohnung springen zu lassen. Wieviel bräuchten wir denn nun überhaupt?“ Kalryssia überschlug die Zahlen im Kopf: „3000 Gold sollten es schon sein“ „Puh, das ist nicht gerade wenig. Soviel hatten wir in der Vergangenheit nur selten.“ meinte Velaya. „Dafür wären wir auch wochenlang auf Abenteuerfahrt, bevor wir uns auf die eigentliche Reise machten. So wird das nichts!“
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    Sera Na hat eine Idee: „Wir könnten doch dem Wirt der Taverne helfen, ein großes, dreitägiges Fest auf die Beine zu stellen. Mit dem Gold, das wir noch haben, kaufen wir exotische Zutaten ein. Daraus zaubere ich dann dunmerische Küche, die die Hochelfen hier normalerweise nirgends bekommen. Dafür werden sie dem Wirt einen guten Preis bezahlen und wir stellen wiederum dem Wirt unsere Dienste in Rechnung. Velaya betätigt sich zwischendurch als Bardin und erzählt von unseren Abenteuern.“ Kalryssia war begeistert von der Idee: „Und ich kann zwischendurch einige Kunststückchen aufführen. Wenn ich früher Gold brauchte, trat ich manchmal damit in Tavernen oder auf Marktplätzen auf, gelegentlich auch auf Feiern der Adeligen.“

    Der Wirt war schnell von der Idee überzeugt, hatte er doch dadurch, daß Sera Na die nicht in seiner Küche vorhandenen Zutaten einkaufen würde, nur ein geringes Risiko zu tragen. Er übernahm die Werbung und organisierte zusätzliches Personal für die drei Tage. Die Feier würde auch auf dem Platz vor dem Gasthaus stattfinden; die Taverne war dafür zu klein. Dort würden sie zusätzliche Tische und Stühle aufstellen. Um die Gewerbegenehmigung kümmerte sich ebenfalls der Wirt. Sie bekamen sogar zusätzliche Wachen als Sicherheitspersonal von der Stadt gestellt. Viele Soldaten meldeten sich dafür freiwillig für ein kostenloses Menü pro Tag aus Sera Na's Küche.

    Da Vulkhelwacht eine Hafenstadt war, gab es an den Marktständen auch eine größere Auswahl an Kochzutaten, als auf Märkten im Hinterland. Sera Na bekam nicht alle Originalzutaten, doch fand sie Möglichkeiten, die fehlenden dunmerischen Spezialitäten durch Improvisation zu imitieren, z.B. indem sie einheimisches Fleisch aussuchte, das in seiner Konsistenz dem Original ähnelte und indem sie die vorhandenen Gewürze geschickt mischte. Guarfleisch und Kwamaeier waren auf Auridon einfach unmöglich aufzutreiben. Bei exotischen Gewürzen hatte sie mehr Erfolg, die waren auch besser lagerbar, als Fleisch und für den Fernhandel daher besser geeignet. Immerhin hatten sie Glück und konnten direkt von einem Handelsschiff mehrere Kisten Sujamma, Shein und Greef erwerben, was hier normalerweise Mangelware war. Sie stammten angeblich von einer Schwarzbrennerei aus Kargstein; genauer wollte Sera Na es gar nicht wissen.

  • Kalryssia
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    Nach dem Einkauf waren die drei nun aber pleite. Wenn die Idee nicht funktioniert, war's das erst mal. Kalryssia brauchte für ihre Auftritte ungiftiges, brennbares Öl, einige gut ausbalancierte Schwerter und noch ein paar Kleinigkeiten. Um Gold zu sparen machte sie mit Velaya einen Spaziergang in Auridon, um Rohstoffe zu sammeln. Aus diesen schmiedete sich Kalryssia ihr Arbeitsgerät so, wie sie es haben wollte. Sera Na war inzwischen mit den Vorbereitungen für die Küche beschäftigt mit Vorkochen und braute am städtischen Alchemietisch noch einige besonders gute Getränke zusammen, die es garantiert nicht zu kaufen gab. Der Wirt hatte Sera Na für die Dauer der Feier auch das Kommando über sein Personal erteilt und nutzte die Gelegenheit, um selbst einmal drei Tage auszuspannen.

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    Edited by Kalryssia on 24. Dezember 2016 16:51
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    Das Fest in Vulkhelwacht

    Die Vorbereitungen für das Fest waren pünklich beendet, die Feier konnte um 10:00 morgens beginnen. Draußen vor der Taverne waren Tische und Stühle aufgestellt; die meisten von ihnen mit einem Baldachin überdacht, falls es regnen sollte. Sie wollten es als Themenabend durchziehen mit dunkelelfischer Küche und Geschichten aus Morrowind. Sera Na und Velaya kostümierten sich als „Dunkle Verführerinnen“, das schien ihnen irgendwie passend. Die Aufmerksamkeit der Herren war ihnen damit gewiß. Kalryssia würde in ihrer roten Xivkyn-Rüstung auch ohne Kostüm alle Blicke auf sich ziehen. Die ersten dunmerischen Frühstücks-Speisen verließen die Küche, es flossen im Moment nur alkoholfreie und leichte alkoholische Getränke, die Gäste sollten nicht zu früh angetrunken sein. Erst ab 17:00, also nach Feierabend der meisten Arbeiter, durfte auch Alkohol ausgeschenkt werden. Das war eine Auflage der Stadtführung und die Wachen achteten sehr auf die Einhaltung.

    Etwa alle 45 Minuten sollte ein Ereignis für Abwechslung sorgen. Kalryssia zeigte um 10:45 die erste Vorführung, es waren aber noch nicht so viele Gäste da, denn viele mußten noch arbeiten. Einige neugierige Wachen hatten ihre Patrouille so gelegt, daß sie sich die Feier einen Moment anschauen konnten, andere waren fest als Sicherheitsdienst vor Ort. Kalryssia führte also eine ihrer Solo-Kampfübungen vor, die sie sich zurecht gelegt hatte. Die Zuschauer konnten ausgefeilte und dennoch ästhetische Schwert/Schild-Kombinationen mit Tritten sehen. Sie demonstrierte mit Hilfe einiger Wachen, die sich dafür zur Verfügung gestellt hatten, auch einige waffenlose Würfe und Armhebel und zeigte ihnen, wie man besonders empfindliche Körperpunkte zur Verteidigung nutzen kann. Vor allem das fachkundige Publikum, also die Wachen, der Leibwächter eines anwesenden Adeligen und einige Abenteurer, schauten genau zu und waren beeindruckt, wie Kalryssia weniger mit Kraft als mit Technik ihre Partner scheinbar mühelos zu Fall brachte und kampfunfähig machte. Sie musste versprechen, den Wachen in der Kaserne einige der Techniken beizubringen und hatte nun bei ihnen einen Stein im Brett.

    Anschließend begannen die Bediensteten mit dem Servieren der ersten Mittags-Menüs. Sera Na hatte sich mächtig ins Zeug gelegt. Die besonderen Getränke, die sie am Alchemietisch gemischt hatte, wollte sie aber erst abends ausschenken, denn da war ihr Vorrat leider begrenzt und diese Getränke sollten etwas Besonderes bleiben.
  • Kalryssia
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    Um 11:30 war Velaya dran mit ihrem ersten Barden-Auftritt. Bei ihrer Ausbildung in der Magiergilde mußte sie zwangsläufig eine Menge Bücher lesen, auch viele über Legenden, Sagen und Lieder. Einige davon beeindruckten sie so sehr, daß sie sie auf ihren Reisen weiter erzählte und sie so bekannt machte. Daraus entwickelte Velaya das Talent zur Bardenkunst und die brachte ihr und Sera Na so manchen kleinen Nebenverdienst ein und nebenbei transportierte sie dabei Nachrichten von Ort zu Ort.

    Sie ließen also die Tür der Taverne offen, damit man Velaya auch draußen hören konnte. Sie sang im Innenraum vor dem Kamin, den sie als den besten Platz im Haus ermittelt hatte, da die Mauern dort ihre Stimme am besten verstärkten. Da Sera Na dunmerische Spezialitäten anbot, eröffnete sie mit einem Lied aus dem Ebenherz-Gebiet. Zum Verständnis des Publikums gab sie ein wenig Nachhilfe in Geschichte: „Mein erstes Lied erzählt vom Akaviri-Krieg in der späten ersten Ära und der Gründung des Ebenherz-Paktes aus den Völkern der Nord, Dunmer und Argonier. Es heißt, „Akavir“ bedeutet „Drachenland“ und die von Schlangenmenschen von ihrem Heimatkontinent vertriebenen Akaviri waren auf der Suche nach einem Drachenblut, das sie anführen sollte. Denn als sie nach Kaiser Remans Sieg erfuhren, daß der Kaiser ein Drachenblut war, schworen sie ihm die Treue und dienten ihm fortan als „Drachengarde"“. Velaya nannte das Lied „Drei Herzen vereint“:
    Edited by Kalryssia on 29. Dezember 2016 10:15
  • Kalryssia
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    „Wir pflügten die Felder von Himmelsrand
    Wir nährten die Kwama unter Morrowinds Land.
    Wir jagten die Wamasu in Schwarzmarschen's Auen,
    Drei Herzen voll reinem Vertrauen

    Doch dann legten sie an, scharfen Stahl in der Hand
    Setzten unser Heim, die Felder in Brand.
    Akaviri, ihr Name ist Blutdurst und Hass.
    Familien zerstört, aus düst'rem Spaß!

    Und drei ganzen Völkern verschafften sie Qual,
    Den Tod oder Knechtschaft zur Wahl.
    Da mussten die Völker von nun an vereint,
    Sie mussten sich stellen dem schändlichen Feind.

    Auf zum Krieg oh Ebenherz Heer,
    vertreibt die Akaviri, jagt sie ins Meer.
    Als der Feind bat um Gnade, die er nie gekannt,
    Drei Stimmen vereint schrien: Auf ewig verbannt!

    Uns'rem Herrn sei Tribut gezollt,
    Kein Joch kann uns halten,
    Weder Mondstein noch Gold.“


    https://www.youtube.com/watch?v=ddG1ojY-DhY


    EDIT: Textkorrektur. Vorher:
    [...]Drei Stimmen vereint schrien, auf ewig verwandt.[...]

    So ergibt es mehr Sinn:
    [...]Drei Stimmen vereint schrien: Auf ewig verbannt![...]
    Edited by Kalryssia on 24. Juli 2023 09:04
  • Kalryssia
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    Es folgten noch einige Lieder, die auch im Aldmeri-Gebiet wohl bekannt waren, wie z.B. „Roter Diamant“ und „Die Ebenenverschmelzung ist nah“. Letzteres zeugte von den Molag Bal und den Daedra, die versuchten, Kalthafen mit Nirn zu verschmelzen. Damit konnte Velaya auch gleichzeitig ihre Zuhörer vor der drohenden Gefahr warnen und ließ ihre eigene Flucht aus Kalthafen, damals zusammen mit Sera Na, in den Text einfließen, wie sie es früher schon gemacht hatte, um sich ein paar Münzen zu verdienen.

    Dazwischen wurde viel gegessen und die Getränke flossen reichlich. Um 12:15 gab es keine Vorführung; es hätte die Gäste beim üppigsten Mittagessen gestört. Um 13:00 zeigte Kalryssia einige Akrobatik-Einlagen und beendete die Aufführung mit einer Feuerspucker-Nummer, die sie natürlich wegen der Brandgefahr im Freien zeigte. Das Publikum war begeistert; ein Schreiber machte sich Notizen für einen Bericht, den er am Nachrichtenbrett der Stadt aushängen wollte.

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    Edited by Kalryssia on 29. Dezember 2016 10:07
  • Kalryssia
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    Bei einem ihrer abendlichen Auftritte nach dem Einbruch der Dunkelheit sang Velaya nicht, sondern machte sich die dunkle Atmosphäre zunutze und erzählte die Geschichte ihrer Flucht aus Kalthafen in den düstersten Farben und detailierter, als sie es mit einem Barden-Lied tun konnte. Sera Na hatte nun ein wenig Zeit gefunden, die Geschichte mit ihren Erinnerungen zu bereichern. Velaya hingegen schmückte die Geschichte dabei in bester Barden-Manier deutlich weiter aus, als Sera Na, die sich streng an die Fakten hielt. Den Gäste lief ein Schauer nach dem anderen über den Rücken, lauschten gebannt ihren Worten und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

    Gegen Mitternacht bot Kalryssia noch eine Jongleur-Nummer mit den Schwertern, die sie eigens für diesen Zweck geschmiedet hatte. Zum Kämpfen taugten die weniger, dazu lag ihr Schwerpunkt zu ungünstig. Außerdem waren diese Klingen nicht geschärft.

    So vergingen die Stunden des ersten Tages und am zweiten machten sie es genauso. Daß sich dabei ihr Programm wiederholte, störte niemanden, so hatten manche die Gelegenheit, die Show zu sehen, die sie am Vortag verpasst hatten. Am zweiten Tag kam es gegen Abend zu einer handfesten Rauferei zwischen Seemännern, die schon auf ihrem Schiff zu viel Grog getrunken hatten und jetzt noch mehr Alkohol wollten. Die Bedienungen wollten ihnen in dem Zustand aber nur noch harmlose Getränke servieren, was zum Streit führte. Jetzt machte es sich bezahlt, daß sich unsere Heldinnen mit den Wachen gut gestellt hatten. Die sorgten schnell und routiniert für Ordnung, noch bevor der Streit in ernsthafte Gewalt münden konnte, und warfen die Störenfriede in eine Ausnüchterungszelle. Wirklich zu Schaden kam zum Glück niemand, von gekränktem Stolz und ein paar zerbrochenen Tellern und Krügen einmal abgesehen. Blaue Flecken verheilen auch wieder.
  • Kalryssia
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    Um die Gäste wieder zu beruhigen, führte Velaya die Ballade von der Legende des Drachenbluts auf. Sie hatte den Text aus einem Buch über alte Legenden der gut bestückten Bibliothek der Magiergilde von Dolchsturz entnommen und erklärte den Zuhörern:

    „Die Legende besagt, daß in grauer Vorzeit drei wackere Helden der „Alten Nord-Zungen“ namens Gormlaith Golden-Griff, Hakon Ein-Auge und Felldir der Alte die Herrschaft der Drachen beendet hatten, indem sie in vielen glorreichen Kämpfen einen Drachen nach dem anderen zu Fall brachten und schließlich deren Anführer Alduin, den Weltenfresser, zum Kampf stellten - nur mit der Macht ihrer Stimme und einer Schriftrolle der Alten. Es ist nicht bis ins Detail überliefert, wie sie Alduin besiegten und was mit ihm geschah, doch die Legende sagt, daß Alduin nicht getötet werden konnte und eines Tages zurückkehren wird. Dann wird er versuchen, seine Herrschaft wieder zu errichten. In der „Prophezeiung des Drachenbluts“ heißt es:“

    "Wenn Tumult seinen Platz in den acht Winkeln der Welt einnimmt
    Wenn der Messingturm wandert und die Zeit neu geformt wird
    Wenn die dreifach Gesegneten scheitern und der Rote Turm erzittert
    Wenn der Drachenblut-Herrscher seinen Thron verliert und der Weiße Turm fällt
    Wenn der Schneeturm darniederliegt, zerstört, königlos, blutend
    Dann erwacht der Weltenfresser, und das Rad dreht sich auf das letzte Drachenblut."
    Edited by Kalryssia on 29. Dezember 2016 10:11
  • Kalryssia
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    Nach der Erklärung führte Velaya die Legende als Ballade auf, wohl wissend, daß in jeder Sage ein Körnchen Wahrheit steckt. Wer weiß, vielleicht schreibt irgendwann jemand ein ordentliches Buch über die Sage vom Drachenblut; bis dahin müssen die Barden die Erinnerung bewahren und verbreiten, sonst trifft sie die Rückkehr Alduins ohne Vorwarnung:

    „Drachenblut, Drachenblut,
    streitet voller Ehr‘ und Mut,
    um das Böse gänzlich auszumerzen!
    Die schlimmsten Feinde rennen, wenn sie den Siegesruf erkennen,
    o Drachenblut, Euer Segen wärme uns’re Herzen!
    Lauschet, Söhne frost’ger Weiten, dem Lied vergang’ner Zeiten,
    den Sagen, mutig vorgetragen, von des Einen Pracht.
    Er war Drache und auch Mensch in gleichem Maß,
    große Kräfte er besaß,
    so stark wie der Sonne Macht!
    Seine Stimm‘ er ließ erschallen,
    in der Schlacht aus den Annalen,
    als der frost’ge Wind des Krieges über Tamriel blies!
    Das mächt’ge Tu’um sensengleich,
    Mähte alle Feinde um, als das Drachenblut den gewalt’gen Schrei ausstieß!
    Und seine alte Schrift erzählte von dunklen Schwingen in der Kälte,
    die sich dann entfalten, wenn Bürgerzwist zum Kriege führt!
    Alduin, Königsgeißel, wird befreit … Schatten der Vergangenheit
    … so hungrig, dass nach der ganzen Welt er giert!
    Doch es wird sich dann so fügen,
    dass des finst’ren Drachen Lügen auf ewig wird’n verstummen.
    Ein Ende dem Bösen!
    Das holde Himmelsrand wird wieder frei sein von Alduins Rachen,
    das Drachenblut wird die Menschheit erlösen!“
  • Kalryssia
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    Einen Teil der Legende trug sie als Refrain in Drachensprache vor, einer Sprache, die so gut wie niemandem mehr bekannt war in der Ära der Allianzkriege:

    „Dovahkiin, Dovahkiin,
    Naal ok zin los vahriin,
    Wah dein vokul mahfaeraak ahst vaal!
    Ahrk fin norok paal graan
    Fod nust hon zindro zaan,
    Dovahkiin, fah hin kogaan mu draal“
  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Am dritten Tag, gerade als Kalryssia wieder eine Jongleur-Nummer zeigen wollte, kam ihr eine Rotwardonin mit blonden, zu einem Pferdeschwanz gebundenem Haar zuvor. Sie trug eine Elfische Heldenrüstung und hatte sich von der Feierstimmung anstecken lassen. Die Blondine nahm Kalryssia die Übungsschwerter mit einer kurzen Verbeugung vor der Drachenritterin aus der Hand und zeigte dem Publikum, daß sie die Nummer auch ganz gut beherrschte. Kalryssia quittierte die gelungene Darbietung mit einem anerkennenden Nicken und einem Krug Shein für die Unbekannte.

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    Die Rotwardonin stellte sich anschließend Kalryssia vor. Sie hieß Jadzia und war Templerin. Die beiden setzten sich zusammen an einen Tisch, Velaya hatte die Aufführung natürlich auch beobachtet und trat hinzu. Sera Na war noch in der Küche an ihre Pflichten gebunden. Die drei machten sich miteinander bekannt.
  • Kalryssia
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    Kennenlernen

    Kalryssia und Velaya waren neugierig auf die Geschichte der Templerin. Velaya fordere sie auf: „Erzähl doch mal ein wenig aus Deinem Leben.“ Und Jadzia begann zu erzählen: „Ich wurde in Hammerfell geboren, in Rihad, nahe der Grenze zu Colovia. Meine Familie siedelte dann auf der Suche nach Arbeit nach Skingrad in Cyrodiil um. Als der Krieg in Cyrodiil in 2Ä 580 begann, hatten meine Eltern Angst, daß der Krieg auch nach Skingrad übergreifen könnte und so zogen wir dann weiter nach Anwil an die Goldküste. Ich schloss mich dort der Kämpfer- und Magiergilde an und schaffte es mit deren Kontakten, mich aus dem Krieg herauszuhalten, da sie in dem Konflikt in ganz Cyrodiil Neutralität bewahrten und so gelegentlich als Vermittler auftraten.

    Ich lernte dort meine Kampffähigkeiten, studierte die Heilungsmagie und kann mich daher heute Templerin nennen. In Anwil diente ich der Bevölkerung dann als Stadtwache und Heiler und kam dabei auch so manches Mal der Dunklen Bruderschaft in die Quere, indem es mir gelang, einige ihrer Opfer das Leben zu retten, sei es in meiner Eigenschaft als Stadtwache oder als Heiler.

    Als diese dann mehrere Attentate auf mich versuchten, die ich zum Glück vereiteln konnte, wurde es Zeit, den Wohnort zu wechseln. Ich bin ganz gewiß nicht feige, aber früher oder später würden sie Erfolg haben und tot kann ich keine Leben mehr retten. Auf einem Handelsschiff verdiente ich mir meinen Lebensunterhalt als Matrose; auf See war ich halbwegs sicher vor den Attentätern. Auf der letzten Handelsfahrt kam ich mit der Vagabund und Kapitän Jimila dann nach Vulkhelwacht, und hier bin ich.“
    Edited by Kalryssia on 7. Januar 2017 14:43
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    Nun war Velaya dran. Sie erzählte von ihrer Flucht aus Kalthafen zusammen mit Sera Na. Dabei konnte sie sich kurz fassen, da Jadzia ihre Barden-Auftritte mitbekommen hatte. Velaya erklärte: „Leider ist meine Erinnerung an die Zeit vor meiner Gefangenschaft in Kalthafen sehr lückenhaft und ich bin mir bei den Erinnerungsfragmenten nicht einmal sicher, ob es echte Erinnerungen sind, oder von Molag Bal manipulierte. Diese Erinnerungen erscheinen mir zusammenhanglos und nutzlos. Ich muß aber vorher schon eine Magierausbildung genossen haben, weil ich bei unserer Flucht sehr schnell mit Zerstörungsmagie und Heilmagie zurecht kam und mich schon bald damit verbesserte.

    Gleich nach unserer Ankunft in Dolchsturz schloss ich mich der dortigen Magiergilde an und studierte die Arkanen Künste. So mancher der Texte kam mir seltsam vertraut vor, vielleicht hatte ich ihn vor meiner Gefangenschaft schon einmal gelesen.

    Sera Na hatte es während dieser Zeit mehr mit der Kriegergilde und nahm auch Kontakt zur Diebesgilde auf, die ihr einige sehr nützliche Fähigkeiten beibrachte. Wir wohnten beide zusammen in der Zuflucht der Diebesgilde von Dolchsturz, da unsere finanziellen Mittel keinen Daueraufenthalt in einer Gaststätte zuließen. Wohnen ist eigentlich zu viel gesagt. Sera Na konnte die Diebe dazu überreden, uns eine Nische zu überlassen, in der wir unsere Schlafsäcke platzierten. Dafür kochte Sera Na für sie und braute ihnen nützliche Tränke, wenn sie ihr die Zutaten besorgten. Ich heilte ihre Wunden und flickte ihre Kleidung. Im Gegenzug brachten sie uns den einen oder anderen schmutzigen Trick bei.

    Später, nachdem wir genügend gelernt hatten, zogen wir zusammen durch das gesamte Dolchsturz-Gebiet und halfen den Einwohnern, wo wir nur konnten. Meridia hatte Sera Na ja nach der Geschichte in Kalthafen ihren Segen erteilt, wodurch sie mit Fähigkeiten wie „Meridias Licht“ ausgestattet wurde, was gut gegen Untote eingesetzt werden kann. Bislang hatte sie aber nur wenige Gelegenheiten, diese Fertigkeiten zu erforschen und Meridia hat sich seitdem nicht mehr gemeldet. Wir hoffen, irgendwann auf unseren Reisen einmal ein Kloster oder etwas Ähnliches zu finden, wo sie in diese Richtung unterwiesen werden kann.

    Ich mußte im Verlauf unserer Reisen feststellen, daß Sera Na und mich im Dolchsturz-Gebiet niemand von früher erkannten. Es ist unwahrscheinlich, daß wir unsere Jugend in einer der Dolchsturz-Bündnis-Provinzen verbracht habe. Wir haben alle Dörfer und Städte bereist und hätten auf Leute treffen müssen, die sich an uns erinnerten, auf Verwandte oder Nachbarn. Die Suche würde nun im Aldmeri-Gebiet weiter gehen und falls wir auch dort nichts über unsere Vergangenheit erfahren können, im Ebenherz-Gebiet. Irgendwo müssen wir doch Spuren hinterlassen haben!“
    Edited by Kalryssia on 7. Januar 2017 14:47
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    Jetzt stellte sich Kalryssia vor: „Ich bin in Cyrodiil in Bruma aufgewachsen und mußte früh lernen, mich zu behaupten. Meine Eltern wollten mir das Schicksal ersparen, jemals zur Kriegsbeute zu werden oder anderen Übergriffen zum Opfer zu fallen und haben mich daher schon vor Ausbruch des Krieges in ihren Kampfkünsten unterwiesen. Vielleicht sahen sie die Zeichen der Zeit und ahnten den Krieg voraus. Als der Allianzkrieg im Jahre 2Ä 580 begann, wurde mein Vater in die Armee eingezogen und wurde beim Versuch, die Kaiserstadt von Daedra zu befreien zu einem der ersten Opfer dieses verdammten Krieges. Wir erfuhren davon, nachdem sein befehlshabender General uns seine Erkennungsmarke und einen Beileidsbrief schicken ließ. Es wurde langsam zu gefährlich in Bruma für eine alleinerziehende Mutter mit ihrer gerade eben volljährigen Tochter und damit Zeit, von dort zu verschwinden. Eigentlich wollten Mutter und ich schauen, ob wir im Wolkenherrscher-Tempel nördlich von Bruma Zuflucht finden konnten, doch auch der war inzwischen von Daedra besetzt. Wir mußten vor der angreifenden Übermacht der daedrischen Horden fliehen. Danach zogen wir dann weiter in die Berge Richtung Himmelsrand, versteckten uns in den Bergen nahe Helgen in einer verlassenen Mine. Dort bauten wir Eisenerz und Corundum ab, verhütten das zu Stahlbarren und verkauften diese gelegentlich am Markt von Helgen zu einem meist guten Preis. Die harte Arbeit mit der Spitzhacke und der Schaufel waren ein gutes Krafttraining.

    Als mir meine Mutter nichts mehr beibringen konnte, schickte sie mich zu einem Akaviri-Veteranen in die Ausbildung, der als Einsiedler in einem Turm in den Jerall-Bergen lebte. Er hatte den Angriff der Daedra auf den Wolkenherrscher-Tempel überlebt und konnte fliehen. Als Gegenleistung für seine Lektionen halfen Mutter und ich ihm bei der Feldarbeit und verdiente uns so auch Kost und Logis. Der alte Mann meinte, ich hätte Drachenblut in meinen Adern und wäre von Akatosh berührt, daher bildete er mich zur Drachenritterin aus, um diese schlummernden Talente ans Tageslicht zu fördern. Mutter blieb dann bei ihm und lebt vermutlich immer noch mit ihm zusammen. Ich hoffe, ich erhalte Gelegenheit, sie dort einmal zu besuchen.

    Später schloss ich mich Resten der Kaiserlichen Armee an und versuchte, in Cyrodiil wieder Ordnung zu schaffen. Doch vor einigen Monaten mußte ich mir eingestehen, daß das so nicht zu schaffen ist. Die Kriegsgründe müssen beseitigt werden; Molag Bal und seine Daedra verstehen es meisterlich, ständig einen Keil zwischen die Allianzen zu treiben und schwächen so alle Seiten. Bisher verstehen die Allianz-Führer einfach nicht, daß der eigentliche Feind Molag Bal ist. Das muß ich den Anführern irgendwie klar machen. Ich zog ins Aldmeri-Dominion, um mit Königin Ayrenn zu sprechen. Um Möglichkeiten zu suchen, wie man diesen dämlichen Krieg beenden kann. Später wollte ich auch mit König Emeric und Jorunn, dem Skaldenkönig sprechen. Das sind langwierige Prozesse. Um überhaupt in ihre Nähe gelassen zu werden, muß man sich mühsam hochdienen. Da ich eine Kaiserliche bin, sollte es mir aber möglich sein, als neutrale Vermittlerin aufzutreten. Jedenfalls hoffe ich das.“
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    Sera Na würde sich auch noch vorstellen müssen, doch die war weiterhin in der Küche beschäftigt und konnte sich noch keine Zeit dafür nehmen. Das Wichtigste hatten sie ja bereits von Velaya erfahren. Aber auch die Dunmer konnte sich nicht an die Zeit vor ihrer Gefangenschaft in Kalthafen erinnern. Vielleicht waren sie und Velaya in ihrem alten Leben einfach nicht wichtig genug, daß sie jemandem aufgefallen wären? Vielleicht hat erst die Gefangennahme durch Molag Bal die beiden zu etwas Besonderem gemacht? Möglicherweise stammen sie auch gar nicht aus Tamriel, sondern wurden von Molag Bal von woanders verschleppt. Atmora vielleicht, Yokuda oder Akavir. Aus Atmora kamen ja einst die Nord nach Himmelsrand, aus Yokuda die heutigen Rothwardonen und aus Akavir die von den Schlangenmenschen von ihrem Kontinent vertriebenen Akaviri, die dann Krieg gegen die Völker des späterem Ebenherz-Paktes führten, wie Velaya es in ihrem Lied „Drei Herzen vereint“ besungen hatte. Da passen Bretonen und Dunmer eigentlich nur schlecht ins Bild; es bleibt vorerst ein Rätsel.

    Die letzten Stunden des Festes neigten sich dem Ende zu. Der Wirt strahlte von Ohr zu Ohr und war mit den Einnahmen sehr zufrieden: „Ihr seid bei mir jederzeit willkommen. Heute habt Ihr bei mir freie Übernachtung und Verpflegung. In Zukunft bekommt Ihr 25% Rabatt, auch bei Essen und Trinken. Und wenn Ihr Lust habt, planen wir wieder einmal so ein Fest. Ich muß gestehen, daß ich noch nie zuvor in nur drei Tagen so gut verdient habe.“ Sera Na und Velaya wurden mit 3000 Goldstücken an den Einnahmen beteiligt. Jetzt wurde es Zeit, die Reise nach Himmelsrand zu planen. Sera Na war nun ebenfalls fertig mit ihrer Arbeit und setzte sich zur Besprechung hinzu.
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    Kalryssia
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    Jadzia meinte dazu: „Die 'Vagabund' wird morgen wieder auslaufen und Kurs nehmen auf Anwil, danach nach Davons Wacht weiter segeln. Wenn Euch das weiter hilft, werde ich erst mal mit Euch reisen und schauen, was sich daraus entwickelt. Mit Kapitän Jimila habt Ihr ja bereits gesprochen.“ Sera Na antwortete: „Ich habe über die Diebesgilde Kontakte, die mir in Davon's Wacht weiterhelfen könnten, sicher bin ich mir da nicht. Aber von dort aus segeln viele Schiffe in alle möglichen Regionen, auch außerhalb Tamriels. Vielleicht sind da auch Schiffe aus Ländern darunter, die nichts mit dem Allianzkrieg zu tun haben und daher bis Himmelsrand fahren können.“

    „So machen wir es!“ antwortete Kalryssia. Die vier beschlossen, gleich mit Jimila zu verhandeln. Am Hafen gönnten sie sich einen Blick auf das stolze Schiff.

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  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Das Gespräch mit dem Kapitän verlief unkompliziert; sie hatten ja schon über die Überfahrt-Bedingungen gesprochen. Velaya würde als Schneider, Zimmermann und Heiler helfen, dabei auch einige beschädigte Netze, Segel und Säcke flicken. Sera Na diente als Smutje in der Küche und sollte den Lagerbestand an Getränken und Nahrung überprüfen, eventuelle Mißstände aufzeigen und Verbesserungsvorschläge machen. Außerdem sollte sie neuen Grog mischen, um das Trinkwasser vor dem Verfaulen zu schützen, was für sie als geübte Alchemistin ein Kinderspiel war. Wenn es ihre Zeit erlaube, würde sie auch die Konservierung der übrigen Lebensmittel verbessern.

    Kalryssia hatte die notwendige Kraft, die Matrosen zu unterstützen und würde als gelernte Schmiedin die Metallteile des Schiffs überholen. Jadzia diente wie zuvor auch als Quartiermeisterin und Heilerin und kümmerte sich um die Versorgung und den Teil des Lagers, den sich nicht bereits Sera Na überprüfen würde. Immerhin kannte sich Jadzia im Lager bereits bestens aus und konnte Sera Na einweisen. Die Nacht würden sie bereits an Bord des Schiffs in einer Kajüte verbringen.

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    Edited by Kalryssia on 7. Januar 2017 15:03
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    Überfahrt Richtung Anwil

    Von Vulkhelwacht aus segelte die Vagabund zuerst nach Himmelswacht, wo sie einen mehrstündigen Aufenthalt hatten. Dort entluden sie einen Teil ihrer Handelswaren und nahmen neue Kisten auf. Nach einer kurzen Einkehr in die Hafenkneipe ging es auch schon weiter Richtung Anwil. Bis hierher lief alles nach Plan und ohne Komplikationen.

    Währenddessen verrichteten unsere vier Heldinnen ihren Dienst an Bord des Schiffes, wie sie es versprochen hatte. Jadzia inspizierte die Ladung, prüfte die Waren, verglich alles mit ihrer Frachtliste und beschriftete alles sorgfältig. Sera Na tat dasselbe mit den Verpflegungsgütern. Jadzia stieß dabei auf einige sonderbare Kisten, deren Inhalt sie nicht klar identifizieren konnte. Sie holte Velaya hinzu, die als studierte Magierin ja schon die seltsamsten Dinge gesehen hatte. Die stufte den Inhalt der Kisten als Dwemerartefakte ein und konnte bei der groben Einordnung vieler Gegenstände helfen.

    Doch bei zwei größeren Objekten war auch Velaya völlig ratlos. Sie holten Kapitän Jimila hinzu, außerdem Sera Na und Kalryssia, die dabei halfen, die beiden Objekte aus den Kisten zu holen. Eines der Geräte sah aus, wie eine Art Schrank und hatte einige Lampen, Hebel und Schalter sowie einen Kristall und eine Linse an der Oberseite. Das andere „Dings“ war eine flache, runde Scheibe, etwa 1,5 m im Durchmesser. An der Außenseite waren vier Löcher eingearbeitet, in denen offenbar normalerweise je ein Gegenstand stecken sollte. Sie schauten sich die zuvor überprüften Objekte an und fanden vier etwa 2 m hohe Pylonen, die sauber in die Vertiefungen hinein paßten. Sera Na und Kalryssia versuchten, die Pylonen zu installieren. Kalryssia war ja eine Meisterschmiedin und hatte sicherlich die erforderliche Geschicklichkeit dafür.

    Die Geräte waren beide außer Betrieb; jedenfalls ließ nichts darauf schließen, daß sie aktiv wären. Von der Erscheinung der Scheibe mit den Pylonen her wirkte das Artefakt ein wenig daedrisch, doch sie waren hauptsächlich aus demselben Dwemermetall, wie die übrigen kathalogisierten Objekte und hatten offenbar nichts miteinander zu tun. Jedenfalls gab es keine sichtbare Verbindung zwischen ihnen. Es wirkte so, als hätten die Dwemer versucht, Daedra-Magie mit Dwemertechnologie zu kombinieren.
    Edited by Kalryssia on 12. Januar 2017 16:36
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    Jadzia fragte Jimila: „Weißt Du, was es mit dieser Fracht auf sich hat? Es handelt sich laut der Frachtpapiere um Frachtgut einer Archäologengruppe der Magiergilde, die die Teile zur Magiergilde nach Anwil schicken wollen zur weiteren Erforschung durch unabhängige Gelehrte. Aber die Geräte sind uns unbekannt und sehr seltsam. Wir versuchen gerade auszuschließen, daß Gefahr von ihnen ausgeht.“

    Jimila antwortete: „Ich weiß da auch nicht mehr, als Ihr. Es ist ein einfacher Frachtauftrag. Wir sollten uns nicht zu viele Gedanken darüber machen, aber Ihr habt schon recht, wir sollten froh sein, wenn wir die Dinger wieder von Bord haben. Wenn Ihr etwas herausfindet, gebt mir bitte Bescheid. Sollte das Zeug eine Gefahr für unser Schiff darstellen, werfen wir es über Bord. Ich riskiere doch für diese neugierigen Spinner von der Magierakademie nicht mein Schiff!“

    Velaya war einfach zu sehr "Spinner der Magiergilde", um diese Geräte wieder einfach in die Kisten zurück zu packen. Sie konnte einfach nicht anders und schaute sich die Artefakte genau an. Velaya klopfte das Gerät mit einem Hammer vorsichtig ab und suchte nach verborgenen Hohlräumen und Ähnlichem und wurde fündig. Eine sorgfältig eingearbeitete und kaum sichtbare Wartungsklappe zog ihre Aufmerksamkeit auf sich; sie prüfte die Klappen, konnte keine Fallen oder Ähnliches sehen und öffnete sie. Zum Vorschein kam eine Anordnung mehrerer farbiger Kristalle, die aber allesamt ohne Energie waren. Zwei dieser Kristalle waren große Seelensteine. Sie hatte wohl die Energiequelle gefunden. Über die Funktion der anderen Kristalle konnte sie nur spekulieren, aber es waren keine Seeelensteine. Vermutlich gehörten sie zu irgendeiner Steuerung. Die Dwemer waren ja als Meister der Ingenieurskunst bekannt und hatten es geschafft, Magie und Mechanik miteinander zu vereinen.

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    Velaya hatte mehrere große Seelensteine in ihrem Besitz. Sie nahm die erloschenen heraus und setzte geladenene Steine in die Halterung. Sogleich fingen die farbigen Kristalle zum Leuchten an und ein leises Summen und Brummen war zu hören. Das Gerät wäre nun betriebsbereit, aber Velaya hatte noch nicht herausgefunden, welchem Zweck es diente und ließ vorerst die Schalter in Ruhe.
    Edited by Kalryssia on 12. Januar 2017 11:05
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    Kalryssia
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    Sie untersuchte das Gerät sehr genau und hielt Ausschau nach einer Art Anleitung, doch da war keine. Lediglich kleine Symbole dienten wohl als Beschriftung, doch ohne eine Legende, die diese Symbole erklärt, konnte sie diese nicht entschlüsseln. Inzwischen justierten Kalryssia und Sera Na die Pylone bei ihrem Artefakt und richteten sie so aus, daß ihre Spitzen zum Zentrum hin zuliefen. Um besser hin zu kommen, stellten sie sich auf die Metallplatte.

    Ohne, daß Velaya irgendetwas berührt hätte gab es urplötzlich eine Entladung von ihrem Artefakt hin zu den Pylonen der Plattform. Die Pylone wiederum bündelten die Energie am Kreuzungspunkt zwischen den Spitzen, dann öffnete sich so schnell, daß Sera Na und Kalryssia darauf nicht mehr reagieren konnte, ein gleißendes Licht, umfaßte sie und... die beiden waren verschwunden.

    Velaya und Jadzia erschraken fürchterlich, doch Velaya hatte keinen der Schalter angefaßt. Das Gerät muß sich von selbst berührungslos mit der Plattform verbunden haben, es führten ja keine Kabel hin. Wieso es aktiviert wurde, war nicht feststellbar. Vielleicht klemmte nach so langer Zeit ein Kontakt, vielleicht hat es auch nie richtig funktioniert und wurde von den Dwemern deswegen aufgegeben. Verdammt, sie hätten vorsichtiger sein müssen!

    Jetzt hieß es, einen kühlen Kopf zu bewahren! Jadzia und Velaya hatten so ein Phänomen ja nicht zum ersten Mal gesehen. Schon öfter hatten sie magische Portale durchschritten, um andernorts wieder heraus zu kommen. So war es vermutlich auch diesmal. Doch wo waren Kalryssia und Sera Na hin gelangt? Hoffentlich an einen sicheren Ort. Hinterher wollten Velaya und Jadzia erst mal nicht, das könnten sie immer noch tun. Velaya mußte das Gerät nun noch genauer studieren und herausfinden, wie sie die beiden zurück holen kann, falls das von hier aus überhaupt möglich war. Ansonsten müßten Kalryssia und Sera Na selbst einen Weg finden.
    Edited by Kalryssia on 12. Januar 2017 11:09
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    Reise ins Unbekannte

    Für Sera Na und Kalryssia ging alles sehr schnell. Sie konnten unmöglich sagen, wieviel Zeit ihre Reise in Anspruch genommen hatte. Möglicherweise nur Sekunden, vielleicht aber auch Jahre. Das mußten sie noch herausfinden. Jedenfalls war es nicht gerade angenehm, ohne jede Vorwarnung teleportiert zu werden.

    Sie fanden sich im Gang einer großen Höhle wieder auf einer Plattform, die der ähnelte, die sie auf dem Schiff zusammen gebaut hatten. Die andere Plattform war wohl auf dieses Ziel eingestellt. Aus einer Richtung des Ganges konnten sie ein fahles Licht sehen. Drei zuerst schwer zu identifizierende Schatten schnellten auf sie zu, Kalryssia und Sera Na zogen ihre Waffen und machten sich kampfbereit. Nach einigen Sekunden konnten sie erkennen, daß sich zwei Dwemerspinnen und eine Dwemersphäre auf sie zu bewegten. Die Dwemersphäre hielt mit einer Waffe auf Sera Na, eine Dwemerspinne baute sich drohend vor Kalryssia auf und die dritte Spinne blieb hinter den beiden anderen Konstrukten und emittierte eine Art Strahlenkuppel. Aus dem Hintergrund kam noch eine weitere Dwemersphäre hinzu. Kalryssia hatte solche Konstrukte früher schon gesehen und sagte zu Sera Na: „Ruhig bleiben! Wenn sie uns angreifen wollten, wären sie nicht stehen geblieben. Wir wissen nicht, wieviele von denen noch hier sind, versuche einen Kampf zu vermeiden.“

    Etwa eine halbe Minute lang verharrten die beiden Parteien kampfbereit an ihren Positionen. Die Konstrukte machten klappernde Geräusche und gelegentlich entwich etwas Dampf aus ihren Aggregaten. Schließlich senkten die Sphären ihre Waffen und bildeten zusammen mit den Dwemerspinnen eine Gasse, ganz so, als hätten sie neue Befehle bekommen. Eine Aufforderung, weiter zu gehen. Sera Na und Kalryssia senkten auch ihre Waffen, steckten sie aber noch nicht weg.

    Vorsichtig gingen sie weiter auf das Licht im Gang zu. Als Waffen trugen sie ihre Bögen und je zwei Schwerter mit sich. Kalryssia als Drachenritterin konnte sich bei Bedarf direkt selbst heilen, Sera Na als Nachtklinge mußte indirekt Leben regenerieren oder Tränke verwenden. Sie könnte auch mit einem Heilstab arbeiten, doch hatte sie ihren nicht dabei, als sie überraschend teleportiert wurden. Schon bald wandelte sich die Umgebung. Sauber eingefaßte Wände machten dem nackten Fels Platz. Sera Na flüsterte „Dwemerumgebung, eindeutig...“. Kalryssia nickte. Sollte der Korridor verzweigen, mußten sie sich den Weg zurück merken, nur für den Fall.

    Rechts und links entlang der Wand standen einige niedrige Regale mit Tränken und alchemistischen Zutaten, schon bald sahen sie in einer Nische einen Alchemietisch. Sera Na schaute sich die Flaschen an, sie waren in Dwemerschrift beschriftet. Aldmerisch konnte sie zwar lesen und verstehen, da sie unter den Elfenvölkern früher traditionell als Hilfssprache verwendet wurde, aber die Dwemerschrift war ihr weitgehend fremd. Auch Dwemer verwendeten aldmerisch, wenn sie mit anderen Elfenvölkern kommunizieren mußten. Ein fragender Blick zu Kalryssia wurde mit Achselzucken beantwortet. Ein Schrank stach optisch allerdings hervor, sie nahmen an, es handle sich um einen Erste-Hilfe-Schrank oder etwas ähnlich Wichtigem.

    Sie rechneten damit, von den Dwemerkonstrukten doch noch angegriffen zu werden, doch sie blieben zunächst einmal ruhig, aber wachsam, daher ließen sie die Schränke und herumliegenden Sachen in Ruhe. Schließlich mündete der Gang in einen größeren Hauptraum mit Möblierung in Dwemerbauweise. Regale, Schränke, Tische, Stühle... alles war aus einem Verbund von Stein und diesem typisch rotbronzefarbenem Dwemermetall. Licht schien aus mehreren Lichtquellen, in der Mitte befand sich ein großes Pflanzen-Becken mit Kräutern und einem Baum in der Mitte und Sitzbänken rundherum.

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    Edited by Kalryssia on 21. Januar 2017 12:20
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    Sie erspähten eine Kreatur zwischen den Regalen. Aus dieser Entfernung sah es aus, wie eine Dwemerspinne mit einem humanoiden Körper aus Fleisch und Blut. Das Wesen blickte in ihre Richtung. Die Gestalt sprach sie an, aber weder Sera Na noch Kalryssia verstanden, was sie sagte. Da die Gestalt sie aber noch nicht angegriffen hatte, gingen sie erst mal davon aus, daß sie friedlich war und steckten die Waffen weg. Vermutlich kommandierte sie auch die Dwemerkonstrukte, die sie hierher eskortiert hatten. Sera Na und Kalryssia traten aus den Schatten heraus und zeigten mit Zeichensprache, daß sie nichts verstanden hatten.

    Das Wesen versuchte es nun in verschiedenen Sprachen, war also offenbar sehr gebildet. Sera Na kam ihm bei seinen Versuchen entgegen und sprach es auf aldmerisch an. Es funktionierte, das Wesen verstand sie. Sera Na übersetzte nun im Folgenden zwischen Kalryssia und der Gestalt. Sera Na und Kalryssia stellten sich namentlich vor. Das Wesen tat es ihnen gleich. Er hieß Yagrum Bagarn und war ein echter Dwemer.
    Edited by Kalryssia on 21. Januar 2017 12:22
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    Der möglicherweise letzte Dwemer

    Ungläubig schauten ihn die Frauen an, dann sich gegenseitig. Bisher gingen sie doch davon aus, daß alle Dwemer im 8. Jahrhunder der ersten Ära verschwunden seien. Sera Na hatte bei ihrer Flucht aus Kalthafen damals ein Buch vom Chefkonstrukteur Kagrenac persönlich ein Notizbuch gefunden, das sie mit Velaya gemeinsam inzwischen auch komplett studiert und mit den Büchern der Magiergilde abgeglichen hat. Seitdem ging Sera Na persönlich davon aus, daß das Verschwinden der Dwemer mit der Konstruktion des „Numidium“ zusammen hing, wofür es aber keinen abschließenden Beweis gab. Wie kann es nun also sein, daß vor ihnen ein Dwemer aus Fleisch und Blut stand? Nun, „stand“ war wohl nicht der richtige Ausdruck. Genauer gesagt saß er auf einem Unterbau, der an eine sechsbeinige Dwemerspinne erinnerte. Er war sehr unförmig, worauf sie sich zunächst keinen Reim machen konnten. Ohne das Gestell laufen konnte er aber sicher nicht. Kalryssia und Sera Na wollten näher kommen, doch Yagrum Bagarn sagte forsch „STOP! Kommt nicht näher!“. Die Frauen taten wie befohlen. Er erklärte langsam genug, daß Sera Na mit der Übersetzung mitkam: „Ich habe mir die Corpus-Krankheit eingefangen, die für meine körperliche Verfassung verantwortlich ist und möchte Euch nicht anstecken.“

    Sera Na nickte: „Ist in Ordnung, danke für die Warnung.“ und erklärte es Kalryssia. Der Dwemer fügte hinzu: „Dort hinten, in dem Gang, aus dem Ihr her kamt, befindet sich ein weißer Schrank mit einem roten Symbol. Darin ist eine Flasche mit gelblicher Flüssigkeit. Die, mit dem großen Bauch und dem langen Flaschenhals. Trinkt davon und wartet einige Minuten, das senkt das Ansteckungsrisiko auf beinahe Null.“ Während sie sich eine der besagten Flaschen holten, es waren nur noch wenige Flaschen im Schrank enthalten, fuhr Yagrum mit der Erklärung fort: „Diese Krankheit macht mich zwar gegen alle anderen Krankheiten immun, aber Ihr seht ja selbst, wie sie mich zurichtete. Ich kann nicht mehr alleine laufen und es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, mit meinen Händen die anfallenden Arbeiten zu verrichten, die meine Konstrukte nicht für mich erledigen können, das Tränkebrauen und Essen machen zum Beispiel. Ich merke auch, wie allmählich meine geistige Verfassung unter der Krankheit leidet.“

    „Wo bekommst Du denn dann Lebensmittel her und die Zutaten für Deine Tränke, die nicht hier unten wachsen?“ fragte Kalryssia. Er antwortete „Och, das geht schon. Einige Dinge wachsen ja hier unten wie Ihr sehen könnt. An Pilzen herrscht zumindest kein Mangel, auch wenn viele von ihnen giftig sind und nur für die Alchemie von Nutzen sind. Der Hauptzugang zur Oberfläche ist heute verschüttet; er müßte mühsam freigegraben werden. Es gibt aber einen verborgenen Gang zur Oberfläche außerhalb der Ruinen, der gerade groß genug ist, daß meine Dwemerspinnen hindurch laufen können. Eigentlich ist es nur ein Lüftungsschacht. Nur etwa 20 Minuten Stunde Fußmarsch entfernt vom Zugang gibt es eine Kultstätte, in deren Nähe ein Orsimer-Stamm lebt. Die bringen ihren Ahnen dort ein mal pro Woche Opfergaben dar, meistens Lebensmittel, machmal auch andere mehr oder weniger nützliche Dinge. Und einige meiner Dwemerspinnen holt die Sachen dann für mich in der Nacht ab. Wenn die Orsimer sehen, daß ihre Gaben am nächsten Tag weg sind, hält das ihren Glauben an ihre Ahnen lebendig und versorgt mich seit einer Ewigkeit mit dem Nötigsten. Ansonsten würden die Speisen ja doch nur verrotten.“
    Edited by Kalryssia on 21. Januar 2017 12:50
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