Das Kapitel „Gold Road“ (inklusive des Schriftlehre-Systems) und Update 42 können jetzt auf dem öffentlichen Testserver getestet werden! Hier könnt ihr die aktuellen Patchnotizen lesen: https://forums.elderscrollsonline.com/en/discussion/656454/

ESO-Kurzgeschichte Sera Na Kriegerin des Lichts

Kalryssia
Kalryssia
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Hallo,

an einem verregneten und langweiligen Tag im August 2016 kam mir die Idee für eine Kurzgeschichte. Als ich dann nach gutem Material suchte und meine mittlerweile 2 Jahre alten youtube-Videos anschaute, erhellte mich die Inspiration, ich könnte die Flucht des Helden von Tamriel, der später Molag Bal besiegen soll, einmal etwas anders erzählen, sie also etwas ausbauen.

In meiner Geschichte schafft der Held von Tamriel, bei mir eine bretonische Magier-Heldin namens Velaya, die Flucht aus Kalthafen zusammen mit Lyris und dem Proheten nur mit Hilfe einer weiteren Heldin, einer Dunkelelfen-Nachtklinge namens Sera Na. Ohne diese zweite Heldin wäre Velaya nicht aus Kalthafen entkommen und hätte später nicht Molag Bal besiegen können.

Die Geschichte ist schon komplett fertig geschrieben und umfasst beinahe 50 Din A4-Seiten. Ich habe Screenshots aus Elder Scrolls online und Skyrim verwendet, da für die Erzählung Bilder nötig waren, die es in TESO nicht gibt. Ich werde die Geschichte Stück für Stück ins Forum stellen und bei ausreichend Interesse damit fortfahren, bis sie vollständig ist.



Für die DISKUSSION werde ich ein zweites Thema eröffnen, damit der Lesefluss hier nicht gestört wird. Den Link findet ihr dann HIER:
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/290053/eso-kurzgeschichte-sera-na-kriegerin-des-lichts-diskussion

INHALTSVERZEICHNIS MIT SPRUNGMARKEN:

Das Erwachen in Kalthafen
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3335931/#Comment_3335931
Stimmen aus der Nachbarzelle
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3337731/#Comment_3337731
Die blutende Schmiede
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3345106/#Comment_3345106
Der Turm der Augen
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3347410/#Comment_3347410
Sir Cadwell
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3349696/#Comment_3349696
Der Unterbau
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3352276/#Comment_3352276
Der Weg zur Steuerzentrale
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3352290/#Comment_3352290
Die Zelle des Propheten
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3355054/#Comment_3355054
Die Steuerzentrale
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3355061/#Comment_3355061
Ungewissheit
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3358113/#Comment_3358113
Das Tagebuch von Kagrenac, dem Großingenieur der Dwemer
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3358118/#Comment_3358118
Der Fall der Barriere
https://forums.elderscrollsonline.com/de/discussion/comment/3364359/#Comment_3364359
Edited by Kalryssia on 15. September 2016 15:26
  • Kalryssia
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    Elder Scrolls – Sera Na, Kriegerin des Lichts


    Das Erwachen in Kalthafen

    Das fahle, diffuse Licht scheint aus krisallinen Lichtquellen zwischen dunklen, grauen Wänden. Ein lebloser, höhlenartiger Raum ohne Moos, ohne Pilze. Der Boden ist kalt, hart und feucht während die Luft höllisch heiß ist. Beide Extreme wirken gleichzeitig auf die Gestalt, die auf dem Boden liegt. Langsam öffnen sich ihre Augen. Orientierungslos streift ihr Blick durch die fremde Umgebung. Langsam kehrt das Bewusstsein zurück. Eine, knöcheltiefe Pfütze inmitten des Raumes weckt ihr Interesse, etwas Wasser würde ihr gut tun. Zu viel sollte sie nicht davon trinken, denn das fahlblau schimmernde Nass sieht nicht sehr gesund aus. Im Gegensatz zur Luft ist dieses Wasser so kalt, wie der Fels unter ihr. Nur eine Form von Magie kann für diesen unnatürlichen Zustand der Grund sein.

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  • Kalryssia
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    Ihr prüfender Blick stellt fest, dass sich nicht im Wasser regt, nicht einmal Insekten oder andere Lebewesen. Das Wasser macht einen völlig toten Eindruck. Angst hat sie eher vor dem, was sie nicht sehen kann, denn das könnte sie krank machen. Ihr Gesicht spiegelt sich im Wasser, das Gesicht einer Dunmer, einer Dunkelelfin. Ihr schmerzender Kopf macht es schwer, klare Gedanken zu fassen.

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    Ihre Hände formt sie zu einer Schale, nimmt etwas Wasser auf, benetzt ihr Gesicht damit und hält einen Moment inne. Ihr Blick hat ein Skelett am anderen Ende der Höhle entdeckt. Vielleicht sollte sie sich erst einmal gründlich umsehen und schauen, ob es hier etwas Nützliches gibt, bevor sie dieses seltsame, wenig Vertrauen erweckende Wasser trinkt.

    Zwei weitere Skelette, also insgesamt drei befinden sich in der Höhle. Ein vergitterter Durchgang, eine Tür, wenn man es so nennen mag, versperrt den Weg nach draußen. Sie muss sich in einem Gefängnis befinden, einem Kerker vielleicht oder etwas Schlimmerem. Die Skelette in diesem Raum deuten darauf hin, dass dieser Ort schon öfter als Gefängnis gedient haben muss. Der Durst erinnert sie daran, dass sie sich umsehen wollte. Beim ersten Skelett findet sie nichts weiter außer einem bronzefarbenen Ring, der noch auf einem Finger steckt sowie einen modrigen, hölzernen Stab, der sofort in viele Teile zerfällt, als sie ihn aufnehmen will. Das Skelett muss schon sehr lange hier liegen, denn nicht einmal Reste der Kleidung sind noch vorhanden. Nur der metallene Ring hat die Zeit überdauert. Ob sie mit dem Ring noch etwas anfangen kann, weiß sie nicht, sie nimmt ihn aber erst einmal an sich. Auf ihrem Finger nimmt er zumindest keinen Platz weg. Als sie den Ring auf ihren Finger steckt, fühlt sie sich sofort ein wenig vitaler. Der Ring muss verzaubert sein; ein schwacher Ausdauerzauber vermutlich.

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  • Kalryssia
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    Das zweite Skelett hat noch Ledersandalen an. Die sind zwar schon abgenutzt, aber die Dunkelelfin hat momentan gar keine Schuhe an, somit nimmt sie sie an sich. Die übrige Bekleidung des Skeletts aus Stoff ist völlig unbrauchbar. Zwei Stoffteile sind noch intakt. Aus einem löst sie die Fäden heraus und bindet sie zu einem kleinen Wollknäuel zusammen. Das andere, größere Stoffteil bringt sie auf eine Idee, daher lässt sie es unverändert. Es wird ihr gleich noch sehr nützlich sein.

    Vom dritten Skelett ist nur noch der Ledergürtel von Wert. Er ist zwar etwas brüchig, aber immerhin ist an ihm eine kleine Seitentasche angebracht, in der sie wenigstens die kleinen Fundstücke verstauen kann. Die Dunkelelfin selbst ist nur mit einem langem, groben Jute-Hemd und einer knappen Jute-Hose bekleidet, die die Beine weitgehend unbedeckt lässt und natürlich mit den eben gefundenen Schuhen. Ihre Kleidung sieht gebraucht aus. Vielleicht eine Gefangenen-Kleidung, die schon mehrere Gefangene getragen haben.

    Mit dem Stoffrest nimmt sie etwas Wasser auf, formt ihn zu einem provisorischen Beutelchen und lässt das Wasser durch den Stoff in ihre linke, zu einer Schale geformten Hand fließen. So hat sie wenigstens etwas grob gefiltertes Wasser zu trinken. Ein prüfender Blick auf das Wasser in ihrer Hand, dann kostet sie davon. Es schmeckt unerwartet klar, sie hatte modrigen Geschmack erwartet.

    Sie nimmt eine weitere Portion des Wassers in das Stoffsäckchen, hält es mit dem herauslaufenden Wasser nun direkt über den Mund, den Kopf in den Nacken gelegt. Diesen Vorgang wiederholt sie einige Male. Darüber, dass dieser Stoff eben noch zu den Kleidungsresten eines Skeletts gehörte, kann sie sich gerade keine Gedanken machen, Hauptsache, sie muss diese seltsame Brühe nicht völlig ungefiltert zu sich nehmen. Nun erinnert sie sich auch wieder an ihren Namen: Sera Na. Mit der Erinnerung an ihren Namen kehrt auch etwas von ihrem Überlebenswillen wieder zurück.

    Hunger verspürt sie auch, doch dafür hat sie jetzt keine Zeit. Sie muss sich etwas einfallen lassen, um von diesem unheimlichen Ort zu entkommen. Es wird also Zeit, sich das Gitter vor der Höhle genauer anzuschauen. Sie kann kein Schloss, keinen Riegel und auch keinen anderen Schließmechanismus erkennen. Die Tür wird also vermutlich auf andere Weise, vielleicht von einem anderen Ort aus geöffnet, den sie nicht sehen kann, auch wenn sie durch die Stäbe in den langen Höhlengang vor ihrem Gefängnis schaut. Verdammt! So kann sie sich die Suche nach einem Dietrich oder etwas ähnlich Verwendbarem sparen. Sie wird wohl warten müssen, bis sich einmal eine der Wachen sehen lässt, falls es hier so etwas gibt und dann auf einen Fehler der Gegenseite hoffen.

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  • Kalryssia
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    Nochmals untersucht sie die Skelette, findet jedoch nichts Nützliches mehr. Sera Na ist völlig unbewaffnet. Es kostet sie viel Überwindung, als sie einem der Skelette einen Oberschenkelknochen herausreißt. Er soll ihr als provisorischer Knüppel dienen. Besser als nichts. Die Elle eines der anderen Skelette ist gesplittert und zwar so, dass sie einen spitzen Dorn bildet. Sera Na entnimmt dem Skelett diese Elle. Von dem Skelett mit der schadhaften Stoffkleidung reißt sie noch einen Stoffstreifen heraus, umwickelt das intakte Ende der Elle mit dem Stoff und fixiert es mit etwas Garn von ihrem Wollknäuel. So erhält sie einen einfachen Griff. Mit einem scharfkantigen Stein schleift sie sich die Elle noch ein wenig zu. Nun hat sie zumindest einen Knochendolch und einen Oberschenkelknochen-Knüppel.

    Doch im Gang vor dem Gefängnis kann sie in etwa 5 Meter Entfernung etwas erkennen. Es ist nicht gut zu sehen, was es ist, aber ein metallischer Schimmer ragt unter einem Toten hervor, der offenbar noch nicht lange verstorben ist. Eine Waffe? Ein Werkzeug vielleicht? Vielleicht auch nur nutzloses Zeug, doch es ist eine Gelegenheit, die es zu nutzen gilt. Sera Na nimmt das Wollknäuel, das sie aus dem Stoffrest hergestellt hat und bindet das Ende des Fadens um ihren magischen Ring. Als sie den Ring abzieht, fühlt sie sich sofort ein wenig schwächer, als vorher. Sie wirft den Ring zu dem Gegenstand und verfehlt mehrmals ihr Ziel. Doch schließlich gelingt es ihr, dass sich der Ring um das Teil verfängt.

    Langsam, ganz vorsichtig, zieht sie es an sich heran. Es ist eine fast leere Feldflasche, an dessen Stöpsel ein Messingring befestigt ist. Damit kann sie sich wenigstens etwas von dem Wasser mitnehmen. Sera Na füllt etwas filtriertes Wasser darin ab und befestigt es an ihrem Gürtel. Den Ring steckt sie wieder an einen Finger; sofort fühlt sie sich wieder etwas besser. Sie schaut sich die Umgebung vor ihrer Zelle genau an, prägt sich alle Schatten und möglichen Verstecke gut ein. Die vielen scharfkantigen Steinformationen im Gang würden schon ein wenig Deckung bieten. Sera Na weiß nicht, was das für Formationen sind. Tropfsteine sind es wohl nicht. Die Höhle wirkt wie eine völlig fremdartige Welt. Sera Na hat nicht die leiseste Ahnung, wo sie sich befindet.

    Jetzt braucht sie nur noch eine Gelegenheit zur Flucht. Hoffentlich ist eine Flucht von diesem seltsamen Ort überhaupt möglich. Sera Na würde sich in den Schatten bewegen müssen. Einen direkten, offenen Kampf sollte sie mit ihren improvisierten Knochenwaffen nur führen, wenn er unvermeidbar ist. Hinzu kommt noch, dass sie sehr geschwächt ist. Selbst, wenn sie einen solchen Kampf gewinnen würde, wäre sie wahrscheinlich danach selbst verwundet. Heilen könnte sie ihre Wunden momentan nicht, denn sie hat weder Heilkräuter noch Heiltränke. Sollte sie einen Verband benötigen, wird sie ihr verschmutztes Jute-Hemd zerreißen müssen. Gute Verbände würde sie daraus nicht herstellen können.

    Im Moment kann sie an ihrer Lage nichts ändern. Sie setzt sich auf eine Stelle, die mit losem Sand gefüllt ist; die bequemste Stelle in ihrem Kerker. Einer ihrer Vor-Gefangenen hat offenbar etwas Sand zusammen getragen, um sich dort ein „Bett“ zu bauen. Der Rest der Höhle besteht fast nur aus hartem Fels. Auf diesem „Bett“ also lässt sie sich im Schneidersitz nieder, beruhigt ihre Atmung, ihren Herzschlag, senkt alle Körperfunktionen ab, soweit sie es vermag. Immer noch plagt sie der Hunger, doch sie weiß, dass sie noch einige Tage durchhalten kann. Unruhe, Angst oder gar Panik kann sie sich nicht leisten, das würde ihre Probleme nur verschärfen. Sie muss sparsam mit ihrer Energie umgehen, nimmt ihre ganze Disziplin zusammen, versinkt in einen meditativen Zustand und senkt so ihren Energieverbrauch auf das Nötigste. Ihre Wahrnehmung ist in diesem Zustand stark verbessert. In der Stille hört sie einige Geräusche, die wohl aus anderen Zellen in der Umgebung stammen. Vorhin war sie mit sich selbst zu beschäftigt, um sie wahrzunehmen. Manchmal erklingen Stöhnen, Gejammer, Weinen, aber auch gelegentliche Flüche und zerreißen die Stille. Stunden vergehen, ohne dass sich etwas tut.
    Edited by Kalryssia on 7. September 2016 08:53
  • Kalryssia
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    Stimmen aus der Nachbarzelle

    Sera Na weiß nicht, wie lange sie in Meditation verblieben ist. Es müssen Stunden gewesen sein. Aus einer Nachbarzelle hört sie plötzlich deutlich eine männliche Stimme, die klingt, als würde sie aus dem Geisterreich sprechen: „Ganz langsam. Ihr habt eine echte Tortur hinter Euch. Nehmt Euch einen Augenblick Zeit, um Euch zu sammeln.“ Eine zweite, weibliche, allerdings schwache Stimme, die ansonsten normal klingt, also nicht, als ob sie aus einem Geisterreich stammt, antwortet mit einer Frage: „Was geschieht hier? Wer seid Ihr?“

    Nun weiß Sera Na auch, dass die männliche Stimme nicht mit ihr spricht, sondern mit einer anderen Person in der Nachbarzelle. Die männliche Stimme antwortet ihr: „Wie Ihr bin ich ein Gefangener an diesem Ort und doch auch so viel mehr.“ Nach kurzer Sprechpause fährt der Namenlose fort: „Ich bin sowohl die Vergangenheit, als auch die Zukunft. Ich bin die Verzweiflung und die Hoffnung. Das Gespinst, das wir weben, besteht aus vielen feinen Fäden. Ihr könnt nicht darauf hoffen, seine Muster in ihrer Gänze zu erkennen. Noch nicht.“ Die weibliche Stimme fragt: „Was wollt Ihr von mir?“ Die geisterhafte Stimme antwortet der Mitgefangenen: „Ihr müsst mich retten. Und im Gegenzug muss ich Euch retten. Ihr müsst aus dieser Zelle entkommen, Euch bewaffnen und Euch schützen. Sucht dann nach Lyris Titanenkind.“

    Sera Na wird mit einem Schlag klar, dass sich hier bald die Chance auftut, auf die sie gewartet hat. Die Erscheinung würde mit der Person in der Nachbarzelle nicht so sprechen, wenn nicht ein wichtiges Ereignis bevorstünde, denn wie soll die Mitgefangene ihn retten, wenn sie selbst eingesperrt ist? Sera Na schleicht langsam zum Gitter ihrer Zelle und versucht, etwas zu erkennen. Die Stimmen kommen von links neben ihrem Gitter, doch sie kann die Stelle nicht einsehen. Also lauscht sie weiter den Worten.

    Die weibliche Stimme meldet sich wieder zu Wort: „Lyris Titanenkind? Wer ist das? Ich verstehe nicht...“. Eine Antwort bekommt sie von der männlichen Stimme nicht mehr, die Gestalt scheint nicht mehr da zu sein. Jetzt plötzlich ist ein Tumult im Gang zu hören. Eine abgemagerte Gestalt, ein männlicher Argonier nähert sich aus dem Gang der Nachbarzelle und spricht zu der Mitgefangenen und zu allen in Hörweite: „Ihr dort, wir fliehen! Lasst mich Eure Tür öffnen. Schnell, Ihr müsst entkommen, bevor die Wachen zurückkehren!“. Nachdem die Nachbarzelle geöffnet wurde, kommt der Argonier auch zu Sera Na's Zelle. Er bastelt an einem Mechanismus neben dem Gitter herum, den Sera Na aus der Zelle heraus nicht sehen konnte und öffnet auch ihre Zelle. Dann begibt er sich zu einer weiteren Zelle, um auch diese zu öffnen.
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    Jetzt kann sie die Mitgefangene zum ersten Mal sehen. Sie ist von der Statur her eine Bretonin mit langem, schwarzen Haar. Von der Größe her ist sie etwa so groß, wie Sera Na, also ungefähr 1,70 m. Sie ist gekleidet in eine grob gewebte Jute-Robe und völlig unbewaffnet. Armringe zeugen von Handschellen, die sie zuvor getragen haben muss. Sera Na wird klar, dass sie sich an die Frau dranhängen muss. Die Gestalt, die zu ihr vorhin gesprochen hat, lässt vermuten, dass die Schwarzhaarige etwas Besonderes sein muss. Damit ist sie Sera Na's momentan beste Chance, von hier zu entkommen. Sera Na hat sich zumindest mit den Knochenwaffen etwas vorbereiten können, die Bretonin scheint die Flucht unvorbereitet getroffen zu haben. Sera Na wird ihr helfen müssen, sollte sie in Gefahr geraten, ansonsten löst sich ihre beste Fluchtmöglichkeit schnell im Nichts auf. Die Dunkelelfin beschließt, der Frau in den Schatten zu folgen und ihr den Rücken zu schützen.

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    Die Bretonin schaut sich im Gang um. Mit Sicherheit sucht sie nach Waffen und Ausrüstung, doch hier vor den Zellen gibt es nichts dergleichen. Sera Na kann noch einige andere befreite Gefangene erkennen, die hektisch den Gang hinunter laufen. Die Schwarzhaarige läuft auf ein seltsames rundes Tor zu, das an den Rändern spitze, speerartige Metalldornen hat. Eine Dremora-Leiche, die an einem großen Stein anlehnt, weckt für ihren Moment ihr Interesse, doch kann sie nichts Nützliches erkennen und geht schließlich durch das Tor hindurch weiter in den Gang. Wenn es hier Dremora-Leichen gibt, müssen sie sich in einem Gebiet befinden, das zum Daedra-Reich gehört, oder zumindest von ihnen beansprucht wird, doch Genaueres weiß Sera Na noch nicht.

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    Eine Stimme aus dem Nichts, wieder die männliche Stimme, die Sera Na vorhin in der Nachbarzelle hören konnte, sagt: „Es gibt Waffen in der Schmiede jenseits dieser Zelle, bewaffnet Euch!“. Sera Na kann die Gestalt aber nirgends sehen, die Stimme kommt tatsächlich aus dem Nichts zu ihnen. Es scheint auch so, als ob die anderen fliehenden Gefangenen sie nicht hören können. Ist die Stimme nur für die Bretonin bestimmt? Warum kann dann Sera Na sie hören? Es bringt nichts, sich jetzt um dieses Rätsel zu sorgen, sie müssen weiter gehen.

    Sie setzen die Flucht in einen großen Höhlenraum fort, in der zahlreiche Käfige von der Decke hängen. In einigen von ihnen befinden sich Skelette oder verstorbene Gefangene. Mehrere Tische, Fässer und andere Behältnisse befinden sich in dem Raum. Eine Stimme in Sera Na's Kopf sagt „Nehmt Euch etwas zur Verteidigung. Seid nicht gierig! Wir müssen viele Gefangene ausrüsten“. Die Dunkelelfin kann beobachten, wie die Schwarzhaarige von einem Tisch zum anderen geht und sich die Sachen dort anschaut. Ein Schwert, einen Schild und einen Streitkolben schaut sich die Frau an, lässt sie aber liegen. Offenbar hat sie eine genaue Vorstellung von dem, was sie benötigt, und weiß, wonach sie sucht. Sera Na verschafft sich aus dem Schatten heraus einen Überblick und beschließt, ihre Deckung erst zu verlassen, wenn sie den Raum mit ihren Blicken „gesichert“ hat.

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    Edited by Kalryssia on 7. September 2016 09:43
  • Kalryssia
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    Auf den Tischen stehen auch einige Flaschen mit unbestimmtem Inhalt. Die Bretonin nimmt einige davon mit. Bald wird sie weiter gehen, Sera Na muss sich beeilen, wenn sie hier auch etwas nützliches finden will, damit sie die Frau nicht aus den Augen verliert. Nun begibt auch sie sich zu den Tischen und hat auf Anhieb Glück. In einem Waffenständer findet sie einen einfachen, schmucklosen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen. Das ist genau die richtige Waffe für ihre Zwecke, wenn sie aus dem Schatten heraus der Schwarzhaarigen helfen will. An einem anderen Tisch kann sie einen richtigen, wenn auch einfachen Dolch finden. Er ist nicht einmal rostig. Die Luft in den Höhlen ist wohl zu trocken dafür oder aber die Legierung ist aus einem Metall, das nicht korrodiert. Welches Material es ist, kann Sera Na nicht erkennen, es kümmert sie auch nicht weiter. Den Knochendolch und den Oberschenkelknochen kann sie nun fallen lassen, zum Glück war sie nicht gezwungen, damit zu kämpfen.

    Den Schild, den die Bretonin liegen gelassen hat, nimmt die Dunkelelfin an sich, das Schwert aber lässt sie daneben liegen, sie bevorzugt im Nahkampf den Dolch. In einer offenen Holzkiste entdeckt sie eine Jute-Hose und Jute-Handschuhe, die sie eilig anzieht. Sera Na kann auf einem Teller auch etwas zu Essen finden. Etwas altes Fleisch ist in ihrer Situation besser als nichts. Sie verzehrt es hastig, bremst sich dabei, damit sie sich nicht verschluckt. Normalerweise würde sie so etwas nicht einmal anrühren, doch sie kann jetzt nicht wählerisch sein. Außerdem steckt sie noch zwei der Flaschen ein, die hier herumliegen. Was in ihnen enthalten ist, kann sie auf die Schnelle nicht feststellen; das wird sie später in einem ruhigeren Moment klären müssen. Mit diesen zwei Fläschchen ist ihre Gürteltasche dann auch voll, mehr kann sie momentan nicht tragen. Sie findet noch ein paar lose Pfeile, die in ihren Köcher wandern. Der Bogen ist im Moment die Waffe ihrer Wahl, den Dolch verankert sie am Gürtel. Den Schild hängt sie an einem Riemen schräg über ihre Schulter am Rücken, so kann sie ihn relativ schnell in die Hand nehmen.

    Weitere Gefangene greifen sich, was sie bekommen können und huschen den Gang hinab. Viel Verwertbares gibt es in dieser Schmiede nun nicht mehr. Die Bretonin flüstert etwas vor sich hin: „Velaya, ich heiße Velaya, ich erinnere mich wieder!“. Nun weiß Sera Na endlich den Namen ihrer Mitgefangenen. Sie kann beobachten, wie Velaya sich einen einfachen, unverzierten Stab greift, von dem ein kalter Schleier die Luft um ihn herum zum Kondensieren bringt, es muss daher ein Froststab sein. Dass sich Velaya nach konzentrierter Suche für diesen Stab entschieden hat, lässt den Schluss zu, dass sie mit ihm auch umgehen kann. Vermutlich ist sie eine Magierin. Mit einem Pfeil im Anschlag und einem weiteren Pfeil in der Hand folgt die Dunkelelfin der Bretonin weiter durch die Höhlen, stets darauf achtend, dass sie sich so gut es geht in den Schatten verbirgt.

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    Edited by Kalryssia on 7. September 2016 09:45
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    Die blutende Schmiede

    Die Magierin geht auf eine Tür zu, berührt sie und öffnet sie damit. Als Sera Na es ihr gleich tun will, erkennt sie die Beschriftung in daedrischen Schriftzeichen „Blutende Schmiede“. Sie wundert sich, dass sie diese Schrift lesen kann. Offenbar hatte sie vor ihrem Gedächtnisverlust Ahnung von solchen Dingen, die sie nun unbewusst anwendet.
    Als beide durch die Tür hindurch kommen, manifestiert sich wieder diese Stimme in Sera Na's Kopf: „Ein Feind nähert sich, tötet ihn!“. Velaya nimmt mit ihrem Froststab eine Kampfstellung ein; Sera Na ist sich daher sicher, dass die Bretonin die Stimme ebenfalls hören kann.

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    Ein Skelett stürmt auf Velaya zu. Die Magierin bekämpft ihn mit einfachen Froststößen, die aus dem Stab selbst zu kommen scheinen und nicht aus ihrer Kraft herrühren. Sera Na vermutet, dass die Magierin ebenfalls Probleme mit ihrer Erinnerung hat und daher den Stab wie ein Anfänger benutzt. Es kann aber auch sein, dass die Schwarzhaarige tatsächlich ungeübt damit ist. Sera Na wagt nicht, die Magierin anzusprechen. Diese braucht ihre ganze Konzentration für den Kampf gegen das Skelett. Der Gegner setzt Velaya ziemlich zu, sie beginnt schwächer zu werden. Sera Na muss ihr helfen, wenn sie diesen Kampf überstehen soll. Sie kennt die Schwachstellen dieser Untoten, auch wenn sie sich nicht erinnert, woher sie dieses Wissen hat. Mit einem konzentriert gezielten Bogenschuss in die linke Augenhöhle der Kreatur landet Sera Na einen kritischen Bogenschuss und ermöglicht so Velaya einen Todesstoß mit ihrem Froststab, um den Kampf zu gewinnen. Der Schuss mit dem Bogen fällt der Dunkelelfin leicht. Sie muss den Umgang damit vor ihrer Gefangennahme beherrscht haben. Die Magierin scheint überhaupt nicht bemerkt zu haben, dass sie Hilfe hatte. Sera Na beschließt, dies vorerst auch so zu belassen und sich vorerst nicht zu erkennen zu geben und sie damit vielleicht abzulenken. Das hat Zeit für später.

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    Edited by Kalryssia on 9. September 2016 11:09
  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Die Dunkelelfin kann beobachten, wie Velaya sich zu dem Skelett herunter beugt und ihm etwas abnimmt, kann aber nicht erkennen, was es ist. Die weitere Durchquerung bis zur nächsten Tür der blutenden Schmiede erfolgt ohne Komplikationen. Als Sera Na an dem Skelett vorbei kommt und es sich anschaut, kann sie ihm den zuvor verschossenen Pfeil aus der Augenhöhle ziehen. Munition ist knapp, sie muss sparsam agieren.

    Hinter der nächsten Tür meldet sich wieder die Stimme in ihrem Kopf und warnt: „Noch ein Feind versperrt den Weg vor uns. Tötet ihn schnell!“. Diesmal handelt es sich um einen Skelett-Bogenschützen. Velaya ist mit ihrem Zauberstab zum Glück auf Fernkämpfe vorbereitet. Wieder bekämpft sie ihn mit einfachen Froststößen. Sera Na will ihr abermals helfen, doch steht Velaya genau in der Schusslinie zwischen dem Skelett und ihr. Der Knochenmann verschießt mehrere Pfeile gleichzeitig. Die Magierin schafft es tatsächlich, einen der Pfeile mit ihrem Stab abzuwehren, er bleibt im Schaft stecken. Das zeugt davon, dass die Bretonin geschulte und konditionierte Reflexe hat, die sie im Moment wohl eher unbewusst einsetzt.

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    Die fächerartig an Velaya vorbei zischenden Pfeile schlagen wenige Meter von Sera Na's Position im Schatten eines der seltsamen Steinformationen in die Wand ein. Sera Na nimmt ihren Schild von der Schulter und nutzt ihn als Deckung; diesmal wird Velaya den Kampf alleine zuende bringen müssen. Da macht der Skelettschütze einen taktischen Fehler, den er wohl nicht machen würde, wenn er Sera Na in den Schatten wahrgenommen hätte. Nun ist das Schussfeld frei genug für zwei nur kurz gezielte Schnellschüsse mit dem Bogen. Ein Pfeil fliegt zwischen den Hohlräumen der Rippen hindurch, ohne dem Skelett zu schaden. Der zweite Pfeil trifft den Knochenmann voll am Sternum, bleibt dort jedoch nicht stecken, sondern prallt ab. Dennoch macht die Wucht des Aufschlages genügend Schaden, um das Skelett aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Magierin nutzt ihre Chance für einige wohl platzierte Frostbälle. Diesmal hat Velaya die Pfeile bemerkt, schaut sich kurz um, kann die Dunkelelfin im Schatten aber nicht wahrnehmen. Zu geübt ist Sera Na darin, sich in den Schatten zu verbergen. Ihre Talente, ihr eindeutig geübter Umgang mit dem Bogen und ihre Instinkte, die sie dazu bringen, sich wirkungsvoll im Schatten zu bewegen, weisen sie als Nachtklinge aus.
    Edited by Kalryssia on 9. September 2016 11:10
  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Sera Na kann beobachten, wie die Bretonin nach dem Kampf für einen Moment inne hält; sie muss sich wohl etwas erholen. Dann bückt sie sich neben einem anderen, älteren Skelett und hebt einen anderen Stab auf, begutachtet ihn, und wirft den alten Stab weg. Der neue Fund, ebenfalls ein Froststab, scheint ihr eher zuzusagen. Sie geht weiter den Gang hinunter.

    Sie interessiert sich für die Waffen des erledigten Skelett-Bogenschützen. Dessen Langbogen hat ein wenig mehr Zugkraft, als ihr erster Kurzbogen, daher nimmt sie ihn an sich. Der neue Bogen erfordert mehr Kraft zum Spannen. Normalerweise wäre das kein Problem für die Nachtklinge, doch ist sie durch die Gefangenschaft geschwächt. Eine höhere Schussfrequenz wird sie momentan damit nicht schaffen. Den Inhalt des Pfeilköchers nimmt sie ebenfalls an sich, die Pfeile kommen sehr gelegen.

    Eine ungewöhnlich großwüchsige, muskulös gebaute, weibliche Gestalt mit blondem, zu einem langen Zopf gebundenen Haar versperrt Velaya den Weg. Sie schwingt ein Schwert kampfbereit in der rechten Hand und ist nicht mit einer Rüstung, sondern mit einfacher Jute-Kleidung, wie alle Gefangenen hier, ist also wahrscheinlich ebenfalls eine entflohene Gefangene. Für einen Moment sieht alles danach aus, als ob es zwischen den beiden zum Kampf kommen wird. Die Hochgewachsene steckt das Schwert weg und spricht die Magierin an: „Ihr habt mehr Fleisch an den Knochen als die meisten armen Schweine hier. Und wie ich sehe, habt Ihr Euch auch schon bewaffnet. Gut!“ Nach einem Augenblick der Begutachtung fährt sie fort: "Hoffentlich steckt noch etwas Kampfesmut in Euch. Ihr werdet ihn brauchen.“

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    Velaya nimmt ihren Froststab beiseite und fragt sie: „Wer seid Ihr?“ Die Riesengestalt, sie ist wirklich ungewöhnlich groß, deutlich größer, als irgend jemand sonst hier, antwortet ihr: „Eine Mitgefangene. Ich heiße Lyris.“. Der Name sagt der Magierin etwas, denn sie entgegnet: „Lyris Titanenkind? Mir wurde gesagt, ich solle nach Euch suchen.“ Sera Na hat sich inzwischen eine günstige Position ausgesucht, in der sie gut im Schatten verborgen ist, die Umgebung einigermaßen überblicken kann und das Gespräch der beiden belauschen kann. Einen Pfeil hält sie auf dem Bogen anliegend wachsam bereit, einen weiteren hält sie zwischen den Zähnen eingeklemmt. Sie überlegt, ob sie sich nun zu erkennen geben und auf die beiden zugehen soll, doch sie entscheidet sich dafür, weiter abzuwarten und erst einmal zuzuhören.

  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Während des Gesprächs hat sie nun auch ein wenig Zeit, sich nebenbei die beiden Tränke anzuschauen, die sie in der Schmiede eingesteckt hat. Der eine Trank riecht stark nach Akelei. Sie würde wetten, es handelt sich dabei um einen Heiltrank. Der zweite verströmt einen unangenehmen Geruch und sieht bräunlich aus. Er muss wohl auch relativ frisch angesetzt worden sein, denn einige Blütenblätter des Nachtschattens schwimmen noch darin, eine Giftpflanze. Es wird sich daher wohl auch um ein Gift handeln. Während sie die Tränke prüft, lässt der Geruch nach bekannten Kräutern wieder einen Teil ihrer Erinnerung zurückkehren. Sera Na kennt sich gut mit Alchemie aus, kennt zahlreiche Zutaten und weiß, wie man sie sinnvoll verwendet. Die Dunkelelfin taucht ihre Pfeile während des Gesprächs zwischen Velaya und Lyris einen nach dem anderen in das Gilft ein, vergiftet inzwischen damit ihre Pfeile und lauscht weiter den Worten. Dabei muss sie aufpassen, dass sie sich an den Pfeilspitzen nicht versehentlich verletzt und selbst vergiftet.

    Lyris antwortet auf Velayas letzte Bemerkung: „Was? Wer hat Euch gesagt, dass ihr mich suchen sollt?“ Die Magierin lässt sich nicht lange um die Antwort bitten: „Eine seltsame Gestalt ist in meiner Zelle erschienen. Ein alter Mann in Lumpen.“ „Der Prophet“ antwortet das Titanenkind. „Er hat zu Euch gesprochen? Was hat er gesagt?“ Die Schwarzhaarige wiederum: „Er sagte, unsere Schicksale wären miteinander verwoben.“ Mit einem gewissen Triumph in der Stimme antwortet sie: „Ha! Das klingt in der Tat nach dem Propheten. Er wird auch hier gefangen gehalten. Es war sehr gefährlich für ihn, mit Euch zu sprechen, auch wenn es nur ein kurzer Augenblick gewesen ist. Er muss wohl glauben, dass Ihr mir helfen könnt.“ Sera Na fragt sich, ob dieser Prophet absichtlich so gesprochen hat, dass sie in der Nachbarzelle das Gespräch mitverfolgen musste. Möglicherweise ist sie ja Teil des Plans, möglicherweise ist aber alles nur Zufall. Ohne Sera Na's Feuerschutz wäre der Plan aber wohl schon beim ersten Skelett gescheitert. Von Velaya kommt nun wieder die Antwort: „Ich höre seine Stimme immer noch in meinem Kopf. Wobei soll ich Euch denn helfen?“ Lyris: „Natürlich dabei, ihn hier rauszuholen! Glaubt mir, ich kann jede Hilfe brauchen, die ich kriegen kann. Dieser blinde Alte ist die einzige lebende Person, die uns helfen kann, nach Hause zu kommen. Von hier ist es ein weiter Weg nach Tamriel.“

    Sera Na hatte also Recht, sie sind nicht in ihrer Welt. Erinnerungen flammen wieder in ihr auf, der Schleier um sie lüftet sich wieder ein Stück. Sie müssen tatsächlich in einer Ebene der Daedra sein, vielleicht sogar in Kalthafen, dem Reich von Molag Bal, der die Seelen der Menschen und Elfen stiehlt und seine Anhänger zu Vampiren macht. Die Umgebung hier passt jedenfalls zu den alten Geschichten der Barden und Gelehrten. Die berichten aber auch von anderen Daedra-Gebieten, deren Landschaften von Feuer und Lava beherrscht werden, den Ebenen von Oblivion. Danach sieht es hier allerdings nicht aus. Sera Na folgt weiter dem Gespräch der beiden. Velaya verspricht Lyris, ihr zu helfen.

    Nun ist es amtlich. Dieser Prophet kennt den Weg heraus aus dieser Welt, also muss Sera Na an Velaya und Lyris dran bleiben und die beiden aus dem Verborgenen heraus unterstützen. Es ist unklar, wie die beiden auf sie reagieren würden. Vielleicht käme eine dritte bzw. vierte Person ungelegen. Sie könnte sie einfach fragen, doch das Risiko, abgewiesen zu werden, ist ihr zu groß. Also bleibt sie weiter im Schutz der Dunkelheit.

    Inzwischen haben sich Lyris und Velaya wieder auf den Weg gemacht. Lyris scheint zu wissen, wo sie hin müssen. Es geht weiter an scharfkantigen Felsformationen vorbei, durch einen runden Durchgang, der mit nadelspitzen Metalldornen eingefasst ist den Gang abwärts zu einer Tür, die in daedrischer Sprache mit „Turm der Augen“ beschriftet ist.
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    Der Turm der Augen

    Sera Na bleibt nun dicht hinter Velaya und Lyris. Sie laufen zusammen mit anderen Gefangenen durch die Tür hindurch und stehen... im Freien. Wenn man das überhaupt so nennen kann, denn ein richtiger Himmel ist nicht zu sehen. Lyris ruft: „Wir haben es geschafft!“. Zusammen mit anderen Gefangenen schauen sie von einer Plattform, von der sich eine Treppe hinabwindet auf ein zerklüftetes Gelände herab. Reihen mit scharfkantigen Felsen ragen aus dem Boden empor und bilden so natürliche Barrieren, um die sie einen Weg herum finden müssen. Sera Na steht nun dicht hinter den beiden, spricht sie jedoch im Moment nicht an. Sie wartet ab, was als nächstes geschieht. Es kommen weitere Häftlinge durch die Tür, einige strömen bereits die Treppe hinab und bekämpfen ihre einstigen Bewacher.

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    Velaya spricht Lyris erneut an. Lyris meint: „Kommt. Die Wächter sind auf den Spitzen dieser Türme. Wir müssen einen Weg nach oben finden.“ Velaya hakt nach: „Was sind diese Wächter?“ „Magische Konstrukte, die Molag Bal erschaffen hat, um seinen Blick in Kalthafen lenken zu können“ lautet die Antwort. „Die Wächter sind untereinander verbunden. Wenn wir einen vernichten, werden die anderen geblendet. Mit etwas Glück erkaufen wir uns so genug Zeit, um den Propheten zu befreien.“ Velaya möchte mehr Informationen und fragt: "Wie können wir einen vernichten?“ Lyris zuckt mit den Schultern: „Ich habe keine Ahnung. Rohe Gewalt? Wir werden schon einen Weg finden. Das müssen wir. Macht Euch auf alles gefasst. Ich bezweifle, dass Molag Bal die Wächter unbewacht gelassen hat.“
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    Nun weiß es Sera Na mit Sicherheit, sie befinden sich tatsächlich in Molag Bal's Reich Kalthafen. In seinem Reich sollen nur Verzweiflung und Tod herrschen, sagen die Legenden. Und wenn Sera Na sich so umsieht, trifft die Beschreibung die Atmosphäre ziemlich genau. Außerdem erklärt es auch den kalten Boden bei gleichzeitig heißer Luft im Gefängnisbereich. Die von Lyris erwähnten Türme sind in dem Staub oder Nebel kaum zu sehen.

    Viele Entflohene haben es in dieses Gebiet geschafft. Das Durcheinander der zahlreichen Kämpfe ist eine exzellente Deckung für die drei. Sera Na sieht momentan keine Notwendigkeit, in den Schatten zu bleiben, sie hätte ohnehin Mühe, Velaya und Lyris in dem Chaos nicht zu verlieren, wenn sie schleichen muss. Also läuft sie ihnen, ihren Schild und Dolch bereit haltend, nach. Zahllose Zelte und andere improvisierte Unterkünfte säumen ihren Weg. Vor ihnen stehen, sitzen oder liegen lauter zerlumpte Gestalten mit einem seltsam leeren Blick. Lyris erklärt, die meisten hier wären ihrer Seele beraubt worden. Das war wohl auch der Grund für Sera Na's Gefangennahme. Molag Bal wollte ihr die Seele stehlen. Wäre dies geschehen, hätte sie ein ebensolches Ende gefunden, wie all die seelenlosen Kreaturen hier.

    Ein Fluss mit ungewöhnlich kalter, aber nicht gefrorener Flüssigkeit durchschneidet das Gelände. Velaya nutzt ihn zur Orientierung und läuft an seinem Ufer entlang nach einem lohnenden Ziel Ausschau haltend. Lyris weist ihr den Weg, sie scheint sich hier besser auszukennen, als Velaya. Mit dem Schwert hält Lyris einen verwilderten Seelenberaubten von Velaya fern, die ihn ihrerseits mit dem Froststab angreift. Sera Na nimmt einen ihrer vergifteten Pfeile, zielt sorgfältig, um nicht ihre heimlichen Verbündeten zu treffen und trifft den Seelenlosen in den Rücken zwischen die Schultern. Das Gift verfehlt seine Wirkung nicht und schwächt den Gegner so sehr, dass Velaya ihm mit einem kräftigen Hieb mit ihrem Stab von den Füßen holen kann. Ein weiterer Hieb erlöst die Kreatur von ihrer bemitleidenswerten Existenz. Trotz allem hat Velaya viel Schaden einstecken müssen. Ohne Sera Na's heimlicher Unterstützung wäre sie dem Unhold sicher zum Opfer gefallen. Velaya muss sich einen Moment erholen, bevor sie weiter gehen können. Auf ihrem weiteren Weg versucht sie unnötige Kämpfe zu vermeiden.
    Edited by Kalryssia on 10. September 2016 08:04
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    Der Weg führt sie nun nach oben durch ein metallisches Tor mit spitzen Dornen, wie sie es heute schon öfter durchquert hatten, nur, dass dieses im Freien steht und nicht in einer Höhle. Eine steinerne Brücke, die sich nach oben windet und teilweise so aussieht, als sei sie gewachsen führt zu ihrem ersten Ziel, einem der von Lyris erwähnten Kalthafen-Wächter. Velaya analysiert das magische Auge. Es befindet sich in einer Halterung, einer Klammer aus drei Teilen, die aus dem Boden heraus zu wachsen scheinen. Aus dieser Halterung starrt das Auge Lyris und Velaya an. Sera Na zieht es vor, hinter einem spitzen Felsen in den Schatten einzutauchen und das Auge von ihrer Position aus zu untersuchen. Vielleicht fällt ihr etwas auf, das ihr weiter hilft. Velaya mustert es ebenfalls, traut sich aber weitaus näher an das Auge heran, als Sera Na. Sie scheint das Auge nicht sonderlich zu fürchten. Vermutlich hat sie als Magierin schon viel wunderlichere Dinge gesehen, als dieses hier oder in der Magier-Akademie über sie gelesen. Vielleicht hat sie sogar schon eine Idee, wie sie Molag Bals Wächterauge zerstören kann. Lyris gibt Velaya ebenfalls den Vortritt und deckt ihren Rücken. Sera Na wartet in den Schatten verborgen erst einmal ab und mischt sich noch nicht ein. Sie wird ihrerseits Lyris Schutz bieten, falls nötig.

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    Velaya testet, wie der Wächter auf die leichten Angriffe ihres Froststabs reagiert. Es scheint dem Auge nicht viel auszumachen. Nun tritt sie etwas zurück und holt zu einem schweren Angriff aus. Sera Na spannt ihren Bogen mit einem ihrer vergifteten Pfeile und wartet, bis Velayas Stab voll aufgeladen ist. Im selben Moment, wie Velaya auf das Auge einen Eisball abfeuert, schießt Sera Na's Pfeil genau in die Pupille des Wächters. Mit nur geringer Zeitverzögerung treffen beide Projektile ihr Ziel. Eine magische Explosion lässt das Wächterauge in einer Nebelwolke vergehen. Das Auge mag möglicherweise unempfindlich sein gegen einen einzelnen Angriff, aber gegen die Kombination beider Angriffe mit unterschiedlichen Schadensarten hatte es keine Chance.
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    Lyris ruft Velaya zu: „Schnell! Während er geblendet ist, müssen wir zur Zelle des Propheten!“ Sie laufen wieder die steinerne Brücke hinab. Ein Flammenatronach hindert Velaya daran, ihren Weg fortzusetzen. Lyris greift ihn sofort an und lenkt seine Aufmerksamkeit auf sich. Das ermöglicht Velaya auf eine Fernkampf-Position zurück zu gehen und den Atronachen mit Eisbällen einzudecken. Das gegensätzliche Element setzt dem Atronachen sichtlich schwer zu. Sera Na deckt das Wesen mit einigen unvergifteten Pfeilen ein; Giftpfeile hätten auf den Elementar keine Wirkung. Schon nach wenigen Sekunden geht der Flammenatronach zu Boden und vergeht in einer feurigen Stichflamme. Die verschossenen Pfeile kann Sera Na abschreiben, die sind mit dem Atronachen in Rauch aufgegangen. Der Kampf hätte dennoch nicht länger dauern dürfen, Velaya hat einiges einstecken müssen und ist mit ihrer Jute-Robe im Gegensatz zu Sera Na als Dunkelelfin mit ihrer angeborenen Feuer-Resistenz gegen Feuer sehr im Nachteil.

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    Velaya und Lyris haben Sera Na inzwischen bemerkt, doch ist nun keine Zeit zum Plaudern. Sie nehmen sich gerade einmal kurz Zeit, sich einander namentlich vorzustellen. Als sie Sera Na in knappen Worten erklären wollen, was der Plan sei, winkt die Nachtklinge ab und meint, sie hätte alles mitbekommen und sei im Bilde. Das Trio rennt vorbei an den armseligen Behausungen der Seelenlosen, vorbei an dem fahlblau schimmernden Fluss in der Mitte dieses Tals. Zahllose Gefangene befinden sich im Kampf gegen Atronache, verwilderte Seelenlose und Skelette. Vermutlich werden sie auf Dauer nicht gewinnen können und von Molag Bals Wachen wieder eingefangen werden.
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    Sir Cadwell

    Viele Gedanken gehen Sera Na durch den Kopf. Helfen können die drei Heldinnen den Gefangenen im Moment nicht. Würden sie in all die Kämpfe eingreifen, würde am Ende auch ihre Flucht scheitern. Molag Bal würde wieder die Oberhand gewinnen und gar nichts würde sich ändern. Sie müssen dieses unheilige Reich verlassen und in Tamriel Verbündete suchen. Adlige, Gelehrte, Magier, Krieger und Handwerker werden zusammen arbeiten müssen, um einen Weg zu finden, Molag Bals Macht zu brechen. Jede helfende Hand wird willkommen sein ungeachtet ihres Standes. Wenn dies gelingt, kommen auch die Gefangenen aus Kalthafen frei. Sera Na schwört sich, dieses Ziel zu verfolgen, wenn sie erst einmal in Tamriel ist. Sie wird sogar zu Dieben und Assassinen Kontakt aufnehmen, um einige von ihnen für die Sache zu rekrutieren. Vielleicht kann sie auch Velaya und Lyris später für die Idee gewinnen, doch nun müssen sie weiter zur Zelle des Propheten und ihn dort herausholen.

    Sie erreichen eine Treppe, die zu einer Tür mit einer magischen Barriere führt. Mit solchen Barrieren kennt sich die Dunkelelfin nicht aus. Sie hofft, die Magierin weiß, wie man solche Türen auf bekommt. Lyris ruft: „Herma Moras lockere Zunge! Die Tür wird bewacht. So kommen wir nie hinein!“ Lyris kennt sich also mit solchen Barrieren nicht aus. Die beiden beraten sich. Lyris flucht: „Verdammt! Die Vernichtung des Wächters muss diese Schutzzauber ausgelöst haben. Wir müssen uns einen anderen Weg nach drinnen suchen. Hm vielleicht kann Cadwell uns helfen.“ Velaya fragt Lyris: „Wer ist Cadwell?“ „Cadwell ist der älteste der Seelenberaubten.“ antwortet Lyris. „Nach Jahren der Qual verlieren Seelenberaubte meistens den Verstand und werden wild, aber Cadwell hat dieses Schicksal nicht ereilt. Er war schon nicht mehr bei Verstand, bevor er Tamriel verließ. Verrückter als eine Kiste voller Frösche, aber völlig harmlos. Ihr werdet sehen.“ Sera Na wendet sich nun an Lyris: „Wie soll ein Verrückter uns denn irgendwie helfen können?“ Ihre Antwort: „Cadwell sieht die Dinge so, wie er sich wünscht, dass sie wären. Für ihn ist Kalthafen ein Ort der Wunder. Es ist seine Heimat. Und er kennt sie wie seine Westentasche. Meistens ist er unten am Fluss. Gehen wir los und suchen ihn.“
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    Velaya reicht Lyris und Sera Na je einen Trank und erklärt ihnen: „Hier! Die habe ich aus der Schmiede mitgenommen. Meiner Einschätzung nach müssten sie eure Ausdauer verbessern oder deren Regeneration. Ich selbst kann sie nicht sinnvoll einsetzen, ich bräuchte etwas Ähnliches für meine Magie, konnte aber in der Eile nicht gezielt nach so etwas suchen. Haltet bitte die Augen auf, vielleicht finden wir zusammen so etwas.“ Lyris und die Nachtklinge trinken den Inhalt der Phiole aus und fühlen sich in der Tat vitalisiert. Jetzt werden die Kämpfe gewiss für eine Weile leichter von der Hand gehen.Wieder müssen sie hinunter zu den notdürftig zusammen gezimmerten Baracken der Seelenlosen entlang am Fluss. Ein weiterer Flammenatronach kreuzt ihren Weg. Zu dritt ringen sie auch diesen nieder, was ihnen tatsächlich weniger schwer fällt, als zuvor.

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    Gleich um die Ecke in der Deckung einer der armseligen Behausungen lauert ein weiterer Atronach und wenige Meter weiter den Fluss entlang noch einer. Bei diesem bekommen sie Hilfe von einem der anderen Gefangenen, der den Elementar mit Schwert und Schild bekämpft. Die Feuerwesen scheinen Gefallen an dem "Fluss" zu finden, was ein wenig wunderlich ist, da sie doch aus dem gegensätzlichen Element Feuer bestehen.

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    Schließlich vernehmen sie Musik... oder etwas, das wohl Musik sein soll. Die unharmonischen Klänge einer Laute und ein dazu passender dysharmonischer Gesang lenken ihre Aufmerksamkeit genau dort hin, wo Cadwell an einem Lagerfeuer auf einer Bank sitzt, umringt von einigen der abgemagerten seelenlosen Gestalten. Cadwell trägt einen Spitzbart, hat einen Suppentopf als Helm und ist wie Sera Na, Velaya und Lyris mit einem einfachen Jute-Gewand bekleidet. Wie die anderen Seelenlosen hier hat auch er diesen typischen leeren Blick. Auf der Bank neben ihm steht ein schlichter Kelch und es liegen drei Bananen mit vielen braunen Druckstellen auf einem Teller daneben. Wo er die hier erhalten haben kann, ist für Sera Na ein Rätsel, doch sie haben andere Sorgen im Moment. Sein Lied handelt von zwei toten Königen, die Rücken an Rücken stehend um die Macht kämpfen und sich mit ihren Bögen gegenseitig erdolchen. Aber Lyris sagte ja, er wäre etwas verrückt, so darf sich Sera Na nicht wundern.

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    Der kauzige Kerl bemerkt die drei Heldinnen und spricht sie an: „Hallo! Was ist denn das? Macht Ihr einen Spaziergang? Heute ist ein wunderbarer Tag dafür.“ Velaya: „Ihr müsst Cadwell sein.“ „SIR Cadwell, ja, in der Tat. Es ist mir ein Vergnügen! Und die schöne Lyris! Freut mich, Euch zu sehen, werte Dame! Wie geht es Euch denn?“ Lyris ist gerade nicht in der Stimmung für eine zwanglose Unterhaltung, dafür ist die Situation zu ernst. Sie erklärt Cadwell, ohne um den heißen Brei zu reden: „Wir versuchen, in die Klause des Propheten zu gelangen. Die Tür ist verschlossen.“ „Oje oje.“ setzt Cadwell zur Antwort an. „Nun, das ist natürlich etwas lästig, nicht wahr? Ich sage Euch was: Ich kenne zufälligerweise noch einen anderen Weg hinein! Eine sehr viel malerische Route. Eine richtig schöne Strecke, um ehrlich zu sein. Voller Fallen und Leichen. Und zwischendurch sorgen ein paar fiese Viecher für etwas Abwechslung.“ „Wie kommen wir da durch?“ erkundigt sich Sera Na. „Eher vorsichtig, würde ich vermuten.“ antwortet Cadwell. „Passt auf, wo Ihr hintretet, haltet Euch die Nase zu und achtet mir bloß auf die Fallen. Man muss wohl auch damit rechnen, gelegentlich die Beine in die Hand nehmen oder ein paar Schädel spalten zu müssen.“ „Wo ist der Eingang?“ möchte Lyris wissen. Cadwell fährt fort: „Folgt mir zum Fluss. Am Ende des Wasserlaufs werdet Ihr die Tür zum Unterbau finden. Sobald Ihr drin seid, haltet Ihr Euch an das Licht. Dann stoßt Ihr auf eine Leiter, die Euch geradewegs zum Propheten bringt. Bestellt ihm doch bitte meine besten Grüße.“
    Edited by Kalryssia on 11. September 2016 14:02
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    Lyris bedankt sich bei Cadwell. Der fügt noch einen Abschiedgruß hinzu: „Viel Glück. Schaut doch ab und zu wieder vorbei, ja?“. Velaya möchte mehr über Cadwell erfahren. Auf ihre Frage antwortet er: „Nun, da gibt es nicht viel zu erzählen, oder? Es ist der gleiche alte Schnickschnack. Elder Ritter, epische Unterfangen, gerettete Maiden.“ Nach einer kurzen Atempause fährt er fort: „Ich kam in dieses Land, als mein Kopf ohne großes Gewese von meinem Körper getrennt wurde. Das war echtes Pech, aber man versucht eben, das Beste daraus zu machen.“ „Uuuh... üble Geschichte!“ denkt Sera Na. Molag Bal hat ihn wohl nach seiner Hinrichtung in sein Reich geholt, ihn hier wieder zusammen gesetzt und nach Kalthafen verbannt, ohne Hoffnung, ohne Aufgabe. So läuft das also. Wie dann wohl die Umstände waren, die dazu führten, dass Molag Bal Sera Na hierher geholt hat? Vielleicht ist es besser, Sera Na weiß es gar nicht und erinnert sich auch später nicht mehr daran.

    Velaya fragt Cadwell wie lange er schon hier ist. Cadwell führt seine Geschichte fort: „Oh, schon recht lange. Um genau zu sein, wäre ich nicht im Mindesten überrascht, wenn ich der älteste Seelenberaubte wäre. Also von denen, die nicht wild geworden sind, meine ich.“ Ein Skamp, eine koboldähnliche, niedere Kreatur der Daedra, huscht hinter Cadwell vorbei, läuft eilig hinter den Behausungen entlang und verschwindet zwischen einigen vertrockneten Büschen im Hintergrund. Cadwell bemerkt davon nichts und fährt fort: „Ich kenne jeden Tunnel und jeden Pfad, jedes Eck und jeden Winkel. Die anderen schauen sogar zu mir auf, denke ich.“ Sera Na erkundigt sich: „Woher kennt Ihr Lyris?“ Cadwell holt tief Luft, dann antwortet er: „Aaah, Lyris. Dieses Mädel ist so jenseits von Gut und Böse wie Sheogoraths Nachthemd.“ Sheogorath ist der daedrische Fürst des Wahnsinn, erinnert sich Sera Na. Cadwell spricht indes weiter: „Aber ich schätze, sie hat das Herz am rechten Fleck. Sie sagt, sie müsse den Propheten retten, um uns allen ewige Qualen zu ersparen. Wie ein alter, blinder Mann das anstellen soll, ist mir dann aber doch zu hoch!“

    „Was wisst Ihr über den Propheten?“ fragt ihn Sera Na. „Ein kaiserlicher Edelmann“ antwortet Cadwell. „Anscheinend war er einst ein mächtiger Magier, doch die Jahre haben es nicht gut mit ihm gemeint. Lyris meint, er würde den Weg zurück nach Tamriel kennen. Wenn es einen gäbe, dann hätte ich ihn doch wohl inzwischen gefunden.“ „Na toll...“ denkt Sera Na, „Cadwell macht mir ja Mut...“ Sera Na hakt nochmal nach und fragt Cadwell: „Glaubt Ihr nicht, dass es einen Weg nach Hause gibt?“ Cadwell überlegt kurz und antwortet schließlich: „Darüber habe ich eigentlich noch nicht allzu viel nachgedacht. Aber nichts ist unmöglich, würde ich sagen.“ Sera Na ist eigentlich sicher, dass es von überall her einen Weg raus geben muss, wenn es zuvor einen Weg hinein gab. Man muss ihn halt finden. Cadwell seufzt und fährt fort: „Die Wahrheit ist: Ich bin schon so lange hier, dass sich dieser Ort wie mein Zuhause anfühlt. Aber ein kleiner Aufstand ab und zu ist eine angenehme Abwechslung. Richtet ja keinen echten Schaden an, was?“. Nun, so kann man es auch sehen. Cadwell scheint eine eher pragmatische Sicht der Dinge zu haben.
    Edited by Kalryssia on 1. Dezember 2016 15:45
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    Sie sollen nun also den Fluss entlang gehen und die Leiter zu einem „Unterbau“ suchen. In einigen nahe gelegenen Kisten und Säcken suchen die drei Heldinnen nach Brauchbarem. Dabei achten sie darauf, nicht zu viel zu nehmen, damit die anderen Bewohner noch etwas übrig haben. Eigentlich ist das Diebstahl, doch sie sind in einer lebensbedrohlichen Notlage. Etwas Nahrung unterschiedlicher Art, außerdem zwei kleine Heiltränke und einige getrocknete Akelei-Pflanzen, die auch roh gekaut und nicht zu Tränken verarbeitet die Heilung fördern, wenn auch nicht mit optimaler Wirkung. Akelei sind erstaunliche Pflanzen; sie scheinen selbst in dieser unfreundlichen Umgebung noch zu wachsen und Leben zu spenden. Mit anderen Kräutern kombiniert regenerieren sie zusätzlich Magie oder Ausdauer.

    Zwischen den traurigen Behausungen werden sie von einem verwilderten Seelenlosen angegriffen, der versucht, sie mit Schlägen und Bissen zu traktieren. Sie kennen von Cadwell ja nun die Hintergründe, wie es sich mit den Seelenlosen verhält. Wenn man seiner Seele beraubt nur lange genug in Kalthafen dahin vegetiert, endet man, wie dieser verweilderte Seelenlose. Die arme Kreatur trifft an ihrem Zustand keine Schuld. Sera Na hätte in Kalthafen ebenso enden können, wie dieses Wesen, das wohl früher einmal ein Elf war. Ihr ist bewusst, dass ihr das immer noch wiederfahren kann, falls die Flucht scheitert. Sera Na gibt ihm mit einem Bedauern im Blick einen Tritt, der ihn zu Lyris stößt. Das Titanenkind erlöst ihn mit ihrem Schwert von seinem Leid mit einer Entschuldigung auf den Lippen. Das zeigt Sera Na, dass Lyris wohl ähnliche denkt, wie sie.

    Als sie dem Flusslauf weiter folgen, kann Sera Na beobachten, wie Velaya auf die dortigen Flammenatronachen Blitzzauber wirkt, die nicht von ihrem Froststab kommen können. Vielmehr schein die Magie von Velaya selbst zu kommen. Sie hat offenbar gelernt, ihre Kräfte besser zu nutzen und wendet langsam ihre Magiertalente an. Lyris läuft auf den Elementar zu und bewegt sich daher in Sera Na's Schusslinie, die deswegen nicht schießen kann. Velaya schafft den Atronachen diesmal ganz alleine, noch bevor Lyris ihn in einen Nahkampf verwickeln kann.

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    Zwei Flammenatronachen kommen ihnen von der Seite unangenehm nahe, es ist wahrscheinlich, dass sie angreifen werden, wenn sie ihren Weg fortsetzen. Zwei von ihnen werden den drei Kämpferinnen unangenehme Verbrennungen zufügen, wenn sie sich nicht vorsehen. Darauf hat Sera Na keine Lust. Sie treten ein paar Schritte zurück. Sera Na flüstert Lyris und Velaya zu: „haltet Euch zurück, ich werde einen von den Atronachen mit einem Schleichangriff aus dem Hinterhalt angreifen. Sobald der Kampf beginnt, macht, was immer nötig ist, doch die ersten beiden Schüsse gehören mir!“ Sera Na gibt ihren Schild an Lyris weiter, die sich nicked bedankt.

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    Sera Na schleicht nach links und umgeht einen großen Felsen. Sie beobachtet ihre Ziele einen Moment. Sie scheinen ein bestimmtes Gebiet zu bewachen und nicht zu verlassen. Die Atronachen befolgen wohl strikt die Befehle ihres Meisters Molag Bal. Sera Na läuft halb geduckt und muss ihren Bogen nun waagerecht abfeuern, da er senkrecht am Boden anstoßen würde. Sie legt einen unvergifteten Pfeil auf und hält einen zweiten bereit. Im Halbschatten verborgen legt sie auf den rechten der beiden Elementare an, zielt genau und wartet bis dieser stehen bleibt, einen Moment innehält, um umzukehren. Ein Schuss und... Volltreffer! Der unerwartete Einschlag des Pfeils bringt den Atronachen aus dem Gleichgewicht und hat schweren Schaden verursacht. Noch bevor die Kreatur sich wieder gefangen hat, schießt Sera Na den zweiten Pfeil nur kurz gezielt hinterher, unterstützt durch einem Frostball von Velaya. Der koordinierte Schlag gegen den Elementar dauerte nicht mehr als drei Sekunden. Der zweite Flammenatronach hat gerade erst begriffen, dass sie angegriffen werden und stürmt auf die drei Frauen zu. Lyris bietet sich als Ziel an und läuft mit erhobenem Schild und einem Kampfschrei auf den Atronachen zu während weitere Pfeile und Blitze auf den Gegner einprasseln. Lyris betäubt ihn mit einem Schildschlag und gibt ihm mit einem Schwertstich den Rest.

    Sie folgen dem Flusslauf weiter zu einer großen Felsformation. Der Fluss entspringt aus einer Höhle zwischen den Felsen. Dort muss ihr Ziel liegen. Ein weiterer Flammenatronach versperrt ihnen den Weg, doch inzwischen sind die drei Kämpferinnen eingespielt genug, dass der Gegner keine Chance gegen den geballten Angriff hat. Ohne weitere Schwierigkeiten erreichen sie eine schwere Tür aus dunklem Metall mit der daedrischen Beschriftung „Unterbau“.

    Bevor sie durch die daedrische Tür gehen, erscheint wieder eine Projektion des Propheten. „Wartet einen Moment!“ fordert seine geisterhaft klingende Stimme die Gruppe auf. „Hinter dieser Tür wartet eine Aufgabe auf Velaya, die sie alleine nicht lösen kann. Sie kann nur Erfolg haben, wenn zuvor an einem anderen Ort der Weg geebnet wird. Lyris hat nicht die nötige Ausrüstung und nicht die richtigen Talente dafür, also muss Sera Na diesen Part übernehmen. Um ein Portal nach Tamriel öffnen zu können, muss zuvor ein Sicherungsmechanismus ausgeschaltet werden. Erst wenn das erledigt ist, kann ich das Portal einrichten. Ich werde hier ein Portal für Sera Na öffnen, das sie zu einem anderen Ort führen wird, als Velaya und Lyris, die durch die Tür in den Unterbau gehen und sich zum Portalraum voranarbeiten werden. Alles Weitere erkläre ich, sobald die Zeit reif ist.“ Der Prophet öffnet ein Portal und Sera Na schreitet hindurch, ohne zu wissen, wohin die Reise geht und ob sie dann selbst von diesem Ort entkommen kann. Sie vertraut darauf, dass ihre neuen Freunde sie nicht im Stich lassen werden und sie entweder gleich mitnehmen oder später befreien werden.
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    Der Unterbau

    Velaya und Lyris treten also durch die Tür hindurch und finden sich in einem langen Höhlensystem wieder. Rohre sind in den Felsen eingelassen, Dampf tritt an einigen Stellen aus. Zahlreiche Kisten und andere Behältnisse säumen den Weg; es wirkt so, als näherten sie sich einer Art Zentrale, vielleicht so etwas, wie ein Maschinenraum. Einige tote Häftlinge säumen den Weg. Sie müssen versucht haben, sich hier hindurch zu kämpfen und wurden wohl von den Wächtern gestoppt. Lyris und Velaya stehen unter Zeitdruck, daher ignorieren sie die meisten Kisten. Sie nehmen die Toten als Warnung und bremsen ihren Schritt trotz ihrer Eile. Andere Gefangene huschen wie Schatten an ihnen vorbei und scheinen demselben Ziel entgegen zu streben, wie die beiden Heldinnen. Velaya hofft, dass ihnen ihre Hast nicht zum Verhängnis wird. Vielleicht ergibt sich ja eine Chance, einige von ihnen mit nach Tamriel zu nehmen.

    Velaya schaut nun doch in einige Behälter hinein. Sie rechnet mit Ersatzteilen oder Betriebsstoffen für die Anlagen hier, aber auch mit Versorgungsgütern, Munition und Heilmitteln. In einer findet sie ein grob gearbeiteten Eisengroßschwert, mit dem sie nichts anfangen kann, Lyris hingegen schon. In einem Topf finden sie etwas Maisbrei, der sehr gelegen kommt. Zusammen mit einem käftigen Schluck Fleischbier kann sie fühlen, wie die Lebensenergie zu ihr zurück kommt. Lecker ist es nicht, aber Hunger und Durst treiben es hinein. Ein anderer Topf beinhaltet etwas Schrot. Sie werden gestört von einem verwilderten Seelenberaubten. Lyris stürmt ihn sofort an, Velaya schont ihren Magiehaushalt und wirft ihm einige kleine Eisbälle entgegen. Sie kann seiner Leiche ein Goldstück abnehmen, ansonsten hat er nichts Brauchbares bei sich.

    Eine plumpe Stachelfalle behindert ihr Weiterkommen. Sie bewegt sich in einem leicht erkennbarem Rhythmus auf und ab und ist somit kein wirkliches Hindernis. Sie steigen im richtigen Moment einfach darüber hinweg. Nun wird Velaya auch klar, wozu die Dampfrohre hier dienen; sie betreiben sicherlich die Fallen und vielleicht noch andere Gemeinheiten. Einige der Truhen sind bereits leer. Andere Häftlinge haben sie vermutlich leer geräumt. Etwas Kapaunfleisch wandert aus mehreren Behältern in Velayas Inventar; dieses in Streifen geschnittene Trockenfleisch ist eine ideale Marschration und gehört wohl zur Verpflegung der Kalthafen-Wachen. In einer Urne findet sie noch ein Bündel Weintrauben. Molag Bal's Daedra-Wachen scheinen auch mit Frischobst versorgt zu werden. Velaya fragt sich, wie wohl die Logistik der Daedra aussieht. Haben sie eigene Reiche, in denen sie Nahrung anbauen oder plündern sie es einfach von den Bewohnern in Tamriel? Lyris und Velaya teilen das Obst unter sich auf und lassen es sich schmecken. Der Fruchtzucker tut ihnen gut und wirkt sehr belebend. Zwei Flaschen sauberes, natürliches Wasser finden sie ebenfalls. Das ist in diesem Reich eine wahre Kostbarkeit. Einen Dietrich können sie auch bergen. Vielleicht nützt er ihnen später noch.

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  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Je tiefer sie in das Höhlensystem hinein gehen, desto feuchter wird es. Mittlerweile waten sie knöcheltief durch dieses für Kalthafen typische fahlblau leuchtenden Wasser. Wieder fällt sie eine der verwilderten Seelenberaubten an. Lyris war gerade noch mit einer Truhe beschäftigt, daher gerät Velaya in den Nahkampf, was sie als Magier normalerweise zu vermeiden versucht. Mit dem Stab blockt sie die Angriffe der Verwilderten. Doch Lyris erkennt die Situation schnell, läßt von der Truhe ab und sprintet mit erhobenem Schwer auf die ehemals weibliche Kreatur zu. Sobald sie in Kampfreichweite ist, tritt Velaya in den Hintergrund und kann von dieser Position aus Lyris mit Eiszaubern unterstützen. Velaya schaut sich den Leichnam des Erlösten an. Dessen Rohlederwams ist noch brauchbar. Sie nimmt ihn an sich, legt ihre mittlerweile von Kampfspuren gezeichnete Jute-Robe ab und den Lederwams an.

    Eine weitere Stachelfalle bremst die beiden, kann sie aber ebenso wenig aufhalten, wie die erste. Sie finden einen weiteren Dietrich und etwas Bratfett. Velaya überlegt einen Moment, ob sie das Fett überhaupt mitnehmen soll. In einer ruhigen Minute kann sie damit ihre Rohlederrüstung einfetten, das Leder wirkt schon alt und stark mitgenommen. Sie gelangen an eine weitere Stachelfalle; sie scheinen sich zu häufen, je weiter sie in diese Richtung laufen. Die Magierin wartet auf den richtigen Moment und überspringt die Falle. Dabei übersieht sie einen verwilderten Seelenberaubten, der sie kurz hinter der Falle sofort in den Nahkampf verwickelt. Die Lederrüstung erspart Velaya Verletzungen durch seine spitzen Fingernägel und dämpft dessen Schläge. Den Angriffen versucht sie auszuweichen, während Lyris nun auch die Falle überwindet und Velaya zur Hilfe kommen kann. Gemeinsam ringen sie auch diesen Unhold nieder. Wieder muss die Bretonin daran denken, dass sie ebenso enden könnten, wie dieser verwilderte Seelenberaubte, wenn ihnen die Flucht nicht gelingt.

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    Die beiden Kampfgefährtinnen setzen ihren Weg fort und überwinden noch eine dieser plumpen Fallen, die höchstens dazu gedacht sein können, die tumben Verwilderten fernzuhalten. Doch nicht einmal dafür sind die Fallen raffiniert genug. Im Hintergrund einer weiteren Stachelfalle ist eine Leiter zu sehen, ihr Ziel ist zum Greifen nah. Nahe dieser Leiter befinden sich zahlreiche Behälter. Die Leiter dient wohl als Nachschubweg für die Versorgungsgüter. In ihnen finden die beiden allerdings nichts, was sie unbedingt noch mitnehmen wollen. Vorsichtig nähern sie sich der Leiter und steigen hinauf in Erwartung, so dorthin zu gelangen, wo das Gefängnis des Propheten liegt.
    Edited by Kalryssia on 12. September 2016 11:13
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    Der Weg zur Steuerzentrale

    Das Portal schimmert noch eine Weile hinter Sera Na auf, dann formt es sich zu einer Singularität und schließt sich mit einem kurzen, hellen Lichtblitz. Sera Na schaut sich um. Den Wänden, Felsen und dem Boden nach befindet sie sich noch in Kalthafen. Dennoch unterscheidet sich das Design von dem Gefangenbereich, aus dem sie gekommen ist. Sie muss also in einem anderen Teil von Kalthafen sein. Eine blaue Lichtquelle weckt ihr Interesse, sie geht vorsichtig darauf zu, den Bogen in Bereitschaft haltend. Feinde kann sie gerade nicht erkennen. Ungehindert erreicht sie eine Sackgasse, an deren Ende sich ein Alkoven befindet, dessen oberer Teil wie ein Schädel mit Reisszähnen in der oberen Zahnreihe gestaltet ist. Im offenen Schlund dieses Alkovens steht ein Gefäß, das ebenfalls wie ein Schädel gestaltet ist. Aus seiner oben offenen Schädeldecke zeigt ein blauer Lichtstrahl nach oben. Lange, schmale Banner rahmen den Alkoven seitlich ein. Die Nachtklinge glaubt, dass dies ein wichtiger Versorgungspunkt sein muss, an dem eventuelle Wachen oder Arbeiter sich ausstatten können, denn der Alkoven ist eingesäumt von einigen Truhen und Kisten, die sich Sera Na genauer anschaut. Sie muss dringend Munition finden. Nur noch fünf vergiftete Pfeile befinden sich in ihrem Köcher. In der ersten Truhe findet sie einen Dietrich und eine Flasche sauberes Wasser. Sie kann außerdem noch Geflügelfleisch finden, etwas Hirse und einen kleinen Heiltrank. Einige kleine Seelensteine dienen wohl als Ersatzenergiequellen für die Lichtquelle im Alkoven. Sera Na nimmt vier Stück mit. In einem der letzten Behälter, einer Waffenkiste, findet sie schließlich verschiedene Waffen, darunter einen Pfeilköcher und einen schwach verzauberten Bogen. Den Bogen schaut sie sich genau an, er schimmert grünlich. Vermutlich schießt er magisch vergiftete Pfeile ab, muss aber ab und zu mit gefüllten Seelensteinen mit Magie aufgeladen werden. Seine genaue Funktion wird sie erst bei einem Test erfahren. Sie geht noch einmal an die Truhe mit den Seelensteinen und steckt jetzt alle ein. Acht hat sie nun; die dürften eine Weile reichen. Die übrigen Waffen und Werkzeuge nützen Sera Na nichts, daher schenkt sie ihnen keine weitere Beachtung.

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  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Die Dunkelelfin geht zurück zur nächsten Einmündung und biegt nach links ab, dem Gang weiter folgend. Kein Gegner lässt sich blicken. Sollte der Bereich völlig unbewacht sein? Wenn ja, gibt es wohl keine natürliche Verbindung zum Gefangenenbereich und damit kein Grund, den Teil zu bewachen. Die Magie des Propheten und Velaya sind vielleicht ihre einzige Chance, wieder von hier weg zu kommen. Eine Abzweigung ignoriert sie, sie geht geradeaus weiter, den beleuchteten Weg entlang. Nach der Hälfte des Korridors befindet sich wieder eine dieser blauen Lampen an der Wand, links und rechts eingerahmt mit senkrechten Bannern. Sera Na schleicht auf der der Lampe gegenüber liegenden Seite an der Wand entlang. Das Licht erreicht zwar auch diesen Bereich, ist dort aber nicht so hell, wie in der Mitte des Korridors.

    Vorsichtig nähert sie sich dem Ende. Ein Durchgang mündet in einen größeren Höhlenraum mit unregelmäßigem Grundriss. Stimmen durchschneiden die Stille und hallen von den Wänden wider. Zwei Dremora-Wachen führen eine Unterhaltung, der Bereich ist also doch bewacht: „Die oberste Dremora hat leicht reden, SIE muss ja nicht Tag und Nacht hier Wache stehen!“ Die zweite Stimme stimmt der ersten zu: „Ja. Es ist so langweilig, nie passiert einmal etwas. Und ab und zu brauchen auch wir mal eine Mütze Schlaf!“. Sera Na lauscht, ob sich noch weitere Stimmen melden und bleibt außerhalb des Raums im Übergang neben der Tür im Schatten verborgen. Die erste Stimme: “Wann kommt denn die Ablösung?“ „Keine Ahnung,“ sagt die zweite Stimme. „Ich verliere während der Wache immer das Zeitgefühl.“ „Sie könnten uns wenigstens zu dritt einteilen.“ erwidert die erste Wache. Der zweite Dremora: „Wir haben angeblich zu wenige Leute, behauptet immer die oberste Dremora.“ Sie reden noch weiter belangloses Zeug. Sera Na vermutet, dass das den ganzen Tag so geht, einen anderen Zeitvertreib haben sie vielleicht nicht. Wache schieben ist sicherlich eines der langweiligsten Dinge, die sie sich vorstellen kann.

    Sera Na weiß nun, dass in diesem Raum mindestens zwei Wachen stehen. Und sie weiß jetzt auch, dass Personal bei den Daedra hier knapp ist, was den leeren Korridor erklärt. Es können aber noch andere Kreaturen zur Wache gehören, die nicht sprechen können, Skampe zum Beispiel. Dremora gehören zu den intelligenten daedrischen Kreaturen; die zu bekämpfen wird nicht einfach. Die Dremora könnten Alarm auslösen und Verstärkung rufen. Die erwählte oberste Dremora dürfte eine Daedra-Magierin sein.Viele von ihnen beherrschen Beschwörungs- und Zerstörungszauber. Sera Na's Bewaffnung und Rüstung lässt sehr zu wünschen übrig, während die Wachen vermutlich bestens ausgestattet sind. Sie könnte versuchen einen zu meucheln, der andere würde aber sicher Alarm schlagen. Am vernünftigsten wäre es, einen Kampf zu vermeiden. Die Dunkelelfin braucht einen guten Plan.
    Edited by Kalryssia on 12. September 2016 11:18
  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Die Nachtklinge reinigt ihren Dolch an ihrer Kleidung benutzt die blank polierte Klinge als Spiegel, um damit um die Ecke in den Raum schauen zu können. Das verzerrte Bild zeigt einen Tisch in der Mitte des Raums mit mehreren Stühlen. Im Hintergrund ist ein Herd oder eine ähnliche Wärmequelle zu erkennen mit einem Dreifuß und einem daran aufgehängten Kochtopf. Die beiden Wachen haben sich am Tisch niedergelassen und verzehren einige Kwamaeier. Sie kann einige Fässer und Kisten erkennen, die wohl Versorgungsgüter für die Wachstube darstellen. Ein Spielbrett mit irgendwelchen, nicht gut erkennbaren Spielfiguren steht auf dem Tisch sowie zwei Kelche. Der eine Dremora nimmt einen kräftigen Schluck aus seinem Kelch und leert ihn bis zum Grund, dann steht er auf und geht gemächlich zu einem der Fässer, um nachzufüllen. Das ist DIE Chance, auf die Sera Na gewartet hat. Beide Wachen drehen ihrer Position nun den Rücken zu, das wird aber nicht lange dauern. Die Nachtklinge schleicht langsam durch die Tür, rechts an der Wand entlang bis hinter eine der Kisten. Dort lässt sie ihren Blick über den Raum schweifen. Ihre Position ist günstig. Wenn sie keinen Alarm riskieren will, wird sie sich für eine weitere Gelegenheit gedulden müssen und das, obwohl sie nicht beliebig viel Zeit hat. Die Dunkelelfin hat keine Möglichkeit, Velaya und Lyris oder dem Propheten Bescheid zu sagen. Hoffentlich meldet sich der Prophet nicht ausgerechnet jetzt mit einer Projektion, das würde Sera Na sofort verraten.

    Die Zeit verrinnt, schwer zu sagen, wie viel. Die beiden Dremora führen weiter ihre belanglose Unterhaltung fort, essen, trinken und machen ab und zu einen Zug auf ihrem Brettspiel. Sera Na hört trotzdem zu, ob nicht einmal eine nützliche Information durchsickert, doch das geschieht nicht. Der zweite Dremora hat nun seine Kwamaeier aufgegessen und nimmt rülpsend einen kräftigen Schluck aus seinem Kelch. Er steht auf, begibt sich zum Kochtopf und will sich eine weitere Portion holen. Jetzt dreht dieser ihr den Rücken zu, während die andere Wache seitlich zu ihr sitzt. Wenn sie nicht aufpasst, entdeckt er sie, doch sie muss weiter und eine bessere Gelegenheit wird es nicht geben! Sehr vorsichtig löst sie sich aus der Deckung der Kiste und versucht, auf ihrem Weg die Schatten bestmöglich zu nutzen. Es gelingt ihr tatsächlich, den Raum bis zur anderen Tür zu durchqueren, ohne bemerkt zu werden. Jetzt gilt es, im Korridor weiter leise zu bleiben, denn die Wände tragen den Schall sehr weit.

    Auch dieser Korridor hat auf halbem Wege eine dieser blauen Lampen im Schädeldesign. Wieder schleicht die Dunkelelfin auf der gegenüberliegenden Seite vorbei, nichts passiert. Die Stimmen der beiden Dremora-Wachen sind immer noch zu hören und werden allmählich leiser, je weiter sie sich von ihnen entfernt. Das bedeutet für Sera Na, weiterhin leise zu bleiben, da sie sie umgekehrt vielleicht auch hören könnten. In der Ecke neben dem nächsten Durchgang wachsen einige „Namiras Fäulnis“; Pilze, die für ihre Giftigkeit bekannt sind und wahrscheinlich in jeder Umgebung wachsen, selbst hier. Sera Na nimmt einige von ihnen mit. Die Nachtklinge durchquert den Durchgang, hinter dem sich die Umgebung nun langsam verändert. Bisher herrschte Daedra-Architektur und Kalthafen-Gestein vor. Die ersten Rohre erscheinen an der Wand und der Decke und führen tiefer in die Anlage hinein. Auch die Farbe des verwendeten Metalls ändert sich. Waren bisher dunkelgraue und anthrazitfarbene Metalle vorherrschend, fand hier rotbronzefarbenes Metall Anwendung. Ein Kolben bewegt sich in der Deckenecke vorwärts und rückwärts, Dampf tritt an einigen Rohren und Auslassgittern aus. Vielleicht werden von einer Zentrale in der Nähe die Fallen im Gefangenenbereich betrieben. Die Luft wird wärmer. Sera Na muss aufpassen, dass die Umgebung sie nicht von wichtigeren Dingen ablenkt. Weiteren Wachen zum Beispiel oder der erwähnten „Obersten Dremora“.
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