Das Kapitel „Gold Road“ (inklusive des Schriftlehre-Systems) und Update 42 können jetzt auf dem öffentlichen Testserver getestet werden! Hier könnt ihr die aktuellen Patchnotizen lesen: https://forums.elderscrollsonline.com/en/discussion/656454/
Wartungsarbeiten in der Woche vom 22. April:
• PC/Mac: EU und NA Megaserver für einen neuen Patch – 22. April, 10:00 – 15:00 MESZ
• Xbox: EU und NA Megaserver für einen neuen Patch – 24. April, 12:00 – 18:00 MESZ
• PlayStation®: EU und NA Megaserver für einen neuen Patch – 24. April, 12:00 – 18:00 MESZ

Kurzgeschichte Drachenhaut

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    Verhörspiele

    Die Handwerker legten letzte Handgriffe an das magische Gefängnis des Formwandlers an. Ein Priester aus Sturmhafen stellte durch einige Weiherituale sicher, daß das ganze Gefängnis lückenlos im Namen der Acht geweiht wurde und ein argonischer Magier aus den Schwarzmarschen fügte noch einige Histzauber hinzu. Silberziegel mußten sie dafür nun doch nicht verwenden, aber die Innen- und Außenwände waren mit geweihtem Silberblech vertäfelt. Ein Kraftfeld sicherte die vergitterte Tür aus geweihtem Silber ab. Das kleine Bauwerk selbst war sechseckig und gerade groß genug, um diesen einen Gefangenen zu beherbergen. Ein Hexagramm mit Kerzenständern und Räucherstäbchen aus Weihrauch umrahmte es zusätzlich. Ohne fremde Hilfe dürfte der Wechselbalg nicht aus dem Gefängnis fliehen können.

    Valaste hatte der Kriegergilde inzwischen einen Besuch erstattet und ihnen die Situation erklärt. Wie erwartet hatte sie nicht lange um Hilfe bitten müssen. Um Velaya und Sera Na zu helfen waren die Krieger zahlreich nach Augvea gekommen. Valaste führte sie gerade über die Insel der Magier, um ihnen die Schlüsselpositionen zu zeigen, die sie bewachen helfen sollten, damit die Magier inzwischen konzentriert am Portal arbeiten konnten. In der Gildenhalle berieten sich Darien Gautier, Skordo das Messer und Feldwebel Kamu mit den Magiern der Gilde und wurden in die Details eingeweiht.

    Shalidor inspizierte die Arbeit am Gefängnis des Formwandlers und nickte zufrieden. Wortlos ging er einige Male um das Bauwerk herum, während der Formwandler so tat, als wäre ihm das alles gleichgültig. Schweigend trat Shalidor vor die Tür. Er wollte den Gefangenen durch das betonte Schweigen nervös machen, doch den schien nichts so leicht erschüttern zu können. Zumindest ließ er sich nichts anmerken.

    Der Erzmagier hatte nicht beliebig viel Zeit. Das wußte bestimmt auch der Inhaftierte. Also stellte Shalidor endlich seine Fragen: „Du wirst uns die Zielkoordinaten verraten, zu denen Du das Portal geöffnet hast, durch die du die vier Frauen geschickt hast!“ Die Koordinaten brauchten sie auch, da sie das geplante Portal ja korrekt einrichten müßten. Und sie kannten die Koordinaten des Seelengrabs im Reich des Vergessens leider nicht. Das Portal würde sie sonstwohin führen.
    Edited by Kalryssia on 15. Mai 2017 11:08
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    Der Formwandler, der immer noch die Gestalt eines Xivkyn zeigte, spielte den Selbstbewußten, allerdings konnte man sehen, daß er sich in dem Gefängnis aus geweihtem Silber nicht wohl fühlte. Er sah zu, in der Mitte des Raums zu bleiben, möglichst weit weg vom Silber und antwortete: „Gar nichts werdet Ihr aus mir herausbekommen. Daß ich Molag Bal diene, wißt Ihr ja schon. Dann wißt Ihr auch, daß ich über mächtige Unterstützer verfüge!“

    „Hier auf Augvea sind seine Möglichkeiten begrenzt und das weißt Du genau du Lump!“ wetterte Shalidor. „Verrate uns einfach, was wir wissen wollen und Du kannst meinetwegen verschwinden. Uns liegt nichts daran, Dich hier auf ewig durchzufüttern!“ Valaste kam in diesem Moment hinzu und erkundigte sich nach den Fortschritten: „Wie sieht's aus?“ Der Erzmagier antwortete: „Nichts bisher. Versuch Du mal Dein Glück.“

    Valaste setzte das dämonischste Grinsen auf, das sie drauf hatte und war damit wohl überzeugend. Selbst der Formwandler zuckte beeindruckt zurück. „Nur zu gerne.“ sagte sie. „Wenn ich mit dem fertig bin, paßt der in einen Fingerhut!“ Shalidor entfernte sich, setzte sich auf eine der Bänke und tat so, als würde er lesen. Natürlich hörte er aufmerksam jedes Wort mit. Valaste spielte mit einer faustgroßen Blitzkugel. Sie ließ sie von einer Hand zur anderen schweben, jonglierte ein wenig damit. Gleichzeitig ging sie schweigend vor dem Gefängnis auf und ab, trat manchmal an das Gitter heran und funkelte den Gefangenen böse mit ihren Augen an. „Du wirst schon noch reden, glaube mir. Ich habe schon andere Geister und Dämonen befragt, irgendwann haben sie ALLE gelpaudert!“ Nun, das entsprach so nicht der Wahrheit, aber das mußte der Formwandler ja nicht wissen...
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    Valaste ließ die Zügel ein wenig anziehen, das heißt, sie entzündete die Kerzen und Weihrauchstäbchen des Hexagramms. Das tat sie schön langsam und theatralisch. Inzwischen sprach sie kein Wort. Sie mimte den Inquisitor. Mit einer Handbewegung rief sie drei Priester heran, die bereits entsprechend gebrieft waren. Sie begannen mit ihrem Lobgesang an die Acht und trugen einige Litaneien vor. Das schaffte eine Atmosphäre, die dem Xivkyn sichtlich Unbehagen bereitete, aber sonst nicht weiter schadete. Er verkniff das Gesicht, als hätte er körperliche Schmerzen und meinte: „So kriegt Ihr mich auch nicht klein, da müßt Ihr Euch schon was anderes einfallen lassen.“

    Valaste nahm das ebenfalls betont schweigend auf und ließ die Priester etwa eine Viertelstunde ihr Werk verrichten, bis sie wieder eingriff. Sie richtete das Wort an den Gefangenen: „Das kannst Du dir nun Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche anhören. Außer, Du gibst uns endlich die Informationen, die wir haben wollen.“ Patzig antwortete der Wechselbalg: „Ich rede nicht und damit basta!“
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    Jetzt war es an der Zeit für Shalidor, wieder einzugreifen. Er blickte von seinem Buch auf und trat an Valaste heran. Er schimpfte sie: „So war das aber nicht ausgemacht. Die Magiergilde hat Prinzipien, das hier grenzt an Folter, da mache ich nicht mit!“ Aus dem Augenwinkel konnte er das hämische Grinsen des Gefangenen sehen und fuhr fort: „Ich schlage vor, ich übernehme hier wieder. Hinfort!“ Valaste tat so, als ob sie beleidigt wäre. „Nun gut, der Herr Erzmagier kann es ja bestimmt besser. Viel Erfolg, Herr Shalidor, ich bin dann mal im Keller und schau nach, wie die Arbeiten am Portal fortschreiten.“

    Valaste verließ den Schauplatz und ging durch die Tür in die Gildenhalle hiein, ging aber nicht wie angekündigt zur Baustelle, sondern ließ die Tür einen Spalt weit offen und lauschte. Der Erzmagier nahm sich einen der herumstehenden Hocker und setzte sich direkt vor die Gefängnistür. Er seufzte: „Ich weiß nicht, wie lange ich Valaste bremsen kann. Sie ist emotional schwer betroffen und steht unter dem Druck, ihren Freunden helfen zu müssen. Ich rate Dir wirklich, mir zu sagen, was wir wissen müssen, sonst kann ich nicht für Deine Sicherheit garantieren.“

    „Du bluffst doch nur, alter Mann!“ schnauzte ihn der Gefangene an. „Ach wirklich? Ist das so? Nun, ich erinnere mich nur ungern an den letzten Daedra, der meinte, Valaste sei harmlos und hätte keinen Killer-Instinkt. Seine Überreste kleben heute noch an der Wand in der Gefängniszelle im Keller. Wir kriegen die Flecken einfach nicht richtig ab. Und dann war da noch dieser Vampir, der ihr erst nach langer Befragung die geforderten Antworten gab... Valaste war wütend wegen der übermäßig verlorenen Zeit und... Nun, ich mach's kurz und erspare Dir die Details... die Magierlehrlinge mußten seine Überreste auf der ganzen Insel zusammen suchen. Eine mords Sauerei war das, das kann ich Dir sagen! Ich an Deiner Stelle würde sie nicht so lange auf die Antworten warten lassen...“ Der unfreiwillige Gast zeigte zum ersten mal für einen Moment Nerven und schluckte mit irritiertem Blick sprachlos herunter, was er beinahe sagen wollte. Shalidor meinte: „Nun gut, ich lasse Dich nun alleine. Wir setzen die Befragung morgen fort.“ Er stand auf, stellte den Hocker wieder weg, öffnete ein kleines Portal und und verschwand darin.
    Edited by Kalryssia on 15. Mai 2017 11:13
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    Einige Minuten später trat Valaste wieder aus der Tür heraus... Aufgebracht..., aufbrausend... rasend... mühsam um Fassung ringend... Sie wurde mit jedem Wort lauter: „Ich habe hier nicht ewig Zeit. Mit jeder Stunde die vergeht, steigt die Wahrscheinlichkeit, daß meinen Freunden etwas zustößt. REDE ENDLICH!“ Der Gefangene schnitt eine Grimasse und lachte Valaste aus. Die tickte jetzt richtig aus „ARGH! JETZT REICHTS, JETZT KANNST DU WAS ERLEBEN!“ Als nächstes sprach sie einen Bannzauber über den Formwandler aus und markierte ihn damit. Sie nahm einer Kriegergilden-Wache ihren Schild und ihren Streitkolben ab, öffnete die Zellentür, trat hinein und verdrosch den Gefangenen nach Strich und Faden, der sich mit Händen und Füßen heftig wehrte und auch Valaste ein paar blaue Flecken zufügte. Kurz vor seinem Ende löste sich der Xivkyn in einer violetten Wolke auf und verschwand. Valaste hatte ihn heimlich so weg teleportiert, daß er gar nicht mitbekam, wie ihm geschah. Valaste konezntrierte sich, nahm beide Hände zur Hilfe und sprach einen Beschwörungszauber aus. Der Formwandler erschien wieder vor ihr und schaute sich um, völlig desorientiert in Raum und Zeit. Er meckerte: „Verdammt, was hast Du gemacht? Ich war in Kalthafen, dachte schon, Molag Bal hätte mich befreit, aber nur Sekunden später war ich wieder hier. Verdammtes bitterböses Biest!“

    Valaste lachte: „Ich habe dich mit einem Bannzauber markiert. Ich finde Dich überall und kann Dich so oft beschwören, wie ich will. Und jetzt REDE!“ „NIEMALS!“ schrie der Gefangene zurück. „Oh doch... Du weißt gar nicht, was Dich sonst noch alles erwartet!“ Valaste wußte natürlich genau, was für eine Geschichte ihm Shalidor aufgetischt hatte, sie hatte ja hinter der Tür mitgehört. „Was ist jetzt?“ fragte die Magierin fordernd. „Immer noch nichts? Gut..., dann auf zur nächsten Runde.“ Valaste heilte den Daedra zuerst, nur um ihn erneut zu verprügeln. Der Formwandler versuchte sich mit Feuerzaubern zu wehren, war innerhalb des geweihten Gefängnisses aber im Nachteil. Schließlich verschwand er kurz vor seinem Ende wieder in dieser violetten Wolke.
    Edited by Kalryssia on 15. Mai 2017 11:19
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    Das Spiel begann von vorne. Valaste beschwor den Wechselbalg erneut, der wiederum ziemlich belämmert aus der Wäsche guckte und sich auch diesmal wieder erst neu orientieren mußte. Er schimpfte fürchterlich: „LASS ENDLICH DEN QUATSCH, ICH BIN NICHT DEIN SPIELZEUG! SHALIDOOOOR!!!“ Er zeigte endlich Nerven. Valaste wußte nun, daß ihn das tierisch ärgerte. „Kein Problem, Daedra, dann rede endlich!“ blaffte ihn die Magierin an. „Kommt ja gar nicht in Frage, du ***!“ schallte es ihr entgegen. Valaste zuckte nur kurz mit den Schultern und sagte: „Na gut, dann eben auf zu Runde drei!“

    Wie bereits zuvor bezog der Formwandler seine Tracht Prügel. Nun, es traf gewiß nicht den Falschen. Diesmal versuchte er es mit Blitzzaubern und Faustschlägen, doch seine Kräfte wurden weiterhin von seinem Gefängnis gedämpft; er hatte Valaste nicht wirklich was entgegen zu setzen. Erneut verschwand er in der von Valaste heimlich gezauberten violetten Wolke. Erneut beschwor Valaste ihn. Der schwer verärgerte Xivkyn blickte Valaste wieder an, wie ein begossener Pudel und knurrte auch genauso. Valaste grinste ihn nur hämisch an, deutete mit dem Finger auf ihn uns meinte: „Weißt Du was? Das macht Laune... Das könnte ich den ganzen Tag lang machen!“ Das war zuviel! Entsetzt riß der Gestaltwandler die Augen auf und rief: „WAS? NEIN!..., NEEEIN! ... BEIM REICH DES VERGESSENS! Alles, bloß das nicht! Ist ja schon gut..., ich rede. Und wie ich rede, ich höre gar nicht mehr auf zu reden, versprochen!“ Valaste hatte ihn endlich klein gekriegt.

    Shalidor hatte das Schauspiel vom Dach der Gildenhalle mit angeschaut und hielt sich den Bauch vor Lachen, mußte sich aber gleichzeitig den Mund zuhalten, damit der Formwandler das nicht doch noch mit bekam. Sie bekamen die gewünschten Informationen und konnten nun ihr Portal auf das Seelengrab ausrichten. An der Richtigkeit der Daten hatten sie diesmal keinen Zweifel. Der Formwandler hatte viel zu viel Angst, daß Valaste zurückkehren und weiter machen könnte.
    Edited by Kalryssia on 15. Mai 2017 11:27
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    Durnehviir

    Kalryssia, Velaya, Sera Na und Jadzia hatten sich inzwischen Nahrung gesucht. Ihr „einheimischer“ Geisterführer Sonya hatte ihnen erklärt, daß sie diese seltsamen Gewächse „Seelenhüllen“ nennen. Was anderes Essbares wuchs hier nicht, Wild gab es auch nicht. Das Zeug schmeckte nach gar nichts, aber es füllte den Magen. Und sie hatten herausgefunden, daß es sie vor den Strahlen dieser seltsamen Kristalle schützte, die sich auf und nahe mancher Gebäude befanden und ihnen die Lebenskraft aussaugten, wenn sie ihnen zu nahe kamen. Sera Na hatte ihren Freunden außerdem gezeigt, wie sie aus den vermeintlich dürren Gewächsen ein leicht bitter schmeckendes Wasser gewinnen konnten.

    In einiger Entfernung folgten ihnen inzwischen ein paar weitere verlorene Seelen. Sonya hatte bei der Rast mit einigen von ihnen gesprochen, die nun auf eine Chance hofften, irgendwie von diesem trostlosen Ort weg zu kommen. Da die vier Heldinnen manchmal gegen sporadisch auftauchende schwarze Skelette kämpfen mußten, blieben sie auf sicherer Distanz. Diese Skelette fürchteten sie offenbar.

    Es war wieder soweit. Diesmal war es einer dieser Knochenkolosse, von denen sie mittlerweile schon einige erledigt hatten. Gegen die geballte Macht der vier hatte ein einzelner dieser eigentlich starken Untoten keine wirkliche Chance. Kalryssia zog dessen Aufmerksamkeit auf sich und beschäftigte ihn mit Schwert und Schild, Jadzia heilte, Velaya setzte ihm mit ihren Blitzzaubern und Dunkler Magie schwer zu und Sera Na flankierte ihn mit Hieben in die Seite oder von hinten und belegte den Gegner mit der für Untote verheerenden Magie des Dämmerbrechers. Inzwischen war das reine Routine. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihnen die Vollkommenen Meister etwas Stärkeres entgegen schickten. Bestimmt arbeiteten sie schon daran und das war den Vieren auch völlig klar.
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    Weiter ging es. Sie suchten nach einem Ausgang. Vielleicht auch ein magisches Portal. Irgend etwas in der Art. Ihr Weg führte sie zu einer große, schwarzen Zitadelle, die in dieser Landschaft wuchtig herausragte. Am einzigen sichtbaren Eingang wurden sie von einem starken Kraftfeld davon abgehalten, ins Innere der Anlage zu gelangen. Im Inneren der Zitadelle könnte durchaus ein Portal stehen, es wäre jedenfalls ein logischer Ort für so etwas. Wofür das Kraftfeld wohl gut war? Sollte es Eindringlinge daran hindern, in die Burg hinein zu gelangen oder sollte es darin Gefangene daran hindern, die Burg zu verlassen? Auch Magierin Velaya schaffte es nicht, dieses Krafttfeld zu durchbrechen, also gingen sie weiter. Irgendwie ging es bestimmt. Vielleicht fanden sie noch heraus, wie das geht.

    Eine Windböe erfaßte die Gruppe, ein riesiger Schatten flog über sie hinweg. Kalryssia erinnerte sich, was sie in ihrer ätherischen Gestalt gesehen hatte. Sie blickten hinauf und... sahen die Umrisse eines leibhaftigen Drachen! Er flog eine Schleife und kehrte wieder zurück. Velaya rief: „Ein Drache? Hier? Sollten die nicht alle schlafen?“ Der Drache setzte zum Sturzflug an, die Vier machten sich kampfbereit und verteilten sich, damit der Drache nicht alle mit einem Streich erwischen konnte. Er schrie etwas. Eine violette Energieblase verließ seinen Rachen und schlug zwischen den Kämpferinnen ein, die einen Treffer vermeiden konnten. Der Drache flog bis dicht über den Boden und versuchte, Sera Na mit seinen Klauen zu greifen. Doch die warf sich zu Boden und entging dem Angriff.

    „DURNEHVIIR!!!“ schrie Kalryssia und versuchte, den Angreifer damit anzusprechen, in der Annahme, daß es sich um den Schatten handelte, mit dem sie bereits gesprochen hatte, als sie noch im Sarkophag lag. Der Drache machte eine Kehrtwende und blieb in der Luft vor den Frauen stehen. Mit donnernder Stimme antwortete er „Ah, du erinnerst Dich also an unsere erste Begegnung!“ schrie „YOL TOOR SHUL“ 1) und stieß kurz darauf einen Feueratem auf Kalryssia aus, die sich hinter ihrem Schild verschanzte und von Jadzia gegengeheilt wurde. Velaya zielte mit kanalisierten Blitzaubern auf Durnehviir, Sera Na verwendete ihren Bogen, doch gegen den Drachen war die Dämmerbrecher-Magie, die auch den Bogen durchfloss, wirkungslos. Er war eben kein Untoter. Wenn überhaupt, dann machten die Pfeile ihren normalen, physischen Schaden. Es war momentan nicht zu erkennen, ob dies Durnehviir überhaupt etwas ausmachte. Jadzia versuchte es mit ihrer Templermagie. Sie warf eine Lichtlanze auf den Rumpf des Drachen, dem das nicht besonders zu beunruhigen schien. Der Drache versuchte es wieder mit dieser violetten Lichtblase: „RII VAAZ ZOL“ 2) schrie er und erzielte einen Volltreffer bei Jadzia. Die Templerin wurde durch den Treffer geschwächt und mußte sich auf dem Boden aufstützen. Velaya merkte, daß ihr durch den Drachenzauber Leben geraubt wurde. Sie glich den Verlust mit ihrem Heilstab aus und verhinderte so, daß Jadzia dieser Magie zum Opfer fiel. Der Drache stieg wieder zum Himmel auf, flog einen Kreis und setzte zu einem neuen Angriff an.

    1) Feueratem
    2) Seelenreißer
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    Velaya rief: „Wie sollen wir den nur bekämpfen? Keiner von uns hat je gegen einen Drachen gekämpft!“ Kalryssia versuchte, ihn zu einem Gespräch zu bringen und rief dem Drachen zu: „Warum bekämpfst du uns? Bei unserer ersten Begegnung schienst du freundlich zu sein!“ Jadzia reinigte sich von den Resten des Fluchzaubers und stand wieder auf. Sera Na hatte den Bogen im Anschlag und wartete ab, ob Durnehviir Antwort geben würde. Und die Antwort kam in Form eines Schreis, der Kalryssia von den Beinen hob und einige Meter zurück schleuderte: „FUS RO DAH“ 3). Der Drache setzte sich für einen Moment auf einem Ruinenfragment nieder und sprach: „Ich bin einen Handel mit den Vollkommenen Meistern eingegangen und muß ihr Reich beschützen, wenn sie es verlangen.“ Nach einer kurzen Pause folgte ein kurzes „YOL“ und eine kleine Feuerwelle traf Kalryssias Schild, ohne ihr nennenswert zuzusetzen. Der Drache hob ab und setzte zum nächsten Angriff an.

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    „Alle auf Fernkampf umstellen! Koordiniert angreifen!“ rief Sera Na. Kalryssia war dafür nicht ausgerüstet und hatte da nur wenige Optionen. Sie mußte Durnehviir näher kommen lassen, als die anderen drei. Wieder stürzte der Drache auf die Kämpferinnen herab. Sera Na ließ ihn in Reichweite kommen und gab das Kommando „JETZT!“ Velaya, Jadzia und Sera Na beharkten ihn gleichzeitig mit allem, was sie hatten. Kalryssia mußte ihn näher kommen lassen, dann kurz bevor er sie erreichte Feueratem und Flammenpeitsche. Diese Treffer verfehlten ihre Wirkung nicht. Velaya traf ihn noch mit ihren Dunklen Scherben, die ihn in der Luft ins Trudeln brachte. Jadzias Lichtzauber blendeten ihn. So helles Licht war er hier im Seelengrab nicht gewöhnt. Der Drache war zur Landung gezwungen und beschwor einige schwarze Skelette. Zweifellos eine interessante Fähigkeit - für einen Drachen... Jetzt konnte Kalryssia ihre Drachenritter-Fähigkeiten voll einsetzten und hieb Durnehviir alles um die Ohren, was sie hatte, während der Drache weiterhin unter dem Beschuß der anderen war. Sera Na war auf seinen Rücken gesprungen und versuchte ihn mit dem Dämmerbrecher zu verletzen, doch Durnehviir schüttelte sie vom Rücken. Der war für einen Moment völlig überfordert, fing sich wieder und erhob sich erneut in die Luft. Diesmal hatten sie ihn verletzen können! Kalryssia hatte ihm mit ihrem flammenverstärkten Schwert einige Hautfetzen herausschlagen können.


    3) Unerbittliche Macht
    Edited by Kalryssia on 25. Mai 2017 10:23
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    Durnehviir erhob sich nun eher taumelnd in die Luft. Nun war die Kampftaktik klar. Sera Na, Jadzia und Velaya schossen dem Drachen nach, bis er außer Reichweite war. Er machte eine große Schleife und zögerte. Hatte er etwa Schmerzen? Ein Aufgeben kam wohl nicht in Frage, denn er kehrte um, setzte erneut zum Angriff an. Die vier Kämpferinnen wichen den Skeletten aus und konzentrierten sich primär auf den Drachen. Der versuchte es mit einer Kombination „RII VAZ ZOL“... eben dieser Seelenreißer-Schrei auf Velaya, dann kam Sera Na in seine Reichweite „FUS RO DAH“ doch Sera Na verschwand in Meridias Schatten, der auch jetzt gut funktionierte. „YOL TOOR SHUL“ … sein Feuratem, der Kalryssia traf, die hinter ihrem Schild Deckung suchte und eines seiner eigenen Skelette, das der Macht des Feuers nichts entgegen zu setzen hatte und verging. Sera Na entschied, sich jetzt um die drei verbliebenen Skelette zu kümmern. Mit dem Dämmerbrecher waren sie schnell erledigt und vergingen in einer gleißenden Lichtexplosion. Jadzia, die von Durnehviirs Angriffen nicht betroffen war, blendete den Drachen wieder mit ihren Lichtzaubern, der krachend in die Seite der Zitadelle eineschlug und ein Mauerteil nahe des Eingangs herausschlug, das vor dem Eingang zu Boden fiel.

    Velaya hatte den Seelenreißer mit Magienegation pariert, der für Drachenschreie nicht optimal war, doch die Wirkung dämpfte. Jadzia hatte Velaya geheilt, die so den Angriff überstand, aber in dem Moment nicht in der Lage war, ihrerseits anzugreifen. Kalryssia hatte ihre Lavagestalt angenommen, erlitt aber trotz der Schilddeckung und der erhöhten Feuerresistenz Verbrennungen. Jadzia war noch mit Velaya beschäftigt, also heilte sie sich mit dem grünen Drachenblut und einem Heiltrank.

    Sera Na verließ Meridias Schatten wieder und ging zum Gegenangriff über, während der Drache noch benommen war. Nach und nach bekam sie Unterstützung durch ihre Freundinnen. Wieder kletterte Sera Na auf den Rücken des Drachen und rammte ihm den Dämmerbrecher in den Rücken, während Kalryssia mit dem flammenden Schwert auf ihn einschlug. Velaya belegte ihn mit einem Dunklen Fluch und wuchtigen Kristallexplosionen. Jadzia hielt ihn geblendet. Steine fielen von der erschütterten Mauer der Zitadelle auf den Drachen nieder. Durnehviir schrie auf. Das, was da auf ihn eintrommelte, war einfach zu viel für ihn. Sera Na's und Kalryssias Schwertangriffe rissen weitere Hautfetzen aus ihm heraus. Den letzten Rest gab ihm ein Blitzgewitter, das Velaya über dem Drachen niedergehen ließ. Durnehviir lag vor ihren Füßen und regte sich nicht mehr.
    Edited by Kalryssia on 25. Mai 2017 21:19
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    Durchatmen! Die vier Kämpferinnen waren dem Ende ihrer Kräfte nahe, daran konnten auch die Heilzauber nichts ändern. Ein Moment der Stille... Schließlich fragte Jadzia: „Ist der Drache jetzt tot?“ Velaya schüttelte den Kopf: „Das glaube ich nicht. Den Legenden zufolge bedarf es eines Drachenbluts, um einen Drachen endgültig zu töten, doch keiner von uns ist so ein Drachenblut.“ Sera Na hatte sichtlich genug von diesem Kampf und schrak zusammen und entgegnete: „Heißt das...? Heißt das, der erhebt sich wieder und wir müssen erneut gegen ihn kämpfen? Bei den Acht...!“ Kalryssia klopfte sich den Staub aus der Rüstung und meinte: „Bis dahin will ich nicht mehr hier sein. Hoffentlich finden wir den Weg raus schnell.“

    Jetzt begann der Drache sich langsam in einem violetten Schimmer aufzulösen. Dort, wo er eben noch lag, war der Boden aufgewühlt und die Mauer der Zitadelle beschädigt. Jadzia erinnerte die drei an ihre eigentliche Mission. „Schaut, da liegen überall Hautfetzen von Durnehviir herum. Drachenhaut! Und die lösten sich nicht mit ihm auf!“ Kalryssias erschöpfte Mine erhellte sich für einen Augenblick „Du hast recht. Die beste Nachricht des Tages. Kommt, wir nehmen uns die besten davon mit.“ und so geschah es. Sie reinigten die Stücke notdürftig vom Drachenblut und wickelten sie in Seelenhüllen ein, die mit ihrer papierartigen Struktur dafür gut geeignet waren. Auch einige größere Drachenschuppen konnten sie aufsammeln. Sie fanden genügend Schuppen, um damit ein Ausrüstungsteil präparieren zu können. Ein Wams oder vielleicht einen Schild. Für mehr würden sie nicht reichen.

    „Wie lange wird es wohl dauern, bis Durnehviir wieder erscheint?“ fragte Sera Na sorgenvoll. Die Frage war an Velaya gerichtet, die als einzige in der Magiergilde genügend studiert hatte, um viele Legenden zu kennen. Velaya antwortete: „Ich weiß es nicht. Keine mir bekannte Legende gibt darüber Auskunft. Ich weiß nur, daß man einen Drachen nur dauerhaft töten kann, wenn man ihm die Seele entreißt und das kann nur ein Drachenblut. Es kann Jahre dauern oder auch nur Minuten. Bleibt wachsam!“
    Edited by Kalryssia on 25. Mai 2017 21:22
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    Nun, es dauerte nur Minuten. Auf dem großen Trümmerstück, das Durnehviir aus der Mauer herausgeschlagen hatte, erschien ein violettes Licht. Eine Gestalt manifestierte sich. Es war Durnehviir! Die Heldinnen erschraken, hatten sich von dem ersten Kampf gegen ihn noch gar nicht richtig erholt „OH NEIN!“ rief Velaya. Sie zogen die Waffen. Durnehviir sprach: „Ruhig! Bleibt ruhig, ich tue Euch nichts!“ War es eine List? Versuchte es der Drache nun so? Kalryssia trat vor ihn, Schwert und Schild gesenkt, aber bereit: „Was nun?“

    Durnehviir fuhr fort: „Ich habe meinen Schwur gegenüber den Vollkommenen Meistern eingehalten und das Seelengrab gegen Euch verteidigt. Aber ich habe nicht versprochen, das bis in alle Ewigkeit zu tun. Ihr habt den Kampf gewonnen; mein Schwur ist erfüllt. Ihr seid gemeinsam sehr stark. Noch nie zuvor hat ein Eindringling mich besiegen können. Euer Zusammenhalt ist Eure Stärke. Zweifellos versucht Ihr, von hier zu entkommen und ich habe keinen Zweifel daran, daß Ihr einen Weg finden werdet.“

    Das erinnerte Kalryssia schon eher an den Durnehviir von ihrer ersten Begegnung. Sie fragte: „Warum bist Du überhaupt hier? Was war das für ein Handel, den Du mit den Vollkommenen Meistern eingingst?“ Er antwortete: „Ich war auf der Suche nach mehr Macht und die Vollkommenen Meister versprachen mir dies, wenn ich im Gegenzug auf das Seelengrab aufpasse; insbesondere auf die, die sie Valerica nennen. Sie wohnt innerhalb der Zitadelle, kann sie allerdings nicht verlassen, da die Zitadelle von einer Barriere geschützt ist, wie Ihr sicher schon bemerkt habt. Gelegentlich tritt sie in den Bereich zwischen dem Tor und der Barriere, um mit mir zu plaudern. Es gibt ja nicht viel Abwechslung hier, wie Ihr sicher ebenfalls bemerkt habt. Für mich schien das eine überschaubare Übereinkunft zu sein, ich mußte nur so lange auf diese Valerica aufpassen, bis diese aufhört, zu existieren. Doch die Vollkommenen Meister verschwiegen mir, daß sie ein Vampir ist und somit unsterblich ist. Das verdammt mich bis in alle Ewigkeit dazu, Wächter des Seelengrabs zu sein. So lautet mein Name übersetzt auch 'Unsterblicher Fluch'. Sie haben mich überlistet! Also egal, was sie Euch anbieten, laßt Euch auf keinen Handel mit ihnen ein!“
    Edited by Kalryssia on 25. Mai 2017 21:24
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    Der Kampf schien wirklich vorbei zu sein, die Kämpferinnen senkten ihre Waffen. Velaya war immer noch mißtrauisch und fragte: „Und warum hast Du Dich jetzt dazu entschlossen, mit uns zu reden? Drachen sind nicht gerade für ihr ausgleichendes Wesen bekannt...“ Durnehviir antwortete: „Ich habe eine Bitte. Ich möchte etwas versuchen. Ihr seid alle vier stark im Charakter und eines Dovah würdig. Wenn einer von Euch lernen könnte, meinen Namen wie ein Dovah, wie ein Drache auszusprechen, so könnte er mich für eine Zeit lang zu sich rufen, egal, wo er sich gerade befindet. Auch in Tamriel. Wie gerne würde ich noch einmal über Tamriels Himmel streifen und die Freiheit genießen und sei es nur für einen Moment. Ich würde Euch dann im Kampf zur Seite stehen.“

    Velaya schüttelte den Kopf „Du willst, daß wir einen Drachenschrei erlernen? Das wird nicht funktionieren. Die wenigen Leute, von denen überliefert ist, daß sie das lernen konnten, waren entweder ein Drachenblut oder mußten dafür jahrelang studieren und üben.“ Der Drache widersprach: „Ihr könnt es von mir lernen. Ich weiß, daß die Menschen einst von einem Drachen namens Paarhurnax die Drachensprache gelernt haben, was eine Hand voll Helden einst befähigt hat, sich gegen die Herrschaft der Drachen aufzulehnen. Wir Drachen schmähten ihn als Verräter.“

    Er ließ die Worte einen Moment wirken und fuhr fort: „Ich hatte die Stärke von Kalryssias Seele bereits schätzen gelernt, die mir trotz ihrer mißlichen Lage in ihrem Gefängnis in ätherischer Gestalt ohne Furcht entgegen trat, wie es ein Dovah täte. Wie genau erinnerst Du Dich an diese Begegnung, Kalryssia? Erinnerst Du Dich, wie Du nach meinem Namen fragtest? Du tatest es mit der ganzen Macht Deiner Seele, deswegen konnte ich Dich auch hören und Dir antworten. Genauso mußt Du meinen Namen in den Himmel Tamriels schreien. Ich glaube, daß Du bereits die notwendige Disziplin hat, um einige meiner Drachenworte schneller erlernen zu können. Nicht so schnell, wie ein Drachenblut, doch immerhin in Stunden, nicht in Jahren.“
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    Kalryssia staunte nicht schlecht und meinte: „Es hängt wohl mit meiner Ausbildung bei meinem Lehrmeister, einem alten Akaviri-Veteranen zusammen. Ich kann es versuchen. Doch wenn es klappt, habe ich nur die überschaubare Lebensspanne eines Menschen. Ich könnte Dich bis zum Ende meines Lebens gelegentlich rufen, doch wenn meine Zeit gekommen ist, wärst Du wieder hier gefangen. Wäre Sera Na nicht die bessere Wahl? Sie ist als Dunkelelfin langlebiger als ich. Theoretisch zumindest. Wir alle könnten jederzeit, auch heute schon, im Kampfe fallen.“

    Durnehviir deutete ein Kopfschütteln an: „Nichts gegen Sera Na, sie ist zum Leidwesen der Vollkommenen Meister von Meridia gesegnet, sonst wäre Euer Eindringen hier anders ausgegangen und Ihr würdet jetzt in den Sarkophagen dahin siechen. Aber ich kann bei ihr kein besonderes Talent für Drachenschreie erkennen. Die Ausbildung würde Jahre dauern. Und ich habe nicht den Eindruck, als wolltet Ihr so lange hier bleiben.“ Jadzia stimmte dem zu und nickte: „Je schneller wir von hier weg sind, desto besser! Wir gehören nicht hier her!“

    Kalryssia meinte: „Nun gut, die nächsten Stunden haben wir wohl nichts besseres vor und Du hältst uns inzwischen sicherlich die Untoten vom Leib, richtig? Eine Kampfpause täte uns gut.“ So war es also abgemacht. Durnehviir versuchte, Kalryssia die Silben seines Namens zu lehren und so auszusprechen, wie es ein Dovah tun müßte, um ihn herbei zu rufen. Für die nächsten Stunden stand ihnen ein hartes Stück Arbeit bevor.

    Sera Na, Jadzia und Velaya nutzten diesen Moment der Ruhe und Sicherheit für etwas Schlaf. Sie legten sich in Dreiecks-Formation auf den Boden, so konnten sie ihre Köpfe auf die Beine der anderen legen und mußten ihn nicht auf dem harten Stein ablegen; es war auch so noch unbequem genug. Kalryssia sollte später eine Pause einlegen. Sie waren so müde, daß sie die Drachenschrei-Übungen nicht lange störten. Und so fielen sie erschöpft in einen unruhigen Schlaf, der durch die ständig anwesenden spottenden Stimmen der Vollkommenen Meister in ihren Träumen nicht sehr erholsam sein würde.
    Edited by Kalryssia on 25. Mai 2017 21:28
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    Aufmarsch

    Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Dorathil leitete die Berechnungen für die Portal-Ausrichtungen. Die Handwerker änderten noch einige Kleinigkeiten nach Shalidors Wunsch am Portal ab; es sollte alles stimmen. Nach Valericas Angaben mußten die Randsteine des Beckens sich ineinander und zueinander verschieben lassen; keine leichte Aufgabe für die Handwerker. Sie ließen außerdem ein Messing-Becken anfertigen, ein Auffangbecken, das am Boden eine Öffnung hatte. Diese Öffnung war mit einem Rohrsystem mit dem eigentlichen Portal verbunden. Dort sollte die vorbereitete Essenz des Blutes hinein laufen, die das Portal mit der nötigen Magie versorgen sollte. Wenn Valericas Angaben stimmten, dürften sie mit dieser Essenz aus dem Blut aller bekannten Rassen eine funktionierende Lösung für das fehlende Voikihar-Vampirblut gefunden haben. Leider fehlte die Zeit für ausführliche Tests durch die Portalmagiere; sie mußten sich auf die Erfahrung von Dorathil's Teams verlassen.

    Keiner wußte, was sie im Seelengrab erwarten würde. Valaste ließ vorsorglich die Kampf- und Heilmagiere im Park von Augvea zusammen mit den Kriegern üben. So improvisierten sie ein Häuserkampfszenario mit verschiedenen Hindernissen. Sie unterstellte die Magiere dem Kommando der Kriegergilde unter Darien Gautier, Skordo das Messer und Feldwebel Kamu. Die sollten die Magiere teamfähig machen, was nicht immer einfach war, da manche Magiere gewohnheitsmäßtig eher Eigenbrötler waren und sich lieber hinter Büchern versteckten, als mit Leuten zusammen zu arbeiten, wieder andere neigten im Kampf zu Einzelaktionen oder kamen mit militärischer Autorität nicht zurecht.
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    Kalryssia
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    Unter den Kriegergilden-Rekruten hob sich eine Waldelfe von der übrigen Übenden ab. Sie übte an einem Schrein mit 3 Übungsskeletten nahe der Außenmauer, bei denen sie auch Flächeenschaden trainieren konnte. Die Elfe hatte einzigartige Fähigkeiten, die Valaste zuvor noch nie gesehen hatte und war in der Lage, einen Bären zu beschwören und diesen in den Kampf zu schicken und nach belieben wieder weg zu zaubern, ähnlich wie die Magiere Skampen, Klannfeare und Atronachen beschwören konnten. Außerdem konnte sie fliegende Kreaturen beschwören, die aus der Luft angriffen. Mit einer Handbewegung ließ sie unterirdisch Käfer angreifen, stechende Insekten auf das Übungsziel los oder zauberte einen Ring aus scharfkantigem Eis. Dabei wechstelte sie ständig zwischen ihrem Bogen und zwei Schwertern. Valaste erkundigte sich bei Skordo: „Wer ist denn das? Die Waldelfe setzt Fähigkeiten ein, die ich noch nie zuvor sah.“ Skordo antwortete: „Das ist eine Rekrutin aus Kalthafen, die erst seit kurzem bei uns ist. Sie bezeichnet sich selbst als Schattenelfe und Hüterin.“

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    Skordo winkte die Elfe zu sich heran: „He, Fareniel, komm doch mal zu uns. Valaste möchte Dich kennen lernen!“ Fareniel beendete ihre Übung und trat heran. „Hallo“ begrüßte die Hüterin Valaste. „Sehr erfreut, Fareniel. Dein Kampfstil hat mich neugierig gemacht. Skordo meinte, du wärst eine Hüterin?“ Die Waldelfe nickte: „Danach werde ich öfter gefragt. Unsere Spezialitäten sind Tiermagie, Eiszauber und Naturheilzauber.“ Valaste bedankte sich für die Auskunft, hatte aber noch weitere Fragen: „Kannst Du mir erklären, wieso ich noch nie von Euch gehört habe?“
    Edited by Kalryssia on 9. Juni 2017 20:33
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    Fareniel holte tief Luft und setzte zu einer umfassenden Antwort an: „Als Ihr damals nach Kalthafen gekommen seid und uns klar machte, daß Molag Bal sein Versprechen den Schattenelfen gegenüber niemals einhalten würde, traf meine Schwester Faraniel auf Velaya und Sera Na, mit denen ich zu der Zeit nur flüchtig zu tun hatte. Die beiden mußten erst den Rat der Schattenelfen von der Rechtschaffenheit ihrer Mission und von ihren Fähigkeiten überzeugen, denn der Rat wollte sich keinem aussichtslosen Kampf anschließen, um nach einer Niederlage die Rache von Molag Bal zu spüren zu bekommen. Im darauf folgenden Kampf halfen ihnen Faraniel und ich gegen den daedrischen Herrn der Intrigen. Aber am Ende gewannen Velaya, Sera Na, die Magier- und Kriegergilde sowie deren Unterstützer gegen Molag Bal. In Kalthafen werden diese Taten noch immer von den Barden in Liedern besungen. Doch wir Hüter hielten uns weiter bedeckt, wie in den Jahrhunderten zuvor. Es gab nur noch wenige von uns.“

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    Fareniel ließ ihrer Zuhörerin etwas Zeit, die Worte zu verarbeiten und fuhr dann fort: „Der Weg über die Leere Stadt nach Tamriel war nun frei für die Schattenelfen. Meine Schwester hatte mich neugierig gemacht auf die Fremden. Ich wollte diese Welt besser kennen lernen und beriet mich mit anderen Hütern. Die sahen durch diese Gelegenheit die Zeit gekommen, wieder aus dem Schatten der Geschichte herauszutreten und neue Hüter auszubilden, bevor unser Wissen verloren ginge. So schloß ich mich der Kriegergilde an, bereiste zuerst Valenwald, wo unser Ursprung war und dann Morrowind, wo ich auf weitere Hüter traf, die ebenfalls der Meinung waren, es wäre Zeit für eine Öffnung nach außen. Einige von uns haben bereits angefangen, neue Hüter auszubilden.“

    Valaste nickte zufrieden: „Vielen Dank, das ist wirklich sehr interessant. Du könntest bei Gelegenheit die Geschichte und Fähigkeiten der Hüter in einem Buch zusammenfassen und es der Magiergilde überlassen. Wir haben bisher nichts über sie, jedenfalls nicht, daß ich wüßte. Ich mache inzwischen schon mal eine Mitschrift aus dem, was Du mir eben erklärt hast.“ Fareniel war einverstanden und meinte: „In Morrowind müßte es noch einige Bücher über uns geben Vielleicht gibt es sogar in Valenwald, der Heimat der Schattenelfen noch uralte Aufzeichnungen über uns aus der Zeit vor dem Handel der Schattenelfen mit Molag Bal, der uns nach Kalthafen führte. Ich werde danach Ausschau halten.“ Valaste verabschiedete sich und ließ Fareniel weiter trainieren.
    Edited by Kalryssia on 9. Juni 2017 20:09
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    Schließlich übte die Koalition aus Magiergilde und Kriegergilde kombinierte Kampftaktiken. Viererteams mit einer Panzereinheit, einem oder zwei leichten Kämpfern und einem oder zwei Magieren übten gegen mehrere Übungsskelette das Zusammenspiel, wobei die Magiere so aufgestellt wurden, daß sie je nach Bedarf zwischen Zerstörungsstab und Heilstab wechseln sollten. Die Magiere mußten die wichtigsten Punkte der Gebärdensprache der Krieger lernen, damit sie sich untereinander lautlos verständigen konnten. Die Krieger hingegen mußten üben, sich so zu bewegen, daß die Magiere sie mit ihren Heilzaubern erreichen konnten und ihren Kampfzaubern nicht im Weg standen. Bei diesen Übungen nahmen außer Valaste auch Vanus Galerion und Gabriele Benelle teil.

    Dorathil's Portalmagier-Team würde die Stabilität des Portals überwachen und an den erwarteten Kämpfen nicht teilnehmen. Darien Gautier wollte Belagerungswaffen mitnehmen; wenigstens Ballisten. Doch Dorathil machte ihm da wenig Hoffnung, daß sie durch das Portal passen würden. Sie könnten höchstens Bausätze mitnehmen und die auf der anderen Seite zusammen bauen. Einige Krieger arbeiteten zusammen mit einigen der anwesenden Handwerkern an solchen Bausätzen. Selbst im Maßstab verkleinerte Ballisten wären schon ein Vorteil, doch die Zeit war knapp. Trotzdem hatten sie damit angefangen; es könnte ja zu unvorhersehbaren Verzögerungen kommen.

    Während die Truppe übte, hatten die Handwerker die letzten Handgriffe am Portal gemacht. Es war auch genügend Blutessenz hergerichtet und immerhin wurde ein Bausatz für eine verkleinerte Balliste fertig, mit einer genormten Abschußvorrischtung, die normale Speere verschießen konnte. Von diesen Speeren hatte die Kriegergilde einen reichlichen Vorrat, so daß sie zumindest in der knappen Zeit nicht auch noch die Munition herstellen mußten. Die Kriegergilde hatte inzwischen auch Feldzelte organisiert und transportable Palisaden, außerdem einen Vorrat an Feldrationen bereitgestellt. Die Magiergilde kümmerte sich um Tränke aller Art. Shalidor inspizierte das Portal noch einmal zusammen mit Dorathil, Valaste und Gabriele Benelle. Die Übungen im Park wurden nun gestoppt, damit die Truppe noch einen Moment Pause machen konnte.
    Edited by Kalryssia on 9. Juni 2017 20:10
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    Die Portalmagiere traten um das Portal zusammen. Dorathil ließ einen Becher voll Blutessenz in das Auffangbecken laufen, das sich über das Rohrsystem zum Ziel verteilte. Magie durchfloss den gesamten Raum, ein pulsierendes, violettes Glimmen ging vom Portal aus. Um das Portal jetzt schon zu öffnen, war die Menge der verwendeten Essenz zu gering.

    Die um das Portal stehenden Magiere rammten ihren Zauberstab mehrmals kraftvoll senkrecht auf den Boden, was ein hämmerndes Geräusch verursachte. Sie konzentrierten sich und wollten eine Kuppel aus Dämpfungsmagie schaffen. Sie wollten verhindern, daß etwas Unvorhersehbares aus diesem Portal nach Augvea eindringen konnte.

    Die Kristalle am oberen Ende der Stäbe leuchteten stärker und stärker. Schließlich verbanden sich die Stäbe durch Energieblitze miteinander. Erst verteilten sich die Blitze seitlich und bildeten einen Ring aus hellblauem Licht das Portal. Sie hoben langsam die Arme und damit auch die Stäbe. Als der Ring geschlossen war, traf ein konzentrierter Energiestrahl in der Mitte in Kopfhöhe oberhalb des Steinkreises in einer Singularität zusammen. Eine Blase bildete sich aus dieser Singularität. Erst klein und dann immer größer. Schließlich wurde aus dieser Blase eine Kuppel, die die Anwesenden durchdrang, dann die Wände, sich immer weiter vergrößerte, bis diese Kuppel außerhalb der Gildenhalle einen Barrierezauber um das Gebäude schuf.
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    Dorathil schüttete mehr Blutessenz in das Auffangbecken. Aus dem violetten Glimmen des Portals wurde ein helles Leuchten. Valaste, Shalidor und Gabriele Benelle standen nun in Dreiecksformation um den Steinkreis zusammen. Sie konzentrierten sich und bündelten ihre Enerige auf Kommando von Dorathil im Zentrum des violett leuchtenden Steinkreises. Dies initiierte schließlich die Öffnung des Portals. Die Randsteine verschoben sich ineinander und bildeten eine Treppe, die durch das gleißend hell leuchtende Portal nach unten führte.

    Darien Gautier führte das Kommando. Diszipliniert traten die Magier und Krieger kampfbereit durch das Portal, einer nach dem anderen. Zügig zogen nach und nach alle Kampfeinheiten hindurch. Das andere Ende des Portals wurde rasch gesichtert, herumstreunende Dunkle Skelette wurden erledigt. Die Kämpfer hatten nicht viel Zeit, sich über diese seltsame Umgebung zu wundern. Die Magiere stellten sich auf so einen Anblick erwartungsgemäß schneller ein, als die Krieger, die etwas länger brauchten, um sich zu orientieren. Zuletzt kamen die Träger der Versorgungsgüter und Bauteile durch das Portal.

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    Edited by Kalryssia on 9. Juni 2017 20:28
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    Die Krieger und Magiere sicherten den Platz um das Portal zwischen einigen seltsam schwarzen Gebäuden. Pioniere stellten unter dem Kommando von Feldwebel Kamu in Windeseile den Bausatz von vier Aussichtstürmen um das Portal herum zusammen. Inzwischen griffen immer wieder Dunkle Skelette an, die von den Kampfeinheiten schnell zurückgeschlagen wurden. Die Pioniere fuhren nun fort mit den transportablen Palisaden, die sie als Wand zwischen den Aussichtstürmen aufbauten. So bildeten sie schnell und diszipliniert einen Brückenkopf ein und man merkte, daß sie dies nicht zum ersten Mal taten.

    Als nächstes montierten sie aus dem Bausatz die Balliste und stellten die Speere griffbereit auf. Die Balliste war in der Eile ohne Räder konstruiert worden, stand am Ende einer schiefen Ebene etwas erhöht auf einer um immerhin 90° drehbaren Plattform Sie war mit Keilen vor Wegrutschen gesichert und war so ausgerichtet, daß sie durch den einzigen offenen Zugang zum Brückenkopf-Lager über die Köpfe der Wachen hinweg zielte. Um die Balliste zu testen lockten sie eines der schwarzen Skelette in dessen Schußlinie. Ein Drachenritter hielt ihn mit seinen feurigen Krallen auf dem Boden fest, machte eine Rolle rückwärts um dem Geschoss nicht im Weg zu stehen und... Schuß! Die Wucht des auftreffenden Ballisten-Speers zertrümmerte das Knochengestell in seine Einzelteile. Der Test verlief erfolgreich. Die Kämpfer müßten nur unbedingt darauf achten, der Balliste im Kampf die Schußlinie frei zu halten.

    Zuletzt bauten sie die Feldzelte und Feldbetten auf sowie die Kochstelle. Ein größeres, zum Lagereingang hin offenes Zelt diente zusammen mit einem Kartentisch als Hauptquartier. Valaste und Shalidor waren beeindruckt von der Effizienz, mit der die Kriegergilde das Lager eingerichtet hatte. Auch die Magiere machten sich inzwischen nützlich. Nicht nur als Patrouillen. Sie organisierten auch die Ausrüstung und Verpflegung und richteten mit pulverisierter, geweihter Kreide magische Bannmarken um das Lager ein, die wenigstens niedere Untote abwehren sollten. Patrouillen in Vierergruppen machten sich ortskundig und skizzierten die nähere Umgebung des Brückenkopfes auf Pergament. Weiter entfernte Punkte zeichneten sie nur als Schätzung ein. Sie legten die Skizzen Darien Gautier auf dem Kartentisch vor, der zusammen mit Skordo, Kamu, Valaste und Shalidor mit den Planungen begannen. Die Suche nach ihren verschollenen Freunden würde bald beginnen können.
    Edited by Kalryssia on 9. Juni 2017 20:36
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    Wiedervereinigung

    Durnehviir hatte mit Kalryssia erfolgreich Drachenschreie geübt. Es waren inzwischen einige Stunden vergangen und Kalryssia konnte nun seinen Namen wie ein Dovah rufen. Als das erreicht war, mußte die Drachenritterin sich aber auch erst mal hinlegen. Daß inzwischen die Magier- und Kriegergilde an der Einrichtung des Portals und Pläne für die Invasion vorbereiteten, wußten sie nicht. Sie gingen davon aus, daß sie bald damit anfangen mußten, sich selbst einen Weg aus dem Seelengrab zu suchen und den vermuteten sie innerhalb der Zitadelle. Sicher waren sie sich dabei nicht.

    Durnehviir könnte einer Idee zufolge versuchen, sie hinein zu bringen, indem er sie auf seinem Rücken mitfliegen ließ. Eine nach der anderen. Es war allerdings unklar, ob die Barriere, die um die Burg lag, Durnehviir mit Passagier hindurch lassen würde, oder ob sie dabei von der Barriere abprallen und vom Rücken des Drachens fallen würden. Es war eine gefährliche Idee.

    Ihre Geisterfreundin Sonya hatte inzwischen weitere verlorene Seelen gefunden, die gerne die Chance nutzen würden, von hier zu verschwinden. Die hatten es ebenfalls weiter gesagt. Es mußten inzwischen über hundert Seelen sein. Sie führten ihre eigenen Gespräche. Jadzia gesellte sich eine Weile zu ihnen. Sie unterhielten sich darüber, was sie gerne tun würden, wenn sie wieder nach Tamriel könnten. Viele hatten es nicht eilig, nach Sovngarde zu gelangen und würden sich wohl erst einmal an ihrer Freiheit erfreuen und sich Orte ansehen, die sie als Lebende nicht besuchen konnten. Manche hatten noch unerledigte Angelegenheiten, die sie gerne abschließen würden, wenn sie denn könnten. Eine positive Aufbruchstimmung hatte sich unter ihnen verbreitet. Das würde die Vollkommenen Meister bestimmt ärgern, denn sie nährten sich bekanntlich an Angst und Verzweiflung.
  • Kalryssia
    Kalryssia
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    Nachdem auch Kalryssia etwas geschlafen hatte, hatte Durnehviir ihr angeboten, ihr noch einen nützlichen Thu'um beizubringen; seine Spezialität „RII VAZ ZOL“. Seelenreißer; ein Thu'um, der dem getroffenen Ziel die Kräfte raubt und es erheblich schwächt. Velaya, Sera Na und Jadzia suchten inzwischen zwischen den Ruinen nach Verwertbarem. Sie stockten ihre Wasservorräte auf und sammelten diese Seelenblüten als Nahrungsration. Ab und zu fanden sie auch verrostete Waffen, die ihnen allerdings nichts nützten, da ihre Waffen allesamt in ordentlichem Zustand waren. Sie fanden auch einen alten Magierstab, doch das Holz war derart morsch, daß er beim Aufheben zerfiel. Schade. Velaya hätte ihn sich gerne genauer angeschaut. Den Kristall vom Stabende, der den Zerfall überstanden hatte, steckte sie ein; den würde sie später studieren.

    Velaya fand einen Schrein mit einem Podest in der Mitte, auf dem ein Zauberbuch lag. Der Schrein war von einer Gruppe schwarzen Skelette bewacht, die aber gegen die geballte Macht der drei Heldinnen keine Chance hatten. Als Magierin konnte sie daraus Nutzen ziehen und konnte so erlernen, ein schwarzes, mit Schwert bewaffnetets Skelett zu beschwören. Das Buch legte sie wieder an ihren Platz, sie wollte nicht unnötig Ärger auf sich ziehen. Wenn sie einmal in Bedrängnis geraten sollte, könnte sie sich so ein Skelett beschwören, das dann die für sie bestimmte Prügel einsteckt. Sie testete den neuen Zauber auch sogleich und fand ihn sehr nützlich.

    Sie hatten genug von der trostlosen Gegend und begaben sich zurück zu Kalryssia und Durnehviir. Kalryssia hatte inzwischen die beiden Silben „RII“ und „VAZ“ gelernt, „ZOL“ fehlte noch, doch auch mit zwei Silben konnte sie schon arbeiten; der Thu'um wirkte dadurch nur schwächer, als mit allen drei Silben. Durnehviir hielt in der Übung inne. Irgend etwas irritierte ihn. Kalryssia fragte: „Was ist los?“ Der Drache antwortete: „Etwas passiert hier. Ich schau einmal nach dem rechten.“ Und so stieg er in die Luft auf und begab sich zu einem Aufklärungsflug.
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    Jadzia erreichte Kalryssia zuerst und erkundigte sich: „Und? Wie lief es? Wart ihr erfolgreich?“ Kalryssia nickte: „Ich müßte Durnehviir nun in Tamriel rufen können. Da es gut lief, hat er mich noch zwei nützliche Silben gelehrt.“ Sera Na nickte und meinte: „Sehr gut. Ich glaube, Durnehviir ist der Schlüssel, um uns hier heraus zu bringen. Wir brauchen seine Hilfe. Es ist gut, sich mit ihm anzufreunden.“

    Velaya schaute nach Norden, wohin Durnehviir verschwunden war und wo ein Durchgang durch eine große Mauer zu sehen war. Dahinter leuchtete in großer Entfernung ein violettes Licht, das zuvor dort noch nicht zu sehen war. Sie deutete in die Richtung und rief: „Seht mal! Was ist denn das dort?“ Kalryssia meinte: „Das scheint weit weg von hier zu sein. Wenn man das durch den Staub in der Luft bis hierher sehen kann, muß es was größeres sein!“

    Jadzia seufzte: „Das bedeutet bestimmt noch größeren Ärger, als wir sowieso schon hatten. Die Vollkommenen Meister können uns hier nicht frei herumlaufen lassen. Macht Euch bereit!“ Sera Na dachte wie immer pragmatisch: „Wir können auf Durnehviir's Bericht warten oder selbst nachsehen. Wenn wir einfach abwarten, lassen wir dem Gegner nur mehr Zeit sich vorzubereiten.“
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    Die Magierin gab ihr recht: „Ich will hier auch nicht abwarten, ob sich da was gegen uns zusammen braut. Sera Na, du verbirgst uns in Meridias Schatten und wir sehen uns das an.“ Die Dunkelelfin nickte: „Ist gut, aber denkt daran, wenn ich mit Meridias Schatten vier Personen schützen muß, wirkt der Zauber schwächer.“

    Verborgen in Meridias Schatten marschierten sie auf den Durchgang zwischen der großen Mauer zu, in einiger Entfernung gefolgt von Sonyas Geisterschar. Sie blieben unbehelligt. Vielleicht lenkte dieses unbekannte Ereignis die Vollkommenen Meister auch von den Heldinnen ab. Von dem Durchgang aus konnten sie von einer Treppe aus das violette Leuchten besser sehen. Sie erspähten ein großes Portal. Durnehviir landete hinter ihnen und erstattete Bericht: „Es ist ein großes Portal, durch das ständig Krieger und Magiere kommen. Sie haben bereits ein Lager errichtet. Die Vollkommenen Meister haben mich an meinen Vertrag erinnert und verlangen, daß ich das Lager angreife. Sie werden alles einsetzen, was sie haben. Auch den Schnitter, der sonst in der Schnitterhöhle ruht und die Wächterskelette. Der Schnitter kann im Seelengrab nicht auf normalem Wege getötet werden; er wird immer wieder aufstehen. Die Vollkommenen Meister werden persönlich eingreifen. Das wird ein Gemetzel!“

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    Edited by Kalryssia on 15. Juni 2017 15:27
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    Velaya kombinierte: „Kann es sein, daß die Magiergilde bemerkt hat, was uns widerfuhr und unsere Befreiung organisiert hat?“ Sera Na meinte: „Für mich sieht es danach aus. Laßt uns hingehen und ihnen beider Verteidigung helfen! Durnehviir, kannst Du nicht den Befehl verweigern?“ Der Drache antwortete: „Nein. Ich habe keine Wahl. Es sind neue Eindringlinge; ich muß den Vertrag einhalten und redlich versuchen, sie zu besiegen. Macht Euch keine Sorgen, ich kann hier nicht endgültig getötet werden. Tut, was immer Ihr tun müßt, es ist in Ordnung. Ich ziehe noch eine große Schleife und fliege indirekt zum Lager, das verschafft Euch etwas Zeit. So Akatosh will, sehen wir uns in Tamriel, meine Freunde!“ Mit diesen Worten hob Durnehviir ab und flog davon.

    Kalryssia drängte: „Schnell hin, wir müssen sie warnen!“ Jadzia wandte sich an Sonya: „Haltet Euch bereit, wenn Ihr mit uns von hier weg wollt!“ Und so liefen sie eiligen Schrittes auf das Brückenkopflager zu. Dort wurden sie wenige hundert Meter vor dem Lager zuerst von einer Wachpatrouille gesehen. Sie machten Meldung und drängten zur Eile. Feldwebel Kamu war gerade dabei, weitere Wachen einzuteilen, als die vier Frauen eintrafen. Velaya und Sera Na erkannte er sofort. „Na, wen haben wir denn da?“ grinste er breit „Sind das etwa unsere verschollenen Freunde?“ Velaya schaute ihn ernst an und schlug in seinen Händedruck ein: „Danke für die nette Begrüßung, doch wir haben keine Zeit für Nettigkeiten. Trommelt die Offizierer zusammen. Es eilt!“

    Valaste umarmte Sera Na: „Schön Euch heil wieder zu sehen!“ Velaya winkte ab „Später bitte, wir werden gleich von einer großen Macht angegriffen, ich berichte!“ Und so erstattete sie in kurzen, knappen Worten, was gerade auf sie zukommt. „Ein Drache? Schnitter? Wächterskelette? Vollkommene Meister?“ fragte Skordo das Messer etwas ungläubig. Darien Gautier deutete hinauf zum Himmel: „Sieh selbst, da kommt der Drache. ALARM!!! Eine Wache begann sofort damit, die Alarmglocke zu läuten. Alle wußten, was sie zu tun hatten und kannten ihre Position. Sie nahmen ihre Plätze ein.
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    Die Heldinnen hatten auch nicht die Zeit gehabt, ihnen alles genau zu erzählen, kannten also die Hintergründe des Drachen nicht. Es war auch egal. Doch es blieb nicht bei Durnehviir. Jetzt, wo er am Horizont zu sehen war, schälten sich lauter schwarze Skelette und Knochenkolosse aus den weitläufig verteilten Knochenhaufen. Die erste Angriffswelle würde sie bald von allen Seiten her erreichen. Wieweit die Bannmarkierungen der Magiere die Untoten behindern oder schwächen würden, würde sich bald zeigen. Die Kämpfer stellten sich bevorzugt in die Mitte dieser Markierungen, wie es ihnen die Magiere geraten hatten. Jeder kleine Vorteil zählte!

    Einige Magiere und Bogenschützen standen vor der Palisade, andere hatten sich auf den Wehrtürmchen plaziert und den provisorischen Wehrgängen hinter den Palisaden. Unzählige Untote kamen nun in die Reichweite der Fernkämpfer. Ein Pfeilhagel und Magiegewitter prasselte auf die dunkle Brut hernieder und lichtete ihre Reihen. Schließlich brandeten sie auf die Panzereinheiten, die hinter ihren Schilden in Deckung gingen. Die kleine Balliste konnte erfolgreich verhindern, daß die Skelette durch den einzigen Zugang unversehrt ins Innere des Lagers gelangen konnten. Die Hüterin Fareniel bediente die Balliste und sorgte mit ihrem beschworenen Bären und ihren Flugwesen dafür, daß nicht ein Skelett mehr als 5 Schritte weit „lebend“ ins Lager hinein gelangte.

    Darien Gautier, Valaste, Shalidor, Skordo das Messer und Vanus Galerion hatten sich zwischen ihren Leute plaziert. Sie kämpften nicht nur selbst mit, sondern mußten außerdem ihre Einheiten koordinieren.
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    Natürlich beteiligten sich auch unsere Heldinnen am Kampf. Velaya ließ ein Sturmgewitter über einer herannahenden Gruppe schwarzer Skelette hernieder gehen und beschwor sich eines ihrer neuen Schwert-Skelette. Das leistete auch hervorragende Dienste und hielt ihr die Gegner auch lange genug vom Leib, bis sie von ihrem Gewittersturm zerlegt wurden. Daß ihr eigenes Skelett dabei mit verging, war nicht weiter tragisch; ein neues war schnell beschworen.

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    Kalryssia kämpfte in vorderster Reihe bei den gepanzerten Einheiten und hielt mit ihren feurigen Krallen ganze Gruppen auf ihrer Stelle fest, die von Bogenschützen und Magieren aus der hinteren Reihe per Fernkampf vernichtet wurden. Gleichzeitig testete sie ihr neues unvollständiges Thu'um „RII VAZ“ an einem Knochenkoloss, der dadurch erheblich geschwächt wurde und so für die Schadensausteiler deutlich leichter zu besiegen war.
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    Sera Na unterstützte auf der gegenüberliegenden Seite des Lagers die Front. Ein Drachenritter verspottete einen Knochenkoloss und drehte ihn mit seinem Schwert und Schild routiniert um 90°, so daß die Fernkämpfer freie Schußlinie hatten und ihn treffen konnten und die Heiler den Drachenritter noch heilen konnten. Sera Na nutzte ihren Bogen, der dank Meridias Dämmebrecher geweihte Pfeile verschoß, um den Koloss mit Meridias Licht zu belegen. Die übrigen Fernkämpfer schwächten ihn, eine leichte Kampfeinheit flankierte ihn von der Rückseite im Nahkampf, ohne in der Schußlinie zu stehen. Schließlich explodierte der Knochenkoloss in Meridias Licht und nahm dabei noch zwei Schwarze Skelette mit.

    Jadzia hatte sich auf einen der Verteidigungstürme gestellt und beschoß die Untoten mit ihren Lichtzaubern. Die erwiesen sich als hoch effizient gegen die niederen Skelette und verfehlten auch die Wirkung nicht bei den Knochenkolossen. Außerdem heilte sie die nahen Kämpfer, reinigte schädigende Effekte von ihnen weg und erhöhte ihre Ausdauer- und Magieregeneration.

    Durnehviir, der seinen Schwur einhalten mußte, griff das Lager von der Luft aus an. Sein Drachenfeuer brannte die Zelte nieder. Nicht eines davon blieb verschont. Auch das Kommandozelt mit den Plänen und Karten ging in Flammen auf. Auch einige Palisaden wurden davon erfaßt. Die Magiere versuchten, den Flammen mit einigen Eiszaubern die Energie zu nehmen und konnten so einige davon löschen. Fareniels Eiszauber erwiesen sich dabei als besonders effektiv. Durnehviir drehte ab und flog davon. Ob er neue Befehle hatte oder Zeit für seine Freunde schinden wollte, war unklar.
  • Kalryssia
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    Schließlich war die erste Welle zurück geschlagen und es tat sich eine Kampfpause auf. Es gab Verletzte, aber zum Glück noch keine Verluste. Die Heiler taten ihre Arbeit und brachten die Wunden zügig wieder in Ordnung. Doch niemand nahm ernsthaft an, daß der Kampf damit beendet sei. Alle warteten auf die nächste Welle, die sicherlich bald kam. Sie nutzten die Zeit zur Verpflegung, beseitigten die gröbsten Schäden und ruhten sich einen Moment aus.
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