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Kurzgeschichte Drachenhaut

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    „Du mußt doch Jahrhunderte alt sein, oder?“ Fragte Sera Na. „Hast Du in all dieser Zeit kein Heilmittel für Deine Krankheit finden können?“ „Nein,“ antwortete Yagrum. „Alles, was ich bisher erreicht hatte, war jenes Elixier, das Besucher vorübergehend vor einer Ansteckung schützt. Und Besucher habe ich nur selten. Die meisten Kreaturen, die es hierher schaffen, sind so klein, daß sie durch den Lüftungsschacht passen und fliehen, wenn sie mich oder meine Konstrukte sehen. Ansonsten kam es seit ich hier bin nur ein Mal vor, daß sich ein Magier versehentlich falsch teleportiert hatte und hier herauskam. Der hatten es ebenfalls sehr eilig, wieder weg zu kommen. Vermutlich halten sie mich für eine Art Spinnen-Daedra. Sehr frustrierend, das kann ich Euch versichern. Vielleicht sollte ich über eine andere Fortbewegungsmethode nachdenken, die mich weniger seltsam erscheinen läßt, doch bedarf es inzwischen mehr als zwei Beine, um mich zu tragen.“

    Nach einer kurzen Sprechpause fragt er: „Aber nun zu Euch. Wie kommt Ihr hierher und warum seid Ihr hier? Feindlich seit Ihr ja nicht, auch nicht ängstlich, sonst würden wir jetzt nicht friedlich miteinander plaudern.“ Sera Na erklärte ihm so gut sie konnte von ihrer Suche nach Drachenhaut und wie sie über den Teleporter hier gelandet sind und fragte nun ihrerseits: „Wo genau sind wir hier eigentlich?“. Er antwortete: „Wir befinden uns hier weit unter der Oberfläche in der alten Dwemerstadt Nchuand-Zel. So tief unter der Oberfläche, daß ich die Oberflächenbewohner nicht gefährde. Ich nehme an, die Stadt an der Oberfläche wird nach dem Verschwinden der Dwemer heute überwiegend von Orsimern oder Menschen bewohnt und heißt nun anders, als früher unter den Dwemern. Ich zeige es Euch auf einer Landkarte.“ Er führte die Besucherinnen in einen Raum und deutete mit einem langen Stab auf eine Karte an der Wand: „Hier!“

    Kalryssia kannte die Stadt. Sie war zwar noch nie dort, kannte aber einige Landkarten, die früher vom Kaiserreich verwendet wurden. Der alte Akaviri-Veteran, der sie einst zum Drachenritter ausgebildet hat, hat sie auch in Geographie unterwiesen. Sie mußte ja auch taktische Pläne und Kriegskarten lesen können. Zumindest der Teil der Stadt, der an der Oberfläche lag, hieß jetzt Markarth und befand sich im Fürstentum Reach. Himmelsrand also! Sie jubelte. Genau da wollten sie doch hin. Ein Glücksfall? Doch da tat sich ein neues Problem auf. Wie bekommen sie nun Velaya und Jadzia hierher? Und wie kämen sie dann an die Oberfläche? Durch den Lüftungsschacht sicher nicht und den Hauptgang freizugraben würde sicher eine Menge Arbeiter erfordern. Die würden sich sicher nicht trauen, den Teleporter zu benutzen. Vermutlich mußten Velaya und Jadzia von einem Unglücksfall ausgehen. Für den Erfolg der Queste war Velayas Fachwissen jedoch unerläßlich und auf Jadzias vorzüglichen Heilkünste zu verzichten wäre auch bitter.
    Edited by Kalryssia on 21. Januar 2017 22:25
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    Dwemertechnologie

    Yagrum Bagarn, Kalryssia und Sera Na hatten sich inzwischen etwas genauer miteinander bekannt gemacht. Der Dwemer wußte nun, daß Sera Na Meisterköchin und Alchemistin war und Kalryssia Meisterschmiedin und Verzauberin. Er erklärte den beiden: „Wir könnten einander helfen. Mir fallen wegen der Corpus-Krankheit inzwischen manche Dinge viel schwerer, als früher und ich könnte wirklich etwas Hilfe brauchen. Während ich mir den Teleporter anschaue und versuche, eine Lösung für Euer Problem zu finden, kann Sera Na meine Tränkevorräte auffüllen. Ich schicke inzwischen meine Dwemerspinnen aus, einige Zutaten zu sammeln. Zum Glück habe ich meine Trankrezepte aus alter Gewohnheit zweisprachig in Dwemersprache und Aldmerisch verfaßt. Das dürfte für Sera Na eine Kleinigkeit sein.“

    Sera Na schaute sich Yagrum's Rezepte an und fragte bei einigen Zutaten nach, die sie auf aldmerisch nicht kannte. Der Dwemer zeigte ihr die Reagenzien einfach in seinem Vorratsschrank. Sera Na machte sich zahlreiche Notizen. Diese uralten Dwemer-Rezepte wären bestimmt später noch von Nutzen für sie.

    Kalryssia fiel auf, daß Yagrum barfuß war und fragte ihn danach bzw. ließ Sera Na nachfragen. Er antwortete, seine alten Schuhe würden ihm wegen der Deformierung durch die Corpus-Krankheit schon lange nicht mehr passen. Kalryssia meinte: „Es liegt hier genug Dwemermetall herum, auch Leder und Lederstreifen habe ich schon irgendwo gesehen. Wenn du willst, baue ich dir neue Stiefel.“ Yagrum war begeistert von der Idee und stimmte zu. Kalryssia vermaß seine Füße und hatte noch einen Vorschlag: „Hast du hier einen Verzauberungstisch? Dann könnte ich versuchen, die Stiefel mit einem Tragkraft-Zauber zu präparieren. Vielleicht kannst du dich dann auch wieder ohne dieses sechsbeinige Gestell bewegen.“ Der Dwemer zeigte ihr, wo sie das Gesuchte finden konnte. Die Verzauberungswerkzeuge waren anders, als die, die Kalryssia kannte. Es würde etwas schwierig werden, damit ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen.

    Während Kalryssia und Sera Na ihre Aufgaben erledigten, brachten die fleißigen Dwemerspinnen ständig Nachschub an Zutaten. Inzwischen untersuchte Yagrum den Teleporter. Eine Fehlfunktion konnte er nicht erkennen. Wenn, dann war der Teleporter fehlerhaft, der sie ohne Knopfdruck hierher brachte. Der Dwemer startete eine Diagnosefunktion auf einer Konsole, die äußerlich so aussah, wie die, die sie im Laderaum der Vagabund hatten. Der Kristall auf der Oberseite leuchtete mit dunklem Summen in einem hellen Licht auf, ein Spiegel- und Linsensystem projizierte eine leicht flimmernde Karte von Tamriel an die nächstgelegene Wand. Kalryssia und Sera Na bemerkten das helle Licht aus dem Korridor. Neugierig näherten sie sich der Karte und staunten. So etwas hatten sie noch nie gesehen.

    Die Karte zeigte nicht die politische Situation der Zeit an. Logisch, denn woher soll das Gerät davon auch etwas wissen? Also zeigte es nur die allgemeinen Provinzgrenzen an. Kalryssia sagte: „Auf der Karte sind zwei Punkte markiert. Einer bei Markarth und einer mitten im Meer.“ Sera Na nickte: „Das auf dem Meer kann eigentlich nur die Vagabund sein.“ Der Dwemer korrigierte: „Nicht euer Schiff wird angezeigt, sondern der Teleporter, mit dem dieser hier verbunden ist. Und der befindet sich ja in eurem Schiff, das gerade wohl auf offener See ist. Schaut genau hin, der Punkt bewegt sich Richtung Nordost.“

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    Edited by Kalryssia on 27. Januar 2017 11:56
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    Yagrum fuhr fort: „Ich werde nun ein Testobjekt teleportieren. Einen Dwemerwürfel, der auf der anderen Seite ein paar Informationen sammeln kann. Vielleicht bekommen wir Kontakt zu euren Kameraden und können ihnen mitteilen, daß ihr in Ordnung seid.“ Er legte einen metallischen Würfel mit abgerundeten Ecken auf die Plattform und erhöhte mit einem Regler die Energie im Teleporter. Der Würfel verschwand in einem weißen Lichtblitz.

    Eine Weile lang geschah gar nichts, dann plötzlich öffnete sich ein rötliches Portal. Eine Stimme drang donnernd, aber langsam sprechend hindurch: „Wer wagt es, ... einfach uneingeladen ein Portal … in mein Reich … zu öffnen und mir … Plunder zu schicken?“ Yagrum Bagarn zuckte zusammen. „Mist, das ging wohl daneben. Ähm... Entschuldigung bitte, falsch verbunden.“ Wieder donnerte die Stimme: „Niemand … dringt folgenlos … in Apokrypha ein … und hinterläßt hier … seinen Müll. … Meine Diener … werden euch … Manieren beibringen! … Ich, ... Hermaeus Mora … habe … gesprochen!“

    Kaum ausgesprochen drang eine Gruppe seltsamer, phantomartige Wesen, durch das Portal hindurch sowie eine andere, schwarze Gestalt, die deutlich größer war, als Kalryssia und griffen die drei an. Yagrum kannte diese Kreaturen: „Sucher und ein Schleicher! Nehmt Euch in Acht vor ihrer Magie, den harten Schlägen des Schleichers, seiner Tentakel und seinen Säureangriffen!“ Sera Na nahm ihren Bogen von der Schulter, Kalryssia ihre beiden Schwerter. Der Dwemer rief seine Konstrukte, war aber aufgrund seiner Krankheit selbst nicht in der Verfassung, einen Kampf auszufechten und trat mit seinem Dwemerspinnen-Gestell in den Hintergrund. Eine Gruppe Dwemerspinnen, Dwemersphären und ein Dwemerzenturio eilten ihnen zu Hilfe. Yagrum instruierte sie aus dem Hintergrund.

    Es war ein fürchterliches Durcheinander. Die Sucher versuchten, in den Fernkampf zu gehen. Ihre Zauber raubten den Betroffenen langsam die Lebensenergie. Kalryssia konnte sich gut heilen, Sera Na hatte es da schwerer. Zum Glück hatte sie schon einige Tränke gebraut, darunter auch Heiltränke. Sie hechtete zu einem der Arbeitstische und nahm sich welche davon, während der Schleicher seine Tentakel hinter ihr her schickte. Knapp verfehlten sie Sera Na dank einer Ausweichrolle.

    Kalryssia versuchte, den Schleicher auf sich zu ziehen, doch mit ihrer Lederrüstung und ohne Schild war sie dafür nicht gut gerüstet. Die Dwemerkonstrukte beschäftigten inzwischen die Sucher, was sehr gut klappte. Kalryssia konnte sich weitgehend auf den Schleicher konzentrieren, mußte aber einige Male den Zaubern der Sucher ausweichen, die gelegentlich trotzdem trafen und ihr über eine Zeit lang Lebensenergie raubten. Die ersten Dwemer-Konstrukte gingen zu Boden, doch auch die Reihen der Sucher lichteten sich. Jetzt waren es noch fünf Sucher und dieser Schleicher. Yagrum holte weitere Konstrukte zur Unterstützung. Hoffentlich hatte er genügend von ihnen.
    Edited by Kalryssia on 27. Januar 2017 11:58
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    Sera Na beschoss den Schleicher aus der Deckung heraus. Ein umgestürztes Faß bot ihr ein wenig Schutz, doch einige Säurespritzer von dem Ungetüm erreichten sie. Die ätzende, schwarze Flüssigkeit fraß sich schmerzhaft durch ihre Haut. Der erste Heiltrank war fällig. Rasch schlossen sich die Säurewunden wieder. Fürs erste...

    Nun war auch der Dwemerzenturio in Nahkampf-Reichweite, er hatte deutlich länger gebraucht, als die flinken Dwemerspinnen und Sphären. Dafür stellte der Zenturio sich direkt dem Schleicher und verwickelte diesen in den Nahkampf. Kalryssia stellte sich nun den Suchern mit Schwertattacken und ihrer Drachenritter-Flammenpeitsche entgegen. Drei Sucher erledigte sie, zwei waren noch übrig. Vor allem auf die Flammenpeitsche reagierten sie empfindlich. Auf die letzten beiden Sucher prasselten Sera Na's Pfeile nieder, während sich die Sucher gleichzeitig gegen Dwemersphären wehren mußten. Der Zenturio bearbeitete unbeirrt weiter den Schleicher. Jetzt, da die Sucher erledigt waren, konzentrierten sich die beiden Frauen auf den unheimlichen Koloss. Kalryssia flankierte ihn von der Seite und von hinten. Der Zenturio stand nun leider mitten in der Schußlinie, so daß Sera Na sich erst eine andere Position suchen mußte. Der geballten Angriffskraft hatte der Schleicher letztendlich nichts entgegen zu setzen; den Todesstoß bekam er vom Zenturio.

    https://www.youtube.com/watch?v=C_XGPZCDSv0

    Nun tönte Hermaeus Mora erneut aus dem Portal: „Nuuun... Ihr habt euch … gut geschlagen. … Vielleicht … habe ich ja … später noch … Verwendung … für euch. … Für den Moment … belassen wir es … dabei … Wir sehen uns … wieder ...“ Und das Portal schloß sich.

    Stille machte sich wieder breit in den Hallen. Nur das Klappern der übrigen Dwemer-Kosntrukte war darin zu hören. „OK“ sagte Yagrum „Es sieht so aus, als wäre es nicht möglich, von hier aus auf ein Ziel zu teleportieren, das sich bewegt. Ich habe schon so etwas vermutet, habe aber nicht erwartet, daß die Plattform dann eine Fehlschaltung macht, vermutlich eine zufällige Zielsuche und ein Teil des Systems ist daedrischen Ursprungs; es könnte durchaus Apokrypha eine Rolle dabei spielen. Es war einfach von den Konstrukteuren nicht vorgesehen, daß die Teleporter sich bewegen würden. Den Dwemerwürfel sind wir jedenfalls los. Wir werden warten müssen, bis das Schiff einen Hafen anläuft und sich der Teleporter nicht mehr bewegt.“
    Edited by Kalryssia on 27. Januar 2017 15:32
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    Auf dem Schiff

    Jadzia und Velaya hatten inzwischen ihren Dienst wieder aufgenommen, sie hatten schließlich eine Vereinbarung mit Kapitan Jimila einzuhalten und konnten im Moment bei dem Teleporter sowieso nichts ausrichten. Jadzia kontrollierte weiter die Fracht und Velaya flickte einige Kleidungsstücke der Besatzung. Velaya hatte sich in Sichtweite zum Teleporter einen provisorischen Schneider-Arbeitsplatz eingerichtet, so hatte sie das Gerät im Blick.

    Irgendwann fing die Anlage an zu brummen und einige Lichter leuchteten auf der Konsole auf. Velaya rief nach Jadzia. Die Linse auf der Oberseite der Steuerkonsole projizierte etwas auf die Wand. Sie konnten es nicht genau erkennen, die Brennweite war wohl unpassend. Also stellten sie ein Gerber-Gestell mit einer aufgespannten Tierhaut so hin, daß die Projektion sichtbar und lesbar wurde. Es war eine Kartendarstellung, auf der zwei leuchtende Punkte hervorgehoben waren. Einer dort, wo ihr Schiff war und der andere im westlichen Himmelsrand. Jadzia kombinierte: „Das Gerät muß ein Signal empfangen haben. Offensichtlich zeigt es die verbundenen Teleporter an.“ Velaya nickte „Ich würde sagen, das ist ein gutes Zeichen. Ein Lebenszeichen auch. Irgendwie haben es Sera Na und Kalryssia wohl geschafft, am anderen Ende dieses Signal zu senden. Vielleicht ist das eine Diagnosefunktion und sie versuchen, das Gerät zu verstehen.“
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    Eine Zeit lang passierte sonst nichts weiter, dann versuchte sich auf der Plattform eine Art Würfel zu manifestieren. Der Würfel wanderte auf der Teleporterscheibe einer Linie entlang und blieb schattenhaft, konnte keine feste Gestalt annehmen. Als das Objekt den Rand der Scheibe erreichte, gab es einen lauten Knall und Funken sprühten aus dem Gerät. Die Funken setzten nahegelegenes Papier in Brand, diese wiederum Stoffe und so weiter; das Feuer drohte sich auszubreiten. Schnell riefen sie laut die Mannschaft zu Hilfe. Gemeinsam konnten sie mit einigen Decken verhindern, daß das Feuer sich weiter ausbreiten konnte.

    Die beiden begutachteten den entstandenen Schaden. Das Feuer war schnell gelöscht, das Schiff hatte daher nicht allzu viel abbekommen. An der Ladung war nicht viel kaputt gegangen. Velaya öffnete die Wartungsklappe der Steuerkonsole. Der von ihr eingesetzte Seelenstein war während der Entladung wohl explodiert und hatte einige der umliegenden Steuerkristalle zerstört oder beschädigt. Mist! Gar nicht gut! Eine Reise zwischen den Teleportern war damit wohl erst mal unmöglich.

    Velaya analysierte das Gesehene. Der Würfel war mit der Fahrtrichtung des Schiffs gewandert. Offenbar konnte er wegen der Bewegung des Schiffs und damit des Teleporters keine feste Position finden und sich deswegen nicht teleportieren. Was mit dem Würfel nun geschehen war, war unklar. Jadzia stellte fest: „Die beiden haben wohl versucht, ein Testobjekt zu teleportieren. Kluge Entscheidung, nicht selbst kommen zu wollen!“ Velaya erwiderte: „Ja, wir wissen nun, daß sie wahrscheinlich leben und in Himmelsrand sind. Immerhin. Es wäre schön, wenn wir hinterher teleportieren könnten. Wir brauchen vielleicht die Hilfe der Magiergilde in Anwil.“

    Jadzia schüttelte den Kopf „Wir verlieren dadurch viel Zeit und inzwischen könnten Sera Na und Kalryssia weitere Versuche unternehmen, während unser Gerät defekt ist. Gar nicht gut. Die Beiden versuchen offenbar, einen Weg zurück zu uns zu finden, sonst hätten sie doch sicher eine einfache Nachricht und nicht diesen komplizierter aussehenden Würfel versucht zu teleportieren. Das könnte bedeuten, daß sie an einem Ort sind, von dem aus sie nicht weiter kommen. Wenn wir hinterher reisen, sind wir dort vielleicht gefangen. Wir haben doch zusammen mit diesem Gerät weitere Dwemer-Artefakte an Bord. Wir haben außerdem festgestellt, daß jeder Steuerkristall so geformt ist, daß er in genau eine Position im Gerät paßt; eine Verwechslung ist da wohl ausgeschlossen. Ich werde die Ladung durchsuchen und schauen, ob da Ersatzteile dabei sind. Wenn nicht, ist die Magiergilde unser Plan B.“ Velaya stimmte zu und half Jadzia bei der Suche nach Verwertbarem.
    Edited by Kalryssia on 3. Februar 2017 11:22
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    Aufräumarbeiten

    Yagrum Bagarn wies seine Konstrukte an, die von den Suchern und dem Schleicher angerichtete Unordnung und die Schäden in Ordnung bringen zu lassen. Kalryssia und Sera Na konnten zum ersten Mal dabei zusehen, wie Dwemerkonstrukte unter der richtigen Führung arbeiten. Sie paßten genau auf; vielleicht könnten sie von dem Dwemer noch einiges lernen, was ihnen später noch nützlich wäre. Sera Na machte sich eifrig Notizen.

    Einige Dwemerspinnen trugen die beschädigten Konstrukte zusammen und begannen, sie zu reparieren. Was noch verwertbar war, wurde wiederverwendet. Die Dunkelelfin und die Kaiserliche konnten auch dabei zusehen, wie die Arbeiter-Einheiten Ersatzteile an einer Art Dwemer-Werkstatt replizierten. Yagrum mußte dazu nicht allzu viel tun. Er erklärte den beiden staunenden Frauen: „Sie haben Unterprogramme und Subroutinen, die ich nur aufrufen muß, dann laufen die Prozesse weitgehend automatisch. In den Vorgang eingreifen muß ich nur, wenn etwas nicht planbar verläuft.“ Das war dann wohl auch der Grund, warum viele Dwemer-Ruinen heutzutage beschädigt oder verfallen waren. Es war nach dem Verschwinden der Dwemer niemand mehr da, der bei unprogrammierbaren Problemen Instruktionen erteilte. Das, wofür es keine Programme gibt, wird nicht instand gehalten.

    Allen Anschein nach waren es vor allem die Dwemerspinnen, die sich um die Instandsetzung kümmerten. Sera Na hakte nach: „Können die Dwemersphären auch Bauaufträge ausführen?“ Yagrum antwortete: „Sie sind Wächter. Reparaturen sind Aufgabe der Spinnen. Die Sphären können sich notfalls umrüsten; das täten sie aber nur, wenn keine der Spinnen mehr verfügbar wäre, was angesichts der großen Zahl an Spinnen unwahrscheinlich ist. Ihr Protokoll sieht dann vor, entweder eine Spinne zu reparieren oder an einer Dwemerschmiede den Neubau einer Spinne einzuleiten. Sobald diese dann fertig ist, übernimmt sie die Arbeiten und die Sphäre folgt wieder ihrer eigentlichen Bestimmung.“
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    Der Dwemer schaltete die Konsole des Teleporters wieder ein, als er dies nach einer Überprüfung für sicher hielt. Wieder projizierte das Gerät eine Karte an der Wand. Wie zuvor wurde ihre Position bei Markarth markiert, doch die zweite Markierung auf der Vagabund war verschwunden. Yagrum schlußfolgerte: „Der Teleporter auf dem Schiff muß Schaden genommen haben. Wenn Eure Freunde den nicht beheben können, kann ich Euch nicht zurück schicken. Ich versuche mit der Konsole Kontakt zu anderen Teleportern zu erhalten. Das wird etwas dauern.“

    Kalryssia nickte „Ist gut, ich arbeite inzwischen weiter an Deinen neuen Stiefeln.“ Sera Na reichte der Drachenritterin einen Immunitätstrank und nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck, um den Schutz vor der Corpus-Krankheit zu erneuern. Sie wollte inzwischen die Dwemertechnik studieren und machte weiter Notizen und Zeichnungen. So verging die Zeit, bis Yagrum sich wieder meldete: „Hier, ich habe noch zwei intakte Teleporter gefunden, zu denen ich Euch schicken könnte, wenn wir keine andere Lösung finden. Einer steht in Morrowind in Mzanchend, der andere in Hammerfell in Razak's Rad. Sie werden vermutlich beide in Dwemer-Städten stehen, die inzwischen zu Ruinen verfallen sein könnten. Vielleicht kommt Ihr von dort auch nicht nach draußen.“

    Kalryssia meinte: „Nun, Razak's Rad befindet sich in der Dolchsturz-Provinz Bangkorai. Dort habe ich noch ein paar gute Kontakte. Das wäre nicht der schlechteste Zielort. Wir müßten dann noch einen Weg finden, Velaya und Jadzia mitzuteilen, wo wir sind.“ Sera Na fügte hinzu: „Dort hatte ich mit Velaya schon zu tun. Die ist zumindest nicht verschüttet; es gibt einen Weg zur Oberfläche. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, dort so etwas, wie einen Teleporter gesehen zu haben. Wir kommen vielleicht in einem unzugänglichen Abschnitt heraus.“
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    Sera Na hatte eine Idee: „In Morrowind leben viele meines Volkes. Einige Magier vom Hause Telvanni sind findige Forscher, egal, ob es um Magie oder Heilmethoden geht. Vielleicht kannst Du ja dorthin teleportieren, wenn wir hier fertig sind und dir bei ihnen Hilfe suchen? Wenn jemand ein Heilmittel für die Corpus-Krankheit finden kann, dann die Telvanni. Die Schriftgelehrten dieses Hauses dürften dank ihrer Forschungen auch die Aldmer-Sprache beherrschen. Du mußt nur einen Weg finden, mit ihnen zu kommunizieren, ohne sie zu infizieren. Vielleicht läßt Du ihnen von Mzanchend aus irgendwie eine Nachricht zukommen zusammen mit einem Immunitäts-Trank und dem Rezept dafür? Die werden bestimmt auf einen echten, lebenden Dwemer sehr neugierig sein.“ Die Idee gefiel dem Dwemer. Zum ersten Mal sahen sie ihn lächeln: „Das klingt wunderbar. Ich sitze hier schon viel zu lange isoliert. Aber erst mal kümmern wir uns um Euer Problem.“

    Inzwischen hatte Kalryssia die letzten Handgriffe an den Stiefeln gemacht und ließ Yagrum sie anprobieren. Sie erklärte: „Ich habe versucht, mit Deiner Werkbank die Stiefel mit einer Tragkraft-Verzauberung zu versehen, aber irgendwie bin ich mit den Dwemer-Werkzeugen nicht ganz klar gekommen. Es wurde eher eine Art Levitations-Verzauberung und ich zweifle daran, daß sie zuverlässig arbeitet, also sei vorsichtig, mit den Latschen und bleib in Bodennähe.“ Kalryssia hatte sich die Verzauberer-Werkbank des Dwemers genau angeschaut und Aufzeichnungen gemacht, die sie Sera Na gab. Die Magiergilde könnte vielleicht noch etwas lernen und die Standard-Verzaubererwerkbänke verbessern.

    Yagrum probierte die Stiefel aus und tatsächlich, er schwebte zwar nicht über dem Boden, dafür war er wohl bereits zu schwer oder die Verzauberung zu schwach, aber es reichte aus, damit er selber laufen konnte. „Toll“ freute er sich. „Damit kann ich mich wieder ohne meine Laufmaschine bewegen. Zumindest für einige Jahre. Die Krankheit wird fortschreiten und irgendwann werde ich die Stiefel nicht mehr anziehen können.“ Kalryssia nickte: „Daran habe ich gedacht und verstellbare Riemen eingearbeitet. Früher oder später werden sie für Dich aber trotzdem nutzlos sein.“. „Vielen Dank“ antwortete der Dwemer.
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    Sera Na machte sich an die Arbeit und braute weitere Immunitäts-Tränke. Einige Proben wollte sie mitnehmen und von der Magiergilde analysieren lassen. Inzwischen versuchte der Dwemer, den Teleporter auf das Ziel in Bankorai feinzujustieren. Er plazierte einen weiteren Dwemerwürfel und teleportierte ihn nach Razak's Rad, ließ den Würfel etwas Zeit, um Informationen zu sammeln und holte ihn dann planmäßig zurück. Mit der Konsole ließ er sich die Daten an die Wand projizieren und nickte zufrieden: „Der Teleport nach Razak's Rad ist sicher. Wie Ihr von dort weiter kommt, ist aber ungewiss. Dort steht ebenfalls eine Konsole. Solltet Ihr zurück müssen, zeige ich Euch, wie Ihr sie einstellen müßtet. Ich gebe Euch auch noch eine meiner Dwemerspinnen mit und zeige Sera Na, wie sie ihr mit einem Steuerstab Anweisungen geben kann.“ Er notierte die Informationen auf ein Pergament und gab es Sera Na, die es ihren Notizen hinzufügte. Dann wies er sie in der Bedienung der Spinne ein. Sera Na notierte fleißig alles mit.

    Da es keine bessere Option gab, beschlossen sie also nun, nach Bankorai zu reisen und von dort aus weiter zu sehen. Es wurde Zeit, sich zu verabschieden. Sera Na drängte Yagrum Bagarn nochmals, nach Mzanchend zu reisen und von dort aus mit den Telvanni in Morrowind Kontakt aufzunehmen. Sie gab ihm eine Notiz auf dunmerisch; ein Empfehlungsschreiben, in dem sie auch das Problem erklärte. Das sollte ihm bei der Kontaktaufnahme mit dem Haus Telvanni helfen.

    Der Dwemer öffnete nun ein ovales, ca. 2,5 m hohes Portal nach Razak's Rad. Die Dwemerspinne ging voraus und meldete an Yagrum, daß keine unmittelbare Gefahr drohte. Kalryssia und Sera Na verabschiedeten sich und schritten kampfbereit hindurch zu einem Ziel, dessen Zustand sie nicht kannten.

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    Der Hafen von Anwil

    Velaya und Jadzia suchten in den Listen und Kisten nach Ersatzteilen für die beschädigten Komponenten des Teleporters. Sie fanden auch einige Kristalle, die aufgrund ihrer unverwechselbaren Form eindeutig passten und setzten sie ein. Dennoch... zwei zerstörte Teile konnten sie beim besten Willen nicht austauschen. Sie sammelten die Überreste der Kristalle ein, sortierten die Splitter nach Form und Farbe und verpackten sie in Papiertüten.

    „Wir brauchen die Hilfe der Magiergilde von Anwil, das ist jetzt sicher“ sagte Jadzia. Velaya nickte nur und beschriftete weiterhin die Papiertüten so sinnvoll, wie möglich. Vielleicht konnten die Magier der Gilde mit den Splittern noch etwas anfangen oder wenigstens Informationen aus ihnen gewinnen.

    Inzwischen näherte sich die Vagabund dem Zielhafen Anwil. Der Ausguck meldete: „Leuchtturm Anwil voraus!“ Jadzia und Velaya gingen aufs Deck und beschlossen, sich einen Moment Zeit zum Ausruhen zu nehmen. Sie versuchten die Einfahrt des Schiffs in den Hafen zu genießen, doch die innere Anspannung konnte einfach nicht weichen.

    Kapitän Jimila trat hinzu und legte tröstend ihre Hände auf die Schultern der beiden. „Kopf hoch, das wird schon. Wir wissen, Kalryssia und Sera Na sind am Leben. Sie sind keine Anfänger, sie finden einen Weg.“ Der Kai kam in Sichtweite. Jetzt wurde es Zeit für den Kapitän, das Steuer zu übernehmen. Sie löste den Maat ab, der bis hierhin den Kurs gehalten hatte und gab das Kommando, die Fahrtgeschwindigkeit zu drosseln.

    Edited by Kalryssia on 20. Februar 2017 15:46
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    Geschickt wendete Jimila das Schiff um etwa 70°. In einer sanften Kurve näherte sich die Vagabund dem Anlege-Steg, ohne ihn zu beschädigen. Die Matrosen hatten die Segel so gesetzt, daß das Schiff langsam an Fahrt verlor und am Kai auslief. Man merkte, die Mannschaft verstand ihr Handwerk.

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    Am Kai warteten schon einige Beamte der Stadt. Sie würden die Hafengebühr kassieren und die Ladeliste inspizieren nach zu verzollenden Gütern. Velaya und Jadzia konnten die Listen trotz der Komplikationen fertig stellen. Ein Vertreter der Magiergilde hatte Helfer mitgebracht. Velaya kannte sie von früher; es war Gabrielle Benele, eine Bretonin wie Velaya. Gabrielle freute sich sichtlich, Velaya zu sehen: „Velaya! Schön, daß das Schicksal uns wieder einmal zusammen führt.“

    Sie hatten schon zusammen gearbeitet, damals Im Kampf gegen Angof bei Angofs Heiligtum in Glenumbra sowie an einigen Orten in Kalthafen und in der Leeren Stadt. Sie gingen auch gemeinsam gegen Molag Bal vor. Ein Glücksfall vermutlich, denn das würde einiges erleichtern. Die Magier wollte die Forschungsgüter mit ihren eigenen Leuten entgegen nehmen, um sicher zu stellen, daß sie fachmännisch behandelt würden. Velaya mußte sie über die Sache mit dem Teleporter infomieren und machte sich auf eine Standpauke gefasst.

    Velaya wartete noch etwas damit. Gabrielle, inspizierte die Frachtscheine und nickte beeindruckt über die saubere und fachkundige Aufstellung, die Velaya und Jadzia erstellt hatten. Jetzt wagte Velaya auch, ihr über die Ereignisse zu berichten. Die Bretonin reagierte unerwartet kühl auf Velayas Ausführungen und fand das Ergebnis einfach nur... „Faszinierend... Ihr habt es tatsächlich geschafft, zwei komplexe Geräte miteinander zu kombinieren.“ sie murmelte etwas wie „wo habe ich es denn nur...?“ und kramte in ihrer Tasche. „Laut unseren Aufzeichnungen... nein, das sind nicht die richtigen. Moment...wo hab' ich es denn nur...?“ Sie zog eine Notiz nach der anderen heraus bis sie schließlich die richtige Liste hatte. Eines der Dokumente fiel in der Hektik zu Boden. Jadzia konnte es gerade noch zu fassen bekommen, bevor der Wind es ins Hafenbecken geblasen hätte. „Jedenfalls hatten die Archäologen nicht den Hauch einer Ahnung, worum es sich bei diesen Sachen handelte. In der alten vorläufigen Liste, die uns vorliegt, wurde die Scheibe mit 'vermutlich eine Dwemer-Tischplatte' bezeichnet. Die Ausgräber dachten wohl, die Montageöffnungen für die Pylone wären für Tischbeine oder irgend sowas.“
    Edited by Kalryssia on 26. Februar 2017 09:50
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    Gabrielle prüfte noch weitere Positionen der Liste, schaute sich einige der beschriebenen Teile an und fasste zusammen: „Man merkt, Ihr habt schon öfter mit Artefakten zu tun gehabt und wisst, wie man Fundstücke fachkundig beschreibt. Ihr beide habt uns mit Eurer Beschreibung wahrscheinlich viel Zeit gespart.“ Velaya nickte nur und beschloss, ihr vorerst nicht ungefragt auf die Nase zu binden, daß auch der Zufall dabei mitgespielt hatte, sie war erst mal froh, keinen Anschiss bekommen zu haben. Schließlich brauchten sie noch die Hilfe der Magiergilde.

    Jimila trat hinzu: „Die Beamten sind mit der Ladeliste zufrieden und haben ausnahmsweise keine unangenehmen Fragen gestellt. Die Listen waren so gut beschrieben, daß uns das übliche Theater mit der Frachtinspektion diesmal erspart blieb. Sie haben einfach anhand der Listen festgestellt, wieviel zu verzollen wäre, Stichproben gemacht und sind zufrieden abgezogen. Dadurch hat die ganze Mannschaft jetzt einen halben Tag mehr Zeit für einen Landgang. Gute Arbeit. Außerdem habt Ihr als Handwerker unterwegs einiges instandgesetzt, was wir nun nicht im Hafen in Auftrag geben müssen. Was das Malheur mit dem Teleporter betrifft, das müßt Ihr selbst mit der Magiergilde regeln. Hier, Eure Heuer, 1000 Goldstücke und herzliche Grüße von der Mannschaft, deren Kleidung Velaya ja geflickt und deren Werkzeuge Kalryssia gewartet hat. Dabei habe ich bereits das Gold für die Überfahrt abgezogen.“

    Angesichts der Pannen war das ein glücklicher Ausgang der Angelegenheit, Jadzia hatte schon befürchtet, daß sie bestenfalls gar keine Heuer bekämen. Sie haben nun insgesamt 4000 Gold zur Verfügung. Sie verabschiedeten sich von der Mannschaft und begannen, den Helfern der Magiergilde beim Transport der Artefakte zu helfen. Ein Hafen-Kran entlud die größeren Teile. Jadzia half beim Kisten schleppen. Größere Kisten fuhr sie mit einem Sackkarren oder einer Schubkarre.

    EDIT: Tippfehler ausgebessert.
    Edited by Kalryssia on 24. Juli 2023 11:13
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    Für die ziemlich große Konsole des Teleporters hatten sie keine ausreichend große Schubkarre parat. Velaya war ja zum Glück Meisterschreinerin und suchte inzwischen die örtliche Schreinerei auf. Sie zimmerte aus einigen gebrauchten Paletten und Komponenten von zerlegten Schubkarren eine fahrbare Plattform für die Konsole und einen Handwagen für die Teleporterscheibe zusammen. Velaya hatte sich die Strecke zur Magiergilde zuvor angesehen und hatte zuerst eine Schlittenkonstruktion im Sinn, doch die Anhöhe war noch mit Rollen zu bewältigen.

    Die Fahrzeuge bekamen zur Sicherheit eine Rückfahr-Sperre, damit sie bergauf nicht ungewollt herunter rollten. Die Materialkosten waren durch die gebrauchten Teile sehr zur Freude der Bretonen-Magierin gering und Velaya hütete sich davor, der Magiergilde ihre Schreinermeister-Dienste zu berechnen. Sie wollte einen Pluspunkt bei der örtlichen Magiergilde sammeln, den sie sicher noch dringend brauchen würde. Gabrielle würde sich nach den gemeinsam gelösten Aufgaben bestimmt auch für ihr Anliegen einsetzen. Die Magiergilde befand sich nicht allzu weit weg vom Hafen entfernt, sie mußten aber durch die halbe Stadt.

    Der Hafen-Kran hob die Teile auf die Vehikel hoch. Es war zwar mühsam, da der Weg stellenweise bergauf führte, doch mit den beiden provisorischen Wagen, die mehrere Helfer schieben und ziehen mußten, schafften sie es schließlich. Dank der Rückfahr-Sperren konnten sie unterwegs auch mal pausieren. So konnten sie sich abwechseln und niemand mußte sich überanstrengen.

    Jetzt könnte es schwierig werden. Gabrielle Benele hatte zwar sehr gefasst auf Velayas Bericht reagiert, wohl auch wegen der gemeinsamen Vergangenheit, aber die anderen Magier würden auf die Geschichte vielleicht mit mehr Temperament reagieren.
    Edited by Kalryssia on 20. Februar 2017 15:59
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    Razak's Rad

    Kaum waren Sera Na und Kalryssia aus dem Portal heraus getreten, gingen sie erst einmal in Deckung und duckten sich. Sie mußten sich orientieren. Die Dunkelelfin versuchte sich zu erinnern, doch an diesen Seitengang hatte sie keine. Sie hätte auch nie gedacht, daß die Öffnung mit dem Räderwerk hinter ihnen ein Ziel für einen Teleporter sein könnte. Was für Geheimnisse es in diesen Dwemer-Ruinen wohl sonst noch zu lösen gäbe, worauf sie ohne die Anleitung eines lebenden Dwemers wohl niemals kommen werden?

    Sie lauschten und versuchten, leise zu atmen. Ihr Dwemerspinnen-Begleiter machte die üblichen Dwemerkonstrukt-Geräusche, somit gelang es ihnen nicht, in die Gänge hinein zu horchen und eventuelle Gegner vorauszuahnen. Nur wenige Meter vor ihnen gab es eine Kreuzung. Sera Na konnte ohne einen Blick um die Ecke unmöglich sagen, ob sie mit Velaya hier schon einmal war oder ob das ein Abschnitt von Razak's Rad war, der von den von außen zugänglichen Gängen abgeschnitten war.

    Nachdem sie sich eine halbe Minute Ruhe gegönnt hatten, gingen sie vorsichtig weiter, die Dwemerspinne folgte ihnen. An der Kreuzung stockte ihnen der Atem, sie war von zwei Dwemer-Zenturios und einer Dwemersphäre bewacht. Kaum kamen sie ihnen näher, schlugen deren Sensoren auch schon Alarm und sie setzten sich in Bewegung. Die Dunkelelfin und die Kaiserliche machten ihre Waffen klar. Verdammt! Sie hatten früher schon gegen solche Konstrukte kämpfen müssen, aber selten gegen zwei Zenturios gleichzeitig. Ihnen wurde schlagartig klar, daß sie aus der Nummer nicht unverletzt herauskommen würden.
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    Unwillkürlich zogen sich die beiden Frauen in den Korridor zurück, als ihnen bewußt wurde, daß das eine Sackgasse war. Also gab es nur den Weg nach vorne. Doch ihre Dwemerspinne lief voraus zu den Zenturios. Die Heldinnen erwarteten, daß ihr Helfer angreifen würde, doch es geschah etwas Unvorhergesehenes. Die Spinne stellte sich zwischen die drei Konstrukte. Ein Lichtstrahl wanderte von der Spinne zu ihnen; sie hielten inne. Ihre Spinne kommunizierte offensichtlich mit ihnen und tatsächlich entspannten sie sich wieder und stellten sich zurück an ihre Position. Yagrum Bagarn muß so etwas vorausgeahnt haben und die Spinne entsprechend eingestellt haben.

    Froh, nun doch nicht kämpfen zu müssen gingen Kalryssia und Sera Na weiter. Ihre Dwemerspinne lief ihnen voraus und machte ihnen den Weg frei. Ein anderer Abenteurer kreuzte ihren Weg. Sera Na meinte: „Wenn der hier hereinkam, muß es einen Weg raus geben.“ Kalryssia nickte. Der Abenteurer wurde verfolgt von zwei Dwemersphären, die ihre Bolzen nach ihm schossen. Er hatte weniger Glück, als die beiden Frauen und wurde von den Konstrukten als Feind behandelt. Für einen Moment überlegten sie, ob sie ihm helfen sollten, doch da war der Abenteurer schon weiter gerannt. „Bestimmt ein Schatzsucher, der sich mit Dwemerartefakten seinen Lebensabend verdienen will“ sagte Kalryssia, „Der wird schon wissen, was er tut.“ Sera Na antwortete: „Ich glaube nicht, daß er hier wirklich noch was wertvolles findet. Velaya und ich haben damals schon nicht viel Brauchbares gefunden. Das wenige, was wir herausholten, waren Dinge, die die Banditen hier zurückgelassen haben, die hier ihr Unwesen treiben.“

    Nachdem sie einige Gänge durchquert hatten, glaubte Sera Na, sich wieder zu erinnern, wie sie hier heraus kämen. Sie kamen in eine größere Halle, in der Banditen gegen Konstukte kämpften. Es schaute schlecht aus für die Banditen. Viele lagen bereits tot auf dem Boden, die Dwemerwachen stiegen einfach über ihre Leichen hinweg. Ihre Dwemerspinne sorgte aber dafür, daß die Konstrukte sie in Frieden ließen.
    Edited by Kalryssia on 26. Februar 2017 12:01
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    Doch genau das weckte die Aufmerksamkeit der Banditen. Ihnen fiel auf, daß sie sich hier unbehelligt bewegen konnten „He!“ rief sie einer von ihnen an „Was stimmt mit Euch nicht? Die Konstrukte greifen alle an nur Euch nicht?“ Die beiden Frauen würden einen Teufel tun und ihnen irgendwelche Tips zum Plündern geben. „Ich rede mit Euch!“ giftete die Gestalt sie an. „Leute, die wissen was. Fangt sie! Bevorzugt lebend!“ Oha, jetzt wurde es brenzlig! Die Fernkämpfer von ihnen, Magier und Bogenschützen, eröffneten das Feuer auf Sera Na und Kalryssia. Kalryssia hatte ihre schwere Rüstung nicht an und ihren Schild nicht dabei. Die Sachen lagen noch auf der Vagabund. Sie mußte sich auf ihre Drachenritter-Fähigkeiten verlassen und zauberte für sich und Sera Na eine Schutzhülle, doch ein Treffer nach dem anderen zehrte allmäglich an Kalryssias Kräften, sie wurde mit jedem Geschoss schwächer. Angesichts der Übermacht konnte sie nur noch Zeit gewinnen, indem sie ihre Selbstheilung aktivierte. Das würde nicht lange gut gehen, irgendwann würde ihr die Energie dafür ausgehen.

    Sera Na ihrerseits war es eher gewohnt, sich mit Lederüstung zu bewegen, als die Kaiserliche, die es vorzog, schwer gepanzert zu kämpfen. Die Nachtklinge machte sich unsichtbar und verschwand, nur um hinter einem der Gegner zu erscheinen, um ihn mit einem gezielten Dolchstick zu erledigen. Danach verschwand sie wieder im Nichts, noch bevor die Banditen verstanden, was eben geschehen war.

    Sera Na's Schattenkampf war sehr effektiv, doch Kalryssia war permanent sichtbar und wurde damit zum Primärziel. Ohne ihre schwere Ausrüstung würde sie das nicht mehr lange durchhalten. Jetzt hatten sich ihr auch noch einige Nahkämpfer genähert, die versuchten, sie zu überwältigen und gefangen zu nehmen. Kalryssia blieb unter dem Druck nichts anderes übrig, als alles auf Verteidigung und Heilung zu konzentrieren und zu hoffen, daß Sera Na die Reihen lichten kann. Sera Na gab ihr Bestes. Wie aus dem Nichts erschien sie hinter einem der Nahkämpfer, der gerade Kalryssia attackierte, beförderte ihn ins Reich des Vergessens und verschwand wieder in den Schatten, noch ehe die anderen Angreifer die Situation begriffen hatten. Zum Glück mußten sich einige der Banditen auch gegen Konstrukte wehren und waren abgelenkt, doch es strömten weitere Banditen aus dem Korridor nach. Es mußte eine wirklich große Bande sein.
    Edited by Kalryssia on 26. Februar 2017 12:06
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    Auch die Dwemerspinne hatte die veränderte Bedrohnungslage bemerkt und blieb nicht untätig. Sie ging zu einem der Dwemerkonsolen an der Wand, verband sich mit ihr und schützte sich selbst mit einer hellblauen Energiekuppel. Die Angriffe der Magier richteten nur wenig Schaden an dem Schutzschild an, die Pfeile wurden beim Durchdringen so sehr abgebremst, daß sie nahezu wirkungslos wurden. Die Dwemerspinne brauchte einige Sekunden. Da öffneten sich mehrere runde Klappen an den Wänden. Plötzlich rollten zahlreiche Kugeln aus ihnen heraus, entfalteten sich und Schwärme von Dwemerspinnen überfluteten den Raum. Die Spinne hatte ihnen eine Freund-Feind-Kennung gegeben, sie griffen gezielt die Banditen an und ließen Kalryssia und Sera Na in Ruhe. Jetzt endlich wendete sich das Blatt. Keine Sekunde zu früh, denn Kalryssia kauerte bereits erschöpft am Boden.

    Die Spinnen sprangen die Banditen an, warfen einige von ihnen zu Boden und bohrten ihre Kampfwerkzeuge in die Körper der Gegner, die mit lautem Schrei kurz darauf den schweren Wunden erlagen. Inzwischen rückten Sphären nach und schossen mit ihren Bolzen. Die schwerfälligen Zenturios stampften unaufhaltsam auf die Banditen zu und stießen brühend heißen Dampf aus. Die Todesschreie der Opfer hallten in dem großen Raum wider. Dem Anführer der Eindringlinge blieb nun nichts anders mehr übrig und blies zum Rückzug. Die Spinnen setzten ihnen nach und trieben sie vor sich her bis zum Eingang von Razak's Rad. Dort verharrten sie und bewachten die Tür.
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    Sera Na war durch die Anstrengung ebenfalls erschöpft, hatte es aber geschafft, durch geschicktes Ausweichen und Verschwinden mit nur einigen mittelschweren Schrammen und Kratzern aus dem Kampf heraus zu kommen. Kalryssia hingegen ging es nicht gut, sie lag am Boden und blutete aus mehreren Wunden. Sera Na setzte sich hinter sie, nahm ihren Kopf auf ihren Schoß und gab der Drachenritterin nach und nach kleine Schlucke etwas von ihrem besten selbstgebrauten Heiltrank. Innerhalb weniger Minuten schlossen sich Kalryssias Wunden wieder, doch sie war entkräftet. Sie würde auch mit diesem Heiltrank, der auch ihre Energie auffrischte, einige Minuten brauchen, um sich zu erholen.

    Sie nahmen sich die Zeit, wohl wissend, daß die Dwemerkonstrukte sie schützen würden. Als Kalryssia wieder bei Kräften waren, gab Sera Na Kalryssia ihren letzten Unsichtbarkeitstrank. Sera Na nutzte dafür ihre Nachtklingen-Talente. Sie konnten damit Razak's Rad verlassen, ohne erneut von den Banditen angegriffen zu werden, die nach wie vor vor der Ruine lauerten. Beim Vorbeischleichen bemerkten sie, daß die Banditen ihre eigenen Sorgen hatten und zahlreiche Verletzte zu verarzten hatten. Auch als Kalryssias Unsichtsbarkeitstrank aufhörte zu wirken und sie wieder sichtbar wurde, verfolgten sie sie nicht, obwohl mindestens ein Bandit sie sah, doch der schlug keinen Alarm und schaute einfach weg. Der hatte wohl genug für heute; die dürften erst einmal von Dwemerruinen die Schnauze voll haben.

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    Ihre Dwemerspinne folgte ihnen nicht nach draußen; sie blieb in Razak's Rad, das wohl ihr neues Zuhause werden würde. Sera Na sagte: „In Immerfort gibt es eine Magiergilde und eine Kriegergilde, an die wir uns wenden können. Velaya und ich hatten früher dort schon zu tun, die dürften mich noch kennen. Vielleicht haben die eine Idee, wie es weiter geht.“ Sie machten sich auf den langen Fußmarsch und kehrten unterwegs in Hallins Wehr in der Gaststätte "Zur schläfrigen Eule" ein und verbrachten dort die Nacht.
    Edited by Kalryssia on 27. Februar 2017 00:00
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    Magiergilde Immerfort

    Am nächsten Tag ging es ausgeruht von Hallins Wehr nach Immerfort im Norden von Bangkorai. Sie hatten sich in Hallins Wehr Pferde geliehen, für die sie nicht mal etwas bezahlen mußten. Der rothwardonische Stallmeister Mehrzad erinnerte sich an Sera Na und Velaya, die damals beide einen hohen Anteil daran hatten, die Gegend für die Bevölkerung wieder sicher zu machen. Er meinte, man erzähle sich noch heute am Lagerfeuer die Geschichten. Dank der gut bewachten Hauptstraße gestaltete sich der Ritt nach Immerfort problemlos.

    In der Magiergilde suchten die beiden den Magister Sernays Ancelet auf. Er begrüßte Sera Na mit warmherzigen Worten: „Willkommen zurück in der Gildenhalle, meine Freundin. Die Geschichte von Bankorai ist reich an schillernden und blutigen Ereignissen. Bringt Ihr uns irgendwelche Bücher oder Tagebücher aus dieser Region?“ Sera Na erwiderte den Gruß, erkannte sofort die Gelegenheit, den Magister für sich einzunehmen und antwortete: „Es ist schon, Euch wieder zu sehen, mein Freund. Ich habe zwar keine Bücher aus dieser Region, doch konnten wir kürzlich mit einem lebenden Dwemer sprechen und mit ihm zusammen arbeiten. Ich habe zahlreiche Notizen gemacht, die ich Euch gerne kopieren lasse. Die Originale dürft Ihr gerne behalten, ich hätte aber gerne einen sauber gebundenen Band mit den Kopien, wenn Ihr damit fertig seid.“

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    Edited by Kalryssia on 7. März 2017 12:14
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    Sernays war begeistert. „Wirklich? Ihr nehmt mich auf den Arm, meine Freundin. Die Dwemer sind doch bekanntlich alle verschwunden. Laßt mal sehen...“ Er blätterte in den Notizen, von denen einige Abschriften in Aldmerisch waren. Sera Na hatte in der kurzen Zeit sich nicht die Mühe gemacht, sie zu übersetzen, aber die Magiergilde würde das schon übernehmen. Der Magister fährt fort: „Nun... Ihr seid bei uns keine Unbekannte. Wärt Ihr nicht diejenige, die Ihr seid, würde ich Euch vermutlich erst einmal gründlich überprüfen, nicht, daß wir einem Schwindler aufsitzen. Aber das kann ich mir bei Euch sparen. Wir werden die Unterlagen mit Freuden bearbeiten, vervielfältigen und Euch zuschicken. Habt Ihr denn eine Adresse, an die wir uns richten können?“

    Kalryssia antwortete: „Ich habe ein Haus in Kargstein nahe der Grenze zu Cyrodiil, nahe meiner Heimat, aber gerade noch außerhalb des Kriegsgebietes. Das kaiserliche Domizil Domus Phrasticus. Schickt es bitte dorthin. Sagt dem Boten, er soll nicht erschrecken, die Skelette im Garten sind harmlos und dienen nur zu Übungszwecken. Er kann es gerne selbst einmal probieren. Mein Verwalter Thydis Andromo wird den Boten für seine Dienste entlohnen. Wenn er möchte, kann er sich bei meiner Händlerin Nuzimeh mit Verpflegung eindecken, dann braucht er nicht so viel Gepäck mit tragen. Nuzimeh macht übrigens so dicht an der Grenze ausgezeichnete Geschäfte und hat ein reichhaltiges Sortiment.“ Von ihrer Schmugglerin Pirhari erzählte die Kaiserliche ihm lieber nichts, aber es war nun mal so, so dicht am Kriegsgebiet war nicht jeder Handel mit jeder Ware legal und die Versorgung mit wichtigen Gütern war ohnehin schwierig. Pirhari kannte sich mit sowas aus und achtete darauf, nicht zu viel Aufsehen zu erregen.

    Sernays Ancelet nickte: „Gut, das werden wir so veranlassen. Aber sagt mir, was führt Euch wirklich zu uns? Ihr seid doch sicher nicht wegen dieser Unterlagen gekommen, oder?“ Kalryssia schilderte ihr Problem. Sie fragte: „Ist es möglich, der Magiergilde in Anwil eine Nachricht zu schicken? Velaya und Jadzia sollen informiert werden, daß wir nun in Immerfort sind und daß es uns gut geht.“ Der Magister Sernays Ancelet meinte, sie können das arrangieren und setzte einen Brief auf. „Wir schicken ihn per Teleport-Postsystem weiter.“ erklärte er. „Die Magiergilden dazwischen leiten den Brief solange weiter, bis er in Anwil ankommt.“
    Edited by Kalryssia on 7. März 2017 12:18
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    Gut, zumindest dieses Problem wäre gelöst. Jetzt sprachen sie mit dem Leiter der hiesigen Magiergilde. Sera Na fragte ihn: „Könnt Ihr uns ein Portal nach Himmelsrand öffnen, so, wie mit dem Brief vorhin?“ Er antwortete: „Nun, jetzt, da die Magiergilde wieder in Besitz der Insel Augvea ist, ließe sich da was arrangieren. Wir können Euch von hier aus nicht direkt nach Himmelsrand schicken, aber von Augvea aus müßtet ihr ins Paktgebiet kommen, nachdem dort alle Formalitäten erfüllt wurden. Wir dürfen nicht einfach jeden dorthin teleportieren, wie wir wollen. Die Magiergilde muß strikte Neutralität in dem Allianzkrieg bewahren und sich an strenge Regeln halten!“

    Augvea! Warum hatten sie nicht schon früher daran gedacht? Sera Na und Velaya hatten ja ihren Anteil daran, daß die Magiergilde die Insel wieder von Sheogorath zurückerlangen konnten. Aber ihr war nicht bewußt, daß man von dort aus in alle Allianzgebiete teleportieren könnte. Vermutlich hatten sie das erst eingerichtet, nachdem sie die Insel wieder verlassen hatten.

    Der Leiter der Magiergilde beriet sich einen Moment mit seinem Mitarbeiterstab. Diese hatten nichts dagegen einzuwenden, mußten sie doch selbst einen Boten nach Augvea schicken. Kalryssia ließ dem Brief an Velaya und Jadzia noch hinzufügen, daß sie zu der Insel reisen würden. Vielleicht könnten sie sich dort treffen. Also führte sie Sernays zu einem Portal, das in der Mitte der Magiergilde permanent geöffnet war. „Hier, wir haben seit den Ereignissen damals mit Sheogorath und Shalidor als einzige Magiergilde im Dolchsturz-Gebiet eine permanente Verbindung nach Augvea.“ Der Bote, Sera Na und Kalryssia schritten hindurch und gelangten nach Augvea, der Insel der Magiergilde, neutrales Territorium für alle rechtschaffenen Magier Tamriels, die in der Gilde organisiert waren.

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    Edited by Kalryssia on 7. März 2017 12:20
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    Magiergilde Anwil

    Velaya und Jadzia holten noch ihre Sachen von Bord der Vagabund sowie die Seesäcke von Kalryssia und Sera Na, die darin ihre abgelegte Ausrüstung verstaut hatten. Zwei Schiffsjungen waren ihnen beim Transport der Sachen zur Magiergilde von Anwil behilflich.

    Dort mußten sie sich vom Kurator der Gilde eine Standpauke anhören: „Wie konntet Ihr nur mit Geräten herumspielen, von denen Ihr nichts versteht?“ motzte er. Gabrielle Benele legte ihre Hand auf seine Schulter und redete beruhigend auf ihn ein. Seufzend betrachtete er die schadhaften Teile und ging die Listen durch, verglich sie mit den beschrifteten Kisten und Teilen. „Zumindest habt Ihr sie ordentlich katalogisiert.“ Das besänftigte ihn wieder etwas. „Ruht Euch etwas aus. Geht ins Gasthaus und schlaft eine Runde. Ich werde mal schauen, ob wir den Teleporter wieder herrichten können.“ Die beiden Frauen kamen dieser Aufforderung nur zu gerne nach.

    Einige Stunden später gingen sie wieder ausgeruht zur Magiergilde. Gabrielle schaute sie ernst an, als sie durch die Tür kamen. „Es gibt Neuigkeiten. Sowohl schlechte, als auch gute. Die schlechte zuerst: momentan können wir den Teleporter nicht reparieren, wir haben keine passenden Teile. Dennoch war Euer Bericht hilfreich. Wir werden Nachrichten zu allen Filialen der Magiergilde schicken und nach den beschriebenen Teilen suchen lassen.“ nach einer kurzen Sprechpause kam sie zur guten Nachricht: „Wir haben von der Magiergilde in Immerfort einen Brief von Kalryssia für Euch erhalten. Hier!“

    Jadzia las Velaya den Inhalt vor. „Augvea also.“ fiel es Velaya wie Schuppen von den Augen. „Meine Güte, daran hätten wir denken können. Manchmal sieht man das Naheliegendste einfach nicht. Gabrielle, könnt Ihr uns ein Portal nach Augvea öffnen?“ Gabrielle nickte. „Das läßt sich bestimmt einrichten. Ihr könnt dann bei der Gelegenheit auch einige Bücher und Akten mitnehmen und sie dort abliefern. Es sind einige Sachen aufgelaufen, die mal ausgeliefert werden müßten. Dafür müßten wir sowieso mal jemanden nach Augvea schicken und Du bist immerhin Mitglied der Gilde.“

    Auch Gabrielle Benele konnte so ein Portal wohl nicht alleine genehmigen. Die Magiergilde ging nicht leichtfertig mit Portalen um und ließ sich solche Dinge stets dokumentieren; schließlich könnten sie theoretisch auf die Weise eine kleine Armee reisen lassen, was das Vertrauen der Allianzen in die im Krieg neutrale Gilde schwer stören könnte. Sie erklärte ihren Mitarbeitern die Sachlage, doch Bedenken für die Reise nach Augvea, das als neutraler Boden gilt, gab es nicht. Sie drückten Jadzia einen Handkarren in die Hand gefüllt mit allerlei Schriftwerk, auch Post für andere Magiergilden zur Weiterleitung. Dann öffnet Gabrielle das Portal; Velaya und Jadzia gingen hindurch nach Augvea, der Insel der Magiergilde.

    EDIT: Grammatikfehler behoben.
    Edited by Kalryssia on 24. Juli 2023 11:37
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    Augvea

    Sanft durchschritten die beiden Reisenden das Portal nach Augvea ohne Überraschungen. Für Kalryssia und Jadzia, die schon vor Velaya und Sera Na angekommen waren, war Augvea unbekanntes Territorium doch die beiden kannte dort noch niemand. Entsprechend hat sich bisher niemand so richtig um die beiden Unbekannten gekümmert und sie sich in Ruhe umsehen lassen. Sie wollten die Magier auch nicht bei ihrer Arbeit stören und sich vielleicht dadurch noch unbeliebt machen. Velaya und Sera Na haben hier früher jedoch geholfen, die Insel Sheogorath abzuluchsen und kannten die Insel daher schon. Velaya hatte sich der Situation entsprechend passend angezogen mit einer Magier-Ausrüstung mit Heil- und Flammenstab und einer leichten Julianos-Gewandung im Xivkyn-Stil, die praktischerweise an empfindlichen Stellen mit Metall verstärkt war. Möglicherweise mußte sie ja bald in ihrer Eigenschaft als Gildenmitglied tätig werden.

    Sie betraten Augvea innerhalb der Gildenhalle und wurden von Valaste in Empfang genommen. Neben Valaste stand ein hochgewachsener, blond bezopfter Nord-Magier mit einem Klemmbrett, der bis dahin zusammen mit Valaste an irgend etwas gearbeitet hatte. Valaste erkannte ihre beiden Retterinnen sofort wieder, unterbrach ihre Arbeit und begrüßte sie herzlich mit einer Umarmung: „Sera Na, Velaya! Schön, daß Ihr mal wieder in Augvea vorbei schaut. Ich hatte Boten erwartet, doch Ihr seid eine angenehmere Überraschung.“ „Wie geht es Dir, Valaste?“ fragte Velaya „Hast Du Dich inzwischen von Sheogoraths Wahnsinn erholt?“ Sie antwortete: „Ja, es geht mir inzwischen wieder besser, doch einige immer wiederkehrende Albträume sind mir seitdem geblieben. Die werde ich vielleicht auch nicht mehr los. Wir haben die Insel seit Eurer Abreise wieder für die Magiergilde eingerichtet, wie Ihr sehen könnt. Sie ist nun das, was sie früher schon einmal war, ein Hort des Lernens und Studierens. Wir haben auch einige exzellente Werkstätten hier und Händler, die uns mit dem Nötigsten versorgen. Wen habt Ihr denn da mitgebracht und was führt Euch hierher?“
    Edited by Kalryssia on 2. April 2017 10:23
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    Velaya stellte die Drachenritterin Kalryssia und die Templerin Jadzia vor und erzählte ihr von der Suche nach etwas Drachenhaut. „Ihr habt nicht zufällig etwas davon vorrätig, Valaste?“ fragte sie bei der Gelegenheit gleich einmal nach. „Oje, nein. Das, was Ihr sucht, ist in unserer Zeit auch wirklich nicht leicht zu finden und Zeitreisen in das Zeitalter der Drachenkriege sind zu gefährlich, die können wir unmöglich genehmigen für einen Bucheinband.“ Valaste war äußerst bewandert in den seltsamsten Schriften und hatte außerdem von Sheogorath und Shalidor vieles gelernt. Sie war wahrlich ein wandelndes Lexikon.

    Velaya hatte keinen Zweifel an ihrer Kompetenz und seufzte... „Gibt es denn überhaupt noch einen Ort, an dem es zur heutigen Zeit Drachen gibt? Wir wollen ja nicht gleich einen erlegen. Bannen oder betäuben würde reichen. Etwas von ihrer Haut, die sicherlich nachwächst, würde uns schon genügen.“ Valaste deutete auf die Tür und lud zu einem Spaziergang über die Insel ein. Sie antwortete: „In Himmelsrand gibt es zahlreiche Drachengräber. Der Legende vom Drachenblut nach würden sie wieder aus den Gräbern steigen, wenn Alduin, der Weltenfresser, wiederkehrte und die Gebeine der Drachen wieder mit Leben erfüllte.“ Velaya nickte „Die Legende ist uns bekannt, ich habe sie schon öfter als Ballade aufgeführt, um uns ein paar Münzen zu verdienen.“ „Gut,“ antwortete Valaste „dann kann ich mich ja kurz fassen. Wo fange ich am besten an...?“
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    Die Drachenritterin und die Templerin gingen mit staunenden Augen durch die sauber gepflegte Parkanlage und schauten einigen Magiern bei ihren Übungen zu, während Valaste eine kurze Redepause machte. Sie kamen bei einigen Studierenden vorbei, die verschiedene Kreaturen beschworen, die schon nach wenigen Sekunden wieder verschwanden. Im Hintergrund huschte ein Daedroth durch den Park. Sera Na erschrak und legte reflexartig ihre Hände auf ihre beiden Schwertgriffe, doch Valaste beruhigte sie: „Das gehört zu unseren Übungen. Es passiert nur selten etwas, wir haben überall erfahrene Magier, die die Kreaturen schnell wieder bannen würden, wenn die Schüler die Kontrolle über sie verlören.“ Hier wurde eindeutig an Zaubern geforscht, die, wenn sie einmal ausgereift wären, in der Zukunft vielleicht zum Standardrepertoire eines Magiers gehören würden. Valaste ließ es sich nicht nehmen, den beiden erst einmal eine Führung über die Insel zu geben und sparte nicht mit Erläuterungen. Immerhin waren Kalryssia, Jadzia uns Sera Na keine Magier und hatten keine Ahnung, wie die Studien des Arkanen so ablaufen.

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    Schließlich kam Valaste wieder zurück zum eigentlichen Punkt. „Wenn die Magiergilde einen Weg kennen würde, einen dieser Drachen zu erwecken, würde ich davon höchstwahrscheinlich Kenntnis haben. Es wäre hoch gefährlich, da fraglich wäre, ob der Drache dann auch getötet oder wenigstens wieder gebannt werden könnte. Wir wissen auch nicht, ob dieser Drache dann die Fähigkeit hätte, weitere Drachen zu erwecken und wir so einen neuen Drachenkrieg auslösen würden. Den Legenden nach bedarf es eines Drachenblutes, um einen Drachen wirklich zu töten. Ansonsten kehrt der Drache immer wieder ins Leben zurück. Und zwar normalerweise nicht als Untoter, wenngleich manche Legenden auch Knochendrachen erwähnen, sondern als echter, lebender Drache. Man muß ihm schon seine Seele entreißen, um ihn endgültig zu töten. Die Akaviri kennen vielleicht einen Weg, dienten sie doch als „Klingen“-Leibgarde den Kaisern, seitdem sie sich nach dem Überfall in der ersten Ära auf das Ebenherz-Gebiet Kaiser Reman Cyrodiil, einem Dracheblut-Kaiser, ergaben und Reman ihre Dienste angeboten hatten.“

    Kalryssia antwortete: „Ich wurde von einem Akaviri-Veteranen im Grenzgebiet zwischen Cyrodiil und Himmelsrand in den Kampfkünsten ausgebildet, auch in vielen Meditationstechniken, aber wie man mit Drachen umzugehen hätte, hatte er mir nicht beigebracht. Vielleicht hielt er es auch für unwahrscheinlich, daß ich je einen bekämpfen müßte. Wir glaubten auch ständig, daß wir nicht mehr viel Zeit hätten und unsere Hauptgegner Menschen, Elfen, Khajit, Argonier oder Daedra sein würden. So nahm er eine Auswahl der wichtigsten Lerninhalte vor und hatte wohl nicht die Zeit, mir alles beizubringen.“

    Valaste schüttelte den Kopf: „Vielleicht war dir auch nicht bewußt, daß du mit den erlernten Techniken auch Drachen gefährlich werden könntest. Du hast mich dir ja als Drachenritter vorgestellt. Immerhin beherrschst du damit einige Feuertechniken und kannst wie Drachen Feuer speien. Vielleicht hast du mehr von einem Drachenblut, als dir bewußt ist? Uns ist leider nicht viel Verbindliches über die Fähigkeiten eines Drachenbluts bekannt, lediglich, daß sie die Magie der Drachen erstaunlich leicht und schnell lernen. Von Kaiser Reman erzählt man, daß er einige Drachenschreie beherrschte, mit denen er die Akaviri-Invasoren so sehr beeindruckte, daß sie die Invasion abbrachen und sich in seine Dienste stellten.“
    Edited by Kalryssia on 2. April 2017 10:35
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    Ein anderer Gelehrter, ein Nord, hatte das Gespräch mitbekommen, übten er und seine Adepten doch in der Nähe ihre Zauber. Jadzia erkannte das Gesicht; es war derjenige, der bei ihrer Ankunft in der Gildenhalle anwesend war und zusammen mit Valaste gearbeitet hatte. Er trat zu der Gruppe hinzu und stellte sich vor: „Gestatten, mein Name ist Alfarmuth. Ich stamme aus Himmelsrand aus Weißlauf und bin mit den Legenden meiner Heimat gut bekannt. Die Stadt Weißlauf hat einem starken Bezug zu Drachen. Sie hat sogar eine Festung, die der Legende nach dazu erbaut wurde, einen Drachen lebend zu fangen. Nicht allzu weit entfernt gibt es ein Kloster namens Hoch Hrothgar auf dem Berg, den wir „Hals der Welt“ nennen. Die Mönche dort studieren Drachen und alles was mit ihnen zu tun hat. Auch ihre Sprache. Wenn Ihr irgendwo Informationen über sie findet, dann dort.“

    Jadzia bedankte sich bei Alfarmuth und fragte: „Könnt Ihr uns dann auch eine Empfehlung geben, wie wir von hier aus am besten in Eure Heimat kommen?“ Der Magier antwortete: „Nun, von den hier fest installierten Portalen führt keiner nach Weißlauf. Ihr müßtet einen der Teleporter ins Pakt-Gebiet nehmen und eine weitere Reise in Kauf nehmen, da Weißlauf nicht zum Ebenherz-Pakt gehört. Außer vielleicht...“ er überlegte einen Moment und senkte die Stimme, flüsterte „Ich habe mir in einer Höhle vor Weißlauf einen Teleporter-Reisepunkt erstellt, schließlich habe ich Verwandte dort, die ich auch mal besuchen will“. Valaste schnappte einen Moment nach Luft und rügte Alfarmuth „Mir war nicht bekannt, daß wir das genehmigt hätten. Ihr wißt doch, daß Portalzauber strenge Regeln unterliegen, erst Recht in Zeiten der Allianzkriege.“

    Der Magier fragte sie: „Willst Du Deinen Freunden helfen oder nicht?“ sie brummte: „Doch... also fahrt fort.“ „Also ich könnte Euch ein Portal dorthin öffnen, das muß aber unter uns bleiben, Ihr habt es ja gehört, es gibt strenge Regeln.“ Sera Na war ein wenig mißtrauisch „Was wollt Ihr dafür als Gegenleistung? Es gibt doch nichts umsonst.“ Der Gelehrte erwiderte: „Ihr habt doch der Gilde diesen wunderschönen Trainingsort zurück gegeben, das sollte doch einen kleinen Gefallen wert sein.“ Valaste entfernte sich von den fünfen, um das aus ihrer Sicht konspirative Gespräch nicht mithören zu müssen. Sie müßte den Magier eigentlich eine Strafe verordnen für diesen Regelverstoß.
    Edited by Kalryssia on 2. April 2017 10:37
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    „Ihr solltet Euch heute noch etwas ausruhen, morgen früh, wenn die anderen noch schlafen, öffne ich das Portal. Das muß ja nicht jeder mitbekommen.“ Und so geschah es. Sie verbrachten noch einige gesellige Stunden mit den Magiern der Akademie, aßen noch etwas, erzählten den staunenden Magiern bei Tisch von ihren Reisen. Velaya sang für die Anwesenden die Ballade vom Drachenblut unter Lauten-Begleitung. Anschließenhd ruhten sie noch einige Stunden in ihren Gästezimmern. Schließlich verabschiedeten sie sich von Valaste, die nicht mit nach draußen kam. In die Sache mit einem nicht genehmigten Portal wollte sie nicht mit hinein gezogen werden. Man traf sich zu früher Stunde hinter einem Pavillon. Alfarmuth öffnete das Portal. Die vier Heldinnen bedankten sich und schritten hindurch. Alfarmuths hinterlistiges Grinsen, dem ein leises, heiseres Kichern folgte, bekamen die vier aber nicht mehr mit.

    Mit einer gekonnten Handbewegung beschwor der Magier auf seinem Handteller eine Miniatur-Projektion von Molag Bal und flüsterte ihm zu: „Meister, es wird dich freuen zu hören, aber ich habe Deine lästigsten Feinde mit einer List zu einem Ort ohne Wiederkehr geschickt. Die kommen dir bestimmt nicht mehr in die Quere.“
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    Verschollen in der Dunkelheit

    Die vier Kämpferinnen traten aus dem Licht des Portals hinaus und... wunderten sich. Das war definitiv NICHT Himmelsrand. Hier gab es nicht mal einen normalen Himmel. Anstelle eines Himmels gab es einen bläulich-violetten Wolkenstrudel. Wenn man hinauf schaute, glaubte man, in einen endlosen Tunnel hinein zu blicken. Blitze zuckten gelegentlich auf. Auf dem Boden lagen Nebelschwaden. Tote Bäume und Sträucher, aber auch Knochen unterschiedlicher Größe säumten die Landschaft. Kleine Irrlichter geisterten umher und zogen lange Lichtschweife hinter sich her. Finsterne Bauwerke waren bis zum Horizont sichtbar. Aus einem nahe gelegenen Riss am Boden schimmerte Licht heraus. Die vier Reisenden konnten die Architektur keinem bekannten Volk zuordnen. Auf dem Dach eines der Bauwerke konnten sie von der Ferne einen Lichtschimmer ausmachen.

    Plötzlich geschah es, schneller, als die vier reagieren konnten. Vier düstere Skelette tauchten aus dem Boden aus und rissen die Kämpferinnen in einen schwarzen Sog hinein. Lediglich Sera Na blieb veschont, sie war selbst in einem Schattenmantel verschwunden. Den hatte sie aber selbst nicht ausgelöst, obwohl sie als Nachtklinge solche Fähigkeiten besaß. Ihr eigener Schattenmantel hielt nur einige Sekunden und mußte häufig neu aktiviert werden und wenn ihr die Magicka ausging, war es für eine Zeit lang vorbei mit dem Schattenspiel.
    Edited by Kalryssia on 13. April 2017 17:21
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