Geschenksystem = Kronen-Goldhandel
Wie ich früher schon befürchtet habe, wird das Geschenksystem längst nicht mehr nur genutzt um anderen eine Freude zu machen sondern Kronen und Gold zu handeln. Das ermöglicht Echtgeld in Gold umzuwandeln ohne gegen die AGB zu verstoßen und hat eine P2W Mechanik eingeführt.
Wo P2W anfängt und aufhört ist teils eher subjektiv zu betrachten. Aber bislang empfanden immer noch die meisten, zumindest dachte ich das mal, als P2W wenn man sich via Geld Vorteile im Kampf gewähren kann. Leider ist das offenbar nicht der Fall wenn man selbst Vorteile aus so einem System zieht. Dennoch sollte klar sein, dass es das Spiel aus dem Spiel zu entfernen droht.
1. Wie funktioniert die P2W Mechanik?
Man kauft Kronen und sucht sich einen Interessent -> Man investiert die Kronen in einen Kronengegenstand -> man tauscht den Kronengegenstand gegen Gold von dem Interessenten ein.
(Womöglich machen das manche komplizierter um Betrug vorzubeugen, dessen Tor und Tür dennoch offen ist, aber das ist quasi die Systematik wenn man es auf das Grundlegende reduziert)
Gold ist hier keine Währung die nur gegen Kosmetik gehandelt wird, sondern auch gegen wertvollere Setgegenstände und gegen das Ziehen lassen bei einem Raid um auch an dessen Belohnungen zu kommen. Die Setgegenstände machen einen Char stärker unter Umständen und bieten damit definitiv einen nicht selbst erspielten kampfrelevanten Vorteil. (Und ja ich weiß, dass mehr dazu gehört in ESO um gut zu sein, als nur die Ausrüstung. Aber sie ist dennoch Teil davon)
2. Wo ist das Spiel?
Es gibt immer wieder Personen die meinen, es sei ok wenn man Geld für Gold oder andere Gegenstände im Spiel ausgibt, die eigentlich (denke ich) nicht dafür vorgesehen waren gegen Echtgeld gehandelt zu werden, wenn sie wenig Zeit haben. Aber hier übersieht man, dass es nicht das Ziel eines Spiels ist es immer möglich schnell zu beenden oder alles am Anfang zu haben sondern das Ziel daraus besteht sich Sachen zu erspielen. Ohne die Möhre vor der Nase wäre ein Spiel schnell zur Seite gelegt. Ein Spiel besteht daraus zu fordern und zu belohnen. Eine Belohnung ist nur so viel wert wie die Leistung die man dafür aufwenden muss. Kann man für eine Belohnung die Leistung überspringen, hat die Belohnung weniger Reiz und Wert.
Man kann das spielend leicht auf Brettspiele übertragen.
Nehmen wir Monopoly und einer der Spieler gibt dir 5 Euro für das ganze Spielgeld und beendet damit das Spiel. Wo hat es jemals angefangen?
Warum nicht einfach mal Geduld haben und das Spiel langsam angehen. Niemand muss an einem Tag so viel erreichen wie ein anderer oder besonders schnell an irgendeinem persönlichen Ziel sein.
3. Ich tue ja keinem Weh!
Das Spiel anderen verderben kann man auf unterschiedliche Art und Weise. Wenn man jemandem den Stolz nimmt etwas erreicht zu haben, weil man es in hohem Maße entwertet, via Echtgeld Möglichkeit, dann kann man auch diesem Jemand die Lust nehmen überhaupt noch etwas zu erspielen.
Des Weiteren kann man sagen, dass auch das Wirtschaftssystem innerhalb des Spiels leidet. Gold, welches vorher ruhte, kommt wieder im Umlauf, es wird mehr Gold gefarmt um Kronen zu kaufen. Somit steigt die Goldmenge im Spiel weiter an, und das Gold wird noch schneller weniger wert. Ist Gold wenig wert, steigen die Preise. Nun werden sicher nicht die leiden welche den Handel nutzen, sondern jene die sich das Gold selbst erarbeiten. Denn für jemanden der Gold kauft, ist es egal ob er nun 5 Euro für 1000.000 Gold oder nächstemal 5 Euro für 5000.000 Gold zahlt. Aber jemand der sich etwas selbst erarbeiten will ohne den Handel mit Gegenständen und anderen Spielern allgemein, wird es immer schwerer haben. Weil die Goldbelohnungen im Spiel nicht mitsteigen. Der einzige Grund warum das noch nicht in der Art passiert ist, ist, dass es solche Events gibt wie jenes gerade, dass einem Stilseiten und Co förmlich vor die Füße wirft.
4. Ihr wollt also nur angeben!
Wir alle wollen nur „angeben“. Jeder der etwas anderes sagt und meint er spiele nur um Spaß zu haben, folgt einer Illussion die nicht existiert. Die nie existiert hat. Wenn man ein Spiel spielt, will man etwas schaffen. Warum will man etwas schaffen? Weil man sich dann toll fühlt und Spaß dabei hat (etwas geschafft zu haben was andere vielleicht nicht schaffen). Nun wird das Wort „Angeben“ eigentlich meist für ein etwas übertriebenes Verhalten genutzt. Leider aber auch hier einfach als Argument missbraucht. Noch schlimmer ist jedoch, dass ich zum Teil andere dabei sehe wie sie damit angeben sich ein mordsgroßes Haus für Echtgeld leisten zu können. Ich frage mich was schlimmer ist.
Im übrigen gilt das sogar für das RP. Man will seinen Char möglichst authentisch aussehen lassen oder ein RP abliefern das gut ist. Warum? Um andere zu beeindrucken. Ob man es eingestehen will oder nicht. Man giert nach Aufmerksamkeit. In einer bestimmten Art und Weise ist das ziemlich normal. Und ja auch wenn ich einen Thread öffne oder eine Meinung schreibe will ich auch Aufmerksamkeit. Warum soll ich hier etwas schreiben wenn ich will, dass es nie jemand lesen wird? Nur ob ich die Aufmerksamkeit von denen will die hier selbst posten oder von jedem Aufmerksamkeit haben will, das ist eine andere Frage. Bekommen tut man sie aber meist dennoch und das Risiko geht man hier ein.
Und wer nur Questet und für sich allein spielt, braucht im Grunde ohnehin nur die Belohnung die einem die Quests selbst geben, und ist auch nicht auf diesen Handel angewiesen.
5. Heuchelei
5.1
Ich habe mich mit einer Person mal unterhalten, welche mit einer Monopolstellung versucht hat zu argumentieren. Die Person wird wissen, dass ich sie meine. Um mich kurz zu fassen: Es ist mir egal wer und warum jemand diese Art von Handel betreibt. Er ist nicht die Lösung sondern Teil des Problems. Und es ist auch egal ob man Käufer oder Verkäufer ist, jeder trägt seinen Teil zum Problem bei.
5.2
Ich sehe immer wieder einige im Forum die sehr stark gegen Kronenkisten und andere Shopinhalte Kreuzzüge veranstaltet haben und veranstalten. Jene (zum Glück sind es nicht alle aber einige) die nun diesen Handel gutheißen aber über angebliches P2W im Shop selbst oder in Kronenkisten ihren Unmut laufend kund tun, sind absolut nicht ernst zu nehmen und zeigen, dass es ihnen letztlich nur um ihren ganz persönlichen Vorteil geht. Sobald jener da ist nehmen jene auch P2W hin und preisen ihn.
6. Mein persönlicher Umgang damit:
Anders als bei dem Kauf bei Goldsellern, was ja immer noch per AGB untersagt wird, gibt es hier keine Möglichkeit diese Leute zu melden, da es von ZOS geduldet wird oder sogar erlaubt ist. Wie man es nehmen will. Da leider viele diese Art von Handel mitmachen, hilft es auch nichts gegen jeden aktiv vorzugehen. Daher werde ich weiterhin:
1. Selbst so einen Handel nicht mitmachen
2. Jeden davon abraten der fragt
3. Keinen unterstützen dabei
4. Meine Meinung sagen
Ich bin gezwungen es selbst zu dulden, wenn ich dieses Spiel selbst weiter spielen will, was ich werde. Aber ich bin nicht gezwungen diese Handelsmethode mitzumachen oder gutzuheißen.
Fazit:
Das Geschenksystem gehört überarbeitet oder abgeschafft, der Goldhandel mit Echtgeld verboten, egal ob von Goldsellern oder von anderen Spielern. Da ich für eine Abschaffung bin und auch gegen dessen Einführung war, werde ich hier nicht noch Vorschläge anführen, wie man den Handel auf andere Weise erschweren kann. Aber das kann man gerne hier diskutieren. Auch wenn ich fast schon weiß, dass die Wahrscheinlichkeit gerade hier im Forum hoch ist, dass der Thread eher mit Leugnungen, Diffarmierungen und dem üblichen „Mimimi, jemand ist anderer Meinung als ich“ gefüllt wird.
Anmerkung:
Im übrigen sehe ich Rekrutierungsthreads die diesen Handel bewerben, als nicht viel besser als Goldseller an. Und somit auch nicht als Rekrutierungsthread. Ich kann nur empfehlen jegliche Form davon zu meiden.