Kurzgeschichte "Mit Liebe und Freundschaft schafft man alles"

Meritamun
Meritamun
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Hier ist eine weitere Kurzgeschichte mit meinem Charakter Cirdaroion (die ich aber in mehrere Post teilen werde, da länger als die voherige). Feedback erwünscht. :)

Plot in Kurzform: Cirdarion steht kurz vor dem alles entscheidenden Kampf mit Molag Bal. Er ist voller Selbstzweifel und ausgerechnet in dieser Situation hat er sich frisch in Quen aus der Diebesgilde verliebt. Seine Bürde als Auserwählter macht ihm schwer zu schaffen und er hat Angst zu versagen. Doch er stellt fest: Mit Quen und seinen Gefährten ist er nicht allein.

Mit Liebe und Freundschaft schafft man alles

Cirdarion saß am frühen Abend am Rand eines der Dächer von Abahs Landung und schaute von dort in die Ferne. Ganz in der Nähe war die blaue Kuppel, die den Eingang zum Diebesnest darstellte. Er war regelmäßig dort, um den ein oder anderen Auftrag zu erfüllen, für ihn nur ein netter Nebenverdienst, mehr nicht, denn eigentlich war er nicht besonders erpicht darauf, als Verbrecher zu gelten. Und trotzdem zog es ihn immer wieder dort hin. Was aber noch einen ganz anderen, weit schwerwiegenderen Grund hatte. Eine hübsche, brünette Hochelfe, zu der er sich sehr hingezogen fühlte. Mehr als das sogar, wenn sie ihn anschaute, machte sein Herz jedes mal einen Hüpfer und er bekam Schmetterlinge im Bauch, auch wenn er sich nie etwas davon anmerken lies. Der für sein Volk noch junge Bosmer dachte so intensiv nach, dass er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm. Dass man ihn noch nicht selbst ausgeraubt hatte, hätte ein Wunder sein können. Aber neben ihm lag dösend Thor, sein Silberwolf, dem er auf einer Reise durch das östliche Himmelsrand in der Nähe von Einsamkeit begegnet war. Er war in ein Tierfalle geraten und aus Mitleid hatte Cirdarion ihn befreit und sich um sein verletztes Bein gekümmert. Seither war der Wolf sein treuester Begleiter, der ihm überall hin folgte. Selbst nach Kalthafen war es dem schlauen Tier gelungen hinterher zu kommen, als er einmal in der Magiergilde durch ein Portal ging. Eigentlich fragte sich der Elf heute noch, wie Thor das geschafft hatte, hatte er ihn doch draußen vor der Tür gelassen. Aber vielleicht hatte der Wolf eine andere, zufällig gerade offene, Tür, sowie die Unachtsamkeit der Magier ausgenutzt und war dann einfach mit durch das Portal geschlüpft. So hatte so manche Unheilsbrut und der ein oder andere Clannbann seine Zähne zu spüren bekommen. Hätte also jetzt ein Bandit versucht, Cirdarion zu nahe zu kommen, hätte er es bitter bereut.
Was empfindet Quen wohl für mich?, dachte der Elf und streichelte dabei geistesabwesend das graue Fell seines vierbeinigen Freundes. Soll ich sie einfach fragen? Soll ich ihr sagen, dass sie für mich mehr ist als eine Partnerin, sogar mehr als nur eine Freundin, sehr viel mehr? Es wäre zu schön, um wahr zu sein, dass sie genauso fühlt wie ich.

Zu diesen Gedanken kam aber noch etwas viel ernsteres, denn würde eine Beziehung überhaupt möglich sein? Mannimarco war tot, erschlagen durch die Hand seiner Gefährten Lyris, Sai Sahan und Abnur Tharn und seine Eigene. Aber seine Seele war noch immer im Besitz des Gottes der Intrigen. Und solange dieser nicht besiegt war, wie sollte er sich auf eine Partnerschaft einlassen können? Ein untoter Entseelter, der nur durch Glück auserwählt zu sein schien, den Plan Molag Bals zu durchkreuzen, denn er war ja beileibe nicht der Einzige, der ihm geopfert worden war. In Kalthafen hatten er und seine Gefährten der Krieger- und Magiergilde alle Schlachten gewonnen. Eine Erleichterung war es immerhin, dass die Anführer der drei Pakte sich nicht beteiligen wollten, aber beiden Gilden erlaubt hatten, mitzugehen. Harte Schlachten mit vielen Verlusten folgten. Selbst der so stark wirkende letzte König der Ayleiden, den er nach Jahrhunderten befreit und der die Führung der Krieger übernommen hatte, zählte zu den Toten. Nun stand nur noch dieser Ort namens Herzenskummer und die darin zweifellos wartende Dremora- und Daedraschar zwischen ihm und dem Feind aller Feinde. Dann wartete der härteste Kampf auf ihn, den man sich nur vorstellen konnte. Ein Kampf, nicht nur um seine Seele, sondern um ganz Tamriel. Cirdarion ließ seinen Blick zur Kuppel schweifen. Er hatte es seit einer Weile vermieden, sie zu treffen, auch wenn es ihn schmerzte. Er hatte sie einfach nicht in Gefahr bringen wollen, denn er hatte ihr zugetraut, ihm heimlich zu folgen und sei es bis nach Kalthafen selbst. Er kannte sie einfach schon zu gut, ihre Neugier, ihre Schwäche der Unbedachtheit, auch Spontanität war in diesem Fall keine gute Eigenschaft. Das hatte er nicht zulassen können. Niemals hätte er es sich verziehen, wenn ihr etwas geschehen wäre. Es war vielleicht besser, sich nicht auf eine Beziehung einzulassen. Nicht, bevor er seine Seele wieder hatte und Tamriel endlich sicher war. Und das war die Sache, deren Erfolg er nicht garantieren konnte. Auserwählt und göttliche Macht durch das Amulett der Könige hin oder her. Mehr Schein als Sein, er war trotzdem immer noch ein Sterblicher. Wenn man es überhaupt so nennen konnte, da er sich einfach regenerierte, sollte er in einem Kampf hoffnungslos unterlegen und geschlagen sein. Aber ein Kampf gegen irgendeinen Banditen oder ein Monster war nichts im Vergleich zu einem leibhaftigen Daedraprinzen, dem er sich bald stellen musste. Deshalb musste er weiterhin auf Nummer sicher und auf Distanz zu Quen gehen, so schwer ihm das auch fiel. Aber Cidarion fasste gleichzeitig den Entschluss, wenn doch noch ein Gespräch zustande kam, bevor er vielleicht diesmal endgültig ohne Wiederkehr nach Kalthafen reiste, dann würde er ihr die ganze Wahrheit sagen. Er würde ihr gestehen, dass er sich in sie verliebt hatte. Und selbst wenn sie das nicht erwiderte, so würde er wenigstens ein reines Gewissen haben. Allein, wie sollte so ein möglicherweise letztes Gespräch zustande kommen? Es mochte feige sein, aber er fühlte sich irgendwie nicht in der Lage, dazu den ersten Schritt selbst zu tun.

Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als ein modebewusster Argonier seinem Namen alle Ehre machte und lautlos hinter ihm auftauchte. Thor hatte ihn zwar bemerkt, aber nur leise gewinselt, denn er kannte und akzeptierte den Echsenmann als Freund seines Freundes. Der Bosmer indessen hatte das Winseln gar nicht gehört, sprang vor Schreck mit einem Satz auf, als er eine Berührung an seiner Schulter spürte und zog instinktiv seine Waffen. „Ruhig Blut, ich bin es doch nur!“ „Bei Yffre, Schleicht-leise! Du hast mich fast zu Tode erschreckt!“ Was für ein Wortspiel das war. Schleicht-leise grinste, was seine spitzen Zähne entblößte. „Ich konnte doch nicht ahnen, wie weit du weg gedriftet warst. Du hättest nichts und niemanden bemerkt, schon gewusst, wie leicht sich das ein Meuchelmörder zu Nutze hätte machen können? Anais Velmont hat uns bestimmt noch nicht vergessen. Selbst dein Wolf hätte dich nicht schützen können.“ Cirdarion hob die Hände. „Schon gut! Also, was gibt’s?“ „Ich bin nur ein Vermittler dieses Mal“, antwortete Schleicht-leise. „Für eine gewisse Hochelfe, die sonst keine Möglichkeit mehr sieht, mit dir Kontakt aufzunehmen, nachdem du sie neuerdings wie Luft behandelst und auch Nachrichten ignorierst. Uns anderen ist das beileibe nicht entgangen. Quen bittet dich, sie an ihrem Lieblingsplatz zu treffen.“ Damit war er auch schon wieder fort. Der Bosmer sah ihm nach und ballte die Fäuste. „Bei Yffre, mach endlich Schluss mit dem Theater!“, sagte er halblaut vor sich hin. „Schenke ihr reinen Wein ein und sag ihr, dass du sie liebst! Sag ihr die ganze Wahrheit!“ Entschlossen lenkte er seine Schritte am Diebesnest vorbei, hinauf zu einer ein wenig abseits und höher liegenden, überdachten Nische, in der sich Quen bevorzugt aufhielt, vor allem wenn sie ihre Ruhe wollte. Und in der Tat saß sie dort nachdenklich auf einer Kiste. Cirdarion atmete noch einmal tief durch und ging dann langsam auf sie zu. Als sie ihn sah, sprang sie auf, ihrem Gesichtsausdruck nach hatte sie wohl gezweifelt, dass er kam, so wie er sie in letzter Zeit behandelt hatte. Aber das würde er jetzt endlich wieder gut machen.
"Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. Sondern viel mehr die Erkenntnis, dass es wichtigere Dinge gibt als Furcht."

Sai Sahan

"Laß deine Zunge nicht wie eine Fahne sein, die im Wind eines jeden Gerüchts zu flattern beginnt."

Imhotep: Baumeister, Bildhauer, Iripat, Oberster Vorlesepriester und Siegler des Königs, des Pharao Netjeri-chet Djoser
  • Meritamun
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    „Cirdarion! Ich bin so... ich meine... ich hatte nicht gedacht, dass wirklich kommst.“ Der Wolf kam schwanzwedelnd auf sie zu und lächelnd gab Quen ihm die erwarteten Streicheleinheiten. „Ich weiß“, sagte Cirdarion jetzt vorsichtig, das Letzte, was er wollte, war jetzt auch noch ein Streit. „Ich war in letzter Zeit nicht gut zu dir.“ „Das ist ziemlich harmlos ausgedrückt. Du gehst mir aus dem Weg, liest keine meiner Nachrichten und siehst durch mich hindurch als wäre ich Luft. Selbst den Anderen ist das aufgefallen, die ziehen mich schon damit auf! Allen voran Velsa! Und ich möchte doch nur wissen warum. Nach alldem was wir nun schon erlebt haben! Du hast mir sogar bei der Sache mit meinem Vater geholfen. Und jetzt plötzlich zählt das alles nichts mehr?“ „Ich...“ Der Bosmer strich sich nervös die widerspenstigen Haare aus dem Gesicht. „Ich hatte meine Gründe. Und die muss und werde ich dir endlich erklären.“ „Ich bin ganz Ohr.“ „Zuerst etwas sehr... persönliches. Ich muss dir noch etwas anderes gestehen.“ Jetzt fühlte er auch noch, dass er rot wurde und Quen zog die Augenbrauen nach oben. Er überlegte wie er anfangen sollte, dann plötzlich kamen die Worte wie von allein. „Du weißt ja, dass ich viel umher reise. Aber dennoch komme ich immer wieder hierher. Aber nicht wegen der Aussicht auf ein lukratives „Geschäft“. Es ist etwas Anderes, was mich auf meinen Reisten stets begleitet und mich veranlasst, zum Diebesnest zurückzukehren. Jemand anderes.“ Quen starrte ihn an und er konnte nicht recht deuten, ob sie erkannt hatte, worauf er hinaus wollte. Aber das war auch egal, denn er atmete tief durch und fuhr fort: „Du bist es, an die ich immerzu denke. Schon als wir uns das erste Mal begegneten, kam in mir ein Gefühl auf, dass ich bis dahin noch nicht kannte. Und mit jedem Mal wurde dieses Gefühl stärker, bis ich selbst begriff, was es ist. Ich komme nicht hierher, zumindest nicht vorwiegend, um Aufträge für die Gilde zu erfüllen. Ich komme hierher, um dich wiederzusehen, Quen, mit dir zu reden, auch mal zu lachen. Umso mehr tut es mir leid, wie ich dich in letzter Zeit behandelt habe. Denn du allein bist es, was mich hier wirklich hält.“ Er stellte sich nun auf eine schmale Kiste – manchmal hasste er die Tatsache, dass Bosmer vor allem im Vergleich zu Hochelfen eher klein gewachsen waren – um ihr in die Augen sehen zu können. „Ich empfinde mehr für dich als Sympathie, viel mehr. Ich liebe dich, Quen!“ Das war geschafft, damit war das Geständnis perfekt. Eine Weile sahen sie sich schweigend an. Dann begannen die Augen der Hochelfin zu leuchten, sie strahlte über das ganze Gesicht und umarmte Cirdarion so stürmisch, dass er beinahe rücklings von der Kiste auf sein Hinterteil gefallen wäre und sie hielt ihn lachend gerade so fest. „Weißt du, wie glücklich du mich damit machst?“ „Ich… was?“ Jetzt war er völlig perplex. „Ich empfinde genauso, Cirdarion“, erklärte sie nachdem sie sich beruhigt hatte. „Ich habe mich nur nicht getraut es dir zu sagen. Vom ersten Augenblick an! Aber ich hatte Angst, das du mich nicht ernst nimmst, vor allem, da es vor allem dir zu verdanken ist, dass Zeira mit Nicolas und dem Eisenrad abschließen und unsere Gilde sozusagen neu anfangen konnte. Ich habe dich bewundert und dachte, jemandem mit deinen Fähigkeiten kann ich kaum das Wasser reichen. Geschweige denn, das er mich jemals lieben würde. Jetzt diese berühmten drei Worte aus deinem Mund an mich zu hören, macht mich zur glücklichsten Hochelfin von ganz Tamriel!“ Weiterer Worte bedurfte es nicht. Im rötlichen Licht der Abenddämmerung standen sie beide eng umschlungen da und teilten ihren ersten Kuss.

    Später beobachteten sie Arm in Arm sitzend die Sterne, bis Quen die Stille durchbrach. „Also, du wolltest mir endlich sagen, warum du mich die letzte Zeit ignoriert hast. Ich bin ganz Ohr.“ Der Bosmer wurde sehr ernst. „Wo fange ich am besten an? Ah… ja, also… der Seelenbruch und der Wurmkult unter Mannimarco ist dir ein Begriff oder?“ „Wem nicht. Das dieser Wurmkönig nicht mehr da ist, ist schon ein Segen. Als diese Nachricht in Abah´s Landung verbreitet wurde, wollte es erst niemand glauben. Und später waren alle nur erleichtert. Was hat das aber mit dir zu tun?“ Sie sah ihn stirnrunzelnd an. Cirdarion seufzte und sah ihr dann in die Augen. „Ich bin nicht wirklich der oder vielleicht auch das, wofür oder für wen du mich hältst. Ich muss dir noch ein paar Wahrheiten sagen.“ „Welche Wahrheiten? Ich verstehe überhaupt nichts!“ „Erstens, Mannimarco starb durch meine Hand. Und die meiner Gefährten, die einst engste Vertraute des Kaisers waren.“ Die Hochelfe starrte ihn mit offenem Mund an, dann musste sie sich erstmal setzen. Und er fuhr fort. „Und zweitens, als Mannimarco noch lebte, hat er viele Unschuldige entführt und Molag Bal geopfert. Ihre Seelen wurden in sein Reich Kalthafen gebracht. Wo sie dazu verdammt sind, bis in alle Ewigkeit und ohne jede Hoffnung Sklaven seiner Dremora zu sein. Ich bin einer davon. Auf einem kleinen Streifzug durch den Wald wurde ich hinterrücks von seinen Magiern angegriffen, überwältigt und zur Opferstätte gebracht, wo der Wurmkönig schon mit seinem Dolch wartete und mich tötete.“ Quen sog hörbar die Luft ein. „Ich bin ein Entseelter, Quen. Dies ist mein Körper und gleichzeitig nicht.“ Wieder ein Seufzen. „Ich bin aus Kalthafen wieder in unsere Welt entkommen, aber nur und mit Hilfe, weil ich laut dem Kaiser der Auserwählte bin, Molag Bal und seine Machenschaften zu beenden. Wie es in einer dieser Schriftrollen der Alten vorher gesagt ist. Ich kann nicht einmal mehr wirklich oder sollte ich eher sagen, wieder, sterben“, fügte er noch hinzu, „denn dann regeneriere ich diese... diese leere, seelenlose Hülle einfach wieder. Ich bin ein Gefangener zwischen den Welten, nicht gänzlich tot, aber auch nicht wirklich lebendig.“ Quen schüttelte den gesenkten Kopf, noch völlig zu einer Antwort unfähig. Cirdarion ließ ihr Zeit und atmete doch innerlich auf, jetzt war es endlich raus. Sein großes Geheimnis war keines mehr, jedenfalls nicht für Quen. „Das ist...“, begann die Altmer endlich und suchte wieder seinen Blick. „Das ist unglaublich, einfach unfassbar. Eigentlich zu phantastisch, um wahr sein zu können. Aber ich glaube dir, weil ich spüre, dass du nicht gelogen hast.“ „Warum sollte ich bei einer solchen Sache lügen?“ „Ach komm, wir wissen beide, dass es unzählige Leute gibt, die einem die größten Geschichten auftischen. Sei es um einen zu umgarnen, zu benutzen oder zu prahlen oder was weiß ich. Würdest du das Velsa erzählen, sie würde einen Lachanfall bekommen. Sie würde sagen 'Ja sicher. Wusstest du eigentlich schon, dass ich in Wahrheit Vivecs Geliebte bin? Nein? Nun, dann zeige ich dir bei Gelegenheit seine Liebesbriefe an mich.' Oder irgendsowas in der Art.“ Quen hatte den Tonfall von Velsa so treffend nachgeahmt, dass Cirdarion nicht anders konnte, als herzhaft zu lachen und sie stimmte mit ein. Dann wurde sie aber wieder ernst und er auch. „Du aber gehörst nicht zu diesen Prahlern und Lügnern. Jetzt verstehe ich, warum du dich die letzte Zeit so verhalten hast. Sag mir, das war der Grund, warum du mir aus dem Weg gingst, obwohl wir das größte aller Gefühle füreinander haben, dass es gibt, nicht wahr? Und was hast du jetzt vor?“ Der Waldelf nickte. „Ich war auf einigen gefährlichen Missionen, um letztlich Mannimarco zu besiegen. Dabei wollte ich nicht die Frau, die ich liebe, in Gefahr bringen. Ja, deshalb vermied ich den Kontakt zu dir, weil ich fürchtete, du würdest mir zu Orten folgen, die nur wenige lebend wieder verlassen. Und was ich jetzt vor habe, wird der schwerste aller Kämpfe, die ich jemals durchstehen musste. Ich weiß nicht, ob ich dieses Mal wirklich zurück kehren werde.“ „Wie meinst du das?“, fragte Quen voller Sorge. „Warum solltest du nicht wieder kommen?“ „Ich reise morgen wohl zum letzen Mal nach Kalthafen. Dort stelle ich mich endlich Molag Bal höchstpersönlich, um meine Heimat und die aller Anderen zu schützen und meine Seele wieder zu erlangen.“ „Und warum zum letzten Mal? Soll das heißen, dass du schon öfter im Reich des Vergessens warst?“ „Ja, genau das heißt es“, antwortete Cirdarion. „Ich war dort, um die Ebenenverschmelzung aufzuhalten. Zusammen mit fähigen Mitstreitern der Krieger- und der Magiergilde. Leider ist es uns nicht gelungen, die drei Herrscher der Pakte von Aldmeri, Dolchsturz und Ebenherz dazu zu bringen, ihre Differenzen wenigstens jetzt einmal beizulegen und sich gemeinsam als Verbündete daran zu beteiligen. Aber es war schon eine große Hilfe für mich, dass die Gilden die Erlaubnis bekommen haben, mitzukommen und mitzukämpfen. Alleine wäre ich keine hundert Meter weit gekommen. Wir haben unser Ziel erreicht und die Verschmelzung verhindert. Doch nicht alle sind wieder zurück gekommen.“ Sein Gesicht war voller Trauer, als er erzählte wie er die auf alle Ecken und Enden Kalthafens Leuten begegnet war, denen er geholfen hatte und die wiederum ihm ihre Hilfe bei der großen Schlacht zukommen ließen. Wie er außer seinen Gefährten wie Vanus Galerion auch den letzten König der Ayleiden befreit hatte. Wie sich die Wächterin der Leeren Stadt als Meridia persönlich zu erkennen gegeben hatte. Und das augenscheinlich am Ende nur Vanus, Gabrielle und er selbst überlebten, als er das Licht der daedrischen Fürstin entzündet hatte. Zumindest wusste über den Verbleib von unter anderem Darien und den Dunmer-Geschwistern niemand etwas genaues. Von den letzten Worten des Ayleiden-Königs. Quen hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen. „Und morgen wird all das hoffentlich endlich ein Ende finden, ein für allemal.“, schloss der Bosmer. Er schien zwar gelassen, aber die Altmer bemerkte die Unruhe und die Zweifel dahinter sehr wohl. „Du wirkst nicht zuversichtlich, um ehrlich zu sein“, sagte sie frei heraus und hatte damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Er lächelte, aber das Lächeln war gequält und bitter, ebenso wie seine Stimme als er weiter sprach. „Ehrlich gesagt, bin ich mir eines Sieges ja auch keineswegs sicher. Dagegen war der Wurmkönig nichts. Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen derjenigen gegenüber, die bereits ihr Leben lassen mussten, auch wenn sie sich des Risikos bewusst waren und es freiwillig auf sich nahmen. Das Wissen, dass sich letztlich sogar einer meiner Gefährten opfern muss, damit ich genug Kraft habe, macht mein Herz schwer. Was ist, wenn ich letztlich doch dem Fürsten unterlegen bin und versage? Dann war es das mit einem prophezeitem Helden und seiner großen Taten und Molag Bal wird sich Tamriel doch noch einverleiben. Dann wäre aller Schmerz, alles Leid und alle Toten umsonst. Würde man das am Ende mir allein zum Vorwurf machen, selbst wenn ich dann sowieso nicht mehr existiere? Und was ist, wenn meine Seele bereits trotzdem verloren ist? Ich fühle mich eigentlich schon seit der Opferung und allem, was ich später darüber erfahren habe, nicht mehr wirklich als Teil dieser Welt. Mir ist, als gehörte ich längst nach Ätherius oder sonst eine Welt der Toten, die mir aber verwehrt wurde und ich stattdessen gegen den Verursacher kämpfen muss, als müsste ich damit Buße tun, als wäre es eine Strafe für ich weiß nicht was. Manchmal hat mir das alles nur noch Angst gemacht. Und manchmal wäre ich am liebsten davon gelaufen. Weit fort, irgendwohin wo mich keiner kennt, weg vom ehemaligen Kaiser, weg von Abnur Tharn, weg von Molag Bal und seinen Biestern. Mich verkriechen und abwarten und hoffen, die ganze Sache ist nur ein verrückter Traum, aus dem ich bald wieder aufwache und ihn kurz darauf vergesse. Und gerade jetzt ist dieser Wunsch besonders stark. Die letzte Zeit hatte ich auch keine einzige Nacht ohne Alpträume.“ Quen wusste nicht recht, was sie nun sagen sollte. So voller Selbstzweifel hatte sie den ruhigen, deshalb oft unterschätzten, aber starken und cleveren Bosmer, der oftmals sie und die Anderen im Diebesnest mit seinem Humor zum Lachen gebracht hatte, nie erlebt. Davon laufen wollte er sogar, aber er hatte es nicht getan. Er hatte weiter gekämpft. Sie dachte sich, was für eine starke Persönlichkeit ihr Cirdarion trotz aller Zweifel doch war. Aber andererseits, wie viel Leid, Schmerz und Tod konnte eine einzelne Person wirklich ertragen, ohne daran zu zerbrechen? Denn sie sah in seinen Augen schon zu viel davon. Cirdarion seinerseits fühlte eine große Erleichterung. Es hatte ihm wirklich gut getan, endlich mal mit jemandem sprechen zu können, der seine Gefühle verstehen würde. Der ihn nicht als prophezeiten Helden behandelte und schon in die höchsten Sphären lobte, bevor alles vorbei war, sondern sich für die Person dahinter interessierte, mit all ihren Stärken und Schwächen. Jetzt merkte er erst richtig, wie sehr die Last der Verantwortung und hohen Erwartungen, vor allem nachdem der Kampf schon so viele Gefährten, gar Freunde das Leben gekostet hatte, ihn unbewusst schon zu erdrücken gedroht hatte. „Ich glaube, wenn es jemand schafft, dann du.“, wurde er von Quen aus den Gedanken gerissen. „Du hast dich trotz allem nie unterkriegen lassen, du hast nicht aufgegeben. Also wirst du auch diesen letzten Kampf siegreich bestreiten.“ Sie klang so zuversichtlich. „Ich wünschte, ich könnte mir da so sicher sein, wie du.“, antwortete er und fuhr sich müde über die Augen. Die Sonne war über ihr Gespräch schon beinahe untergegangen, wie schnell doch ein Tag verging. „Du bist müde, kein Wunder, wenn du wirklich so schlecht träumst. Trotzdem solltest du dich so gut ausruhen wie du kannst, wenn du schon morgen gehen willst.“, sagte die Hochelfin, nahm seine Hand und sie gingen zusammen in Richtung Diebesnest. Sie hatte recht, er war wirklich erschöpft, auch wenn er heute den ganzen Tag über eigentlich nichts getan hatte, außer die Beine auf dem Dachrand baumeln zu lassen. Es waren die voran gegangenen Kämpfe die immer noch an ihm zehrten, wirkliche Ruhe hatte er seit der Flucht aus Kalthafen nicht gehabt. Fast pausenlos war er an die merkwürdigsten, wie schlimmsten Orte gereist, die man sich vorstellen konnte, um dort zu kämpfen. Und wenn einmal nichts zu tun war, die Anspannung war dennoch immer und überall da, lauernd wie ein Monster im Dickicht. „Na los, lass uns rein gehen.“ Quen blickte ihn auffordernd an. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus fasste Cirdarion aber einen anderen Entschluss, er würde heute im Gasthaus übernachten. Denn die von ihm erwähnten Alpträume hatten nicht nur an Häufigkeit, sonder auch an Heftigkeit zugenommen und er wollten nicht heute Nacht die ganze Gilde zusammen schreien, was nur Fragen nach sich ziehen würde. Leider gab es dort nämlich keine separaten Kammern zum Schlafen, nur einzelne Schlafstellen die sich mehrere Personen teilten. Er wollte nur noch ein paar Sachen holen, die er hier als Reserve aufbewahrte. Hand in Hand gingen Beide hinein und nun war ihre frisch gebackene Beziehung nur allzu deutlich sichtbar. Die Meisten zuckten nur grinsend die Schultern, Zeira und Schleicht-leise stießen sich beide leise lachend an, sagten aber nichts. Velsa sah aus, als ob sie nicht wüsste ob sie lachen oder Mitleid haben sollte. Die Gildenmeisterin fragte nur im Voraus, ob die beiden Elfen Interesse an einem Auftrag für den nächsten Tag hatten. Cirdarion schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe noch einen anderen Auftrag, denn ich zuerst erledigen muss. Ich wollte nur schnell ein paar meiner Sachen hier holen und übernachte heute im Gasthaus.“, antwortete er so ruhig er nur konnte, während er sich dachte: Wenn ihr wüsstet! „Und ich begleite ihn.“, sagte Quen und angesichts des zum Erstaunen aller geradezu entsetzten Blickes, den ihr Liebster sich nicht verkneifen konnte, beeilte sie sich hinzuzufügen: „Nur ins Gasthaus. Außerdem wollte ich das neue Lied des Barden da hören.“ Der Bosmer biss sich auf die Lippen, sagte nichts mehr und eilte in den nächsten Gang um seine Sachen zu holen. Jetzt stand Quen eine Weile allein da und sah sich plötzlich wissenden Blicken und Gekicher hinter vorgehaltener Hand ausgesetzt. „Was schaut ihr mich denn so an?“, fragte sie, konnte aber ihre Verlegenheit nicht verbergen. „Nichts“, grinste Schleicht-leise. Aber da kehrte Cirdarion auch schon zurück und unbewusst fassten sie sich wieder an den Händen als sie in Richtung Ausgang gingen. „Man sieht sich“, meinte der Waldelf noch, bemüht gelassen zu klingen. Velsa grinste jetzt von einem Ohr zum Anderen, als sie an ihr vorbei gingen. „Na ihr Turteltauben?“, fragte sie. „Vergesst nicht, euer Zimmer auch gut abzuschließen, nicht das ihr in Peinlichkeiten geratet!“ Jetzt machte sich Gelächter breit und Beide wurden rot. Sie waren den schwierigen Charakter der Dunkelelfin zwar schon gewohnt, dennoch war es ihnen diesmal unangenehm. Während Cirdarion kein Wort erwiderte, sondern mit seinen Sorgen hinsichtlich der morgigen Vorhabens immer noch zu sehr beschäftigt war, gab die Hochelfin ihr nach einem Moment gehörig Konter. „Ihr seid doch nur neidisch, Velsa. Wer weiß schon, was Ihr und eure Katzenfreundin so treibt? Übrigens, was hilft eine abgeschlossene Tür in einem Diebesnest, einer Taverne oder gar in Eurer Villa, in die ihr zwei euch abends immer zurück zieht, wenn die man die ganze Gilde als Nachbarn hat?“, zwinkerte sie und holte ihre Dietriche hervor. „Das Ihr selbst noch keine Peinlichkeit erlebt habt, liegt nur daran, dass die meisten Leute hier genug Anstand haben, die Privatsphäre ihrer Gefährten zu achten.“ Velsa starrte sie mit geballten Fäusten an, während Zeira vor Lachen nach Luft schnappte. „Gut gekontert, Quen!“ „Ihr…!“, Velsa machte einen Schritt auf Quen zu, ihre roten Augen funkelten zornig. Doch Cirdarion hatte wirklich keinen Nerv für kindische Zankereien und ging dazwischen. „Lasst uns doch einfach in Ruhe, Velsa und kümmert Euch um eure Angelegenheiten. Quen und ich tun schließlich nichts Verbotenes und wenn, würde Euch das nicht das Geringste angehen. Wir haben uns nun mal gern, wo ist das Problem? Was ist mit Euch und Narahni? Ihr müsstet das eigentlich am besten verstehen, aber offensichtlich versucht Ihr nur mit eurem Spott eure eigene Unsicherheit zu überspielen. Lasst uns einfach in Frieden.“ Damit ließ der Bosmer sie alle stehen und verließ das Nest, Quen warf Velsa noch einen bedeutungsvollen Blick zu und folgte ihm. Zusammen betraten sie die Taverne „Die Schlange und der Senche“, mieteten ein Zimmer für die Nacht, bestellten sich etwas zu essen und zu trinken, lauschten dem Barden und verbrachten den Rest des Abends mit Reden über andere Dinge als den bevorstehenden Kampf, bevor sie zusammen zu Bett gingen.
    "Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. Sondern viel mehr die Erkenntnis, dass es wichtigere Dinge gibt als Furcht."

    Sai Sahan

    "Laß deine Zunge nicht wie eine Fahne sein, die im Wind eines jeden Gerüchts zu flattern beginnt."

    Imhotep: Baumeister, Bildhauer, Iripat, Oberster Vorlesepriester und Siegler des Königs, des Pharao Netjeri-chet Djoser
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    Am nächsten Morgen wachte Cirdarion früh auf. Erstaunlicherweise hatte er in dieser Nacht keinen einzigen Alptraum gehabt. Das war ihm durchaus nicht unrecht und er war sich sicher, vor allem Quens Anwesenheit hatte ihm diese erste ruhige Nacht seit Langem beschert. Dafür war er dankbar, aber die Unruhe kam trotzdem wieder zurück und wurde stetig größer. In wenigen Stunden würde er einem gottgleichen Daedraprinzen im direkten Kampf gegenüber stehen. Der Bosmer stand auf und zog sich an. Thor begrüßte ihn winselnd. „Guten Morgen mein Freund.“ „Du und dein Wolf, ihr seid wirklich unzertrennlich“, hörte er Quens Stimme. „Guten Morgen übrigens!“ Sie kicherte und er schenkte ihr ein Lächeln. „Auch dir eine guten Morgen, Quen.“ Nachdem beide fertig waren gingen sie in den Schankraum um noch eine Kleinigkeit zu essen. Quen seufzte leise. „Ich wünschte ich könnte ich begleiten.“ Cirdrion schüttelte heftig den Kopf. „Um Yffres Willen, nein! Ich weiß, dass du es gut meinst, aber ich kann dich dort nicht schützen! Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt! Ich bitte dich, bleib hier und warte auf mich. Thor wird auch hier bleiben, kümmere dich bitte um ihn.“ Quen nickte ernst, während der Wolf leise jaulte und ihn anschaute als wäre er ganz und gar nicht einverstanden zurück gelassen zu werden. „Nein, mein Freund“, sprach der Bosmer auf ihn ein und kraulte ihn dabei zwischen den Ohren. „Diesmal bleibst du hier und passt für mich auf Quen auf. Sei brav!“ Wieder ein Jaulen. Sie standen auf. „Es wird Zeit“, sagte er. „Ich hole noch meine Waffen, dann breche ich nach Auridon auf, dort werde ich sicher schon sehnsüchtig erwartet.“ Seine Stimme klang bitter. Und er fragte sich ob er gerade einen Fehler gemacht hatte, ihr zu sagen wo genau er hin wollte. Aber es war jetzt zu spät und er betete, dass sie ihm nicht folgen würde. Im Gästezimmer legte er seine Rüstung an und zählte die Pfeile im Köcher. Gut, dass er da regelmäßig nachfüllte. Seine Dolche blitzten im Kerzenschein auf, als er sie an den Gürtel steckte, dann hängte er Bogen und Köcher über die Schulter und ging wieder hinunter. Quen und Thor begleiteten ihn bis zum Wegschrein. „Passt auf dich auf, mein Liebster!“ „Wir sehen uns wieder!“ Damit war Cirdarion fort.

    Auf Auridon angekommen marschierte er zielstrebig und ohne auf seine Umgebung zu achten zur Zuflucht. Doch plötzlich hatte er ein komisches Gefühl und sah sich um. Niemand zu sehen oder zu hören. Noch einmal schickte er ein Stroßgebet nach oben, dass er hier allein war. Dann erreichte er auch schon sein Ziel und zögerte. Heute war der Tag der Entscheidung. Er durfte jetzt nicht verzagen, oder alles war umsonst. „Yffre, Auri-el, alle Götter steht mir bei!“, murmelte er, atmete tief durch und öffnete die Höhlentür. Drinnen hörte er, wie Sai Sahan sein Schwert schärfte, vermischt mit den Klängen einer Laute. Lyris war für eine sonst gefürchtete Kriegerin doch ziemlich musikalisch, dachte er mit einem Schmunzeln. Und zur Beruhigung diente es wohl auch, einen Moment stand er da und lauschte einfach nur, bevor er sich den Gefährten näherte. Die Halbriesin sah ihn zuerst und legte mit leisem Seufzen die Laute beiseite. Nun legte sich eine angespannte Stille über diesen Ort, jeder sah jeden nachdenklich an, aber niemand sagte ein Wort. Selbst Abnur Tharn war zu seinem sonst üblichen Sarkasmus gerade nicht in der Stimmung und umklammerte beinahe krampfhaft seinen Zauberstab. Schließlich bedeutete ihm Varen, zu ihm zu kommen und ergriff das Wort. „Eure Taten kann man nur als legendär bezeichnen. Die Ebenenverschmelzung hat ein Ende und Tamriel kann vielleicht fortbestehen. Nun ist es Zeit, sich Molag Bal zu stellen und eure Seele von ihm zurückzufordern.“ Cirdarion nickte. „Was soll ich nun tun?“ „Ihr müsst uns alle als die fünf Gefährten anführen, in diese letzte Schlacht. Wir alle – Varen betonte dieses Wort mit einem Seitenblick aus den blinden Augen zu Tharn, der ihn ausdruckslos erwiderte – sind bereit unser Leben zu geben, um dies alles endlich zu beenden. Mit dem Amulett der Könige werden wir Euch mit göttlicher Macht erfüllen, dann könnte Ihr es mit dem Daedrafürsten aufnehmen.“ Zustimmendes Nicken von den Anderen. Der ehemalige Kaiser wollte weitersprechen, als er jäh unterbrochen wurde. Von der Person, die von allen am wenigsten hier sein sollte und nun mit festen Schritten auf sie zu kam, in Begleitung eines kräftigen Silberwolfes. Cirdarion erstarrte. Hatte ihn sein Gefühl also nicht getäuscht, sie war im doch gefolgt. Ihr Götter, nein, bitte nicht, dachte er noch als er die überrascht-verwunderten Blicke der Gefährten sah, nur um im nächsten Moment Quens Stimme zu hören. „Ich komme auch mit euch!“ „Wer seid ihr?“, fragte Lyris noch, aber der Waldelf war schon bei ihr. „Was machst du hier Quen? Warum bist du mir doch gefolgt, obwohl ich dich gebeten habe es nicht zu tun?“ „Ich…“, setzte Quen zum Antworten an, als Abnur Tharn sich einmischte. „Oh wie rührend. Der große Held bringt eine Verehrerin mit!“ Der Kampfmagier schüttelte den Kopf. „Muss man Euch wirklich daran erinnern, was auf dem Spiel steht, Entseelter? Wir sind hier nicht zu einem Rendezvous zusammen gekommen, sonder zu einem Kampf gegen einen daedrischen Gott! Mir reicht zum Erbrechen schon das Getue zwischen dem Riesenmammut und der Trollfrau, muss das jetzt auch noch mit Euch so weiter gehen? Auf Euren Schulter lastet eine Aufgabe und die ist nicht leicht, ja, aber ich bitte Euch, Entseelter sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Eure Liebeleien auf später zu verschieben!Gibt es sonst nach jedem geschlagenen Daedroth einen Kuss für euch? Andererseits, so kann aber natürlich auch eine Armee und sogar einen Daedrafürsten unterkriegen, in dem sie sich tot lachen!“ Abnur redete sich richtig in Fahrt und noch bevor Lyris ihn auf ihre Art zum Schweigen hätte bringen können, lernten die Gefährten und genau genommen auch Quen eine andere Seite von Cirdarion kennen. Es ging so schnell, dass der ehemalige Kanzler im Nachhinein von Glück sagen konnte, dass sich der Pfeil nur als Warnung in das Holz des kleinen Bücherregals bohrte. Der Bosmer stand da, den Bogen schon wieder gespannt, die metallene Pfeilspitze blitzte gefährlich auf. „Haltet den Mund Tharn!“, schrie er Abnur jetzt an. „Behaltet ein einziges Mal euren verdammten Spott für euch und seid still oder der nächste Pfeil trifft!“ So wütend hatten ihn alle noch nie gesehen. Selbst Thor ging knurrend in Angriffsstellung. „Habt Ihr auch nur den Hauch einer Ahnung, wie ich mich fühle?“ Er steckte den Bogen weg und beruhigte seinen Wolf, aber er war noch nicht fertig. Trotz der Tatsache, dass er ein gutes Stück kleiner war als Abnur, ging er unverkennbar bedrohlich auf ihn zu und sah dabei aus, als ob er es sich nur mit Mühe verkneifen konnte, ihm nicht selbst den stärksten Fausthieb zu geben, den er zustande brachte. „Ich habe nie darum gebeten ein Entseelter zu werden! Ich wurde entführt und geopfert! Ich habe nie darum gebeten, in Kalthafen zu schuften und dann plötzlich von irgendeiner Prophezeiung ausgewählt zu sein, um gegen einen verdammten Daedrafürsten zu kämpfen! Ich hatte nie eine Wahl! Wisst Ihr wie das ist? All diese Toten, all das Leid zu sehen und zu wissen, nur ich selbst kann dem ein wirklich ein Ende setzen?“ Mit etwas leiserer Stimme fuhr Cirdarion fort. „Göttliche Macht hin oder her, wer kann mir garantieren, dass ich diesen letzten Kampf gewinne? Richtig, niemand! Aber ihr alle seht jetzt schon meinen Sieg für so selbstverständlich an, als wäre er eine Tatsache wie beispielsweise morgen wieder die Sonne aufgeht! Wer trägt die Schuld, wenn ich doch versagen sollte? Wisst ihr, Tharn, wie es ist, immer im Hinterkopf zu haben, dass mein Gegenüber ohne es zu merken mit einem quasi Untoten spricht? Von den Nächten voll Alpträumen fange ich gar nicht erst an! Mit Quen habe ich erstmals jemanden getroffen, der mich wirklich versteht! Jemanden der mich sieht und nicht einen unfehlbaren Helden ohne Furcht und Tadel, der ich nie war, nicht bin und auch nie sein werde! Glaubt mir, es fiel mir nicht leicht, mir angesichts meiner Situation überhaupt einzugestehen, dass ich Quen liebe! Ich würde sie niemals absichtlich Gefahr bringen! Also wagt es ja nicht, mir jetzt Schwäche vorzuwerfen, weil sie mir helfen will!“ Nach dieser Rede drehte sich Cirdarion schwer atmend um und ließ sich auf einen Stuhl sinken, das Gesicht in den Händen. Der Wolf setzte sich winselnd daneben und legte ihm sogar eine Pfote auf das Knie, als wollte er ihn trösten, aber der Elf reagierte nicht darauf. Alle anderen starrten abwechselnd zwischen ihm auf Abnur Tharn hin und her, dem es wohl zum ersten Mal die Sprache verschlagen hatte. Zumindest sah man ihm deutlich an, dass er mit einiger Sicherheit noch nie so dermaßen abgekanzelt wurde, wie gerade eben. Lyris grinste schadenfroh in seine Richtung und wäre die Gesamtsituation eine Andere gewesen, hätte sie lauthals losgelacht und dem Bosmer gratuliert. Und nun hatte Quen selbst auch noch etwas zu sagen. „Könnt ihr ihn nicht verstehen?“, fragte sie. „Wie er es schon sagte, ihr seht ihn schon als Helden und feiert ihn als Daedra-Bezwinger, noch bevor alles vorbei ist. Was tut ihr, wenn er es nicht schafft?“ „Er wird es schaffen“, antwortete Varen ihr mit völliger Ruhe. „Er wird mit Akatosh´s Macht erfüllt Molag Bal besiegen und Tamriel retten.“ „Euer Wort in Auri-el´s Ohr!“, erwiderte die Hochelfin. „Ihr könnt froh sein, dass Cirdaion trotz allem so eine starke Persönlichkeit ist. Mir erzählte er, dass er oft einfach nur von euch weglaufen wollte, weit fort, wo ihn keiner kennt. Dass er oft einfach nur Angst vor all dem hatte.“ Ihr Blick ging zu Abnur, der immer noch nicht zu wissen schien, ob und was er dazu sagen sollte. „Aber er hat es nicht getan, er hat weiter gekämpft! Dafür solltet ihr ihm dankbar sein! Seht ihn euch an!“ Sie wies auf den Elf der stumm da saß, den Blick geistesabwesend in die Ferne gerichtet. „Er leidet unter diesem Druck! Wie viel soll er noch erdulden ohne daran kaputt zu gehen? Er fragt sich, ob er überhaupt noch in diese Welt gehört, seit er sein einstiges Leben samt Seele verlor. Er fürchtet sich mehr vor dem Versagen als vor Molag Bal selbst. Es mag unbedacht gewesen sein, ihm hierher zu folgen. Doch ich wollte ihm Mut machen, denn ich weiß, auch wenn ich das vorhin sagte, dass er mich niemals mit nach Kalthafen nehmen würde. Und nun musste ich mitansehen wie ihr, Tharn, unsere Beziehung für Spott nutzt, als hättet ihr gerade wirklich keine anderen Sorgen. Und ihr nennt Euch sein Gefährte? Eine Schande ist es!“ Verächtlich wandte sie sich von ihm ab und Cirdarion zu, der erst nach ihrer Berührung seiner Hand wieder wirklich zu sich kam. „Es tut mir leid, ich wollte dir keinen Ärger machen.“ Er rang sich ein Lächeln ab. „Nicht deine Schuld, Quen.“ Jetzt trat Lyris zu ihm und streckte ihm die Hand hin, damit er aufstehen möge. „Kommt schon! Ihr habt keinen Grund zu zaudern, wir stehen Euch bei! Wir haben bisher alles geschafft, also werden wir auch diesen letzten Kampf überstehen. Wir werden Molag Bal in seinen daedrischen Hintern treten und danach stoßen wir mit dem besten Met, den man kriegen kann, auf unseren Sieg an!“ Cirdarion nickte, konnte aber nicht über ihre Wortwahl lachen, wie er es gerne getan hätte, er war zu angespannt. Sai Sahan legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ihr habt bewiesen, wie stark Ihr seid! Ihr habt bisher nicht aufgegeben, obwohl Ihr sicher oft nahe daran wart und Eure Zweifel sind keine Schande. Es tut mir und Lyris leid, dass Ihr diese Bürde tragen müsst, doch Ihr tragt sie nicht allein. Denn wir sind hier und bleiben bis zum Ende an eurer Seite.“ „Kommt her Entseelter“, sagte Varen. „Ich habe einen Namen“, entgegnete Cirdarion seufzend. „Bitte nennt mich auch endlich so.“ „Gut. Cirdarion“, lächelte der ehemalige Kaiser, immer noch ganz die Ruhe selbst. „Es ist jetzt an der Zeit, wir dürfen nicht länger warten. Bis wir zu Molag Bal kommen, werden wir uns gegen seine stärksten Diener behaupten müssen, die er um sich geschart hat. Doch es wird letztlich sein Hochmut sein, der seinen Untergang besiegelt, vielleicht sieht er in Euch nicht einmal eine wirkliche Bedrohung. Nun, wir werden dafür sorgen, dass sich seine Einschätzung, was Euch betrifft, als katastrophal falsch erweisen wird.“ „Auf gehts, Cirdarion“, benutzte nun auch Lyris erstmals seinen Namen. „Heute werden wir in die Geschichte eingehen und Tamriel retten!“ „Was auch immer geschieht, es war und ist eine Ehre mit Euch zu kämpfen, Cirdarion.“, folgte Sai Sahan ihrem Beispiel. Und plötzlich waren die Zweifel des Bosmers wie weg gewischt. Er war nicht allein und dieses Wissen ließ die Last sehr viel leichter werden. Er würde nicht versagen. Er würde alles und alle beschützen die im lieb und teuer waren. Und danach konnte er sich auf eine Zukunft mit Quen freuen. „Ich bin bereit!“, sagte er mit fester Stimme und bei diesen Worten breitete sich ein großes Lächeln auf Quens Gesicht aus und sie gab ihm einfach einen Kuss. Damit hatte er nicht gerechnet und wurde rot, während die Anderen bis auf Abnur Tharn, der nur aufseufzend den Kopf schüttelte, sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen konnten. Sein Wolf wedelte mit dem *** und ließ so etwas wie ein Bellen hören, als ob er sagen wollte: „Sie haben recht, du schaffst das!“ „Ich warte auf deine Rückkehr“, sagte Quen. „Ich weiß, dass wir uns wiedersehen werden. Und dann kannst du neu anfangen. Wir werden neu anfangen. Wir beide und alle Bewohner Tamriels.“ „Ja“, lächelte Cirdarion. „Ich komme zurück.“ „Jetzt wird es aber wirklich Zeit“, erklang zum ersten Mal wieder Tharns Stimme, während Varen das Portal öffnete. „Kommt schon, nun gibt es kein Zurück mehr.“ Mit keinem Wort ging er auf die Standpauke ein, sondern verbarg seine Gedanken, auch sein jetzt endlich wieder auf den Bosmer gerichteter Blick war völlig ausdruckslos, dann ging er als erster in das gleißende Licht hinein. „Mögen alle Götter dir und deinen Gefährten beistehen. Mögen sie dich wohlbehalten zu mir zurück bringen.“ Das waren Quens letzte Worte, die Cirdarion von ihr hörte, ehe auch er zusammen mit den Anderen im Portal verschwand.
    "Mut ist nicht die Abwesenheit von Furcht. Sondern viel mehr die Erkenntnis, dass es wichtigere Dinge gibt als Furcht."

    Sai Sahan

    "Laß deine Zunge nicht wie eine Fahne sein, die im Wind eines jeden Gerüchts zu flattern beginnt."

    Imhotep: Baumeister, Bildhauer, Iripat, Oberster Vorlesepriester und Siegler des Königs, des Pharao Netjeri-chet Djoser
  • Meritamun
    Meritamun
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    Als er die Augen aufschlug, befand sich Cirdarion wieder in der Zuflucht. Das Erste was er sah, war Quen, die sich über ihn gebeugt hatte. Er erinnerte sich nur schwer an die letzten Stunden, war alles etwas doch nur ein weiterer Traum gewesen? Aber nein, das konnte nicht sein. Doch zur Sicherheit musste er sich wirklich kneifen, es tat weh, er war in Wirklichkeit. „Du bist endlich wach! Du hast es geschafft, du hast Molag Bal besiegt!“ Quen half ihm aufzustehen und er ging mit noch etwas wackeligen Beinen auf seine Gefährten und Cadwell – wo kam er plötzlich her? - zu, die sichtlich mitgenommen waren aber sehr froh aussahen, ihn ebenfalls gesund und unter zu sehen. Schmerzlich sah er jedoch, das Varen fehlte. Schweren Herzens hatte Cirdarion sich letztlich für ihn als Opfer entschieden, auch wenn Varen selbst damit zufrieden gewesen war. Und noch jemand fehlte, wo war Abnur Tharn? Natürlich! Schlagartig kam jedes Detail des letzten Kampfes zurück. Tharn hatte sich das Amulett der Könige geschnappt und war zurück nach Cyrodiil geflohen. Ach sollte er! Laut Meridia konnte er jetzt sowieso nichts mehr damit anfangen und der Bosmer war froh, im so bald nicht mehr begegnen zu müssen. „Uh... wie kommen wir hierher?“, fragte Lyris ein wenig benommen. „Ich kann mich noch erinnern, dass uns die Biester überwältigt hatten!“ Cadwell antwortete mit Gemütsruhe. „Ich habe mir erlaubt ein wenig Hilfe anzufordern, um euch da rauszuholen.“ „Schneelilie…“ begann Sai Sahan aber Lyris unterbrach ihn. „Ich weiß Sai. Aber jetzt ist es endlich alles vorbei!“ Dann sah sich der Rothwardone um. „Wo ist Tharn? Lebt er noch?“ Cadwell berichtete von dessen Flucht. Lyris verkniff sich jeden Kommentar, Sai auch und auch Quen schüttelte nur mit dem Kopf. Ciradrion wandte sich Cadwell zu, als dieser ihn zu sich winkte. Er berichtete ihm, Meridia gebeten zu haben, einzugreifen, wenn sich die Situation allzu sehr zuspitzte. Sie hatte Cirdarions Seele rechtzeitig eingefangen und ihn samt seinen Gefährten dann zurück in die Zuflucht gebracht. „Das war ein toller Trick von ihr, nicht wahr?“ „Ja, in der Tat.“
    Dann gab es noch ein paar Gespräche untereinander. Lyris wollte zusammen mit Sai Sahan zurück zur Abtei der Klingen gehen um dort beim Wiederaufbau mitzuhelfen. Und der Krieger freute sich schon, etwas mehr Zeit mit ihr allein zu verbringen.„Werden wir uns denn wiedersehen?“, fragte der Bosmer, denn er sah Beide inzwischen als Freunde an und hätte es sehr bedauert, wenn es nicht so wäre. „Eines Tages vielleicht“, antwortete sie. „Und wenn nicht, dann sehen wir uns in Sovngarde wieder, dort habt Ihr gewiss einen Platz. Wenn Ihr dann auch noch eher dort seid als ich, dann hebt mir doch einen Humpen Met auf!“ Alle lachten. „Ich werde euch dort ein ganzes Fass reservieren“, grinste Cirdarion. „Ich konnte noch nie lange an einem Ort bleiben“, meinte Sai Sahan und zuckte die mächtigen Schultern. „Ich kann den Zwang der Gefahr vielleicht einmal überwinden, aber wenn ich die Wahl habe zwischen einem bequemen, ruhigen Leben und Abenteuern habe, so werde ich mich stets für das Abenteuer entscheiden.“ „Dann werden wir uns wohl auf irgendeiner Straße wieder begegnen.“ „Das würde mir gefallen! Es war mir eine Ehre, Entseelter. Wobei, verzeiht, diese Bezeichnung ist nun nicht mehr passend, zumal Ihr ja einen Namen habt wie jeder andere. Varen wäre sehr stolz auf Euch und wir, Lyris und ich, sind es ebenso.“ Cirdarion nickte und wandte sich zum Gehen. Jetzt, wo er seine Seele wieder hatte, fühlte er sich erst wieder als richtiges Lebewesen. Hier war er endlich fertig, es war an der Zeit, nach vorne zu schauen. Er konnte sich nun ein neues Leben aufbauen, zusammen mit Quen. „Lebt wohl, Lyris und Sai!“, sagte er lächelnd „Und… danke für alles. „Wir haben zu danken!“, antworteten Beide gleichzeitig. „Lebt wohl, Cirdarion!“ Der Waldelf und Quen verließen leichten Herzens die Zuflucht und suchten sich ein stilles Plätzchen im Wald auf einer Lichtung. Dort saßen sie im Gras, lauschten den Vögeln und dem Wind zwischen den Bäumen und er erzählte ihr alles bis ins kleinste Detail. Er ließ auch nicht aus, dass Abur Tharn ihm sogar, kaum dass sie das Portal passiert hatten, ihm so etwas wie Mut zugesprochen hatte. „Vielleicht hat deine Rede ihn ja doch zum Nachdenken gebracht.“, meinte Quen. „Möglich, aber so recht glaube ich nicht daran. Er ist eben, wie er ist. Ehrlich gesagt, bin ich froh, ihn so bald nicht wiederzusehen. Sogar Mannimarco habe ich wieder gesehen, unter Folter der Dremora“, fuhr er fort. „Ich hätte sogar die Möglichkeit gehabt, ihn zu befreien, aber so dumm ist wohl keiner! Er hat kein Mitleid verdient, sondern genau den Lohn erhalten, der ihm zusteht!“ „Da hast du recht, dieser Wurmkönig soll leiden bis ans Ende der Zeiten!“ Cirdarion berichtete auch von Meridias Warnung, dass den anderen Daedrafürsten seine Taten nicht entgangen waren. „Na hoffentlich musst du dich nicht mit noch einem von denen prügeln!“, sagte Quen kopfschüttelnd. „Du hast genug für mehrere Leben getan, es reicht!“ Er lachte. „Da hast du recht, mir reicht es wirklich damit. Aber mach dir keine Sorgen. Jetzt steht unserer Zukunft vorerst nichts mehr im Wege. Außerdem…“, er machte eine kleine Pause und sah ihr in die goldenen Augen. „Für dich und alle anderen, die mir wichtig sind, werde ich jederzeit wieder kämpfen!“ „Und dafür liebe ich dich!“ Quen nahm seine Hand. „Ich bete zu Auri-el, dass du aber in der nächsten Zeit für nichts und niemanden kämpfen musst. Jetzt sollten alle froh sein, dass Tamriel sicher ist und sich auf das Wesentliche konzentrieren als auf ihre kleinlichen Intrigen und sinnlosen Kriege. Es gibt Wichtigeres als irgendwelche Besitzansprüche, ich hoffe, dass die hohen Anführer der Allianzen das auch endlich begreifen. Die Menschen und Mer sind des Leids müde, und was Anderes als das bringt ein Krieg? Ginge es nach mir, würde auf der Welt schon seit vorgestern Friede zwischen allen herrschen.“ „Darin stimme ich dir uneingeschränkt zu“, antwortete Cirdarion. „Wir wissen beide, dass dies nur Wunschdenken ist, aber ich glaube wir können wenigstens unseren Beitrag zu einer besseren Welt leisten.“ Quen kicherte plötzlich. „Ja für unsere Kinder und Kindeskinder.“ Sie betonte das Wort „unsere“ in einer so eindeutigen Art, dass er rot wurde. Aber dann wich seine Verlegenheit einem Glücksgefühl und ihm begann der Gedanke an Nachkommen mit ihr zu gefallen. Er beschloss, es einfach auf sich zukommen zu lassen, egal was geschah, er war mit ihr zu allem bereit. Und das sagte er ihr auch so. „Ich würde alles für dich tun Quen“, schloss er und streichelte ihr Gesicht. „Egal was kommt, ich werde dich nicht mehr verlassen, das verspreche ich dir. Mit dir gehe ich durch alle Höhen und Tiefen, jetzt und für immer. Nur der Tod wird mich von dir trennen, von dem ich natürlich hoffe, dass er jetzt in sehr weiter Ferne gerückt ist. Ich liebe dich!“ „Und nichts anderes wird mich je von dir trennen, Cirdarion. Die Zukunft gehört uns. Ich liebe dich auch!“ Glücklich und voller Zuversicht lagen sich der Held von Tamriel und Quen in den Armen und versanken in einem innigen Kuss.
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  • Mardigras
    Mardigras
    ✭✭✭
    Schöne Geschichte :-)) Und ein Happy End - so muß es sein !
  • Meritamun
    Meritamun
    ✭✭✭
    Vielen Dank! <3:)
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  • Kalryssia
    Kalryssia
    ✭✭✭✭✭
    Die Hauptgeschichte einmal anders zuende erzählt. Sehr schön. Zum Glück ist Quen nicht mit in die offene Schlacht gefolgt. SIe ist ja inzwischen eine ganz passable Diebin. Kein Schloß ist vor ihr sicher und sie kommt wohl auch überall rein oder raus, wo sie rein oder raus will. Aber im offenen Kampf wohl kaum zu gebrauchen. Das ist einfach nicht ihr Kampfstil.
  • Meritamun
    Meritamun
    ✭✭✭
    Und nochmal Danke. ^^ Ja eben, für den Nahkampf ist sie als sozusagen reine Diebin nicht geschaffen. Das hätte sich mein Bosmer nie verziehen, wenn das schief gegangen wäre >.< Das konnte ich beiden nun wirklich nicht antun. Ich mag doch Happy Ends immer noch am liebsten.
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  • Gragosh
    Gragosh
    ✭✭✭✭✭
    Eine schöne Geschichte, vielen Dank.
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