WTFast Latenzsenkungstool

drueeb16_ESO

Vor ab , ich spiele kein PVP und so habe ich auch nicht so die großen Latenz probleme.

Ich bin in einem anderen Gameforum über WTFast gestolpert. Da ging es ebenfalls darum das viele Leute sehr große Latenzen haben. Ein Spieler verwies auf dieses tool und meinte es hätte sich seit dem stark verbessert und andere Nutzer bestätigten das.

Jetzt wollte ich euch mal darüber informieren das es da sowas gibt. Selbst habe ich heute das erste mal von so einem Tool gelesen, aber das scheint es wohl schon ein weilchen zu geben.
Hat da jemand von euch schon Erfahrungen mit so etwas gemacht hier in ESO oder anderen Games? Wenn ja ist es nützliche oder taugt so etwas nicht?
Ist das von ZOS erlaubt so ein Tool zu benutzen oder eher nicht?

Über ein wenig Feedback würde ich mich freuen!

MFG

LaifStail

Wäre gut zu wissen, was dieses "Tool" genau macht. Nicht das es am Ende nur die MTU-Werte in den Netzwerkverbindungen/-geräten ändert.

Digital_Frontier

Das Thema hatten wir schon mal zu Release, würde aber von Zenimax geschlossen wegen Fremdwerbung oder so.
Hatte mal die 30 Tage Trial letztes Jahr. Zumindest als der Server noch bei den Amis war, brachte das Teil nix.
Ahjo und bei der Trial wird man alle 20 Minuten disconected.

KhajitFurTrader

Schlan-gen-öl, subst., das

Ein Produkt, das vorgibt, eine positive Wirkung herbeizuführen, obwohl diese entweder gar nicht nachweisbar ist oder knapp an der Nachweisgrenze liegt. Meistens wird versucht, die angebliche positive Wirkung mit aus dem Zusammenhang gerissenen technischen Fachwörtern und/oder mit unzureichend an der Realität angelehnten Erklärungen zu "beweisen". Durch wohlbekannte Mechanismen wie der Autosuggestion und der selbsterfüllenden Prophezeiung wird vom Benutzer meistens auch im Brustton der Überzeugung eine wahrgenommene Wirkung postuliert, denn es kann ja nicht sein, was nicht sein darf, nämlich dass man sich mit dem Rauswerfen von viel Geld für Selbsttäuschung hat vergackeiern lassen.

Mal im Ernst, Tools wie WTFast machen nichts anderes, was sich mit Bordmitteln von Windows/OS X/Linux nicht auch einrichten liesse, wenn man denn genügend Ahnung von der Materie hätte, um zu wissen, was man tut: Traffic-shaping, a.k.a Quality of Service (QoS). Im Grunde genommen sortieren sie die ausgehenden IP-Datagramme so um, dass vor allem ACK-Pakete im allgemeinen, oder eben die ausgehenden Pakete eines Sockets (in diesem Fall zum Prozess eines Spieles gehörend) im besonderen, priorisiert rausgeschickt werden. Auf die Reihenfolge und Priorisierung der eingehenden Pakete können sie naturgemäß keinerlei Einfluss nehmen.

Dass das ganze nur auf einem Rechner Wirkung hat, und der Effekt spätestens am eigenen Router aufhört, bzw. durch andere Rechner im gleichen Netzwerk zunichte gemacht wird (das muss nicht immer der vielzitierte Teenager mit seinen Torrents sein), wird dabei geflissentlich verschwiegen. Schließlich möchte ja man Geld mit einem Produkt verdienen, das verdammt nah am Schlangenöl ist.

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P.S.: Von irgendwelchen Registry- oder Einstellungs-Fummeleien an MTU und/oder Send/Receive-Buffern sollte man tunlichst Abstand nehmen, weil quasi allen modernen Kernel diese dynamisch für die jeweiligen Verhältnisse optimieren. Da würde man im Zweifel eher sogar was kaputtkonfigurieren, als das es was nutzen würde. Aber das hat einen echten Bastler ja noch nie davon abgehalten.

drueeb16_ESO

Ich habe es mir schon fast gedacht das das eine Ente ist ... Hab mich auch schon gefragt wie das gehen soll , aber da ich von so was null Ahnung habe ,wollte ich noch eure Meinung dazu lesen und das war ja wohl auch genau richtig

Danke für die schnellen antworten

Keron

@KhajitFurTrader
War der Hauptnutzen hinter WTFast nicht der, dass das Routing von Europa nach Amerika durch Nutzung von VPNs vereinfacht wurde und daher eine leichte Verbesserung der Latenzzeit erreicht wurde? Also das Tool einen - wenn auch vielleicht nicht den Kosten angemessenen - Vorteil gebracht hat, solange der Server durch den Atlantik von uns getrennt war?

Dass das Tool heutzutage diesen Wert nicht mehr hat ist aber unzweifelhaft.

Smaxx

Das Tool wirkt vielleicht in einigen extremen Situationen (Provider drosselt bestimmte Verbindungen oder bestimmte vom Provider bevorzugte Verbindungen sind überlastet), aber rein theoretisch kann das Tool auch nichts besser als das, was ohnehin im Hintergrund abläuft. Das Internet bzw. dessen Routing funktioniert eben weil die einzelnen verbundenen Rechner/Router die Daten so weiterleiten, dass diese möglichst schnell und zuverlässig am Ziel ankommen.

Im Grunde leitet man den Traffic mit so einem "Wundertool" nur um - die Internetverbindung wird nicht auf irgendeine magische Weise schneller. Es ist sogar wahrscheinlicher, dass in vielen Situationen die Verbindung langsamer wird.

Ich möchte dem Betreiber nichts unterstellen, aber solche VPN-Lösungen bedeuten theoretisch auch, dass die Betreiber jeder Zeit den gesamten Datenverkehr mitschneiden oder auch manipulieren können. Manche Lösungen gehen gar so weit, dass kostenlose Nutzer gleichzeitig (und oft unwissend) als Endpunkte für andere VPN-Nutzer gelten. So könnte es dann sogar durchaus sein, dass Nutzer A über einen VPN-Dienst online geht, um etwas zu surfen, während Nutzer B über den Zugang von Nutzer A irgendwelche Rechtsverletzungen begeht.

Insofern kann ich mich da ohne Bedenken der Meinung von @KhajitFurTrader anschließen: Schlangenöl, Finger weg!

Keron schrieb: »

War der Hauptnutzen hinter WTFast nicht der, dass das Routing von Europa nach Amerika durch Nutzung von VPNs vereinfacht wurde und daher eine leichte Verbesserung der Latenzzeit erreicht wurde?

Einfacher als direkt? Das ist kaum möglich, außer es gibt irgendwo ein technisches Problem, z.B. weil ein Router immer wieder ausfällt. In so einem Fall sind aber auch solche Dienste wie WTFast genauso betroffen, sofern die nicht zufällig eine andere Route nutzen.

Edit:

Noch als wichtige Ergänzung: Nicht alles, was man in ESO zur Zeit als "Lag" wahrnimmt oder als solches bezeichnet ist auch wirklich durch die Netzwerkverbindung geschuldet. Die Lagprobleme, die ich beispielsweise gestern am Abend in instanziierten Verliesen hatte, waren rein Serverseitig (die Verbindung war ununterbrochen von der Stabilität und Geschwindigkeit her nahezu ideal).

KhajitFurTrader

Smaxx schrieb: »

Noch als wichtige Ergänzung: Nicht alles, was man in ESO zur Zeit als "Lag" wahrnimmt oder als solches bezeichnet ist auch wirklich durch die Netzwerkverbindung geschuldet. Die Lagprobleme, die ich beispielsweise gestern am Abend in instanziierten Verliesen hatte, waren rein Serverseitig (die Verbindung war ununterbrochen von der Stabilität und Geschwindigkeit her nahezu ideal).

"Menno, da bezahlt man viel Geld für 3rd party Tools, damit die eigenen IP-Pakete eine halbe Millisekunde schneller am Router/Load-Balancer des Rechenzentrums sind, und trotzdem werden sie von der Serverfarm nicht schneller verarbeitet als andere auch!"



Umsatzsteigernde Idee: Gegen Zahlung von zusätzlich 5 € oder 500 Kronen im Monat wird der eigene Client netzwerktechnisch von der Serverfarm bevorzugt behandelt. Technisch sehr einfach lösbar (IP tagging) und durch peer pressure quasi selbstvermarktend ("LFM Trial, ESOSpeed zwingende Voraussetzung").

Spätestens dann sollte auch dem letzten aufgehen, was Netzneutralität bedeutet und warum ihre Erhaltung so wichtig ist.

Taonnor

Vielleicht kann ich was dazu sagen.

Ich habe WTFast für 1 Monat nach Release benutzt und es hat wirklich was gebracht. Den meisten Nutzen hast du halt dadurch gehabt, dass das Tool einen VPN zu einem WTFast Server in direkter Nähe zum Spielserver erstellt hat. Dadurch hast du spürbar geringere Latenzen gehabt.

Jetzt wo der Megaserver in Deutschland steht gibt es kaum noch Vorteile durch WTFast. Sprich es ist die 5€ im Monat nicht wert.

Prospero_ESO

Ich hab lange die Konkurrenz benutzt, Battleping. Im Endeffekt machen die Tools alle was ähnliches. Sie bauen eine Art VPN auf was deinen Game Client über andere Wege die Server erreichen läßt wie ohne das Tool.

Ob das einen positiven Effekt hat hängt halt in erster Linie mal davon ab wie und wo du selber angebunden bist. Wenn dein Provider Probleme im Routing oder mit seinen Kontingentverträgen hat und du deswegen eine qualitativ schlechtere Verbindung zu den Servern hast kann sich das lohnen. Ich hab das mit GW2 lange Zeit im Einsatz gehabt weil in der Anfangszeit die Telekom richtig schlechte Latenzen zu den Servern von A-Net hatte. Das hat sich mit dem Tool ganz deutlich vebessert.

Ob das mit ESO was bringt mußt du einfach mal ausprobieren. Angeblich steht der Europäische Megacluster ja in Frankfurt, insofern sollten Probleme für Deutsche eher selten sein. I.d.R. gibt es bei allen Tools eine Trialperiode wo man das ohne Kosten probieren kann. Ich spiele ESO ohne Tool jetzt, einfach weil meine Latenz zu den Servern meistens in Ordnung ist und die Probleme im PvP m.M. nach eher etwas mit dem Netcode und der Serverlast zu tun haben.