Guten Tach,
zuerst einmal sei vorgelagert die Information, dass ich verstehe, dass es Spieler gibt die gerne ihre Charaktäre normal mit questen hochleveln. Ich hab das mit meinem Hauptcharakter weitestgehend auch so gemacht obwohl ich Cadwells Reihe abgrundtief verabscheue, weil es für mich "die Nemesis der Immersion in ESO" darstellt.
Ich bin Feierabendspieler. Ich spiele um mir meinen Feierabend angenehm zu gestalten und mit meinen "mates" im Voice Chat zu schnacken. MMOs - insbesondere MMORPGs sind mein Steckenpferd.
Was nie ein Thema für mich war in anderen MMORPGs ist das grinden. Ich habe nie gerne nach Gold, seltenen Drops oder XP gegrindet. Bisher gab es dazu einfach auch nicht den Anlass, da man es im Prizip nicht unbedingt nötig hatte. Um einen zweiten oder dritten Charakter hoch zu ziehen gaben mir andere MMORPGs immer ausreichend Optionen um eben nicht grinden zu müssen. Ich konnte meinen Twink also oft leveln, indem ich Gebiete besucht habe die ich in der ersten Runde augelassen hatte. Oder aber wenn das dann auch durch war konnte ich zu einer anderen Fraktion wechseln und habe dann eben dort nochmal deren Gebiete bewundert.
In ESO geht das nicht. Mit einem Durchlauf, in dem man auch die Gebietsachievements (XX Questen in dem Gebiet) macht, hat man so 95% des Spiels gesehen. Da sind dann die anderen Allianzgebiete schon mit eingerechnet. Und selbst dann bin ich gerade auf VET 10 oder sogar 12.
Wir sind keine große Gilde. Unsere 40 Mitglieder rekrutieren sich durchweg aus Leuten, die nicht ein MMO als ihren Lebensmittelpunkt ansehen und zumeist mit beiden Beinen im Leben stehen. Wir spielen nicht auf Progress (also Inhalte in einer bestimmten Zeit zu schaffen und die Erfolge zu maximieren), haben aber den Anspruch als Gilde irgendwie möglichst viel vom Inhalt "mitzunehmen". Bisher konnten wir davon profitieren, dass einige unserer Leute etwas mehr spielen als Andere. Und zwar insofern, dass uns eben diese Leute ein großes Maß an Flexibilität brachten weil sie mehrere Charaktäre nach ihrem Hauptcharakter (den sie durch alle Gebiete gequestet haben) auf VR 14 gegrindet haben (was auch nicht sooo viel Spaß macht). Es gab uns die Möglichkeit, bestimmte Defizite gut zu kompensieren. Wir hatten uns für 2015 vorgenommen, als Gilde die Inhalte der Prüfungen zu erspielen. Erstmal ohne Guides und Youtube selber die Mechaniken anzuschauen und zu knacken. Ich selber habe dafür schon vor einigen Monaten begonnen, mühsam einen Charakter inzwischen auf VR1 zu bringen. Ich hatte nun vor, die Veteranenränge zu ergrinden. Nicht weil ich zu doof zum questen bin oder die Stories nicht wertschätze. Ich hab schlicht keinen Nerv nochmal Cadwells komplett zu machen und würde lieber stumpf Monster kloppen bis ich schwarz werde.
Ich war gestern mit meinem VR1 in Kargstein und habe während ich mit einem Gildenmitglied über ESO, unsere Zukunft in ESO und die Designentscheidungen der letzten Wochen sinniert habe dort die Wegschreine freigeschaltet. Mir fiel schmerzlich auf, wie wenig nun in Kargstein los ist. Bei der großen Runde habe ich zur Primetime gerade mal soviele Spieler gesehen, wie ich mit meinen beiden Händen abzählen kann. Ist das wirklich so gewollt? Was gab es daran auszusetzen als noch Farmtrains durch die Lande zogen und die Luft mit LFG und LFM rufen erfüllten und es an jeder Ecke nach XP roch? Ist Kargstein jetzt das tote Gebiet, was es sein sollte? Wen hat es gestört wenn eine Gruppe Abenteurer sich entschied in Hircienes Unterschlupf zu verweilen bis sie die Maximalstufe erreicht hatten? Wen?
Ich mag ESO sehr. Wirklich. Doch ich glaube mit einigen Entscheidungen und unerwähnten Patchnotes habt ihr liebes Zenimax Team mehr kaputt gemacht als ihr gefixt habt. Wir, die Spieler werden um immer mehr "Alternativen" gebracht und werden nach und nach in einen "Levelschlauch" gedrückt, den ich nicht mag weil er mir zu eng ist.
Mein Wunsch wäre wirklich, die Farmspots in Kargstein und instanzierten Gebieten wieder so her zu richten wie sie waren. Natürlich ist klar, dass diese Spots so nicht geplant waren - aber ob sie schlecht waren, sei einmal unter den oben genannten Gesichtspunkten und fehlernder Abwechsung im Spieldesign selber dahin gestellt. Ich vermisse die Freiheit zumindest zwischen Tod (Cadwells) und Teufel (Grinden) wählen zu dürfen. Ich bin mir sicher, man wird hier nicht mehr zurück rudern um sich keine Blöße zu geben. Neue Gebiete sind am Horizont nicht zu sehen um als Entwickler das Gesicht zu wahren und neue Spots bereit zu stellen.
Vielleicht, und das ist meine Hoffnung...ist ZOS ja der erste Entwickler, der sich nicht zu Schade ist auch mal ein Stück zurück zu rudern um danach 2 Längen nach vorn zu kommen.
Viele Grüße
Edited by Apokh on 14. Januar 2015 13:22 LegendenPlay@Feierabend mit der legendärsten Feierabendgilde. Besuch uns.
Es ist besser zu schweigen und alle glauben zu lassen, man sei dumm, als den Mund aufzumachen und alle Zweifel zu beseitigen.