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Die Champion Punkte seien nicht überall im Spiel aktiv?
Das ist doch dann ein entscheidender Nachteil?

1. ESO hat für ein MMO relativ wenig Grind. Es dauert natürlich schon einige Zeit bis man maximales Level ist, alle Berufe hat, alle Skilllinien, etc. aber danach fällt der Grind sehr gering aus. Da das maximale Level mit DLCs nicht erhöht wird, sonder nur die setzbaren Champion Punkte bleibt alter Content und altes Gear auch relevant. Natürlich kommen immer wieder bessere Sets dazu, aber diese sind in der Regel nicht so stark dass sie ein Muss wären. Auch das grinden neuer Sets geht relativ schnell, da sich die Drops per Handwerk inzwischen so gut anpassen lassen, dass Traits und Qualität dieser quasi nicht relevant sind. Wenn man sich mal eine gewisse Basis aufgebaut hat geht die Anpassung an Änderungen sehr schnell. Lediglich einige kosmetische Dinge sind mit extremem Grind verbunden.

2. An sich kann jede Klasse gut gespielt werden, es kommt vor allem auf Klassenverständnis und den richtigen Build an. PvP hat viele Aspekte in denen unterschiedliche Builds dominieren. Dass eine Klasse die Antwort auf alles ist kommt eigentlich nicht vor.
Templer als PvP Heiler für Smallscale funktioniert sehr gut und kann auch so ziemlich untötbar sein, aber nebenbei noch Schaden machen wird eher nichts. Das Problem ist, dass Heiler extrem tanky spielen müssen um eine Chance zu haben da sie fast keinen Gegendruck aufbauen können um sich zu wehren, damit bleibt der Schaden dann natürlich aus.
Das in dem Video ist kein Heiler, daher weiß ich nicht ganz worauf du hinaus willst. Aber naja, der Spieler in dem Video scheint zu wissen was er macht und die Gegner eben nicht, darauf basiert 1vX. Der Build spielt natürlich eine Rolle und er ist auch ordentlich tanky, aber trotzdem ist der primäre Faktor um zu überleben Schaden zu vermeiden. Die Gegner in dem Video sind würde ich sagen Durchschnittsspieler die im Grunde einfach keinen Schaden drauf bekommen und relativ dumme Fehler machen die dann zu Burstkills führen.

Generell ist es in ESO so, dass die Balancingschwächen in den oberen 5% (diese Zahl ist frei erfunden) der Spielerschaft wirklich dazu führen, dass die Meta aus einem Build für eine Rolle besteht. Wenn ein Topspieler nun also sagt, dass NB OP ist und DK unspielbarer Müll heißt das übersetzt, dass der DK vlt. 5-10% weinger DPS macht und für jeden der nicht auf absolutem Top-Niveau spielt der Unterschied fast zu vernachlässigen ist. Wenn dann also Spieler behaupten, dass sie nur schlecht sind weil sie die falsche Klasse spielen, liegt das vor allem anderen an fehlendem Spielverständnis.

3. Das sehr offene Buildsystem führt zu so einigen "Cancerbuilds", Builds ohne Counterplay gibt es aber nicht wirklich. Dass ein Spieler in zehn Leute einfach rein rennt und diese tötet ohne, dass daran irgend etwas faul ist gibt es, entspricht aber nicht der Norm. Ich bin selbst kein 1vX Spieler aber ich kenne genügend um zu wissen, dass das was man auf Youtube so sieht die Ausnahme ist und nicht die Regel. Auch extrem gute Spieler mit "OP" Builds bekommen die meiste Zeit auf die Mütze wenn sie blind in einen Zerg rennen. Ich stimme zu, dass das Balancing von ESO sehr fragwürdig ist, aber dieses Ausmaß hat es dann doch nicht.

4. In BGs und manchen Kampagnen sind CP deaktiviert, sonst nirgends. Da dies für alle Beteiligten gilt ist das kein Nachteil, das Balancing ist nur anders. Schlechter wenn du mich frägst.

Ist ESO also das schlechtest gebalancte MMO auf dem Markt? Absolut nicht. Ich habe einige Jahre competitive WoW gespielt (Healpriest :P)und spiele momentan neben ESO auch GW2 und während ich sagen muss, dass diese Spiele generell besser gebalanced sind als ESO habe ich in beiden Phasen erlebt in denen es deutlich schlechter war als ESO an seinem Tiefpunkt.