[ESO-Geschichte] Die Abenteuer des Sharif al-Kaheem

Melethron
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Grüß euch,

hier wird leider viel zu wenig Fan-Fiction veröffentlicht, also traue ich mich und poste nach und nach meine Geschichte über den Rothwardonen Sharif al-Kaheem. Meine Bitte an euch: falls jemand Feedback geben möchte, eröffnet dafür bitte einen eigenen Thread, damit es hier nicht zu einem Mischmasch aus Geschichte und Feedback kommt. Und noch etwas: Geschmäcker sind verschieden. Was dem einen gefällt, findet der andere einfach nur grauenhaft. Wenn also jemand mit meiner Geschichte nichts anfangen kann, ist das völlig in Ordnung und darf natürlich auch so geäußert werden. Das ändert aber nichts daran, dass hinter dem Avatar ein echter Mensch sitzt. Behaltet das bei etwaiger Kritik im Hinterkopf und bleibt fair. Danke :)
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    Ein neuer Anfang

    Es war zu Beginn des Monats Eisherbst. Eine dunkelgraue Wolkendecke hatte sich im Laufe des Nachmittags über Dolchsturz gelegt. Der Regen prasselte hartnäckig gegen die Scheiben, als Maurice Dupont aus dem Fenster sah und vergeblich versuchte, draußen etwas zu erkennen. „Wo bleibt der *** nur?“ Der beleibte Bretone brummte unzufrieden. Er begann, nervös in dem unmöblierten Haus auf und ab zu laufen. Ein kleines, solides 1-Zimmer-Haus im Ostteil von Dolchsturz, das irgendwann von der Stadt übernommen worden war, nachdem der letzte Besitzer auf tragische Weise den Tod gefunden und es keine Erben gegeben hatte. Dupont sollte sich nun als Beamter der Stadt mit einem Fremdländer aus Schildwacht treffen, der das Haus kaufen wollte.

    Doch der Mann kam nicht. Der Bretone zog schon in Erwägung, einfach zu gehen und durch den Regen zum Gasthaus zu eilen, in der Hoffnung, dass er schon nicht allzu nass werden würde, als jemand kräftig gegen die schwere Holztür klopfte. „Na endlich.“ Dupont eilte zur Tür, um sie zu öffnen. Vor ihm stand ein Rothwardone, Anfang bis Mitte 30, gekleidet in einfache Leinenkleidung, die von einem ledernen Kapuzenumhang zumindest etwas trocken gehalten wurde. Er warf dem Mann einen strengen Blick zu. „Ihr habt mich ganz schön lange warten lassen“, knurrte Dupont gereizt. Der Rothwardone lächelte ihn schief an und erwiderte: „Ich grüße Euch auch. Kann ich reinkommen? Ist etwas nass draußen.“ - „Ja, ja, schon gut, und zum Gruße“, grummelte der Beamte und ging einen Schritt zur Seite, um den potentiellen Käufer hinein zu lassen.

    Dupont schloss die Tür und musterte den Rothwardonen genauer. Der Mann hatte die Kapuze seines Umhangs beim Eintreten zurückgeschlagen. Ein fast schon streng wirkendes Gesicht, wenn er nicht gerade lächelte. Dazu ein gepflegter, kurzer Bart, sowie geflochtene Haare, wie sie für das rothwardonische Volk typisch waren. Die Hände waren sauber und frei von Schwielen. Der Körper wirkte nicht sonderlich muskulös, aber doch in guter Form. Die Kleidung dagegen sah weitaus weniger gepflegt aus. Der Kapuzenumhang war von mäßiger Qualität, ebenso das weiße, leicht verschmutzte Leinenhemd und die braune Stoffhose. Dazu Lederstiefel, die ohne Zweifel auch schon bessere Tage gesehen hatten. Am auffälligsten jedoch waren die Augen. Sie waren ungewöhnlich hell, und Dupont hätte schwören können, dass darin eine gewisse Traurigkeit lag.

    Der Beamte hielt sich nicht lange damit auf, Höflichkeiten auszutauschen, sondern kam rasch zum eigentlichen Anliegen. „Tja, das wäre es also. Ein einzelnes, etwas größeres Zimmer mit Kamin. Schlicht und einfach, doch mit etwas Geschick und Einfallsreichtum kann man aus diesem kleinen Häuschen sicher ein gemütliches Heim herrichten. Dach und Mauern sind in tadellosem Zustand. Ebenso die Tür, die Fenster, und der Kamin. Der Rauchabzug wurde erst vor wenigen Tagen gereinigt.“ Dupont zählte noch einige weitere vermeintliche oder tatsächliche Vorzüge auf. Schließlich nannte er einen nicht gerade günstigen Preis und fügte mit gespieltem Bedauern hinzu, dass er leider nicht um die Summe feilschen könne.

    Der Rothwardone musterte das Haus mit prüfendem Blick, wanderte durch den Raum, klopfte hier an die Wand, öffnete dort probeweise einen Spalt breit eines der Fenster, besah sich den Kamin. Schließlich wandte er sich an Dupont und meinte knapp: „Ich nehme es.“ Der Beamte atmete innerlich erleichtert auf. Diese Rothwardonen waren berüchtigt für ihren Hang zum Feilschen, und das war das letzte, worauf Dupont sich jetzt einlassen wollte. Sein Magen knurrte, und der Regen draußen hatte inzwischen etwas nachgelassen. Je schneller sie das Geschäft abwickeln konnten, umso eher konnte er ins Gasthaus.

    Die Formalitäten waren rasch erledigt, und der Rothwardone erhielt schließlich neben einem Schlüssel eine beglaubigte Urkunde, die ihn zum rechtmäßigen Besitzer des Hauses erklärte. Die beiden Männer verabschiedeten sich höflich voneinander, bevor Dupont eilig zum Gasthaus lief.

    Zurück blieb der neue Besitzer des Hauses. Sharif al-Kaheem ließ noch einmal seinen Blick durch den Raum wandern. Das war es also. Er hatte den entscheidenden Schritt gemacht und würde sein bisheriges Leben endgültig hinter sich lassen, um hier in Dolchsturz neu anzufangen. Doch wie lange konnte man vor seiner Vergangenheit weglaufen?
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    Erste Schritte

    Nachdem er das Haus erworben hatte, machte Sharif sich daran, einen in der Nähe gelegenen Markt aufzusuchen, wo allerlei Stände eine bunte Auswahl an Waren verkauften. Auf dem Markt herrschte reges Treiben. Zwei Mägde tauschten den neuesten Klatsch über irgendwelche Adelshäuser aus. Von irgendwo kam der Duft von frisch gegrilltem Schwein. Ein altmerischer Barde sang eine Ballade, ein hünenhafter Nord und eine Händlerin stritten über den Preis einer Plattenrüstung. Eine junge Bretonin pries ihre Blumen an. Es gab sogar einen Mystiker, der magische Bücher und fremdartig aussehende Gegenstände anbot, deren Zweck sich Sharif nicht so recht erschließen wollte.

    Der Rothwardone fand hier alles, was er für den Alltag brauchen würde. Eine ansehnliche Auswahl an Lebensmitteln von den umliegenden Bauern, Kleidung, Utensilien für den täglichen Gebrauch, Lederrüstung und … Waffen. „Scharf. Spitz. Spricht dem Feind gegenüber eine klare Sprache. Niemand außer Zhosh stellt Schwerter für Euch her, also holt sie Euch direkt hier.“ Sharif hatte den Stand eines Schmiedes erreicht und musterte neugierig dessen Arbeit. Vor allem die Dolche hatten es ihm angetan. Sobald sein Münzbeutel wieder etwas besser gefüllt war, würde er noch einmal hierher kommen und sich ein oder zwei davon aussuchen. Sharif verabscheute den Gebrauch von Waffen, doch manchmal war ein Dolch in jeder Hand einfach überzeugender als schmeichelnde Worte.

    Er nahm seinen Münzbeutel zur Hand und zählte das noch verbliebene Geld darin. Der Kauf des Hauses hatte einen Großteil seiner Ersparnisse aufgebraucht. Das, was dem Rothwardonen an Münzen blieb, reichte selbst bei sparsamer Lebensweise nur noch für drei, vielleicht vier Wochen. Sharif musste also an Arbeit kommen. Und er wusste auch schon sehr genau, wie.

    In Schildwacht hatte er als Junge viele Abende lang damit verbracht, Abenteurern zuzuhören, die im Gasthaus erzählt hatten, wie sie durch Tamriel reisten, faszinierende Orte erkundeten, Kreaturen bekämpften, und sagenhafte Schätze entdeckten. Damals hatte er oft davon geträumt, im Auftrag einer wichtigen Person, einem Adeligen oder Magister, in die Welt hinaus zu ziehen und gefährliche Abenteuer zu bestehen. Im Laufe der Jahre war der Traum verblasst und der nüchternen Realität gewichen, die für ihn ein Leben als Gewürzhändler vorzusehen schien, der eines Tages den Laden seiner Eltern übernehmen würde. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem er durch einen Verrat schlagartig alles verloren hatte. Zu einem umherziehenden Streuner ohne Verpflichtungen und Bindungen geworden, hatte er sich seitdem in den Kopf gesetzt, seinen Kindheitstraum doch noch wahr werden zu lassen. Sharif verlies den Markt und lief zielstrebig Richtung Magiergilde.
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    Magus Valec

    Als Sharif vor der Magiergilde stand, kamen unweigerlich Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen hoch. Als Jugendlicher hatte er in Schildwacht wann immer möglich Zeit in der dortigen Gilde verbracht, oft zusammen mit seinem engsten Freund Nadim. Sie hatten stundenlang in Büchern und Atlanten gestöbert, gemeinsam Texte über historische Ereignisse gelesen, oder Karten weit entfernter Regionen studiert und dabei so getan, als ob sie eine Forschungsreise planen würden. Nicht, dass sie alles verstanden oder gar behalten hatten, was in den Büchern stand. Aber darum war es ihnen auch gar nicht gegangen. Für die beiden Freunde hatte nur eines gezählt, dass sie sich wie echte Forscher fühlen konnten.

    Und dann war da noch Najiba, eine Adeptin, die nicht nur attraktiv, sondern auch sehr selbstbewusst gewesen war und sich nicht davor gescheut hatte, einem Magus auch schon mal frei heraus die Meinung zu sagen. Sharif und Nadim waren sofort angetan von der rebellischen Adeptin, als sich ihre Pfade zum ersten Mal in der Gilde gekreuzt hatten. Wie hätten sie auch ahnen können, dass Najiba den beiden noch zum schwerwiegenden Verhängnis werden sollte. Sharif schüttelte verärgert den Kopf. Erinnerungen aus einem früheren Leben, mit dem er nichts mehr zu tun hatte. Er atmete kurz durch und öffnete die Tür zur Magiergilde.

    Im Inneren des Gebäudes zeigte Sharif sich sofort beeindruckt. Das erste, was ihm auffiel, waren die schier endlos vielen Bücher. Wo man auch hinschaute, es gab kaum eine Wand, an der sich nicht ein Regal voller Bücher befand. Viel mehr als in der Gilde von Schildwacht. Magier und Adepten liefen durch die Gildenhalle oder standen vor einem der Regale und lasen. Manche von ihnen machten sich Notizen, andere unterhielten sich leise oder waren mit irgendwelchen Untersuchungen beschäftigt. Es gab auch einige Besucher aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten, die die Hilfe der Gilde benötigten oder magische Artefakte kaufen wollten.

    Als eine orkische Adeptin an Sharif vorbeilief, grüßte er freundlich und wollte … Doch sie lief unbeirrt weiter und ignorierte den Rothwardonen. Das Schauspiel wiederholte sich mit zwei weiteren Gildenmitgliedern, bis sich endlich ein älterer Bretone näherte und ihn höflich nach seinem Begehr fragte. Kaum hatte Sharif sein Anliegen geäußert, saß er auch schon vor dem Schreibtisch eines dunmerischen Magus namens Valec.

    Valec war, soweit Sharif das richtig einschätzen konnte, mittleren Alters. Ein schlanker, fast schon hagerer Dunmer, nicht sonderlich groß gewachsen, dazu schwarze, glatte Haare, die bis zu den Schulterblättern reichten. Das schmale, aschgraue Gesicht mit dem kleinen Kinnbart und den dunklen, undurchdringlichen Augen wirkte so emotionslos, dass Sharif beim besten Willen nicht sagen konnte, was in dem Magus vor sich ging. Valec stellte dem Rothwardonen nach einer knappen Einleitung allerlei Fragen, wollte seinen Namen, sein Alter, und seinen derzeitigen Wohnsitz wissen. Ob Sharif lesen, schreiben, rechnen könne. Welche Erfahrungen er bisher als Verliesvagabund gemacht, und welche Orte er schon erkundet habe, und so weiter. Während der Magus die Antworten sorgfältig auf einem Pergament niederschrieb, machte er sich nur selten die Mühe, seinen Blick zu heben und Sharif direkt anzusehen.

    Nun war es jedoch so, dass Sharif praktisch keinerlei Erfahrungen als Verliesvagabund hatte. Genau genommen hatte er die meiste Zeit seines Lebens in Schildwacht verbracht und die Stadt nur selten verlassen, die Alik´r sogar nur ein einziges Mal. Ein Umstand, den der Rothwardone für nicht weiter erwähnenswert hielt. Stattdessen griff er bei seinen Antworten auf das Wissen zurück, das er aus seinen „Studien“ in der Magiergilde Schildwacht noch behalten hatte, und verwob es spontan in eine frei erfundene Geschichte, die ihn als erfahrenen und weit gereisten Abenteurer erscheinen ließ. Falls Magus Valec davon beeindruckt war, ließ er es sich nicht anmerken.

    Der Dunmer legte unerwartet den Federkiel beiseite, ließ seinen Blick noch einmal über das Pergament gleiten, und schaute Sharif unmittelbar an. „Ich denke, das genügt mir. Ich werde mich in Kürze bei Euch melden und Euch wissen lassen, ob Interesse besteht. Das war dann alles. Ihr könnt gehen.“ Der Rothwardone war verdutzt über das abrupte Ende der Befragung. Hatte er zu sehr übertrieben? War seine Geschichte am Ende zu unglaubwürdig? Waren ihm schwere Schnitzer unterlaufen, die ihn als Lügner entlarvten?

    Mit einem unguten Gefühl verließ Sharif die Gilde. Ihm blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten und sich in Geduld zu üben.
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    Der verschollene Magier

    Nach seinem ersten Gespräch mit Magus Valec hatte es nur wenige Tage gedauert, bis Sharif per Brief in die Gilde eingeladen wurde. Valec hatte sich bereit erklärt, den Rothwardonen als seinen Gehilfen arbeiten zu lassen, gegen eine Entlohnung, die es ermöglichte, ein gutbürgerliches Leben zu führen. Und Sharif bekäme endlich die Gelegenheit, als Abenteurer durch Tamriel zu reisen. Davon war er jedenfalls fest überzeugt. Doch die Ernüchterung kam rasch.

    Die Aufgaben, die der dunmerische Magier erteilte, beschränkten sich auf Bücher einsortieren, allerlei Botengänge in die Stadt, Bücher wegbringen, leere Tintengläser durch volle ersetzen, Bücher umtauschen … So ging es seit Anfang Abenddämmerung, ohne dass eine Verbesserung seiner Lage in Sicht wäre. Einerseits war es eine gute Möglichkeit, Münzen zu verdienen. Andererseits war er von seinem Traum, ein Leben als Abenteurer zu führen, so weit entfernt wie das sagenumwobene Morrowind von Dolchsturz. Und nun musste Sharif seine Zeit in der Magiergilde auch noch mit einer streitlustigen Ork teilen.

    „Nein, nein, nein! ´Grundlagen der Alchemie´ kommt dort drüben hin. Du musst auf die Kennungen am Buchrücken achten.“ Shagra schüttelte verärgert den Kopf. „Wie oft muss ich dir das noch erklären, Neuling?“ - „Schon gut, ich hab´s ja verstanden“, antwortete Sharif gereizt, während er auf einer wackeligen Leiter das Gleichgewicht zu halten suchte und einen Stapel Bücher einsortierte. Gerade, als er ernsthaft darüber nachdachte, „versehentlich“ eines der Bücher auf den Kopf der orkischen Adeptin fallen zu lassen, erschien zu allem Überfluss auch noch Leynard, der zwar ebenfalls den Rang eines Adepten hatte, sich aber jetzt schon gerne aufspielte wie ein arroganter Magister. Leynard betrachtete die beiden naserümpfend und teilte Sharif herablassend mit, dass Magus Valec ihn sprechen wolle. Sofort. „Wahrscheinlich ist ihm das Pergament ausgegangen, und ich soll ihm neues besorgen ...“, dachte der Rothwardone bei sich, war aber nicht enttäuscht darüber, Shagra für kurze Zeit zu entkommen.

    Magus Valec saß an seinem Schreibtisch und machte sich Notizen, vor ihm lagen reihenweise aufgeschlagene Bücher und diverse Karten. Er schaute kurz auf, als Sharif sich näherte, widmete sich jedoch unmittelbar wieder seiner Schreibarbeit, während er zu sprechen begann. „Sharif, da seid Ihr ja. Ihr wollt doch unbedingt ein Abenteuer erleben.“ War da ein leicht spöttischer Unterton zu hören? „Ich glaube, ich habe da etwas für Euch.“ Der Magier legte seinen Federkiel beiseite und schaute seinen Gehilfen nun direkt an. „Eines unserer Gildenmitglieder, Javier Beriel, ist vor einigen Monaten nach Stros M'Kai gereist, um die dortigen Dwemerruinen zu erkunden. Er hat regelmäßig Briefe geschrieben, doch seit einiger Zeit haben wir nichts mehr von ihm gehört. Wenig überraschend verspürt niemand hier in der Gilde den Drang, eine Insel voller Piraten aufzusuchen. Reist nach Stros M'Kai und findet heraus, wo der Bretone steckt. Falls er noch lebt, bringt ihn zurück nach Dolchsturz.“

    Sharif schaute verdutzt. „Ich soll Kindermädchen spielen und Euren verschollenen Magier suchen?“ Die Enttäuschung war dem Rothwardonen deutlich anzusehen. Magus Valec schaute seinen Gehilfen mit dem für ihn typischen undurchschaubaren Gesichtsausdruck an. „Wenn es Euch lieber ist, könnt Ihr natürlich auch weiterhin Bücher einsortieren. Ich an Eurer Stelle würde die Gelegenheit nutzen und zeigen, was Ihr könnt. Es liegt ganz bei Euch.“

    Zugegeben, Stros M'Kai war nicht gerade ein reizvolles Ziel. Andererseits, es war ein Anfang und allemal besser, als Bücher einzusortieren und sich ständig mit Shagra zu streiten. Nach kurzem Nachdenken antwortete Sharif. „Also gut. Wann soll ich aufbrechen?“ - „In 5 Tagen reist ein Schiff, die Silberstern, von Dolchsturz nach Stros M'Kai. Man wird Euch auf dem Schiff als Passagier anmelden. Nutzt die Zeit bis zu Eurer Abreise und bereitet Euch entsprechend vor. Habt Ihr Erfolg, bekommt Ihr eine angemessene Belohnung. Adept Leynard soll Euch noch einige Dokumente aushändigen, in denen Ihr alle weiteren Informationen findet, die Ihr benötigt. Das wäre dann alles.“

    Damit hatte Sharif seinen ersten „richtigen“ Auftrag bekommen. Wie schwer konnte es schon sein, auf einer kleinen Insel einen Magier ausfindig zu machen …
    Edited by Melethron on 29. Dezember 2024 13:05
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