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Die Jagd [Ghorbash Clan]

Valisma
Valisma
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Schon seit einigen Sonnen war der Ghorbash Clan dabei seine Späher in die ferne Heimat auszusenden. Die Orks zog es in den Norden, in ihre Heimat den Wrothgar Bergen. Auch Valisma bereitete sich darauf vor in die Heimat zu ziehen. Die Späher berichteten von Eiseskälte und Schnee, von Orsinium und König Kurog. Sie hatte schon viel von Wrothgar gehört. Berge soweit das Auge reicht, Schnee und Eis im höchsten Norden, vielerlei Tierarten und Orks!

Sie grinste und packte ein dickes Fell in ihre Tasche. Das würde sie sicher brauchen. Valisma konnte sich nur wenig an ihre ursprüngliche Heimat erinnern, hatte sie doch die meiste Zeit ihres Lebens auf dem Meer unter Freibeutern verbracht. Die Kriegerin freute sich darauf endlich andere Clans und Orks kennenzulernen, unter ihresgleichen sein, das war schon ihr Ziel als sie zum Ghorbash Clan kam. Der Clan war ihre neue Heimat geworden, aber Wrothgar ist nochmal etwas ganz anderes. Dies ist die Heimat ihres Volkes. Die Kriegerin verstaute noch etwas Trockenfleisch, zwei Trinkschläuche Wasser und Pergamente in ihrer Tasche. Sicher fand sie etwas Kohle auf der Reise um ihre Eindrücke festzuhalten.

Mit einem freudigen Grinsen machte sie sich mit einem weiteren kleineren Trupp auf den Weg in die Heimat ihrer Ahnen. Bei Maulochs gebrochenem Hauer! Die Kriegerin spürte eine Aufregung die sie kurz vor einem Kampf spürte.


"Wrothgar hier kommt der Ghorbash Clan!", rief sie aus. Die anderen die sie begleiteten johlten und stimmten mit ein. Jeder Ork war so aufgeregt wie Valisma.
  • Valisma
    Valisma
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    Geschrieben von Ubba gro-Gorul:

    *Das erste Licht der Dämmerung bricht allmählich durch die kargen Berge von Kluftspitze und geben die für diese Jahreszeit typischen Nebelschwaden preis, die langsam ins Tal des Ghorbash-Clans ziehen. Genau dieser mystische Augenblick, in dem sich die Tiere der Nacht in ihre Höhlen zurück ziehen und das Leben neu erwacht. Nur scheint diesmal im Dorf des OrkClans etwas anders zu sein. Die sonst typische Ruhe für diese Tageszeit wich diesmal nicht langsam und stetig, sondern machte schon vor einigen Stunden den Geräuschen von Handwerk, kratzigem Stimmenwirrwarr, das Meckern von Last- und Nutzvieh und ab und an bellenden Befehlen platz. Der Geruch von dem Harz der Fackeln, die vor den Höhlen und auf dem Dorfplatz aufgestellt wurden, und diese sonderbaren Geräusche lassen das Vieh ihre typische Ausgeglichenheit vergessen. Mit unruhigem Blick,in dem ab und an das Weiße zu erkennen ist, beobachten sie das Treiben.
    Der ganze Stamm scheint auf den Beinen zu sein. Orks jeden Alters und Stellung gehen zügig ganz unterschiedlichen Aufgaben nach. Doch entdeckt man in ihren Gesichtern nicht die bedrohliche Anspannung als würden sie sich für eine Schlacht rüsten. Ausgeglichenheit, ja gar schon Freude, bishin zu donnerndem Lachen sind die Bilder, die man sieht.
    Alte Weiber sperren das Federvieh in geflochtene Weidenkörbe. Ein breiter Hüne trägt locker eine Kiste voller Wintergemüse auf der Schulter. Ein alter Greis mit dünnen grauen Haarsträhnen und schlaff hängenden Gesichtszügen, als ob ihn schon vor vielen Jahren die Hauer ausgeschlagen wurden, gestikuliert voller Vorfreude vor einer Gruppe Jünglinge, die mit leuchtenden Augen an seinen Lippen hängen. Eine Gruppe Krieger steht etwas abseits, scheinbar noch angesoffen, streiten sich heftig ob die Gegenstände, die zurückgelassen werden nicht lieber verbrannt werden sollten. Erst ein breitschultriger Jäger, mit narbenübersätem Oberkörper, beendet die Diskussion mit seinem Gegenüber durch einen heftigen Schlag in den Magen. Mit einem breiten Grinsen geht Ubba an der johlenden Gruppe vorbei. In der rechten Pranke hält er einen dicken, zehn Fuß langen Eschenstab. Am oberen Ende dieser hölzernen Lanze, ist ein genauso dicker Querbalken befestigt, an dem das stolze Banner des Clans aus gegerbten Hirschleder herab hängt und sich leicht durch den harten zügigen Schritt bewegt. In seiner Linken hält er ein gewaltiges Kriegshorn, was mit einem Lederband verbunden und um seinen linken Unterarm gewickelt ist.
    Ohne ein Wort zu sagen, marschiert er durch die Reihen bis er an der Spitze des Tross angekommen ist.
    Stolz und zu voller Größe aufgerichtet, schaut er mit zufriedenem Gesichtsausdruck gen Osten und wartet bis die schweren Holzkarren voll beladen sind.*
  • Valisma
    Valisma
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    Nachdem Valisma mit ihrem kleinen Trupp in Wrothgar angekommen ist, ist der Rest des Clans ebenfalls schon längst aufgebrochen. Für jeden Ork im Clan war es ein Segen endlich wieder in die Heimat zu kommen und so kamen nach und nach immer mehr Orks in den verlassenen Steinbruch, welchen sich der Clan als neue Heimat ausgesucht hatte.

    Die kleinen Truppen die bereits vor ihr angekommen sind erzählten von all dem was sie gesehen hatten. Es wurde ein Fluss in der Nähe gefunden von dem der Clan Wasser und Forellen bekommen konnte. Etwas weiter entfernt war ein guter Jagdgrund wo Mammuts, Bären und viele Kleintiere hausten. Aber auch Riesen wurden erspäht, die ihr Lager immer in der Nähe von Mammuts hatten. Jeder Ork plauderte ausgelassen und man merkte ihnen an, dass sie glücklich waren.

    Während Valisma durch die Menge ging und sich den Platz, eine verlassene Festung, genauer anschaute, begannen schon die ersten Orks mit der Instandsetzung der alten Palisade. Sie suchte sich eine Unterkunft, wo sie ihr Hab und Gut verstaute. Sie lag direkt in der Nähe der Schmiede, dessen Feuer sie nun entfachen wollte. Die Kriegerin holte Feuerstein und Zunder aus ihrem Gepäck und ging zur Schmiede. Sie zog die Luft tief in ihre Lungen. Ja, das war es was ihr in den Höhlen in Kluftspitze immer gefehlt hatte. Sie ging zur Esse und schaute sich die Kohlen an. Mit einem zufriedenen grunzen begann die Schmiedin mit ihrem Feuerstein das Zunder zu entzünden. Kurz darauf flackerte eine kleine Flamme auf welche sie behutsam unter einige Kohlen legte. Ein alter Blasebalg lag in der Nähe, doch es war noch nicht seine Zeit, stattdessen blies die Kriegerin sanft in das Feuer und die Glut um diese anzufachen und auszubreiten. Wer die Kriegerin dabei beobachtete, wusste das sie ihr Handwerk verstand.
  • Valisma
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    Nach und nach kamen auch die Letzten Orks des Clans in die neue Festung. Es waren nun schon mehrere Sonnen vergangen und jeder Ork richtete sich allmählich ein. Die Palisaden standen mittlerweile und auch der Rest der Festung wurde in großen Teilen wieder entstaubt und eingerichtet.

    Auch die Kriegerin hatte ihre Unterkunft weitestgehend bezogen und die Schmiede bestückt. So lagen dort die verschiedensten Barren, ein Trog kaltes Wasser, ein Blasebalg, der Amboss, eine Zange, ein Hammer und frische Kohlen.
    Der Rest der Festung sprühte vor Leben, was vorallem daran lag das nun geschäftiges Treiben herrschte. Kinder spielten, Erwachsene Orks plauderten oder kamen gerade von der Jagd. Es roch nach frisch gebratenem Fleisch, welches gerade zubereitet wurde, was den ein oder anderen Ork in das große Langhaus lockte.

    Valisma saß nun auch in dem Langhaus und trank etwas Bier. Nach und nach füllte sich der Raum und man konnte das ein oder andere Gespräch beginnen. Es kam dazu das einer der älteren Orks, die nicht zum ersten Mal in Wrothgar waren, begann eine Geschichte zu erzählen. Es ging um die einheimischen Reittiere der Orks. Früher war es absolut üblich als Ork einen gezähmten Bären als Reittier zu führen. Damit konnte man seinem gegenüber gehörigen Respekt einjagen und im Kampf waren diese Kolosse äußert schnell, trotz ihrer Größe und des Gewichts. Ein jeder Ork musste sich sein Reittier selbst suchen und es zähmen, es war eine Aufgabe die viel Kraft, Mut und Ausdauer forderte. Versagten die Orks wurden sie gefressen, aber hatten sie Erfolg und kamen zum Clan zurück, so gewannen sie den Respekt der anderen Krieger und konnten selbst in die Kriegerreihen treten.

    Fasziniert lauschte Valisma den Worten. Ein Bär als Reittier. In ihrer Vorstellung malte sie sich aus wie es wohl anzusehen war, wenn ein gesamter Clan auf einem Bären saß und auf einen zugestürmt kam. Die Kriegerin bleckte ihre Hauer, trank das Bier mit einem Zug aus und knallte den Becher auf den Tisch. Ein Bär! Diese Herausforderung wollte sich die Kriegerin nicht entgehen lassen, aber zuvor musste sie dies dem Clanrat mitteilen.

    Sie stand auf und suchte die Unterkünfte von Narzul gra-Oluk und Gragosh gro-Donneraxt auf, um den Rat über ihr Vorhaben zu informieren.
  • Valisma
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    Der Bär stellte sich nun auf seine HInterbeine und wollte zum vernichtenden Schlag ausholen. Valisma's Gedanken rasten. Plötzlich ertönte ein lauter Schrei und ein dumpfes Geräusch. Metall traf auf weiches Fleisch gehüllt in Fell. Die Kriegerin hatte sich so schnell es ging gegen den Bären samt Schild geworfen. Dieser taumelte und fiel hinten über, die Kriegerin landete direkt auf dem Bären und beide rutschten ein Stück den Hang hinab. Der Bär brüllte, ob vor Schmerz oder Verwunderung konnte die Kriegerin nicht erkennen. Er zappelte und wollte die Or von sich schubsen, was ihm auch nach einigen Minuten gelang. Die Hinterbeine stießen Valisma ein gutes Stück weg vom Bären. Die Rüstung schepperte als sie wieder auf dem Boden aufkam. Die Ork atmete schwer... wenn der Bär nun auf sie zukam, würde sie nicht mehr so schnell reagieren können. Doch zu dem Erstaunen der Kriegerin lag auch der Bär, mittlerweile auf der Seite, und atmete schnell. Der Bär musste ebenso erschöpft gewesen sein wie die Kriegerin selbst.

    Braune Augen trafen auf gelb leuchtende. Die beiden Kontrahenten schauten sich eine Weile an, während sie verschnauften. Der Bär brummte und ließ ein Brüllen los. Er war noch nicht bereit aufzugeben. Valisma bleckte ihre Hauer, richtete sich langsam auf und stieß einen Kriegsschrei aus, auch sie war nicht bereit aufzugeben. Der Bär kam ebenfalls wieder auf die Pfoten und hatte viel mehr Energie als erwartet. Erneut sprintete er auf die Ork zu mit einem Brüllen, so laut, das man es sicher in einigen Metern hören konnte. Kurz bevor der Bär gegen die Ork rannte, wich diese mit zwei kurzen Schritten zur Seite aus. Der Bär rannte ein Stück weiter um dann zu wenden. Erneut blickten sich die beiden an.

    Es vergingen gefühlte Minuten für Valisma. Diese Augen des Bären spiegelten Wut, Kraft und Stärke wider, aber auch Erschöpfung und eine gewisse Verwirrung. Der Bär brüllte so laut er konnte. Valisma tat nichts. Weitere Minuten vergingen... der Bär brüllte erneut und begann sich zurück zu ziehen. Valisma ließ den Bären ziehen. Dieser war der Richtige und sie würde ihm im Auge behalten. Erschöpft setzte die Kriegerin sich hin. Irgendwo während des Kampfes hatte sie ihren Rucksack verloren. Sie musste sich etwas erholen und würde dann die Spur dieses unglaublichen Tieres verfolgen.


    Edited by Valisma on 8. Januar 2016 13:38
  • Valisma
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    Erschöpft und mit herabgelassenem Schild suchte die Kriegerin nach ihrem Rucksack. Der Bär und sie waren viel weiter gerollt als erwartet, denn erst einige Meter weiter fand Valisma was sie suchte. Mit einem krachen ließ sich die Kriegerin auf den Boden fallen, dass Schild legte sie bei Seite, stattdessen packte sie den Rucksack und durchwühlte ihn. Wenige Sekunden später förderte die Kriegerin einen Wasserschlauch zu Tage den sie gierig öffnete und trank. Sie konnte und durfte nicht allzu lange verweilen, denn der Bär suchte sich sicher einen Unterschlupf. Valisma verschloss den Wasserschlauch und verstaute ihn wieder im Rucksack. Sie stand mit etwas Mühe auf und schulterte sich den Rucksack, packte das Schild und ging in die Richtung in die der Bär verschwunden war.

    Valisma war sich sicher das es klappen musste. Wie sonst sollten damals die Orks auf Bären geritten sein? Stapfend folgte Valisma den Spuren des Bären. Da sie noch sehr frisch waren, fiel es der Kriegerin leicht dem Tier zu folgen. Allerdings ließ sie Vorsicht walten um nicht erneut überrascht zu werden. Die Ork folgte den Spuren und war sich nicht sicher was das Tier wohl vorhaben könnte. Zuerst führten die Spuren weg vom Fluss, bis irgendwann eine Wendung kam und Valisma nun wieder in Richtung des Flusses unterwegs war. Ob der Bär sie abschütteln wollte? Mit einem Grunzen verwarf Valisma den Gedanken. Mehrere Kilometer später suchte sich die Ork einen Rastplatz. Der Bär war viel schneller als gedacht und es wurde langsam aber sicher dunkel. Valisma rollte ihr Fell aus und suchte einige Hölzer zusammen um ein kleines Lagerfeuer zu entfachen. Am nächsten Morgen würde sie weiter suchen.

    Nur noch die Glut leuchtete ein wenig, die Kriegerin schlief bereits tief und fest als sich eine große bullige Gestalt dem Lager näherte. Leise und mit genügend Abstand umrundete das Tier das Lager und beobachtete aufmerksam was dort passierte. Die Kreise wurden enger und der Bär kam immer näher. Er schnüffelte hin und wieder in der Luft, machte sonst aber keinerlei Laute. Der Bär schien Valisma zu beobachten und einzuschätzen. Eine ganze Weile verging so, die Ork schlafend und der Bär beobachtend. Als sich der Bär sicher war, dass das Wesen was dort lag sich nicht regte ging er näher an das Lager heran und schnüffelte nun etwas aufdringlicher herum. Offensichtlich ging der Bär davon aus das die Ork tot sei, denn er griff sie nicht an. Stattdessen suchte er wohl... nun er suchte wohl nach essbarem. Es dauerte auch nicht lange bis der Bär den Rucksack der Kriegerin fand und diesen mit wenig Geschick zeriss.
  • Valisma
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    Der Bär förderte alles zutage was in dem Rucksack steckte, einen Wasserschlauch, etwas Trockenfleisch und sogar zwei Kartoffeln und zwei Karotten. Gierig fraß der Bär die wenigen Vorräte, ließ des Lederschlauch einfach liegen und den zerfetzten Rucksack ebenfalls. Er brummte und stapfte dann auf die schlafende Ork zu.

    Valisma wurde vom schnuppern direkt über ihr wach. Sie regte sich nicht und versuchte mit ihren Augen zu sehen was der Bär da tat, aber da dieser hinter ihr stand, war es vergebens. Tropfen fielen auf ihre Haut, offensichtlich Sabber des Bären, als er aus schnaubte. Sie bemerkte wie er gerade den Kopf wendete und sich nochmals im Lager umschaute als sie sich drehte und langsam aufsetzte. Sie erkannte, dass der große Bär ihre Vorräte gefunden und vertilgt hatte. Wut stieg in der Kriegerin auf und sie holte zu einem Schlag aus, der den Bären, als dieser sich wieder umwandte, direkt auf die Nase traf. Brüllend stolperte der Bär rückwärts.


    "Was fällt dir ein! Meine Vorräte! Verdammter Dieb!", rief Valisma ungehalten dem Bären zu. Der Bär, der noch immer verwirrt war, schaute die Ork nur an, die Pranke an die Nase gehoben. Es sah aus als würde er sich die Nase reiben. Als auch die Kriegerin diesen Anblick realisierte musste sie unweigerlich anfangen zu lachen. Ein freudiges Lachen was durch die Nacht schallte. Das Tier hatte die Pfote nun mittlerweile heruntergenommen und beobachtete die Kriegerin erneut, aufmerksam. Die Ohren schlackerten hin und wieder, aber der Bär regte sich nicht und zeigte keine Anzeichen von Aggressionen. Erst jetzt fiel Valisma auf, dass er recht hager war, für einen Bären.

    "Du hast Hunger.", sprach sie den Bären erneut an. Natürlich konnte sie keine Antwort erwarten, aber der Blick des Bären wirkte, als würde er die Ork verstehen. Sie nickte entschlossen und begann ihre Fellrolle zusammen zu rollen. Lederne Gurte verschlossen das Bündel und ließen es leicht transportieren. Den Wasserschlauch, welchen das Tier nicht zerstört hatte, nahm die Kriegerin ebenfalls an sich und stapfte los. Sie suchte den Fluss, dort könnte sie vielleicht etwas Fisch fangen für den Bären... und für sich, jetzt wo ihr Proviant weg war. Der Bär saß noch am verlassenen Lager und blickte der Kriegerin nach.
    Edited by Valisma on 15. April 2018 13:43
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    Stolpernd stapfte Valisma durch die Nacht und lauschte den Geräuschen. Ein stetiges Rauschen wurde immer lauter, sie begab sich wohl in die richtige Richtung. Nachdem Valisma einige Felsvorsprünge herunter geklettert war, stand sie nach ein paar Kilometern Marsch vor dem Fluss. Sie sah sich um... sie brauchte etwas um Fische anzulocken und einen Stock. Aus einer ihrer Hosentaschen förderte sie einen Bindfaden und in der Nähe des Flusses fand sie auch einen Stock. Sorgsam knotete sie den Bindfaden fest an den Stock. Nun fehlte nur noch ein Köder. Die Ork suchte den Boden ab, irgendwo wird es sicherlich Würmer oder ähnliches geben. Es dauerte eine Weile und sie musste ein paar Schritte gehen und etwas im Boden rumwühlen bis sie ein paar Würmer fand.

    Während sich also die Kriegerin über ihren Fund freute, diesen sogleich an den Bindfaden befestigte, war der Bär ihr gefolgt und stand am Wasser. Aufmerksam starrte das Tier ins Wasser still und fast wie eine Statue stand der Bär da. Valsima seufzte... sie wollte gerade ans Wasser treten, da sprang der Bär hinein. Es platschte laut und tatsächlich förderte der Bär einen Fisch zu Tage. Statt das Tier gleich zu fressen, ließ der Bär es am Rande des Wassers fallen und stellte sich erneut in die Position, beobachtete, sprang und fischte erneut einen Fisch hervor.

    Valisma beobachtete das Tier dabei, der Bär war viel schneller als erwartet und er hatte eigentlich jedes mal einen Treffer gelandet. Als der Bär dann vier Fische gesammelt hatte, schien er zufrieden und stapfte zu dem Haufen. Einen der Fische brachte er zur Ork den Rest behielt der Bär und begann zu fressen. Verdutzt blieb die Kriegerin stehen, brummte und knickte den Stock in zwei. Sie suchte noch etwas weiter nach Ästen und Stöcken und entzündete ein Feuer. Der Fisch wurde gebraten und so waren beide am frühen Morgen gesättigt.
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    Valisma hatte nun eine Wahl zu treffen, entweder sie würde diesen Bären irgendwie dazu bringen ihr zu gehorchen, oder sie würde zurück zum Clan gehen. Sämtliche Vorräte waren futsch und auch wenn die Kriegerin sich in der Jagd und Nahrungsbeschaffung auskannte, wollte sie dieses Risiko nicht eingehen. Wrothgar war ein gefährliches Land, die Tiere, die hier lebten, kämpften selbst ums Überleben und waren nicht zu unterschätzen. Der Bär hatte ihr, aus welchen Gründen auch immer, geholfen. Vielleicht wollte er einen weiteren Kampf mit ihr? Grunzend stand die Ork auf, schabte mit dem Fuß etwas Sand auf die Feuerstelle und betrachtete den Bären einen langen Moment.

    Die beiden schauten sich in die Augen, eindringlich und keiner wich dem Blick des anderen aus. "Danke", sprach die Kriegerin. Ein Brummen und leichtes Brüllen war zu hören, als sich Valisma schon umgedreht hatte und sich zurück zur Festung machte. Sie lauschte, doch hörte sie kein schweres Tier sprinten oder Gebrüll, keinen Angriff. So wanderte die Ork resigniert durchs Land. Sie hatte es nicht geschafft einen Bären zu zähmen. Langsam glaubte sie auch, dass die Geschichten nur Unsinn waren von dem Alten. Sie schellte sich für ihre Dummheit und Naivität. Nach mehreren Kilometern machte Valisma Rast. Es waren noch ein paar Tage Marsch bis sie in der Festung ankommen würde. Seufzend suchte sie nach Beerensträuchern, damit konnte sie sich über Wasser halten.

    Was die Kriegerin nicht bemerkte war, dass ihr jemand folgte. Der große braune Bär, der mit ihr gekämpft hatte, der ihr die Vorräte weggefressen hatte und der mit ihr einen Fisch geteilt hatte, stapfte langsam und gemächlich der Fährte der Ork hinterher.
  • Valisma
    Valisma
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    Nachdem die Kriegerin sich mit einigen Beeren gestärkt hatte, sammelte sie etwas Feuerholz zusammen und machte sich ein kleines Lagerfeuer. Ein schmales Mahl dachte Valisma bei sich und grunzte. Noch immer enttäuscht und wütend über sich selbst starrte sie ins Feuer.

    Die anderen Orks werden sie auslachen und Witze über sie machen. Die naive Kriegerin, die an eine Legende glaubte und dann mit voller Wucht auf die Fresse fiel. Ein erneutes Grunzen entfuhr der Kriegerin, Wut kochte in ihr bei diesem Gedanken. Vielleicht wäre es sinnvoller bei dieser Schmach nicht zurückzukehren und den Clan so im Glauben zu lassen, sie sei bei ihrer Suche gestorben. Das hätte wenigstens etwas Ehrenhaftes, überlegte die Ork nun.

    Ein Knicken eines Astes verriet den Besucher in der Nähe und ließ Valimsa in die nun eingetretene Dunkelheit spähen. Sie griff nach ihrer Axt und dem Schild und rief in die Dunkelheit:
    "Komm raus und stell dich Fremder, dann hast du Glück und ich töte dich vielleicht nicht!" Keine Reaktion. Valisma lauschte angestrengt, ein weitere Schritt, derjenige war nicht weit weg. Abwarten in einer verteidigenden Pose verharrend, suchte sie mit ihren Augen die schwarze Nacht ab. Da! Etwas trat in den Schein des Feuers und die Kriegerin glaubte ihren Augen nicht, als sie es sah. Ein Bär stand nun im Schein des Feuers, welches das dunkle braune Fell erhellte und die braunen Augen funkeln ließ. Valisma wappnete sich für den Angriff, festigte ihren Stand und... es passierte nichts. Verwundert über den Bären ließ die Kriegerin den Schild sinken. War das etwa der Bär? Bei genauerem Betrachten wurde es klarer, tatsächlich handelte es sich um den Bären, den sie erst vor ein paar Stunden verlassen hatte.

    Seufzend setzte sich die Kriegerin wieder ans Feuer. Wieso lief das Tier ihr nun auch noch hinterher? Sie hatte kein Essen mehr was sie teilen könnte und ohne Bogen auf Jagd zu gehen wäre gefährlich. Schnaufend und mit zugekniffenen Augen behielt sie den Bären im Blick. Dieser jedoch trat nur einige wenige Schritte näher und setzte sich ans Feuer. Was auch immer das sollte, sie würde das Tier im Blick behalten... vielleicht sollte diesmal die Kriegerin selbst gefressen werden.

    Die Wolken zogen über den Himmel und enthüllten nach weiteren Stunden die Sterne am Himmelszelt. Valisma war mittlerweile doch eingenickt, die Reise war anstrengend und trotz der Gefahr des Bären, holte sich der Körper was er brauchte. Auch der Bär war eingeschlafen und schnarchte bestialisch, doch das störte weder den Bären noch die Ork.

    Am nächsten Morgen wurde Valisma von etwas feuchtem wach gemacht, sie erschrak und griff instinktiv nach ihrer Axt. Verdammt sie war eingeschlafen! Zu ihrer Überraschung war sie noch Ganz und vor ihr stand der Bär. Seine Nase hatte sie wohl berührt und geweckt. Augenrollend schubste die Kriegerin das Tier, soweit das überhaupt möglich war, von sich. Der Bär hingegen stupste sie einfach erneut mit der kalten nassen Nase an. Valisma war noch immer verwirrt... was wollte dieser Bär nur von ihr?
  • Valisma
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    Grunzend und murrend stand die Kriegerin auf und packte ihre wenigen Habseligkeiten zusammen. Sie schulterte ihre Fellrolle und nahm ihren Schild an den linken Arm während die Axt an der rechten Seite des Gurts hing. Die Kriegerin ging zügigen Schrittes in die Richtung, in der der Steinbruch lag. Während sie so ging, ging ebenfalls der Bär neben ihr her. Sie sahen aus wie Gefährten für jemanden, der die Geschichte nicht kannte. Valisma wurde schneller, verfiel in einen Laufschritt, doch der Bär konnte mühelos mithalten. Es kostete das Tier nicht die kleinste Anstrengung der Kriegerin zu folgen.

    Schnaufend blieb Valisma stehen. Eine kurze Pause... vielleicht kam ihr ein Gedanke wie sie den Bär loswerden konnte. Als sie sich ins Gras setzte und anfing zu grübeln, starrte sie dabei den Bären an, der in der Nähe auf sie wartete.
    "Wie werde ich den verdammten Bären los?", murmelte sie grollend. Als sie die Worte ausgesprochen hatte, fiel es ihr wie ein besonders schöner Hauer auf. Der Bär folgte ihr, aus freien Stücken. Hatte sie es geschafft sich nun doch den Bären, als Gefährten zu suchen? Warum sollte sie ihn auch loswerden wollen, sie wollte doch einen Bären!

    Valisma stand auf, ging auf den Bären zu und streckte ihre Hand aus. Es dauerte einen Moment bis der Bär seinen massigen Schädel unter die freie Handfläche schob und sich von der Kriegerin streicheln und kraulen ließ.
    "Du bist ein gutes Tier, wenn Mauloch mir dieses Geschenk macht, nehme ich es an. Ich werde dich Rok nennen." Grinsend streichelte sie den Bären noch eine Weile weiter, dann entschied sie sich dazu, einen Versuch des Reitens zu wagen.

    Die Ork zog sich auf den breiten Rücken des Tieres und klammerte sich am Fell fest. Der Bär ließ dies zu und wartete, bis Valisma sicher saß. Rok setzte sich in Bewegung und es dauerte nicht lange bis Valisma in ungeahnter Geschwindigkeit der Wind ins Gesicht peitschte. Ihr Haar wehte und durch kräftiges ziehen gelang es ihr dem Bären den Weg zu weisen. Bei dieser Geschwindigkeit wäre sie noch am Abend in der Festung. Freudig ritt sie so durch Wrothgar, zusammen mit Rok ihrem neuen Gefährten und Begleiter.
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