Ich schreibe hier eine kleine Einsteiger-Anleitung fürs Tanken im Dungeon. Es sind auch ein paar allgemeine Sachen für den Dungeon dabei. Gibt es sicher, auch auf englisch, in anderen Foren, Guides und ähnlichem schon und zum Teil haben mir diese auch gut geholfen.
Ich habe dabei einfach die üblichen paar newbie-Fehler gemacht und kann sie vielleicht anderen ersparen:
Inhaltsverzeichnis
1. Gruppensuche und Rolle richtig eintragen
2. Angriff! und ÜBERSICHT BEHALTEN
3. Taunt/Spotten/Aggro ziehen und ÜBERSICHT BEHALTEN
4. Aufgabe und Mana/Stamina-Haushalt
5. Manöver
6. Fertigkeiten und Attribute
7. Ausrüstung
8. Tränke und Essen/Trinken
9. Nachwort
6. Gruppensuche und Rolle richtig eintragen
Es gibt eine Gruppensuch-Funktion im Spiel ("P" und oben rechts die Gruppensuche auswählen). Da kann man nicht nur einstellen, wofür man eine Gruppe sucht sondern auch als was. Wenn man ein Tank sein will, sollte man sich also als Tank markieren. Ich markiere mich meistens als Tank oder DD und schaue dann, wenn die Gruppe zusammenkommt, als was ich wirklich eingeteilt wurde. Ich habe eine Leiste fürs Tanken und eine Leiste für Schaden.
Viele Spieler kriegen nicht hin, sich in die richtige Rolle einzutragen oder (noch schlimmer) irgendwelche DDler tragen sich bewusst falsch als Heiler oder Tank ein, weil sie sonst gar keine Gruppe kriegen. Dann können sie die Rolle natürlich nicht erfüllen und es läuft schief und man kann das Verlies knicken.
Daher: immer als das eintragen, was man auch tun will und tun kann.
Wenn man NUR DD spielt, sollte man darin wohl entweder wirklich gut sein (was gerade NICHT stumpf minmaxing heißt sondern auch Fähigkeiten zum Überleben, Supporten im Notfall und Debuffen/CC) oder sich überlegen, ob man mit seinem Build nicht auch Tanken oder Heilen könnte, wenn man die Punkte investiert.
Wie gesagt, bei ESO ist es nicht so strikt aufgeteilt und man muss tatsächlich schauen, was man tut wie man am sinnvollsten agieren kann.
2. Angriff! und ÜBERSICHT BEHALTEN
Als Tank sollte man der sein, der zuerst angreift. Bevor man das tut, sollte man einen Blick auf die Gegnergruppe und die Umgebung werfen. Adds? Sind Zauberer/Heiler dabei? Wo könnte man im Gelände festhängen?
Wenn man kann, dann sollte man sich seine Kurzzeitbuffs (Schadensschilde z.b.) reinhauen und los gehts.
Wichtig von nun an ist, dass ihr den Überblick behaltet. Das wichtigste beim Tanken in ESO ist der Überblick. Ist der Rest der Gruppe gerade in Not? Kann man sie da rausholen? Wo muss man einfach ausweichen? Wo kann man am besten Schaden abfangen/mitigieren? Gegner abpassen/unterbrechen?
3. Taunt/Spotten/Aggro ziehen und ÜBERSICHT BEHALTEN
In ESO gibt es keinen allgemeinen Knopf, der sofort alle Gegner auf einen zieht. Daher muss man, wie oben gesagt, den Überblick behalten.
Es gibt am Anfang genau 1 Taunt, den man benutzen kann: die 1. Fähigkeit von Einhand+Schild. Und die muss man benutzen. Geht kein Weg dran vorbei. Man kann auch mit anderen Waffen Schaden mitigieren und Gegner beschäftigen, aber der Taunt ist bei Einhand+Schild. Diese Fähigkeit läuft über Ausdauer/Stamina.
Später im Spiel kann man in der Undaunted/Unerschrockene einen anderen Taunt bekommen (3. Fähigkeit bei denen). Diese Fähigkeit läuft über Mana.
Wie also kriegt man Aggro bei einer großen Gruppe Gegner?
Grundsätzlich: gar nicht. Man muss schlau spielen, CC benutzen und darauf HOFFEN, dass die DDs so etwas wie Fokus beherrschen, Heiler ausschalten und taktisch spielen. Man ist auf deren Fähigkeit ebenso angewiesen wie die auf eure. Und alle na klar auf den Heiler und der wiederum auf den Rest.
Aber man kann helfen: die übelsten 2-3 Gegner kann man mit Taunt beschäftigen. Man kann Gegner umwerfen. Blocken, Unterbrechen und Schildschlag sind die besten und wichtigsten Manöver und ein weiterer Grund, warum Überblick im Chaos des Angriffs so ungemein wichtig ist.
4. Aufgabe und Mana/Stamina-Haushalt
Eure Aufgabe als Tank ist nicht, Schaden zu machen. Überlasst das den DDs und die haben dann ihre eigenen Sorgen mit Fokus, Ausweichen und Austeilen.
Euer Stamina und/oder Mana sollte fürs Blocken, Schildschlag, Ausweichrollen, Taunt und CC draufgehen. Wenn es für andere Sachen drauf geht, dann läuft was verkehrt (oder die Gegner sind zu einfach
)
5. Manöver
- Wenn der Gegner einen schweren Angriff macht: -> Blocken
- Wenn der Gegner irgendwas zaubert: -> Blocken+Schildschlag (geht auch mit jeder anderen Waffe in der Hand, aber ich nenne es jetzt mal Schildschlag; im Prinzip ist es rechte Maustaste gedrückt halten und linke Maustaste einmal drücken) -> Gegner wird unterbrochen. Das geht auch oft bei Bossgegnern! Ist den Versuch jedenfalls wert!
- Falls er betäubt wird: -> schwere Attacke (=gegner wird niedergeworfen) - funktioniert nicht bei Bossgegnern
Das sind Sachen, die für jeden interessant sind, aber für den Tank muss es wirklich drin sein. Und es lohnt sich enorm.
Blocken, blocken, blocken
6. Fertigkeiten und Attribute
Die verschiedenen Klassen haben hier natürlich verschiedene Möglichkeiten und nehmen auch verschiedene Sachen mit in ihre Leiste rein. Was grundsätzlich gut ist:
- Fähigkeiten (oder magische Gegenstände), die den geblockten Schaden erhöhen wie z.B. die passive Fertigkeit "Speerwall" beim Templer
- Fähigkeiten (oder magische Gegenstände), die die Kosten fürs Blocken reduzieren wie z.B. "Bollwerk" bei der Einhand+Schild-Linie
- Alles, was Leben, Rüstung, Magieresistenz und Stamina erhöht, ist gut. Leben ist selbstverständlich, Rüstung und Magieresistenz bedeuten Schadensreduzierungen, Stamina ist (durch Blocken) beinahe wie eine Art Zusatzlebensbalken
- Leben sollte beim Leveln hauptsächlich gewählt werden, denn man kriegt da pro Punkt 15 Leben anstatt nur 10 wie bei Mana oder Stamina. Mana und Stamina kann man dann über magische Gegenstände hochhalten.
Grundsätzlich sollte man ein Repertoire an Tank- und Support/CC-Fähigkeiten haben und die kann man auch im Dungeon selbst noch mal eben schnell umslotten, wenn man merkt, dass es für diese Gruppe oder diese Sorte Gegner gut ist.
7. Ausrüstung
Man denkt zuerst: schwerste Rüstung, dicker Schild, fertig. Aber bei ESO ist das nicht so einfach.
Es gibt bei ESO Softcaps und wenn man mit irgendwelchen Werten darüber geht, dann verschwendet man Punkte, die man lieber woanders nützlich eingesetzt hätte.
Es gibt ein Addon ("
Softcapinfo"), mit dem man seine Softcaps einfach im Blick behalten kann.
Eine Übersicht über die SoftCaps gibt es zum Beispiel
->hier<-
Das erste Softcap, an das man leicht stößt, ist das bei Rüstung. Wenn man 7/7 Teile schwere Rüstung trägt, ist man sehr schnell über dem Cap.
Es lohnt sich daher, auf eine 5/2er Lösung umzusteigen. Diese Aufteilung, weil die passiven Fertigkeiten in den Rüstungs-Linien jeweils eine Fertigkeit haben, die bei 5 Teilen einen Bonus gibt (vgl. "Vorbereitung" in der Schwere-Rüstung-Linie).
Also bietet sich an:
- 5 Teile schwere Rüstung und alle passiven Fertigkeiten in der Linie
- 2 Teile leichte oder 2 Teile mittlere Rüstung und nur die passenden passiven Fertigkeiten der Linie. Ob mittel oder leicht, das sollte man nach seinem Build entscheiden. Leicht gibt Boni in Richtung Mana und Zauberresistenz, hat aber weniger Rüstung als Mittel. Mittel gibt mehr Boni in Richtung Stamina und etwas mehr Rüstung, aber keine Zauberresistenz. Man kann mit beidem locker das Softcap bei Rüstung erreichen, gerade wenn man seine Kurzzeitbuffs noch mit einberechnet.
Noch ein Zusatz zum "Armor-Splitting":
die leichtere Rüstungssorte sollte man idealerweise als Gürtel und Handschuhe tragen, weil diese immer die schwächste Rüstung haben. Wenn man seine Brustplatte durch eine Robe ersetzt, fällt das mehr ins Gewicht als wenn man seinen Eisengürtel durch einen Stoffgürtel ersetzt, einfach gesagt.
Beispiel: 5 Teile schwere Rüstung bei Kopf, Schultern, Torso, Beine, Schuhe - 2 Teile leichte Rüstung bei Gürtel und Hand.
Nochnoch ein Zusatz zum "Armor-Splitting":
Wenn man Set-Rüstungen baut oder bauen lässt, ist egal, von welcher Rüstungssorte die sind. Wenn man Set A baut, könnte man es aus 3 Teilen leicht und 2 Teilen schwer bauen und es würde dennoch wie 5 Teile Setrüstung gezählt werden. Also kein Nachteil fürs Splitten
8. Tränke und Essen/Trinken
Wenn man merkt, dass man irgendwo nicht am SoftCap ist, dann kann man das durch Essen/Trinken gut ausgleichen. MaxMana/Ausdauer ist gut für DDs, MaxHealth ist gut für alle. Die Sachen, wo man schneller Mana/Ausdauer/Leben wiederkriegt nimmt man, wenn man mit den Max-Werten zufrieden ist. Aber auch diese recovery-stats haben ein SoftCap!
Buff-Tränke sind nützlich für spezielle Situationen. Am Anfang reicht, wenn man einfach Heil/Ausdauer/Manatränke hat und keine Angst hat, die im Zweifel auch zu benutzen. Davon findet man beim ganz normalen Leveln auch eigentlich genug.
Nachwort
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