Damit ihr auch mal seht, was ich so schreibe. Gesamt hat die Geschichte eine Länge von nahezu 250 Normseiten. Als Fanfiction ist sie nicht lektoriert, weshalb sich natürlich Fehler darin befinden können. Außerdem habe ich dies hier bereits vor mehreren Jahren geschrieben. Der Zyklus selbst spielt in der Zeit von Skyrim, also lange nach ESO (aber weil es so gut zu Murkmire gepasst hat).
Die Hauptpersonen sind:
Geht-im-Zwielicht, ein argonischer Vampir
Janeira, seine Freundin (eine Rothwardonen-Kriegerin)
und
Sevira Plinius, eine Novizin des Ordens der Winterrose
Viel Spaß
... Zwei Tage später brachen Geht-im-Zwielicht, Janeira und Sevira auf. Sie hatten den weitesten Weg, denn sie mussten durch Cyrodiil nach Schwarzmarsch reisen. Das würde mehrere Wochen dauern. Dort wartete dann bereits die große Karawane, die der argonische Vampir als Warkarion Goldschuppe bestellt hatte. Zehntausende Septime hatte er ausgegeben um Waren, Wagen, Wachen, Tänzer und Tänzerinnen, Bedienstete, Gaukler und Feuerwerker anzuwerben. Sie würden mit der Karawane zur Kaiserstadt reisen. Dort angekommen sollte dann die Ablenkung beginnen.
Da die drei Pferde genommen hatten und ausschließlich bei Nacht reisten kamen sie gut voran und wurden nicht von Überfällen belästigt.
Als sie ankamen wurden sie bereits von Schwimmt-in-allen-Tümpeln erwartet, dem erfahrenen Verwalter der Goldschuppe-Handelsgesellschaft. Als einziger der unzähligen Angestellten kannte er die wahre Identität seines Arbeitgebers.
Er begrüßte die Reisenden in den Räumen des Hauptkontors, einer stattlichen Villa im altargonischen Stil. Wie ein pyramidenförmiger, schwarzer Berg ragte es aus dem Sumpf empor. Alles bestand aus massivem Stein. Alle Steine, die man für die Mauern verwendet hatte passten fugenlos ineinander, so dass kein Mörtel gebraucht wurde. Die Räume glichen allesamt Hallen und ihre hochgewölbten Decken ruhten auf aufwändig gearbeiteten Säulen, die so *** wie Baumstämme endlos aufzuragen schienen. Abgeschlossen wurden die gewaltigen Stützen durch mit Blattmotiven versehene Kapitel. Der Boden bestand aus Mosaiken, welche Bäume darstellten, in jedem Raum ein anderes. Überall standen Feuerschalen, sodass es gemütlich warm und auch hell war obwohl draußen der Tag noch auf sich warten ließ. Die Möbel, allesamt aus einem fast schwarzen, schweren Holz, das in den Sümpfen wuchs angefertigt, wiesen reichhaltige Einlegearbeiten auf die hauptsächlich Naturmotive zeigten. Irgendwie fühlte man sich wie in einem riesigen, verwunschenen Schloss.
Schwimmt-in-allen-Tümpeln konnte als äußerst unscheinbar beschrieben werden. Er steckte in einer grauen, schmucklosen Robe und ging auf einen Stab gestützt. Seine Gestalt war lang und hager, seine Schuppen braun und grün. Trotzdem, dass er seinen Vorgesetzten vor sich hatte, lächelte er freundlich. Er schien sich zu freuen, dass Warkarion Goldschuppe zurückkehrte.
Freute er sich wie ein Diener auf seinen Herren, wenn dieser von einer langen Reise zurückkehrt oder konnte es mehr sein, vielleicht eine gewisse Bewunderung - Freundschaft vielleicht?
Sevira dachte noch darüber nach als der Verwalter zu sprechen begann. Vielfach hallte die volltönende, dunkle Stimme von den Wänden wider.
„Ich hoffe Ihr hattet eine gute Reise. Alles ist vorbereitet. Wir warten noch auf die argonischen Musikanten. Morgen sollen sie eintreffen. Danach könnt Ihr aufbrechen. Auf dem Weg zur Kaiserstadt werden dann noch eine Gruppe Tänzerinnen und ein paar professionelle – ähm – Unterhalter zu Euch stoßen. Außerdem ein Dutzend Gladiatoren für die Arena.“
Geht-im-Zwielicht war beeindruckt. Sein Verwalter, an den er eigentlich nur zufällig gekommen war, hatte sich als Glücksgriff erwiesen. Nie hatte er einen effizienteren Organisator getroffen. Selbst wenn einer einen Eierwärmer für seinen unsichtbaren Wolkendrachen haben wollte, Schwimmt-in-allen-Tümpeln würde einen auftreiben und zwar in Rekordzeit.
„Wie ich sehe habt Ihr alles im Griff, mein Freund. Wieso setze ich mich nicht zur Ruhe und überlasse Euch das Geschäft?“
„Weil es mir nicht liegt in der Welt herumzureisen und mich mit allerlei windigen Gestalten zu treffen. Ich würde mir fürchterlich in die Hosen machen. Deshalb bin ich der der alles für Euch vorbereitet. Darf ich Euch und Eure Begleiter zu Tisch bitten?“
Er zeigte auf eine große Tafel, die mit allerlei seltenen Köstlichkeiten gedeckt war. Natürlich hatte das auch eine praktische Seite, denn Schwimmt-in-allen-Tümpeln blieb Pragmatiker durch und durch.
„Ihr könnt hier eine Auswahl der Speisen sehen, welche wir für die Feierlichkeiten am Kaiserhof, beziehungsweise in der Kaiserstadt vorgesehen haben. Allerdings bin ich mir nicht bei allen sicher ob sie für Kaiserliche genießbar sind. Ich würde es begrüßen, wenn Ihr eine Auswahl treffen könntet.“
Geht-im-Zwielicht, Janeira und Sevira gingen zur Tafel hinüber. Nach der langen Reise würde ein gutes Mahl sehr zur Entspannung beitragen. Der Verwalter setzte sich zu ihnen um von den Ereignissen der letzten Wochen zu berichten. Viel gab es da nicht. Die Geschäfte liefen gut. Insbesondere die Tatsache, dass Wakarion Goldschuppe zu den Hohehändlern von Schwarzmarsch gehörte brachte Vorteile. Seine Konzession erstreckte sich glücklicherweise nicht nur auf die Schwarzmarschen, sondern auch auf Cyrodiil, Himmelsrand, Morrowind, Daggerfall, Hammerfell und Elsweyr. Nur für die Summerset-Inseln und Valenwald gab es keine Handelserlaubnis, worauf man aber auch gut verzichten konnte, wie sich alle Anwesenden einig waren. Es lief sogar so gut, dass die anstehende Unternehmung kein Loch in die Börse reißen würde, selbst wenn überhaupt kein Gewinn zu erzielen war.
Was allerdings das Essen anging, so gab es noch ein paar Kritikpunkte. Geht-im-Zwielicht hatte zufällig nach etwas gegriffen, dass wie eine kleine, weiße Wurst am Stiel aussah. Dass es dies mitnichten war, fand er gleich darauf heraus, als es sich zu bewegen begann. Geschickt wich das kleine Wurstobjekt seinen Kiefern aus. Als er sich das Ding dann anschließend neugierig vor sein Auge hielt konnte er auch erkennen warum. Zwei winzige Knopfaugen schauten zurück.
Es handelte sich um eine Art von Wurm, wie er in den Sümpfen von Schwarzmarsch vorkam. Bei Argoniern die hier geboren waren galten sie als Delikatesse. Ob der Kaiser oder irgendein Minister es allerdings zu schätzen wissen würde wenn sein Essen die Frechheit besaß sich zu verdünnisieren, konnte offen bezweifelt werden. Geht-im-Zwielicht legte also den Appetithappen wieder auf die schwere Tischplatte und sah zu wie er fortkroch. Dabei sah er so aus als müsse er sich jeden Moment übergeben.
„Argonische Röhrenwürmer sind von der Karte gestrichen. Die meisten davon werden sich eh schon aus dem Staub gemacht haben, so frisch wie die sind“, meinte er nachdenklich und sah dabei nicht so aus als würde er Widerspruch dulden.
Sevira war es nicht besser ergangen. Bei ihr hatte sich eine apfelartige Frucht mit einem Sprung in Sicherheit gebracht. Jetzt saß die Novizin mit offenem Mund da und zeigte auf das Objekt, ohne ein Wort herauszubringen. Schließlich erholte sie sich kurz von ihrer Erstarrung mit dem Satz: „Die ist einfach losgehupst.“ Allerdings nur um dann wieder schockiert zu schweigen. Dass es sich um eine lebende Frucht mit dem Namen „Selarine“ handelte konnte sie natürlich nicht wissen, denn das flinke Gewächs stammte ursprünglich aus Daggerfall, einem Land, welches sie noch nie betreten hatte. In den nahrhaften Sümpfen der Schwarzmarschen hatte sich die Frucht zu dem weiterentwickelt, was gerade quietschfidel über den Tisch hopste.
Bevor es ihr jemand erklären konnte kam Janeira an die Reihe. Ein salatblattähnliches, längliches Gebilde hatte sich um ihren Unterarm geringelt und widerstand allen Versuchen es zu entfernen. Erst eine Drohung mit der Gabel veranlasste es von der Rothwardonin abzulassen und sich mit einem Satz über den Braten zu verabschieden, der dampfend in der Mitte stand.
Nur einer amüsierte sich währenddessen königlich. Schwimmt-in-allen-Tümpeln gluckste und kicherte in allen Tonlagen. Als er sich schließlich wieder eingekriegt hatte konnte er die Sache aufklären.
„Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen. Es war einfach zu komisch. Natürlich haben wir auch nichtmobile Speisen für die verwöhnten Herrschaften.“
Gleichzeitig hieb er mit einer kleinen Keule auf die Selarine ein. Mit einem dumpfen Schlag war die Mobilität der Frucht beendet. Schlaff fiel sie, begleitet von einem Geräusch als würde Luft aus einem Ballon entweichen, auf den Tisch. Jetzt konnte gegessen werden. Zumindest konnte keiner der Anwesenden behaupten, dass die argonische Küche keine Abwechslung bereithielt. ...
P.S.: Ich wusste nicht, wo ich es sonst hinstecken sollte. Evtl. gibt es auch noch einen besseren Ort dafür